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Goding
1567 Fraterherren
Urteil des Richters Schotteler betr. der Hegge der Fraterherren an ihrem Gravenkamp
Zeugen: Johan Leveken, Frone to Drenstenforde
Jurgen, Frone to Sennhorst
1572 Fraterherren
Christoph Schottler fällt eine Landordell am Godinck ufm Meer vor Sendenhorst wegen Kleikampe, de dar zugegen war. Das Urteil erfolgte auf Antrag der Fraterherren betr. Abschaffung der Hegge.
1676/77 StAM Hofkammer 108 (Philippi, Landrechte)
Gödingsprotokoll von Sendenhorst
1. Horstrupper Bauerschaft: S. Horstrup berichtet, Kirchspielshagen durchstochen gegen Jungemann und Nißmanns Grunde und allen benachbarten großer Schaden durch wasser zugefüget, Nießmann und Jungeman ad 12 Mark so lange angeschlagen, bis sie auctorem nennen
Gemeine Landstraße Brockstraße nicht gebesser und grundlos, die Brechter Bft zu bessern schuldig sei.
Bürgermeister und Rat sind beschuldig, daß, obwohl beyde Ramßhöveler Bäume im Kerspelshagen und gemeinen Landstraße nach Ahlen durch die Bauerrichter vor einigen Monaten aptiert und eingehangen, durch gedachten Bürgermeister und Rath, welchen solches zu thun aufliegt, dazu behöriges Eisenwerk und Schlösser zu verschaffen und anschlagen zu lassen versäumet, ohngeachtet sie darumb interpelliert sind und vorige Schlösser angeschlagen haben, 2 Molt Haber angschlagen.
2. Broeker Bauerschat, S. Henrich Bauerrichter: Kirchspielshagen zu Grund abgehauen und verdorben
3. Santfurter Bft, Schulte Northoff; An Berndt thor Alst’s Kempken hat Wulffert, Sandfurth und Bischoffskötter ihnen uffgegraben aufliggende Örther liggen lassen.
Schemb am Schilde gegen Gerhard Quanten Land ist weggenommen, kein neues hingelegt
4. Elmenhorst Sculte Elmenhorst Bauerrichter; Horstmann beschuldigt, aus Thaweden Straßen Gaben ausgeworfen und Erde nicht zur Halbscheid sondern ganz uff seinen Wall geworfen.
5.Rinckhöffer Bft (Vrede) Lütkehauß und Döbbeler beklagen sich, daß Middendrupfs Straße nicht gebessert.
6. Haerder Bft Hartmannsche: Große Döveler bessert die Austerstraße nicht
7. Joensthöveler Bft, Selling: keine Beschwerden, auér Kirchspielshagen dergestalt verdorben, daß ein jeglicher darüber reiten könne.
(Ferner Bften der Kirchspiele Albersloh, Rinkerode und Hoetmar)
1716 VII 8
Gödingsprotocollum
Bauerrichter
Ksp Sendenhorst
Brechter Bft: Schulte Horstrup
Brooker Bft Schulte Henrich
Sandtfurter Bft S. Northoff
Elmenhorster B. S. Elmenhorst
Rinckhöver Zellerinne Vrede
Hörder Hartman
Jonsthöveler Bft Selling, Baurrichter
Ksp Albersloh
Sunger Tölner, Bauerrichter
Rummeler S. Dernebocolt
Wester B. Dorbaum
Störper Storp
Alster B S. Bisping
Arnhorster Bft S. Pelcking
Dorfbauerschaft Gescherman
Ksp Rickenrodde
Eickendorf S. Aldrup
Aldendorffer Bft S. Autmarding
Hemmer Bft Hofftamb
Ksp Steinfurt
Elkendorffer Bft Frye
Nottörper B S. Notorp
AVerduncker B S. Averdunck
Merscher bft Vröchte
Langhöveler B Kreylman
Ossenbecker Suthoff (alle Bauerrichter)
Ksp Hoetmar
Dorfbft AVerhoff
Notorper Bft Richter Notorp
Lentruper Bft Richter Zulentrup
Custenböhmer Bft Wettendorff
Mestrupper Bft Mstrup
Holtrupper Bft Trendelkamp (?)
Gödings-Articulen Gogerichts Sendenhorst
ca. 1670 FM Hofkammer V 9
1. Es sollen alle eingesessenen Hausleute dieses Gogerichts nach Publikation des Gödings sich bei dero Bauerrichtern anmelden, und demselben anbringen, wie auch die Bauerrichter dieselben fragen, wo einer dem anderen zu nahe gebaut, gesät, gemäht, gezaunet, gegraben, gepflanzt, es sein Telgen, Heister oder Weidenpflanzen.
2. Wer dem anderen Holz abgehauen, selbiges hinweg geführt oder enttragen
3. Wer seine Hegge und Wälle zu hoch seinem Nachbarn zum Schaden lasset aufwachsen, Eichentelgen aufschlichtet und da, so vorher keine Eichenbäume gestanden, einige Telgen gepflanzt und dadurch seinen Nachbarn .. Schaden geschieht.
4. Sollen die Bauerrichter anbringen, so da einer die .. . Flohden (Fluten) oder andere Bache aufstauet, zu Damme zugräbt oder offen wahrt, so daß dadurch das Strom oder Wasser die gemeinen Hellwege mit Wasser aufstaut und verderben, also daß es seinen rechten Lauf und Abzug nicht haben mag.
5. Wer die Land und Königswege und Fußschemme nicht gemacht
6. ob ein jedes Kirchspiel Landwehren in guter Absicht hält, dieselben zugegraben und in guter Festung und Vrechten halten und wahren, den Kirchspielshagen nicht austun unsd verhauen, auch das Holz verkaufen und vertrinken sondern auf das Fließigste bei einander wahren und die gemeinen Wege gebrauchen.
7. ob da einer in und an gemeiner Hellstraßen an gewöhnliche Graben macht, die Erde auf sein Land und Kämpe trägt und dasselbe damit dünget
8. ob die Schlagbäume in den Landwehren wohl verwahrt, damit dieselben ... auf- und zugesperrt werden
9. ob nicht einer verstrichen oder herrenlos Gut gefunden und selbige nicht bei der dritten Sonnen der Obrigkeit oder Bauerrichtern gebracht, damit es an die rechte Hand möchte wieder kommen, sondern selbiges verborgen und heimlich bei sich behalten.
10. so jemandes Vieh in anderm Hof und Gut, in seinem Korn, Kämpen oder auf gemeiner Viehweide befunden, und solches nicht an des Bauerrichters Hof angebracht, allwo das Vieh nicht eher soll weggenommen werden, es geschehe dann mit des Richters oder Klägers Willen. Und soll unterdessen der Schaden, der an Gras und Korn geschehen, durch zwei unparteiische Beeidete Bauerrichter mit Zuziehung des Vogts besichtigt und geschätzt werden, damit
niemand Unrecht geschehe, so mehr jemand diesem zuwioeder gehandelt, soll der Bauerrichter aussagen und anbringen.
11. Ob nicht jemand der da nicht berechtigt, willd zu schießen, einige Hasen, wilde Enten, Kührhühner (?) oder anderes Wildwerk geschossen oder mit Stricken oder Stroppem gefangen.
12. Ob nicht jemand in offenem laufenden Bache Flachs gedeicht, dadurch seines Nachbarn Fische und Fasel verdorben und zuschanden worden
13. ob nicht jemand nach Maitag auf seines Nachbarn Land mit den Wagen gekehrt und dadurch seines Nachbarn Winterkorn zuschanden gemacht.
14. Ob nicht jemand über gesätes Korn oder gebautes Land gefahren, gedüngt... Zäune losgebrochen und seinem Nachbarn oder Nächsten Schaden zugefügt.
15. ob ein jeder Eingesessene gutes Gewehr habe, damit er auf Erfordern bei Zeit der Not sich verfertigen kann.
16. ob die Bauerrichter .. Rodung von den ...
17ff (unvollständig, da nur eine Hälfte)
18. und dieweil gemeinlich .. sowohl Menschen als Vieh .. auch dem Wild durch die Ungelegenheit (der Hunde) .. die Hunde mit Kluppeln verwahrt ...
19. ... Hellweg
20. Ob ein jeder Eingesessener ... Vögel als Krayen , und deren Eier gebracht
21. keine ungebührlichen Beiwege
22. Telgen graben, Bäume fällen
Godingsprotokolle
1676 III 21
a) Drensteinfurt ..
ist das gewöhnliche Göding Ksp Steinfurt vor mich substituierten Richtern und endbenannten Notario allhie zu Sendenhorst vorgenommen ...
Referierte zu vörderst, daß sämtliche Bauerrichter dazu abgeladen habe
1693
S. Horstrup: Fußschem für die Südpforte nicht brauchlich (Bauerschaft soll ihr Kontingent betr. der Schemme erfüllen)
Sandfurter Bft: Tüte und Henrich uff der Bonse müssen an dem Roggenkamp nach dem Meer den Graben aufwerfen.
ca. 1700...
Brocker Baurschaft:
S. Henrich Bauerrichter referiert quod nihil, außer daß Joan Wettendorff den Graben in der Brockstraßen aufgegraben und die Erde in Wälle gesetzt, des Vorhabens, selbige nach seinen Kamp hinzufharern.
Sandforter Bft:
S. Northoff ref: quod nihil, nur daß Wulffert nicht bei ihm gewesen. Item hätte Sandtfort aufem Meehr ein ungebührlich dief Graben ausgeworfen, item daß Jürgen Lessel im Sandtwegskamp den Graben zulanden lassen und davon keine Gotte gelegt
Elmenhorster Baurschaft:
S. Elmenhorst referierte, daß Zeller Budde in seiner Hagenwiesche die Becke zulassen, wodurch den benachbarten Schaden zugefügt wardt
Item Vogel hätte gleichfalls in seiner Wieschn die Becke zulanden lassen
Item Kleiykamp und Brüser ihre Schichte in der Hanneken Schloet nicht ausgegraben.
Item, daß Ertmann in der Henneken Straße seine Schicht nicht aufgeworfen
Rinckhover Bft:
Vrede: daß zwischen Brüggemans und Naerdings Kampp ein Fueßschemm über die alte Angel sein müsse,
item daß Lüttighaus an seinem Wemmelkampf die Vrechte zu weit in die Straße ausgeschoben und dadurch dieselbe beraubet.
item daß derselbe einige Wieden in seinen Garten gesetzt. wodurch die Straße vor seinem Hof beschwert wird (?)
item, daß Buschholt gegen seinen Horsten die Hegge zu weit aufgeschoben und also die Straße beengt (?)
Jonsthöveler Bft:
Selling:daß zwischen Temmenkampp und dahinter belegenen Koggenkamp ein Fußschemm sein müsse, welches Berndt Holscher als Pächter des Kamps machen müsse.
item daß dahinter der Koggen Kamp in der Hostrups Straße der Fußweg müsse aufgefahrt werden
OD (kurz nach 1700) Dep AV Msc 3041
Rinckhoffer Bft;
Vrede referierte, daß Zeller Lüttighus ihm geklagt, daß Zeller Niemann ihm ein Pferd im Bauenkamp ohne Ursache geschüttet und selbiges nach sein Haus und nicht nach dem ordentlichen Schüttstall gebracht.
Zeller Wyß und Clüteiß (?) zwischen ihren Gründen die Straße an der Hilgen Hegge nicht ediktmäßig gebessert.
an Angelkotten Schlagebaum vorn auf dem Oistfelde manquiere ein Gotte.
(verfügt, daß die Wwe (Angelkotte) in Zeit von 14 Tagen eine Gotte anschaffe)
Harder Bft:
Hardtman ref. daß Große Dobeler einen Graben vor seine
Hoffhecke gemacht, wodurch er behindert werde in der Einfahrt vom Hof und wäre vorher kein Graben allda gewesen.
Hätte Gr. Dobbeler an seines, Hartmanns, Büschken einen Graben ausgeworfen wo vorhin keiner gewesen und auch kein Graben sein müsse.
Jönsth. Bft:
Selling referierte, daß Johlman ihm eingebracht, daß Zeller Lange auf der Wohrt und auf der Geist zum Nachteil gegraben.
Hätten Johleman, Baggelman, Koithage und Lange sich beschwert, daß die Straße von Sellings Baum nach Baggelmans Felde unbrauchbar wäre
ca. 1705
Jonsthöveler Bft:
Pustkrey in der Horstrups Straßen an seinen Kamp nicht gegraben (poena 6 Scheffel Haberen)
ferner: daß Jonsthövel eine Straße, die Lange Straße genannt, zu seinem Kamp lege, worüber sich Baggelman, Wißling, Johlamn und Sellinck beklage.
Ortstermin und Anhörung durch die Bauerrichter angeordnet
Rinkhöver Bft:
daß Zeller Middendorff in der Winterkampstraße ein Schloet bessern müsse. (sub poena 6 Sch Hafer)
Harder Bft:
daß die Gotte vor Monnigs Hof nichts Nutz und eine neue da sein müsse (hat die Bauerschaft innerhalb 14 Tagen anzulegen)
1701
Sandfurt:
am Pälischen Deich ist der Fußpatt verdorben; bei anschwellendem Wasser ist derselbe unbrauchbar. Aufforderung an den Pächter der Duckenburg, den Fußpatt auszubessern.
S. Northoff: Ein Fußschnem am Schilde ist untauglich; Zeller Averhoff muß bessern.
Elmenhorst:
Veltmann hat die Hanniken- oder Kleystraße nicht gebessert.
Jonsthövel:
Die Becke von Bölckers Kamp bis an die Hostrups Straße ist zugelandet und dadurch ist der Ahlische Fußpatt verdorben worden.
1702
Rinkhöven:
daß Zeller Suerman geklagt, daß Middendorf an Suermans von einem Zaun eine lebendige Vrechte ihm zum Nachteil aufwachsen lasse.,
daß Bußfelt zwischen seinem Kamp und der Ennigerschen Landtwehr gebührend nicht ausgebessert.
Harder Bft:
daß Mellinghoff und Waterman sich beschwert, daß Gr. Dobbeler die Straße gegen den Eusterkamp nicht gebessert sondern gänzlich verderben lasse,
1707
Bröker Bft:
Kerstiens hat den Graben zwischen seinen Kämpen und dem Bröker Feld nicht gebührend geöffnet.
Praeco Bartman: der Graben an S. Berndts Hege hinter der Arnßbecke nacher Steinfurt hin ist zugelandet; Schemm aus der Arnßbecke untauglich
1709
Hörder Bft:
... daß am Dambredens Baum das Straß (?) zu imcommod un nicht
wohl passable wäre
1710
Bröker:
Graben aufm Schlote durch S. Henrichs Brink zugelandet
S. Henrich referierte, daß der Graben aufm dem Schlote von Niesert, Vornholt, S. Berndt, demnächst S. Henrich und Kerstins gegen ihren Grund aufwerfen müssen; Zeller Kerstiens müsse den Graben auf seinem Kamp neben S. Henrichs Brink auswerfen, soviel solches noch nicht geschehen.
Der Vogt Ksp. Sendenhorst soll beklagt, die Auswerfung des Grabens obiger Colonis bis Oktober bei Strafe von 6 Scheffel Haber zu veranlassen.
S. Henrich: Graben im kleinen Zwifel angelandet; Pächter soll bessern
Sandfort:
Graben auf dem Meer vom Geisterholt bis ohnweit dem Bülte
zugelandet. Graben gegen des Tuckenborgs Rüschenkamp wie auch an den Sandtweg zugelandet; ersten müsse Franz uff der Borg, den letzten Wwe Leßel auswerfen.
Elmenhorst:
Z. Veltman muß am Schilde seinen Anteil am Fuhrweg ausbessern
Ahland und Hintzenbrock den untauglichen Weg in der Lehmkuhlenstraße ausbessern.
Hardt:
Es hätten sich Ottenlau, Mellinghoff und Waterman beschwert, daß Zeller Röper an seinem Kamp am Brüggenfeld zu weit hineingegraben; item hätte er einige Weiden im Brüggenfeld zu wiet hineingesetzt.
Item müsse Berndt Angelkotte am Hessenkamp den Graben aufwerfen, damit das Wasser von der Heide fortlaufen könne.
Geilern Stiefsohn Berndt Pußkrey hätte drei geschüttete Rinder eigenmächtig von des Bauerrichters Hof weggeholt ohne Ersetzung der Atzungskosten.
1711
Brechter Bft:
vidua Hostrup referierte, daß alle außerhalb Zellr Freye bei ihr gewesen und nichts geklaget
Bröker Bft:
alle, außer der Osthövenern bei ihm gewesen: Thieskötter hat sich beschwert, daß der Osthövener seinen Graben an der Schlöte nicht ausgeworfen, wodurch das Wasser ohne Ablauf behindert werde.
der Graben im Kleinen Zwefel bis hierhin nicht ausgeworfen.
Sandf. Bft:
S. Northoff klagte, daß der Graben am Glindtkamp zugelandet, so Johan Wilerß (?) müsse eröffnen. der Graben längs vor Ends des Bülte muß ausgeworfen werden und müssen Johan Witte, Johan Boymer, der Küstgwer, Berndt Heyman, Wwe Mönsterman, Henrich Korckweg, Eneke Wessels, Gerichtsschreiber, Peperhove, Catharina Schurmanns und Johan Nipper die Gräben vor ihrem Land auswerfen.
item ein Graben zwischen Tuckenborgs Witkamp und Rüschenkamp von der Lütken Heide an zugelandet.
item der Graben am Sandweg zugelandet, so Erben Wessels müssen ausreinigen
Elmenh. Bft:
Veltman: Joist Ostendorff als Pächter des Veltmans Erbes hat seinen Anteil in der Henneken Straße nicht ausgebessert; ebenfalls Henrich Korckweg vor Ends des Pastoris Spitze.
item müsse Kleykamp nächst der Käppelerery Graben, wie auch der Käppeler auf seinen Graben bis aufm Westfeld, sodann Henrich Schmeddes an seinen Kamp.
Zeller Niemann müsse an seinem Kamp nächst dem Lirck-Graben ausräumen
1712
Broker Bft:
der Bauerrichter referierte, daß aufm Schloete der Osthövener den Graben nicht völlig ausgeworfen
item Kerstien an seinem GRoßen Kamp de Graben zulanden lassen, wodurch das Wasser aufgestauet würde
item müsse Kerstiens an S. Henrichs Brinck für seinem Land den Graben ausräumen
item müßte Geilern die Schemme aufziehen am Friesenbusch
Rinkhöven:
Zellerinne Vrede namens ihres bettlägerigen Mannes ...
Härder Bft:
wäre Johlmanns Damm nicht beständig ausgebessert
item müßte Middelhove ein Kock (?) am Schemm nächt der Dambrede machen.
1714
Bröker:
Pußkrey hat den Graben am Freisenbusch nur zur Hälfte ausgeworfen item Graben in des Herr Amtsdrosten Meyerschen Kamp ebenfalls nicht ausgeräumt.
Graben an den Schloeten längs der Vogelhegge, soweit der Pächter der Schloet selbigen auszuräumen schnuldig, zugelandet, wodurch das Wasser gestowet und der Fußpatt verdorben.
1715
Bröker Bft
(alle außer Dietrich Geilern und Pußkrey dagewesen)
Graben am Hankamp zugelandet.
Härder Bft:
Landstraße hinter Mönnigs Wische und dessen Südkamp ganz untauglich, daß kein Pferd daraus ..., wäre Baggelman, S.Bering, Koithage, Lange und Johlman zu bessern schuldig
Becke im Hörder Feld muß ausgebessert
1717
Osthövener beschwert sich, daß Zeller Niesert im neuen Kamp einen Graben gemacht, wo vorhin keiner gewesen.
Zellerin Vrede namens ihres kranken Manns (Emanzipation !), Zeller Lüttighaus im vorigen Jahr einige Erde im Rinkerfelde gegraben, in Wälle gesetzt und auf sein Land gefahren.
Hartmann (Hardt): die Landstraße nach BE hinter Mönnichs Hof untauglich und hätte Schulte Bering, Johlman, Lange und Köthage seinen Anteil allda zu bessern (Straße führt noch durch die Bft Jönsthövel !)
Gogericht Sendenhorst
Albersloh (ohne Bft Berl und Wester, zu Wolbeck)
Drensteinfurt, Wigbold und Kirchspiel
Hoetmar, Kirchspiel
Rinkerode, Kirchspiel
Sendenhorst, Stadt und Kirchspiel
1471 Westerholt 624
Rotger Torck to Vorhelm, Gogreve ud Amtmann des mstr Bf Heinrich von Schwarznbergh zu Sendenhorst (Verkauf eines Zehnten im Ksp Hoetmar vor seinem Stuhl)
1472 Westerholt 635
Rotger Torck Gogreve zu Sendenhorst
1489 Dom, Oblegien 19
Johan Torck to Vorhelm verkauft Domkapitel Rente aus Erbe Hornthey Neuahlen
B Ludeke Vyncke, Herman v d Hegeh
Zeuge Johan Lowerman, Grograf
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Gogericht
Grundsätzliches
Gografschaftr Stromberg
Rückkauf durch Bischof Otto von dem Lehnsinhaber für 120 Mark
1253 WUB III 550
Bischof Otto II kauft iuridicionem in Stromberge, que gografscaph vulgariter appelatur a Ludfrido et suis heredibus. Um den Kaufpreis aufzubringen, verkauft Otto den Beckumer Bürgern (opidanis nostris in Bekehem) die Manse Dhusterbeke nach Weichbildrecht, ebenso die Manse Meckelen (Mechelen?) an die Bürger von Ahlen. Die Bewirtschafter der Höfe erhalten die Freiheit
Zeugen: ... Geistliche ...Fredericus de Meynhuvele, Hermannus Werence ...
1283 IX 23 Walstedde WUB III 1222
Eingung über das Gogericht in Drensteinfurt zwischen Gerhard von Quernheim und Gerwin von Rinkenrode
... Notum universis tam presentibus quam futuris, quod gwerre inter Gerhardum de Quernem et Gerwinum de Rinkenrod suborta super iudicvandis quibusdam in ville Stenvordensis audiet questiones sive causas, quecumque et ipsi gogravio cedumt iudicande, ipsas questiones extra villam prefatam ad iacetas ac sedes sue gogr. per iuris sententias emmitendo. Item si in subscripta villa iudicare non poeterit per potentiam ac violenciam aliquorum, xtunc monitione facta ad iudicem, cum auxilio iudicis et civium ibidem sepedicto gogr. extra septa iudicalia, que teutonice richtepale nuncupantur, presentabuntur huiusmodi iusticie transg..
Zeugen: Godesfridus de Huvele
Bernhardus de Daverenberg
Bernhardus de Hurden
Wescelus de Galen
Engelbertus Bitter
Antonius de Scedinghe
Bertramus de Walegarden
Bruno de Verrenhove de Vrekenhorst
Goscaluc de Asscheberg
Sifridus de Stumpenhusen
Tidericus Clot milites
item famuli
Hermannus de Hovele
Henricus de Horst
Adolfus de Ostenfelde
Arnoldus et Rutcherus fratres de Meytler
Rodolfus de Alen
Henricus dictus Siligo
Gerhardus Cnippinc
Johannes de Hurde, villicus de Burchorst
Arnoldus Hoppe
Thimo de Hornen
Gerwinus Toric et
Henricus Bulle
Besiegelung durch Gotfried von Hövel und Bernhard von Daverenberg
Actum in cimiterio Walstede
1308 WUB VIII 432
Verkauf eines Allods in superiori iudicio de Daverenbergh quod vulgariter gogerichte appelatur
UB Volmerstein Lehnbuch III 1381 - 1432
Ab episcopo Monasteriensi nihil habet, sed juste deberet, habere judicium gograviatus in Zendenhorst, quod ibidem episcpus monasteriensis abstulit patri suo
1424 B Witte, Hist. Westphaliae Münster 1778
Rückkauf von Gogerichten: iudicium in Bechem 200 fl, Alen 300 M, Gograviatus in Sendenhorst ducentis Marcis.
1508-1522 Regierungszeit Bischof Erichs (Niesert UB II 22)
Das Gogericht tho Sendenhorst mit dem huisse und Zubehör wir für 550 Gg zurückgekauft (im Text irrtümlich 350 Gg). Verkäufer Temme Voss.
1532 Archiv Haus Küchen
Gertrud, Wwe Johan Smytjohans, Bürgerin zu MS. wechselt mit Herman Mallinckrodt tor Kokoene im Ksp Ahlen Eigenhörige
und zwar Katharina geboren auf dem Hardenberge zu Rypensell im Gogericht Sendenhorst gegen Geyse geboren aus dem Erbe Potharst Bft Borbene
Schadloshaltung des Godeke Rodde und Frau Gertrud Smytjohans im gogericht Sendenhorst
Siegel Godeke Rodde
Zeugen Johan Schlüter zu Ameke, Everth Smeth zu Walstedde
1508-1522 Niesert UB Nr. 22
Angabe der durch Bischof Ericht dem Stift Münster eingelösten Güter
... Item dat Gogericht tho Sendenhorst mit dem Huisse darsulvest unnd syner thobehoringe van Temmen Voss vor III j c (350) goltgulden (tatsächlich 550!)
16. Jh AV Msc 147
Umstand des Gogerichts bynnen Sendenhorst:
Bernt Straten gt. Bodeker
Ernst Tyman
Christoffer van Brunschweigk
Herman Keppel
Powel Brinck
sein uß Münster, zum Teil uß Sendenhorst geboren
borger uß Monster und Ratsverwandte und Bürger zu Sendenhorst (durcheinander)
zwischen 40 und 60 Jahre alt.
1666 -1667 FM Amt Wolbeck Nr 157
Im Gogericht Sendenhorst wirdt umb daß dritte Jahr umb Münster Fasten Send verrichtet ein Molt Gersten, Münster Maßen, so Sendgerste genannt
Gografen
1283
Gerhard von Quernem à Drensteinfurt
1308
Hertmerus grogravius
1362/71
Andreas van der Heghe
1367
Andreas van der Heghe, Gograf zu Sendenhorst, bezeugt die Auflassung der vrien hove to Schenctorpe durch Evert Fyte und seine Frau.
Verzicht auf Gewinn, den sie an der freien Hove durch Freigraf Aleve (verschrieben für Roleve) Bolikin haben.
Zeugen: Die Schöffen zu Sendenhorst Arnd van Hasle, Johan Vust, Henrich van Derne
1383 I 24 UB Volmarstein U 544 und Volmarstein 2/U 106
Henrick Elvyken bischöflicher Richter zu Sendenhorst (möglicherweise Freigraf)
(Siegel des Richters 3 Schrägbalken, der mittlere auf beiden Seiten gezähnt, wie Mule/Schorlemer)
Hinrike Elvyken verhandelt to Sendenhorst im Gherichte, dar hee den Richterstoel van Magt und Gewalt unses Heren, Heren Heydenrikes, Bysscops to Monster beseten hatte, in Amtwort guder Lude.
Zeugen: Otto de Meyer, Knappe
Johan van Rene
Hinrich de Struve
Johan Butendervor, borgere to Sendenhorst
1384 Alter Dom U 170
Bernd Warendorp van dem Emeshuys, Gograf zu Sendenhorst
1391 Armenhaus Sendenhorst U 1
Vrederich Storm, geschworener Gograf zur Zeit des Bischofs Heidenreich von Münster
1393 Domkapitel I R
Verkauf im Ksp Hoetmar vor Friedrich Storn, Richter zur Woltbecke und Gogreve zu Sendenhorstdurch Conrad Mule
1406 Niesert UB II U 840
Johan des Swarte van Hovele, Gograf zu Sendenhorst, bekundet Gütergeschäfte im Kreis Soet
Zeugen: Gerlach van Hovele, gesworene vrone des Aussstellers und Henrich Bordwerdinck
1408 Neuengraben U 169
Knappe Johan de Swarte van Hovele, Gograf des Bischofs von Münster, hat einen Gerichtstermin zu Hoetmar
1411 ebda U 904
Fye., Witwe des Drees von Mechelen, verzichtet vor Johan dem Swarten, Gograf zu Sendenhorst, auf ihre Rechte an Ostmolen und Ostmolenkamp (Albersloh?)
1421 VIII 14 Mü UB U 482
Huge van Bellinckhus, Richter zu Sendenhorst
(1417 bisa 1421 als Richter nachweisbar)
1426 Alter Dom U 258
Hinrich van Lembeck, Richter zu Sendenhorst
(Vater Hinrich van Lembecke genompt Helmiges 1421; Bruder Johan van Lembecke oo Mette 1458)
1435 Domkapitel U 1482
Teleman von Merx verspricht dem Domkapitel, dessen Leute und Güter im Gogericht Sendenhorst zu schützen, solange ihm das Amt vom Bischof anvertraut ist
vgl. 1446 (Beckumer UB 48) Tylmanus van Merx leistet Bürgschaft für einen Rentenverkauf der Styne Stumelmans und Ghese Linsen; Siegel wohl Hausmarke
1436
Übertragung des Gogerichts Sendenhorst durch Hinrich van Moersse, Bischof von MS an Hinrich Horstel oo Elseke gegen eine Pfandsumme von 400 Gulden:
- Haus und Hof in Sendenhorst
- de Zwartmanshove
- Mathonre oder Worthonre, Wortpenninge und werscoppenninge
- Weggeld Ksp Albersloh
- Holzgericht über die Hotmarer Mark
- Brüchtengeld von 5 Mark
- 6 Molt Roggen, 6 Molt Malz aus der Mühle zu Warendorf
1437 IV 19 Domkapitel U 1499
Hinrick Horstel, Gograf, verspricht dem Dokapitel, dessen Leute und Güter in seinem Gogericht zu schützen
1440 I 30 Mü UB 702
Hinrick Horstel, gogreve tho Sendenhorst des Bischofs Hinrikes van Morße to Munster
1440 Mensing U 15
Hinrich van Lembeck bezeugt Verkauf eines Kamps in der Bft Sandfort (Stadtrichter?)
1443 II 6 Haus Borg U 161
Vor Henrich Horstel, Gograf zu Sendenhorst des Bischofs Heinrich zu MS, verkaufen Gerd von Husen und Frau Fye; Kinder Ryxe,Drude ihr Erbe Gobelenhove Bft Broke an Wilken Starken,Bürger zu MS
1447 Dom Hs 23 f109'
Evert von Merveldt, Gograf zu Sendenhorst (im Auftrag Horstels?):
Verkauf einer Rente in Wolbeck
Teleman Merx
1464 Urkunden Neuengraben
Schenkung einer Wortstätte in Lippborg, Seelenmesse u.a. für Teleman Merx, Frau Fie und Kinder; Stifter Johan vo Stumeler
Siegel der Stadt Beckum
Hinrich Kunscap
1440 Hinrich K. Richter zu Sendenhorst
1458
Hinrick v Molenbeck, Freigraf des Johan Pfalzgraf bei Rhein
1460 GV U 152
Johan Ocke, Rentmeister und Gogreve zu Sendenhorst
1463
Richter und Gograf Johan Ocke
1468
Johan Schele, Richter
1471/72 Westerholt U 624/635
Rotger Torck zu Vorhelm, Gogreve und Amtmann des Bischofs Henrich Schwarzberg zu Sendenhorst (Richter und Gogreve nicht identisch!)
1484
Gograf und Richter Johan Kerckerinck
1486 Westerholt U 756
als Zeuge: Theme Vos, Gogreve zu Sendenhorst
1489
Hynrick Nysman, sen.Richter (des Freigerichts?)
1492 Fraterhaus U 1610
Richter Hinrich Nysman
1492 Fraterhaus U 1611
Gograf Temme Voß
1494
Richter und Gograf Johan Lowermann (Substitut?)
1495 FM LA 422, 19
Heinrich Bischof von Münster, überträgt unter wörtlicher Wiederholung der Urkunde seines Vorgängers von 1436 das Gogericht Sendenhorst dem Themo Voß als Erben des Godeke Horstele nachdem Voß die Pfandsumme um 150 Gulden erhöht hat.
1503
Themo Voß, Gograf
Stadtrichter
1502/1503
Johan Westerman, Richter, gebürtig aus Beckum
1516 Beckumer UB 186
Albert van Swolle, Freigraf des Bf von MS zu Ennigerloh bezehgt Belehnung des Johan Glade mit dem Freigut Gledengut
1516/1518
Ludolff von Mollenbecke, gt Kuntschop
Stadtrichter
1519 Westerholt U 1149
Ludolff van Mollenbeck gt Kunscop, bischöfl. Richter zu Sendenhorst
Zeugen der Verhandlung: die Sendenhorster Bürger Johan Lodewig, Johan Tentmonnich, Tonys tor Strate
1536
Wylhelm Kunschap, Richter
1538
Wylm v Mollenbecke
1539
Wilhelm von Mollenbeck gt Kunschap
1540 Schwieters, östl. Teil LH S. 255
Hinrick Nysman, Bewirtschafter des Niesmannsgutes in der ft Rieth, Drensteinfurt, wird von Bischof Franz belehnt mit der Brüninckhove, unses gnädigen Herrn vryen Stoilgude to Sendenhorst
1548 Mensing U 100
Hinryck Nysman, Drensteinfurt oo Gertrud ton Santwege Sendenhorst
1552 XII 16 Westerholt U 1752
Wylhelm van Mollenbecke, bischöflicher Richter zu Sendenhorst (Stadtrichter)
1555 V 7 Westerholt U 1784
Wylhelm Kunscop, Richter (Stadtrichter)
1573 Mensing U 125
Christopher Schotteler, Richter und Gograf zu Sendenhorst
1574 Haus Borg U 705
Verkauf eines freien Hauses zu Albersloh vor dem Sendenhorster Richter Christoffer Schottler
Z: Bernt ter Straßen gt Bodeker, Johan Smit, Bürgermeister
1585 Armen 6
Christoff Schotteler, fürstlich münsterscher Richter und Gograf
1591 Hofkammer XX i Nr. 1h
Gograf und Richter zu Sendenhorst Bernard Koningk
1597 IV 29 Westerholt U 2360
Lambert Isfordinck, Richter zu Sendenhorst und Gograf, bezeugt, daß 1594 in Anwesenheit des Dr. jur Grotegese und Notar Johann Westmann, Gerichtsschreiber des Gerichts Sendenhorst, Dietrich von Langen zu Kobbing im Dorf Hoetmar am Holtingsstuhl einen Kotten verkauft habe
o D (zwischen 1600 und 1620?)
Henrich Wettendorpff verwendet sich für den hochgelehrten Petrus Hoffschlagh, der Rechte Doctor, damit er zum Sendenhorster Richteramt befördert werden möchte; sagt daß ihm sein bisheriges Salarium verbessert werde.
Aus der Begründung: daß er ein alter Diener E. Churf. deren Vorfahren und disem Stift mit Reisen und sonsten nit ohne große Ungelegenheit auch wol Leib- und Lebensgefahr in unterschiedlichen schweren und angelegenen Beschickungen ohne einig besonder recompens; vor und nach bei beiden Niederlän-dischen Kriegenden teilen, viele Dienste bezeiget, auch wohl gute expedotiones erhalten. Weil er dannoch fast zu seinem Alter kommen und ihm vermutlich Ungelgenheiten geben wolle, bei diesen hochbeschwer-lichen stetigen Kriegsläuften sich ufm platten Land häuslich niederzusetzen oder ihn nit ohen Gefahr von hieraus ab- und zuzuziehen ...
1604 V 17 Westerholt U 2407
Caspar Schenckinck, Richter und Gograf zu Sendenhorst: Verkauf eine Kottens in Drensteinfurt
Zeugen: Johann Temme, Heinrich Lilie, Gerichtsboten
1605/1607
Caspar Schencking, Richter und Gogreve zu Sendenhorst
Johannes Wechmann, Notarius et Sendenhorstensis juratus scriba
1608 VII 10 Domburse U 311
Caspar Schenckinck, Richter zu Sendenhorst, bezeugt den Übertritt in den Hofesverband der Domburse (zu eigen)
1609 Mensing U 158
Caspar Schenckinck, Richter und Gogeraf zu Sendenhorst, bezeugt Güterverkauf in Albersloh
1620 FM Hofkammer II 5
Der Richterdienst ist durch den Tod Caspar Schenckings erledigt.
Zahlreiche Bewerbungen:
- mstr. Sekretär Johan Hobbelingh
- Godhardt Grotegeß für seinen Sohn, zur Zeit in MS und Köln in Schreibdiensten
- Dr. Henrich Bispinck
- Reyner Ketwig, lic. in utroque iure und 20 Jahre Gerichtserfahrung sowie der niederl. und frz. Sprache zur Not mächtig
- Dietrich Akolck, Richter zu Ringelberg für seinen Sohn Dietrich, der zu MS und Köln studiert
- Adolf Berben
- Johan Kogelgen
- Conrad Gassel
- Hermann Ottestede
Adolf von der Mark, der das Amt erhält, weist darauf hin, daß bei dieser Kriegsempörung wegen täglich ankommenden Kriegsvolkes Richter und Gograven persönlicher Gegenwart hochnötig und bietet deshalb seine persönliche Residenz in Sendenhorst an.
1622
Adolph von der Marck, ferstlicher Richter in und außerhalb Sendenhorst
1624 VIII 15 Haus Borg U 15
Adolf von der Mark zeitlebens Richter und Gograf zu Sendenhorst
1626 FM LA 422.5
B Ferdinand genehmigt, daß sein Sekretär Johann Hobbelinch gleichzeitig den Richterdienst zu Sendenhorst versieht.
Dagegen Bedenken der Räte: ....in diesen beschwerlichen Kriegszeiten vor nötig gehalten, daß angeregter Dienst persönlich verwaltet und ihrer Untertanen ob des Richters Beiwohnung auf allem Notfall Trost und Zuflicht empfinden möchten ...
hierzu Liebfrauen-Bruderschaft St Ägidii 598 ca 1620):
Joannes Hoebelinck, secretarius, dedit ad meliorationem quinque imperiales (5 Rthlr) (Anm. vor 1611 Prokurator am weltlichen Hofgericht, wird fürstlicher Sekretär, 1626 Gograf zu Sendenhorst, ist 1646 73 Jahre alt = * 1573; verfaßt eine bescheribung des ganzen Stifts Münster; oo I. Maira Schreiber II. Anna von Münster)
1631
Sekr. Hobbeling überträgt seinen Richterdienst auf seinen Schwiegersohn (Eidam) Hermann Huge
1632 IV 15
Maria Hülsei oo Caspar Schencking+, Richter zu Sendenhorst; Töchter Margareta und Anna (Aufnahme von 100 Rthlr, Pfandsetzung Garten vor der Stadt; Pension 6 Rthlr)
Geschehen zu Sendenhorst, in obg Wittiben Behausung in der Küchen;
Unterschrift Marya Hulsou Widtwe Schenckinck (geläufige Handschrift!)
1638
Herman Huge, Richter und Gograf
1640 VIII 15 Haus Borg U 15
Herman Huge fürstlich münst. in und außerhalb Sendenhorst verordneter Richter und Gograf
1644 XII 14 MS LA 422.5
Ferdinand Bischof v MS: Lieb. Getreuen, was an uns unser Rat Johan Olmerloe, der Rechte Dr., wegen der Receptorat zu Sendenhorst untertänigst klagend gelangen lassen und gebeten, das habt ihr aus dem Anschluß mit mehreren gehorsamst zu erstehen, und nachdem wir nicht befunden, daß er, Supplicant, der ihm von Euch und den sämtlichen Gütern gleichsam wieder seinen Willen aufgebürdeten und bisher wohl verwalteten Receptur bei annochnicht expirirten Zeit entsetzt worden oder mit fügen werden können. so wollen wir und befehlen euch hiemit gnädigst, daß ihr denselben dabei lassen, und bis zu anderweiter Verordnung manutenieren ..
1658
Der Richter zu Beckum, Ludolf Estinghausen hat bis auf weiters den Richterdienst in Sendenhorst mitversehen. Jetzt soll der Richter zu Ahlen, Caspar Bisping, mit dem Amt betraut werden.
hierzu Wilhelm Kohl, Christoph Bernhard von Galen, Politische Geschichte de Fürstbistums Münster1650-1678; Hier mehrfach erwähnt:
1653 Bisping berichtet über Verhandlungen zur Ablösung der schwedischen Besatzung vor dem Reichstag Regensburg
1654 treibt 30.000 thlr im oberrheinischen Kreis (Exekution) ein
1657 Bisping Gesandter in Frankfurt (Verhandlungen über mögliche Bündnisse)
1657 Matthias Korff-Schmising und Johan Caspar Bisping verhandeln in Frankfurt über den Erhalt des "Rheinischen Bundes"
1657 B. erhält vom Bischof Anweisung, ohne Zustimmung des Domkapitels oder der übrigen Stände zu verhandeln (Absolutistisch!)
1658 B. verhandelt weiter in Frankfurt
Ende 1658 B. verläßt Frankfurt auf Anweisung des Bischofs
1662 B. in Franktfurt asl bischöflicher Vertreter
1665 Bisping in Wien; bemüht sich vergeblich in Wien um die Hilfe des Kaisers im Kampf gegen die Generalstaaten
1668 B. vertritt Münster in Wien; ebenfalls in Regensburg beim Reichstag und Rheinbund
ca 1670 scheint B. seine diplomatische Laufbahn aufgegeben zu haben
vgl. Liebfrauen-Bruderschaft an St. Ägidii 753
Joannes Casparus Bispinck (Anm. DAM; SK: oo Agnies Heerde, wohnt Ludgeri Ksp, +1675, Dr. Jur, münsterscher Hofrat und Stadtsyndikus, 1654 Hofpfalzgraf)
HS des AV 391/1
Korrspondenz des Joan Caspar Bisping, fürstbischöflich mstr. Gesandter, ua, in Speyer
ca 1660 Richter in Sendenhorst (wohl als Belohnung für treue Dienste; das Amt brachte nicht viel Arbeit mit sich)
1661 Pastoratsregister
Dr. Bering (auch Berning) (Substitut ?); Richter Bisping
1664 VIII 1 MS LA 422.5
Domdechant und Domkapitel zu MS bezeugen und bestätigen , daß Johan Caspar Bisping, der Rechte Licentiat, hochfürstlich mstr Rhatt, hiesiger Stadt Syndicus und Richter zu Sendenhorst, eine fürstbischöfl. Zusage auf Anwartschaft einer seiner Töchter oder von Gottes Allmacht anoch erwartender Söhne auf den Richterdienst zu Sendenhorst ( ... und wir uns erinnern, welche gestaldt und vorg, Bisping eine Zeit von Jahren nützliche Dienste geleistet ... da er über kurz oder lang mit Tod abgehen und Leibeserben hinterlassen und einer derselben sich zu vorg. Dienst durch Studieren oder in Abgang der Söhne eine seiner Töchter durch Heiraten qualifizieren wird, solle B schon vorher sterben, die Seinigen auch hiemit gestattet sein solle, solchen Dienst durch einen qualifizierten Substituten bedienen zu lassen ...
Christoffer Bernardt 1664 VII 2, L S
1666 IV 16
Johan Caspar Bisping Licentiat, auch Richter und außerhalb Sendenhorst, auch Syndicus der Stadt Münster
1672
Goswin Droste zu Vischering, Domherr, verpachtet die Schuermanshove Ksp Sendenhorst für vier Jahre und 80 Rthlr jährlich an Joan Caspar Bisping
1675 V 20
Tode des Richters Bisping
1675
Bis zur Übernahme des Richteramts durch eines der Kinder des +Caspar Bisping ernennt Bischof Christian Bernhard von Galen den Dr. Johan Olmerlohe zum substituierten Richter
Bittgesuch gleichen Inhalts der Wwe Bisping, Agnes geb Heerde
Ernennung zunächst auf vier Jahre. O erhält Haus, Garten und vier Gäden in Sendenhorst. die Witwe erhält ein Zimmer im Haus (Bisping wohnte also in Sendenhorst)
1677
Hochf. mstr substituierter Richter zu Sendenhorst Johan Ormerlohe, der Rechte Dr.
1679 Pastoratsregister
Dr. Johan Ormelohe, substituierter Richter und Gograf zu Sendenhorst
1685
Wwe Bisping hat erklärt, ihr Sohn Johan Bernard B. sei, um sich zu qualifizieren, außer Landes gereist, also wird Dr. Nadeler bis zum Antritt des Bisping mit dem Amt betraut
1691 Liebfrauen-Bruderschaft an St. Ägidii 868
Joannes Christopherus Bernardus Bispink, juris utriusque licentiatus et judex Sendenhorstensis, dedit ad meliorationem 5 Rthlr
1696 X 7 Stadtarchiv S
Joan Christoph Bernardt Bisping, beider Rechte Licentiat, in und außerhalb Sendenhorst verordneter Richter
1698 IV 29
Beschwerde der beiden Bürgermeister Henrich Lipper und Balster Surman (Bezug auf ein Schreiben vom 8. VII 1697) über den Richter Bisping: B. möge sie bei altem Herkommen und Gewohnheit lassen. Aber trotz Befehl des Drosten sei der Richter dabei geblieben und habe u.a. vor wenig Zeit hiesigen gewesenen Bürgermeister Püsterkrey, wie auch die Wwe +Henrich Pepperhove, so beide ad secunda vota getreten, dahin exercirt, daß beide nach des Inventars Verfertigung dasselbe mit dem Gerichtsiegel versiegeln und die jura sigilli mit 2 Rthlr 7ß entrichten müssen; wie auch vor wenigen Tagen auf Absterben der Wwe weiland Hch Naendorffs die allda obhanden gewesenen Kramwaren in des Richters Gegenwart ästimiert und im Beiwesen der Vorkinder verkauft,wobei der Richter den Kaufbrief mit seinem Gerichtssiegel versiegelt habe, was doch nicht nötig, denn, wenn ein Schichtender einen approbierten Notar zur Hilfe holt, braucht er nicht den Richter.
Ist darum heraus klärlich abzunehmen, daß unser Herr Richter alsher Befehlen bishero zu parieren nicht gemeint, sondern uns ferner zu beeinträchtigen sich unterstehen dürfe: Bitte, zur Verhütung schwerer Kosten der geringen Gemeinheit uns bei wohlhergebrachten Privilegien und Gewohnheiten zu manutenieren
Nachschrift Dietrich Burchardt Freiherr v Merveldt: Es hat der Richtern zu Sendenhorst über geklagte Posten sich innerhalb 8 Tage zu verantworten und Eingesessene des Wigbolds S. bei ihrem hergebrachten Gerechtsamkeiten ruhig zu verlassen
Sig. Westerwinkel
1711 Armen 75 (im Haus des Richters auf der Cammer)
Joh Christoph Bisping, Lic. beider Rechte, Richter
1716 VI 14 Armen 78
Johan Christoph Bernardt Bisping, Lic. beider Rechte, Richter und Gograf in- und außerhalb Sendenhorst
1721 IX 21 Armen 81
Richter Johan Christoph Bisping
1734 II 10 Armen 87
Johan Christoph Bernardt Bisping. Richter
1735 Armen 88
Johann Ludolph Oistendorf, Richter und Gograf zu Telgte, Sendenhorst und Wolbeck
FM Kabinettsregistratur i VI AA 1, (jetzt neue Nummer)
Richterey zu Sendenhorst Wolbeck und Telgte
1735 IV 15
Meldung, daß der Richter zu S. Johan Christoph Bernard Bisping gestorben sei und Joh Ludolph Oestendorff als sein Nachfolger in Eid genommen:...so haben wir bey fürwharenden Außmarche deren preuß. trouppes/: wobey ein jeder Richter im Gogericht so wohl zu Beachtung Euer Churf. höchsten Interesse als auch denen Eingesessenen zum Beistand ohnentbehrlich erfordert wird .... (inzwischen adhibirt)
Richter Bisping hat 1732 wegen seines hohen Alters einen Adjunkt bekommen:
1732. VI. 15 Bonn
Ernennung Ostendorfs zu Adjunkt
1736 VIII 20
Geheime Räte (Friedrich Christian v Plettenberg) an Clemens August:Antrag, den vier Kindern des jüngst (leider urplötzlich verstorbenen Johan Ludolph Ostendorff die Richterdienste zu Wolbeck und Telgte mildest zu belassen und durch ein geeignetes Subjekt verwalten zu lassen.
Die Sendenhorster Stelle soll von "dem Rat und Referendar Doctor Johann Diethrich Schweling*" besetzt werden.
*(ders. Hofrat und 1743/55; 1757/59 im Rat der Stadt Münster; 1743/51 Assessor; 1752-55; 1757-59 Bürgermeister Münster)
ferner hierezu: Westf. Köpfe (Schulte) Hof- und Regierungsrat Dr. John Dietr. Schweling, auch Gograf zu Sendenhorst, Mitbegründer des Zivilclubs,
1743-1755 Ratsmitglied
1752/55 und 1743/55 Bürgermeister
1736 VIII 26
In der Antwort wird der Bitte entsprochen .. Hingegen die dadurch zugleich erledigte Sendenhorsti-che Richterstelle unserm Rat und Referendario Doctori Johan Dietherichen Schweling in Gnaden aufgetragen haben
Schwitzingen (Schwetzingen ?), den datum ut supra
Hierzu Ernennung Schwelings zum mstr Rat und Referendar:
1736 I 10, Bonn
Von Gottes Gnaden wir Clemens August
- Erzbischof zu Cölln
- des Hl Römischen Reichs durch Italien Ertzcantzler
- Churfürst
- Legatus natus de Heyl. Apostolischen Stuhls zu Rom
- Administrator des Hochmeistertumbs in Preußen
- Meister Teutschen Ordens in Teutsch- und Welschen Landen
- Bischoff zu Münster
- Hldesheimb
- Paderborn und+
- Oßnabrück
- in Ob- undt Nieder-Bayern auch der Obern Pfaltz
- in Westphalen und zu Engern Hertzog
- Pfaltz-Graff bey Rhein
- Landgraff zu Leuchtenberg
- Burggraff zum Stromberg
- Graf zu Pyrmont
- Herr zu Borckeloh, Werth, Freudenthall und Eulenbergernenenn den ehrsam hochgelehrten Joh Diethr Schweling Dr. der Recht in Ansehung seiner uns angerühmten Qualification und Rechtserfahrenheit zu unserm Mstr Rat und Referendarium
1770 QFGEschMS NF10 Bevölkerung und Topographie MS 1770
540 Ludgerileischaft 327 1873 Clemensstraße, zu 29
Dr. Joseph Ernst Boichorst, Richter und Gogeraf zu Sendenhorst
verheiratet
Kinder Sibilla 16, Margareta 1, Magdalena 5Mon
Mieter; Mitbewohner:
- Dünhovet, fürstlicher Musicus
- Caspar Bucholz aus Welbergen 11J (* 1759)
- ein Knecht
- drei Mägde
Hauseigentümer Bürgermeister Boichorst, Versicherungswert 825 Rthlr
(stammte aus alter Juristenfamilie 1574+ Albert Boickhorst Dr. jur utr.
hatte 12 Kinder u.a der Maler Johan Bockhorst (Westfalen 60, 1982 I))
1775
Joseph Ernst Boichorst, hochfürstlicher Richter zu Sendenhorst und Ahlen, beider Rechte Doktor
1794 II 2
C P Kreutzhage wegen der Richterstelle in Sendenhorst:
Es war von jeher mein Wunsch, auf dem Lande leben zu können; Euer Wohlgeboren geehrteste Zuschrift, die ich soeben erhalte, läßt mir die endliche Erfüllung meines langgenährten Wunsches hoffen und ich stehe keinen augenblick an, Sendenhorst zu meinem Wohnort zu wählen, nur erlauben mir Euer Wohlgeboren gehorsamst vorzustellen: Es sind ungefähr 14 Tage, wo
ich dem Herrn Richter von der Becl meine Visite machte, die Rede fiel auf die Sendenhorstische Richterei und deren Ertrag; der Herr Richter antwortete mir, daß seit verflossenem neuen Jahr nur eine Rechtssache pendent geworden wäre, und er nicht mal die Defrairungskosten herausbringen könnte, dazu wäre nichts an fixem Gehalt und wohnte der Richter zu Sendenhorst, wäre auch der thätigste Mann, so möchte er es höchstens auf 100 Rthlr bringen. Es sind dieses die Worte des Herrn Richters; der kenntlich am besten den Ertrag bestimmen kann: Ich würde Euer Wohlgeboren hierüber ein schriftliche Zeugnis beilegen, wenn ich nicht eilen müßte, um noch diesen Abend Antwort an Euer Wohlgeboren abzuschicken.
E. W. werden nun von selbst ermessen, daß es mir nicht möglich ist, vom dem Ertrag meine dringendsten Bedürfnisse zu befriedigen, besonders da ich von hieraus keine Advokatur mit dahin nehmen kann und in der Gegend selbst keine finden werde. - Ich wiederhole es, gern und willig füge ich mich dem höchsten Befehle, was den Aufenthalt auf dem Lande betrifft, nur möchte ich mich gern wieder die Sorgen für meinen Unterhalt gedeckt sehen.
Ich verharr mit tiefstem Respekt
Euer wohlgeboren gehorsamster C P Kreutzhage Licent.
Richteramt zu Beginn des 30j Krieges
Rat Henrich Wettendorff: Gnädigster Kurfürst und Herr, der kurfürstliche Rat Petrus Hoffschlag Der Rechte Dr hat den Antrag gestellt, als Richter (zu Sendenhorst) angestellt zu werden. ... Nun können wir zwar bezeugen, daß er ein alter Diener Ew. Kurfürst. deren Vorfahren und diesesn Stifts mit Reisen und sonsten nit ohne große Ungelegenheit auch wol Leib und
Lebensgefahr in unterschiedlichen schweren und angelegenen Beschickungen ohne einig besonder Rekompensation vor und nach bei beiden niederländischen Kriegen teilen, viel Dienste bezeiget, auch wohl gute Expeditiones erhalten; Weil er dannoch fast zu seinem Alter kommen und ihm vermutlich Ungelegenheiten geben wolle, bei diesen hochbeschwerlichen stetigen Kriegsläufen saich auf dem platten Lande häuslich nieder zu setzen oder ihn ohne Gefahr, wenn es die Zeit erforderfdn würde, von hieraus ab- und zuzuziehen, so stellen wir hiemit untertänig anheim, ob nicht dieselbe bei hiernächst folgenden besserern Occasion gemeltes Doctoren eingewandte Bitt .. sein Salarium zu verbessern
1733
Specificatio der Einnahmen des Richters:
- Zeller Schockemoller beim Amtritt 2 Rthlr
- Sch Bockholt jährlich 2 Rt
- Zeller Ahlandt 1 Rt
- Zeller Hagemann, Steinfurt 1 Rt
- Mennemann, Drensteinfurt
- Jeder Bürger zu S. aus dem Haus 2 münstersche Pf 30 Rthlr
Ländereien
- Ksp Sendenhorst aufm Saatfeld aum grünen Weg 4 St
- aufm Boymer Feld 6 St
- noch daselbst am Lueckmans Kuhkampf
- 1 kleiner Kamp bei Zeller Jungmans Hof
- 2 St in Rothkötters Blancken, teils Gras teils Struelle
- 1 St Gras in Nießmans Wiese am Bömer Feld
- 1 St Saatland in Bartmans Schürkamp
- 1 Kl Strepsel Saatland in Bartmans Feldkamp
- 1 St Holzgewachs in Jungemans Busch, der Ostbrink
- 1 St Gras im der Gemeinheit hinter dem Ksp-Hagen am grünen Weg
Flügelwerk
- ein Bürger zu S, gibt aus seinem Haus ein ums andere Jahr ein Huhn; im Einzelnen:
Henrich und Bernd Holscher nunc Florenz Schlenker
Iderich Ruschenschmidt -Hesselman
Werner Heese - Kötter Führer Bartmann
Joan Ter Alst - Geileren
Georg Lessel Beumer
Johan Hintzenbrock - Feigel
Fraterherren - Gerichtsschreiber Schunicht
J. B. Bisping, Richter zu Sendenhorst
FM Hofkammer VI 64
Wohnung des Richters
1662
Syndicus der Stadt MS und Richter zu S. Caspar Bispinck, der Rechte Lic wegen ihm zuständigen, zu S. vor der Südpforten belegenen Wohnplatzes, die Gnad zu erweisen, zu bewilligen, eine Behausung aufzusetzen und in die dortige Rentmeisterei einen Kanon von 5 Rthl zu erlegen.
1749/50
Wwe Doctoris Boickhorst, Maria Elis. Rave, berichtet, wie aus dem, ihren Voreltern abgetretenen Gründen ein Kanon von 5 Rthlr geht.
Auf diesen Gründen sind 6 Gahden nebste ein großes Wohnhaus und Bauhaus gebaut, der Überrest zum Garten gemacht, der so groß ist, daß die 5 Rthl genugsam daraus können bestritten werden.
1750 II 13
... Daß Wwe Boickhorst zwar die zu S.leider sich ergebene heftige Feuersbrunst mitbetroffen und dadurch ihre Häuser eingeäschert worden, dennoch aus den dabei sich befindenden Garten der Kanon bezahlt werden kann.
Führungszeugnis F v Dincklage, Oberst:
Demnach der bei dem mir gnädigst anvertrauetten Regiment angestellte Regiments Auditeur Carl Philip Kreutzhagen in sicherer Erfahrung gemacht, daß der gewesene Richter Boichhorst zu Sendenhorst im Hochstift MS mit Tode abgegangen, auch derselbe mir geziemend vorgestellt, daß er durch Erlangung dieser erledigten Stelle sein zeitliches Glück zu machen glaubte, und mir solcher nach um ein Zeugnis seines bisherigen Verhaltens und geführter Conduite gebeten; Als habe ich selben ein solches Zeugnis seines bisherigen sehr guten Wohlverhaltens und ganz untadelhafter Aufführung nach meinem besten Wissen und Gewissen Euer Kuhrfürstl Durchlaucht zu höchsten Gnaden
empfohlen.
Urkund .. beigedruckten Regiments Insiegels
Herzogenbusch den 10ten Februar 1794
Königlich preußisches Land- und Stadtgericht Sendenhorst
1. IV. 1815 - 1. X. 1817
zuständig für:
- Rinkerode
- Albersloh
- Amelsbüren
- Hoetmar
- Sendenhorst Stadt
- Sendenhorst Kirchspiel
Richter Vagedes
- zunächst nach Oelde
- 1838 Land- und Stadtrichter Vagedes zum Direktor, Coesfeld, ernannt
Gerichtsschreiber
FM LA 422.5
1644 VII 19
Da der Gerichtsschreibers zu Wolbeck und S., Johan Melschede, dermaßen krank, daß er leider stets dem Tod mehr dann dem Leben accliniert und der Doctor auch sunsten mannigfachen erfahrenen Relationa nach unmöglich zur Gesundheit restituiert werden kann, es geschehe dann aus Gottes sonderlichen Vorhangnus ... bittet Notar Theod Duddey, ihm die Stelle zu übertragen. Er habe bereits zu Zeit des + Gerichtsschreibers Henrich Wibbertz und des jetzigen Melschede als Schreiber des Gerichts gearbeitet
1686
Nach + des Gerichtsschreibers zu Sendenhorst und Wolbeck wird Bernhard Beckhausen ernannt (Urk in Bonn ausgestellt)
1728 Stadtrechnungen
Dem Gerichtsschreibern Schunicht habe in causa Fisci contra Ruthman tax. zahlt 17-9 Schill.
Albert K Hömberg. Entstehung der westf Freigrafschaften
Veme: nach 1250 Entstehung im westf. Kernraum Aus dem Richten unter Königsbann ist der Mythos der Veme erwachsen
ab 1350 Ausweitung über das ganze Reich
60-Schilling-Buße (Königsbuße des Hochgerichts)
Westfalen Reliktgebiet älterer Rechtsordnung
Eigentumsübertragungen sub banno regio erst in nachkarolingischer Zeit entstanaden (landschaftl begrenzte Rechtsgewohnheit)
Freivogteien
Enger Zusammenhang zw Einteilung eines Landes in Gogerichte und älterer kirchl Organisation Übereinstimmung von Go und Kirchspiel
mindestens 75/100 der 350/400 Freistühle sind Vogteidingstätten
S. 14: Jeder Haupthof an dem sich eine größere Villikation anschloß., besaß einen Gerichtsstuhl
===> Vill. Elmenhorst; Vogtei Steinfurt - Tie - Überwasser; allerdings 1050 Ende der Königsbannvogteien; Überwasser 1040 gegründet, Übergangsphase
Vögte, Vogteien Freckenhorst WAF:
- 1190 EH Lippe
- 1365 Grafen von Tecklenburg
Verschwinden von Dingstätten alter Königsbanngerichte, Gründe: Abwehrkämpf gegen
a) Grafen, Bischöfe, die seit dm 12 Jh ihre Machtbereiche in territoriale Herrschaftsräume verwandeln
b) Grundherren, die versuchen sich von ihre finanziellen Verpflichtungen zu befreien
Freigerichte
a) Gerichtsbarkeit für Freibauern, Freigüter
b) Strafgerichtsbarkeit für die gesamte Bevölkerung (Lindner 215)
S 31 ... offensichtlich verfehlt, aus der Seltenheit älterer Urkunden auf ein Nichtvorhandensein der Strafgerichtsbarkeit zu schließen.
--- Gerichtsprozesse und -Verfahren erst sehr spät schriftlich festgehalten; 1410 und später
1571 Befragung Amtleute/Richter bei Einleitung der Gerichtsreform
S. 33 Freigerichte im Amt Wolbeck, bürgerlich und peinlich
S. 35 Freigrafen, Salitarii, Richter mit dem Weidestrang
S. 36 ... In allen Freigrafschaften stand die Strafgerichtsbarkeit an erster Stelle Weistum Jacob Grimm
S. 38 2. Hälfte 16 Jh Freigerichte haben schweren Stand gegenüber ihre Kompetenzen immer mehr erweiternden Freigerichte, Schwergewicht der FG überall auf strafrechtlichem Gebiet
39f Vemevrogige Vergehen
Stuhlfreie
Freie als Schöffen und Urteilsweiser; ab 1150 auch Ministeriale
S. 54 bäuerliche Freie verschwinden nicht ganz. Pflicht, die Verurteilten zu richten, Stuhlfreie sind am Freigericht verpflichtet+
Stuhlherr - Freie. Schutzverhältnis, Treuepflicht
S. 57 Verkauf der Freigrafschaft auf dem Drein Ausgenommen die Freien:
Hominibus ligii ===> CTW II S. 10
S 58 vielerorts Freie Höfe in Lehen verwandelt
S. 59 St. Paulsfreie, 15 Jh Eigenhörige kaufen sich und ihre Güter frei und unterstellen sich dem Bf Freienrecht
keine Vollfreiheit: Vrye denstmann des guden zunte Pawels
S.60 Trennung zwischen Herrschaft (dominium) und Eigentum (proprietas)
S. 65 Münsterland 14 Jh: Königsdienst der Freien
Greven schuld, Gravenschuld u. ä.
S. 70 Urbar Werden, Innerwestfalen (Münsterland) 37.5 % Freie
S. 76 15/16 Jh Staat normalisiert und schematisiert die bäuerlichen Rechtsverhältnisse freie Lehn - und Pachtverhältnisse
S. 78 Zahl der Stuhlfreien in den meisten Freigrafschaften des Münsterlands gering
S. 82 Freie im Dreingau
Kriminalität
1660 AV Msc 391.1
Brutale Pfändung wegen Steuerrückstände
Beschwerde, wie daß diesen vergangenen Nacht zwischen ein und zwei Uhren, fünf Soldaten unangekloppet in Hermann Kerrkloes, unsers lieben Vaters im neuen Kirchspiel Ahlen gelegene Behausung, durch die Wand gebrochen, die Sprenckelroeder zerschnitten, un das Haus mit großer Ungestümigkeit eingefallen, unseren Vatter und Sohn mit Kusen (Keulen) vom Haubt bis zu den Fueßen jemerlich zerschlagen, beiden ihre Häupter und härne Pfannen eingeschlagen, ja ohne einige Wortwechselung mit größter Furie dergestalt tractirt, daß sie vom Haubt zu Fueß geschwollen und alle ihre Mengele nach zur Zeit nicht erfunden, und leider Gott erbarms daranne nichte genesenwerden können, wie solches alles ab der beigefügten, des Scharffrichters attestation... und als de deliquenten gefragt worden, von wannen sie kehmen und warumb solcher nechtlicher Einfahl geschehe, dann sie keinen Menschen beleidiget hetten, haben die Executanten thätlich fünff Pferde aus dem Stall genommen und weggeführt, aber ehest geandtwortet und vermeldet, daß sie von Herrn Licentiaten Wittfelt von Münster um die Execution zu verhengen abgesandt weren, der doch mehrere mahlen wie erweißlich executieren lassen und ihme niemale Pfandweigerung von Kerkloe geschehen.
Wann nun hochgebietender Her solche Gewalttat und marterlicher nächtlicher ohne eine Fug und Ursach beschehener Einfall mit keinem Weg rechtens behauptet werden kann, wie auch gemein nicht gemeint, dem dergestalt zuzusehen, aber als schlechte und einfältige Bauersleute bei und nicht wissen, wie solcher Gewalt hat zubringen und unser unwiederbringlicher Schaden hinwider suchen mögen oder können
Bitte an die Räte (zu Wolbeck) diese so starke ohne fug und Ursach bgeschehen Gewalttat und Martlichen Einfall zu bestrafen ... um größeren Schaden zu vermeiden ... maßen dadurch das Erbe umgepflüget allda beligee bleiben wird (Steuerausfall!)
Geschehen Ahlen 1660 I 13
Eigenhändige Unterschrift: Berrent Kerlau Agnes Kelau (auch die Frau konnte schreiben!)
Todschlag im Rausch (auch in der Ortsgeschichte behandelt)
1669 XII 3 AV MS Msc 389.1
Anno 1669, Dienstag, den 3ten December gerichtlichen innerhalb S. erschienen hoher landesfürstlichr Obrigkeit fiscalischer Anwalt daselbsten:Als am negst verwichenen Samstag, den 30ten Novembris Berndt und Hermann Gebrüder Wessels des Nachts zwischen elf und zwölf Uhr ganz voll und doll aus dem Koith und Brandwein kommen untereinander mit Johan Monsterman aus der Ursachen Zankerei angefangen, daß er für beide Brüder den Brandwein so sie mit einander getrunken, nebst seinem Quot bezahlen sollen, solches aber zu tun verweigert, mit denselben Zänkerey angenfangen und als beide Gebrüder Wessel darauf aus Schwickers Haus gangen und der Monsterman ihnen gefolget, hätten sie auf dem Kirchhof allhie zu S. genannten M. alsobald
angegriffen, zur Erde geworfen, mit Füßen zertreten, den Kopf zerknirschet, und mit dem Messer drei gefährliche Wunden gegeben, gestalt die eine an die linke Seite unterm Herz, die zweite an die rechte Seite zwischen den Rippen, die dritte in das Dickede von der Lenden an der rechten Seite.
Bat also de Veltscherer Herman Heumans, weilen periculum vitae dabei sein sollte, darüber zu hören. Der dann erschien und referierte, daß die zwo Wunden, so an beiden Seiten bekommen, tödlich wären, wie dann solches vom Veltscher eingebrachte
Attestatio nachgewiesen.
Der Täter Bernd Wessels ist sofort gefangen angehalten wordn, sein Bruder aber Hermann Wessels in Ihro Hochfürstl. Gnaden Kriegsdienst unter Herrn Drosten von Schilders Compagnie sich mit der Flucht salviert.
Einhalt des Veltscher Attestation
Ich bekenne an der linken seiten under den Hertzen, das ander aber an der rechten Seiten zwischen den ribben, auch noch ein Stich unter Lenden, Sambstags des Nachts bekommen, item sein Haupt verwundet, solches mittels Eids bezeuge
den 2. XII 1669 Herman Hewman Barbier in Sendenhorst
Nachlässigkeit des Torwärters:
(FM LA 361.13)
1660 XII 2 Bürgermeister zu Sendenhorst an den Richter Johan Caspar Bisping, der Rechte Licentiat, geheimer Rat, auch Richter und Gograve in und außerhalb Ahlen und Sendenhorst
... daß wegen der zwei münsterischen Bürger die welche bei Nachtzeiten durch Sendenhorst sollen passiert sein, wird wie folgt beantwortet: Dievier Pförtner wurden befragt, in welcher Pforte diese zwei Bürger von MS ein- oder ausgelassen, worauf alle geantwortet, sie wären mittleids zu bedauern erbötig, daß deren keiner davon das geringste Wissen gehabt, weil allhier bei Tag und Nacht die Gespanne von Beckum und Ahlen und aderen Örter aus und nach dem Lager durchpassieren, wodurch die Pforte, weil die Spanne nicht können vorbeipassieren, des Nachts müssen eröffnet werden ...
Dirich Thorgeist, Johan Wettendorff
Rattengift für den lieben Gatten
1700 VI 21 Todesurteil
In peinlichen Inquisitionssachen unseres Fisci Gerichts Sendenhorst anklagenden beeidene Catharinam Lenferding, Henrich Spithovers Ehehausfrauen, Angeklagte und Inhaftierte, wird auff Amklag, Andtwort, auch gerichtlichen Geständnis und resp. wahrhaftiger und vermöge der Reichssatzung und peinlicher Halsgerichtsordnung des Kaysers Caroli des fünften eingenommener Befindung aller wohl erwogener Umstände nach hiermit zu Recht erkandt, daß peinlich Angeklagte, das sie vor Gericht stehende wegen dessen, daß sie nicht ableugnete, ohnlengst ihrem Eheman in ein Nepgen mit warmer Milch dazu auch in vorigem Sommer ihren verstorbenen Ehemann Herman Austerman in ein Nepgen mit Grütze so viel Ratzenkraut als zwischen zwey Finger halten kann, in der Meinung, selbigen dadurch zu tödten, würcklich beigebracht, gestalt auch dieser darauf sich soforth zu Bett gelagt und nach vielen ausgestandenen Reißen und Schmertzen des Leibs im neunten Tag todt verblichen, erstsprechender jetziger Eheman auch in gleicher Gefahr des Todtes zwar gewesen,danach durch die Verhängnis Gottes vermittels erhaltener Medicin zur Zeit noch beyn Leben erhalten daweniger vielen Schmertzen des Leibes annoch unterworfen.
Infolge sothaner schrecklicher Missethatten halber zur woll bedienten Straff und andern zum Abscheulichen Exempel mit dem Schwert vom Leben zum Tod hinzurichten und zu verdammen sey, inmaßen als hiemit erkannt und dieselbe dazu verdammet wirdt von rechts
Decretum in consilio d. 21. Juny 17ßß, B. Wettendorf
1718 Urteil (Tod ?)
In criminal Inquisations Sachen hoher Landtsobrigkeit Fisci zu S. peinlichen Anklägern eines gegen und wider Frantz Groll peinlich angeklagten anderntheils wirdt auff Klag, Andtwort und alles gerichtlich Fürbringen, auch nottürfftiger, wahrhaffftiger Erfahrung und Erfindung, so deshalb alles nach laut Kayer Carls des fünften und des Heil. Reichs Ordnung geschehen auf an uns gehorsambst abgestattete Relation endlich zu REcht
erkannt, daß Ihaftat darumb, daß er ohngeachtet seiner vormahlingen auf drey verschiedenen Weisen zu Meppen aus der großen Kirchen von einem Bilde gestohlenen sechs resp. Kreuzer und Pfennigen, auch im Jahr 1716 dem Wigbold Billerbeck formalibus: Billerbeck soll übre mich schreyn zwischen dieses und morgen, Item: Nuhn will ich es machen, daß zwischen dieses und morgen Billerbeck soll in vollem Feuer stehen, Und wie dessen Mutter ihme das Maul zuthuhen geheißen, replicirt: Ich bin des Teufels. Ich stecke es in Brandt. Angedrohter Brandstiftung und derhalben gehaltene gerichtliche correction auch geleistete juratorie caution den non offendendo ... (unvollständig)
1591-1774 FM Prozesse
Verschiedene Kriminalsachen
Galgen
Stadt hatte einen Galgen:
1787 Georg Hendrich Lindemeyer zahlt von 2 Stück Gesailand im Galgenkamp auf 4 Jahre, 1-14 Rthlr) ---> Galgenkamp städtisches Eigentum, obwohl in der Bauerschaft Hardt
1677 IX 15
Referierte Henrich Schütte, daß wie er, Martin Angelkotten diesen Morgen bauen wollen, Johan Erdtman Ksp Sendenhorst Eingesessener, hinzugelaufen kommen, denselben angerufen, sagend, "Was machst du Ehrendieb auf meinem Kamp" und darauf lachender Weise mit einer großen, in Händen gehabten Forken ihm, Angelkotten, von hinten aufs Haupt geschlagen, daß er zur Erden gefallen und wie er wieder aufgestanden, wiederum danieder geschlagen und ihm, Angelkotte, zu dreimalen mit der Forken geschlagen, daß er zur Erden gefallen, daß auch dei Forke durch das Schlagen in Stücken gebrochen und also ihn von oben bis unten blund und blau geschlagen, ihm die Haar aus dem Kopf gerupft. Endlich ihn wieder für einen Ehrendieb, Scheln, Verräter und Dieb, er sollte - sit venia - seine Mutter vexieren und also ihn auch gräulich iniuriert, auch ihn unchristlich geschlagen.
Wie er alles deponiert, erzählen können, nach geübter Schlägerei hatte er gesagt: "Wie liegst Du schwarte, fromme Kerll allda!" Maßen er, Angelkotte, dessenthalben bettlägerig wegen einiger gefährlicher Streiche und Hauptschläge, so er bekommen, daß solches dergestalt passiert wollt.
Geschrieben Sendenhorst in Martin Angelkotten Behausung präs. Joanne Angelkotten et Joanne Sieckman
Auseinandersetzungen um strittiges Eigentum (AL)
1692 IV 17
Ludgeri an den Richter zu S: Prostestation gegen die Provisoren der Kirche. Ludgeri sei in die Schürckmansche Behausung immitiert und habe für die Raparatur 65 Rthlr Kosten aufgewandt. Bitte, die Ansprüche der Kirchenprovisoren abzuweisen
1693 XI 10
Feststellung betr. des Schürkampfs: P Joan Lange, Berndt Zeller Selling, Herman Zeller Vreden, Henrichen Schulten Elmenhorst, Tonießen S. Northoff, beeidigte Baurrichter erklären: Pastor Langen habe im Schürkampf des Jungemans 2 St mit Telgen. Jungman behauptet, es handele sich um 3 Stücke, so daß dem Pastor ein Drittel entfremdet werde. Eine Ortsbesichtigung ergibt: daß von der Hecken bis den bloeßen von Telgen unbesetzten Platz nur
zwey Stücke belegen.." Affirmation der vier Bauerrichter ..."daß keinvernünfiger Mensche nach dem Augenschein mehr als zwey stücke daraus judiciren könte."
Geschehen binnen Sendenhorst in meines Notarii Bahausung auf der Stuben Zeugen Joan Lüttighaus, Henrich Vrede
Joannes Veltman Notar
1696 X 7
Jan Christoph Bernardt Bisping, beider Rechte Licentiat, auch in und außerhalb Sendenhorst verordneter Richter und gograve befiehlt dem Vogt des Ksp Sendenhorst Martin Suermann die gerichtliche Vorladung des Zeller Joan Jungman
1696 X 18
Anklageschrift gegen Jungmann durch M. L. Langen (Notar): U a Jungman habeohne Erlaubnis auf dem strittigen Grundstück einen Baum hauen lassen und ihn durch seinen Schwager Zeller Herte nach dem Pastorat fahren lassen
1696 XII 18
Terminus protocolli in Sachen fisci Sendenhorst contra Zellern Jungmann;
Jungmann wird zu den Anklagepunkten befragt, ua hat er einen fruchtbaren Baum auf seinem eigenen Stück gehauen, das Zöpfe nach S. gefahren,das übrige in Bretter schneiden lassen und hatt der Herr Cappelan des Doms das Holz durch Zellern Tawide und Middendorf nach MS fahren lassen.
1697 I 3
Pastor Langen erklärt, er habe als Anwalt und beeidigter Gerichtsprocurator Melchior Leopold Langen gewählt (Vordruck)
1697 I 26
Theodor Luelman im Auftrag des Domburseners an den Richter in Sendenhorst: "Bitte, den Fall nicht weiterzuverhandeln bis ein Ortstermin vorgenommen sei, der "bei dieser Winter Zeit sonderlich da das land mit schnee bedecket nicht woll kan gehalten werden"
1697 X 29
Ankündigung eines Ortstermins für den 29. XI morgens 9 Uhr. Jungman hat bei einer Strafe von 5 Rthlr zu erscheinen
1698 I 7
Auswanderung Vorbestrafter
BE Landratsamt Nr 31
Sendenhorst 1847 XI 15
Betr. Auswanderung des Tagelöhners Bern. Linnemann nach America
Der berüchtigete Tagelöhner Bernard Linneman hierselbt . welcher dreimal in Benninghausen gesessen hat und wegen mehrerer gemeingefährlichen Verbrechen und Vergehungen teils bestrafet, teils derselben dringend verdächtige bleibt - hat den Entschluß gefaßt, nach America auszuwandern, wenn ihm die Überfahrtskosten hierzu verschafft würden, da er nicht das mindeste
Vermögen besitzt.
Um hier die menschliche Gesellschaft von diesem gefährlichen Subjekte zu befreien, haben die Wohlhabenderen Eingesessenen die Summe von 104 Rthlr zusammengelegt. Die Familie des Linnemann hat dazu gegeben 40 Rthlr. Da die Überfahrtskosten ca 224 Thlr betragen, so fehlen 80 bis 90 Thlr, welche die Gemeinde-Versammlungen von Stadt und Kirchspiel Sendenhorst mit Freuden
bewilligt haben.
Euer Hochwohlgeboren bitte ich nun gehorsamst, den beifolgenden Beschluß derselben hochgemeigtest bestätigen zu wollen.
Das Auswanderungsgesuch erfolgt in separatu
Randbemerkung Landrat: die Entlassungsurkunde (aus der Staatsbürgrschaft) wird von der Regierung erteilt. Wohlwollende Bemerkung, die außerordentliche Ausgabe der Gemeindekasse zu genehmign: Der Linneman ist gänzlich arm, die Überfahrtskosten werden demselben von Verwandten und
anderen Eingesessenen geschenkt. Bitte um stempelfreie Ausstellung der Urkunde
Kriminalität
1660 AV Msc 391.1
Beschwerde, wie daß diesen vergangenen Nacht zwischen ein und zwei Uhren, fünf Soldaten unangekloppet in Hermann Kerrkloes, unsers lieben Vaters im neuen Kirchspiel Ahlen gelegene Behausung, durch die Wand gebrochen, die Sprenckelroeder zerschnitten, un das Haus mit großer Ungestümigkeit
eingefallen, unseren Vatter und Sohn mit Kusen (Keulen) vom Haubt bis zu den Fueßen jemerlich zerschlagen, beiden ihre Häupter und härne Pfannen eingeschlagen, ja ohne einige Wortwechselung mit größter Furie dergestalt tractirt, daß sie vom Haubt zu Fueß geschwollen und alle ihre Mengele nach zur Zeit nicht erfunden, und leider Gott erbarms daranne nichte genesen
werden können, wie solches alles ab der beigefügten, des Scharffrichters attestation... und als de deliquenten gefragt worden, von wannen sie kehmen und warumb solcher nechtlicher Einfahl geschehe, dann sie keinen Menschen beleidiget hetten, haben die Executanten thätlich fünff Pferde aus dem Stall genommen und weggeführt, aber ehest geandtwortet und vermeldet, daß sie von Herrn Licentiaten Wittfelt von Münster um die Execution zu verhengen abgesandt weren, der doch mehrere mahlen wie erweißlich executieren lassen und ihme niemale Pfandweigerung von Kerkloe geschehen.
Wann nun hochgebietender Her solche Gewalttat und marterlicher nächtlicher ohne eine Fug und Ursach beschehener Einfall mit keinem Weg rechtens behauptet werden kann, wie auch gemein nicht gemeint, dem dergestalt zuzusehen, aber als schlechte und einfältige Bauersleute bei und nicht wissen, wie solcher Gewalt hat zubringen und unser unwiederbringlicher Schaden hinwider suchen mögen oder können
Bitte an die Räte (zu Wolbeck) diese so starke ohne fug und Ursach bgeschehen Gewalttat und Martlichen Einfall zu bestrafen ... um größeren Schaden zu vermeiden ... maßen dadurch das Erbe umgepflüget allda beligee bleiben wird (Steuerausfall!)
Geschehen Ahlen 1660 I 13
Eigenhändige Unterschrift: Berrent Kerlau
Agnes Kelau
1669 XII 3 AV MS Msc 389.1
Anno 1669, Dienstag, den 3ten December gerichtlichen innerhalb S.erschienen hoher landesfürstlichr Obrigkeit fiscalscher Anwalt daselbsten:Als am negst verwichenen Samstag, den 30ten Novembris Berndt und Hermann Gebrüder Wessels des Nachts zwischen elf und zwölf Uhr ganz voll und doll aus dem Koith und Brandwein kommen untereinander mit Johan Monsterman aus der Ursachen Zankerei angefangen, daß er für beide Brüder den Brandwein so sie mit einander getrunken, nebst seinem Quot bezahlen sollen, solches aber zu tun verweigert, mit denselben Zänkerey angenfangen und als beide Gebrüder Wessel darauf aus Schwickers Haus gangen und der Monsterman ihnen gefolget, hätten sie auf dem Kirchhof allhie zu S. genannten M. alsobald
angegriffen, zur Erde geworfen, mit Füßen zertreten, den Kopf zerknirschet, und mit dem Messer drei gefährliche Wunden gegeben, gestalt die eine an die linke Seite unterm Herz, die zweite an die rechte Seite zwischen den Rippen, die dritte in das Dickede von der Lenden an der rechten Seite.
Bat also de Veltscherer Herman Heumans, weilen periculum vitae dabei sein sollte, darüber zu hören. Der dann erschien und referierte, daß die zwo Wunden, so an beiden Seiten bekommen, tödlich wären, wie dann solches vom Veltscher eingebrachte
Attestatio nachgewiesen.
Der Täter Bernd Wessels ist sofort gefangen angehalten worden, sein Bruder aber Hermann Wessels in Ihro Hochfürstl. Gnaden Kriegsdienst unter Herrn Drosten von Schilders Compagnie sich mit der Flucht salviert.
Einhalt des Veltscher Attestation
Ich bekenne an der linken seiten under den Hertzen, das ander aber an der rechten Seiten zwischen den ribben, auch noch ein Stich unter Lenden, Sambstags des Nachts bekommen, item sein Haupt verwundet, solches mittels Eids bezeuge
den 2. XII 1669 Herman Hewman Barbier in Sendenhorst
(FM LA 361.13)
1660 XII 2 Bürgermeister zu Sendenhorst an den Richter Johan Caspar Bisping, der Rechte Licentiat, geheimer Rat, auch Richter und Gograve in und außerhalb Ahlen und Sendenhorst
... daß wegen der zwei münsterischen Bürger die welche bei Nachtzeiten durch Sendenhorst sollen passiert sein, wird wie folgt beantwortet: Die vier Pförtner wurden befragt, in welcher Pforte diese zwei Bürger von MS ein- oder ausgelassen, worauf alle geantwortet, sie wären mittleids zu bedauern erbötig, daß deren keiner davon das geringste Wissen gehabt, weil allhier bei Tag und Nacht die Gespanne von Beckum und Ahlen und aderen Örter aus und nach dem Lager durchpassieren, wodurch die Pforte, weil die Spanne nicht können vorbeipassieren, des Nachts müssen eröffnet werden ...
Dirich Thorgeist, Johan Wettendorff
1669 Quelle ?
Anno 1669, Dienstag, den 3ten December gerichtlichen innerhalb S. erschienen hoher landesfürstlichr Obrigkeit fiscalscher Anwalt daselbsten:
Als am negst verwichenen Samstag, den 30ten Novembris Berndt und Hermann Gebrüder Wessels des Nachts zwischen elf und zwölf Uhr ganz voll und doll aus dem Koith und Brandwein kommen untereinander mit Johan Monsterman aus der Ursachen Zankerei angefangen, daß er für beide Brüder den Brnadwein so sie mit einander getrunken, nebst sinem Quot bezahlen sollen, solches aber zu tun verweigert, mit denselben Zänkerey angenfangen und als beide Gebrüder Wessel darauf aus Schwickers Haus gangen und der Monsterman ihnen gefolget, hätten sie auf dem Kirchhof allhie zu S. genannten M. alsobald angegriffen, zur Erde geworfen, mit Füßen zertreten, den Kopf zerknirschet, und mit dem Messer drei gefährliche Wunden gegeben, gestalt die eine an die linke Seite unterm Herz, die zweite an die rechte Seite zswischen den ...
1700 VI 21 Todesurteil
In peinlichen Inquisitionssachen unseres Fisci Gerichts Sendenhorst anklagenden beeidene Catharinam Lenferding, Henrich Spithovers Ehehausfrauen, Angeklagte und Inhaftierte, wird auff Amklag, Andtwort, auch gerichtlichen Geständnis und resp. wahrhaftiger und vermöge der Reichssatzung und peinlicher Halsgerichtsordnung des Kaysers Caroli des
fünften eingenommener Befindung aller wohl erwogener Umstände nach hiermit zu Recht erkandt, daß peinlich Angeklagte, das sie vor Gericht stehende wegen dessen, daß sie nicht ableugnete, ohnlengst ihrem Eheman in ein Nepgen mit warmer Milch dazu auch in vorigem Sommer ihren verstorbenen Ehemann Herman Austerman in ein Nepgen mit Grütze so viel Ratzenkraut als zwischen zwey Finger halten kann, in der Meinung, selbigen dadurch zu tödten, würcklich beigebracht, gestalt auch dieser darauf sich soforth zu Bett gelagt und nach vielen ausgestandenen Reißen und Schmertzen des Leibs im neunten Tag todt verblichen, erstsprechender jetziger Eheman auch in gleicher Gefahr des Todtes zwar gewesen,danach durch die Verhängnis Gottes vermittels erhaltener Medicin zur Zeit noch beyn Leben erhalten daweniger vielen Schmertzen des Leibes annoch unterworfen.
Infolge sothaner schrecklicher Missethatten halber zur woll bedienten Straff und andern zum Abscheulichen Exempel mit dem Schwert vom Leben zum Tod hinzurichten und zu verdammen sey, inmaßen als hiemit erkannt und dieselbe dazu verdammet wirdt von rechts
Decretum in consilio d. 21. Juny 17ßß, B. Wettendorf
1718 Urteil (Tod ?)
In criminal Inquisations Sachen hoher Landtsobrigkeit Fisci zu S. peinlichen Anklägern eines gegen und wider Frantz Groll peinlich angeklagten anderntheils wirdt auff Klag, Andtwort und alles gerichtlich Fürbringen, auch nottürfftiger, wahrhaffftiger Erfahrung und Erfindung, so deshalb alles nach laut Kayer Carls des fünften und des Heil. Reichs Ordnung geschehen auf an uns gehorsambst abgestattete Relation endlich zu REcht
erkannt, daß Ihaftat darumb, daß er ohngeachtet seiner vormahlingen auf drey verschiedenen Weisen zu Meppen aus der großen Kirchen von einem Bilde gestohlenen sechs resp. Kreuzer und Pfennigen, auch im Jahr 1716 dem Wigbold Billerbeck formalibus: Billerbeck soll übre mich schreyn zwischen dieses und morgen, Item: Nuhn will ich es machen, daß zwischen dieses und morgen Billerbeck soll in vollem Feuer stehen, Und wie dessen Mutter ihme das Maul zuthuhen geheißen, replicirt: Ich bin des Teufels. Ich stecke es in Brandt. Angedrohter Brandstiftung und derhalben gehaltene gerichtliche correction auch geleistete juratorie caution den non offendendo ...
Übertretungen
1833
Strafbescheid gegenm Wirt Topp wegen Überschreitung der Polizeistunde
1832 XII 27
Reparatur von zerschlagenen Sprossen im Fenster und neue Glasscheiben im Haus des Beigeordneten Dr. Forstmann
Landwehren
1310 VI 14 WUB VIII 548
Ludwig, Elekt und Konfirmat zu Münster beauftrag seinen Amtmann in Landegge, die auf dem Markt zu Haaren zu Pfingsten abgehaltenen Markt festgenommenen Osnabrücker Bürger, freizulassen.
(In einer der Kopie angehefteten Urkunde schlagen der dapifer in Lanteghe, milites, famuli ac oppdani in Lunne der Stadt Osnabrück vor, um den schon langen schwebenden Streit beizulegen, eine Zusammenkunft ad munitionem dictam ‘lantwere’ in loco Oldendorpe, parochie Lengherike, vor.)
1321 XI 16 WUB VIII 1518
Bischof Ludwig befiehlt, daß die Einwohner von Rokeslere, Albachten, Bosenzele und in den Dörfern Givenbeke et Mekelenbeke, in ipsis locis quedem municio, que lantwere appelatur pro communi utilitate commode et pace observanda incepta est ... Et ut iidem hominibus raptoribus ... invasoribus ... iniuriatoribus et ... spoliatoribus ipsam municionem lantwere intrantibus et violenter intrare volentibus eo audacius et forcius valeant resisstere et commodius obviare ihnen das Hergwede (thoraces et galee ac aliorum armorum genrea et necessaria) an dominis dictorum hominum post obitum ... belassen wird. Die Einwohner in den genannten Kirchspielen sollen nicht durch das Gogericht per gladium evoventur sed cuilibet in eorum villis facient coram suis iudicibus dictis burichter iusticiam expeditam
Im hohen Mittelalter, in einer Zeit des gesteigerten Raub- und Fehdewesens, als verfeindete oder beutelustige Raubritter oder Wegelagerer die Gehöfte ihrer Gegner plünderten oder abbrannten, versuchten sich die gefährdeten, ungesicherten Bauern zu schützen. Rund um die Siedlungen wurden Wälle aufgeworfen und Gräben ausgehoben. Die Wallkrone wurde mit einer dichten Hecke bepflanzt. Die Anfänge dieser "Landwehren" gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Bischof Ludwig (der Gründer der Stadt Sendenhorst) verordnete den Bau einer Landwehr für einige Kirchspiele vor Münster, von Roxel bis Mecklenbeck[1]. Als die Zeiten noch unruhiger, die Fehden noch häufiger wurden, veranlaßten die bischöflichen Behörden ihre Bauern in allen Kirchspielen, zum Schutz der Höfe und Äcker Wälle zu errichten. Auch im Mittelalter war das für die Landwehren benötigte Land nicht herrenlos. Es mußte entschädigt oder getauscht werden. Das Kirchspielvolk mußte durch Vergünstigungen und Belohnungen zu den aufwendigen Erdarbeiten motiviert werden. Das alles brauchte seine Zeit und so vergingen Jahrzehnte, bis nach und nach ein geschlossenes Landwehrsystem entstand, das, je nach den Möglichkeiten des Geländes, auf der Grenze zwischen zwei Pfarreien oder mitten durch das Kirchspiel verlief. Große feindliche Armeen konnten die Landwehren ohne Schwierigkeit durchbrechen. Aber in der Regel hatten es die Bauern ja mit kleineren Trupps von Räubern und Landfriedensstörern zu tun. Wenn die Eindringlinge eine Landwehr durchbrochen hatten, stießen sie nach wenigen Kilometern auf die nächste Wehr, dann auf die folgende usw. Mittlerweile war das Landvolk durch "Klockenschlag" zu den Waffen gerufen worden, die Friedensstörer saßen in der Falle[2].
Für das Kirchspiel Sendenhorst liegt die erste Erwähnung eine Landwehr erst aus dem Jahre 1512 vor. Das wird sicherlich mit der Zufälligkeit der Überlieferung zusammenhängen. In der besagten Urkunde vereinbaren die Fraterherren mit Johann Schenckinck zu Bevern eine Begradigung ihrer Grundstücke in der Bauerschaft Rinkhöven, u.a. am Rotkamp an der Lantwer bei Knops groten Acker[3] In späteren Urkunden wird die Landwehr auch Hagen, Kirchspielshagen genannt. Die Stadtbefestigung mit Wall und Graben wird gelegentlich als Stadtshagen bezeichnet, eine Hinweis, daß Landwehr und Stadwälle Ähnlichkeit miteinander hatten[4]. Die Sendenhorster Kirchspielslandwehr verlief zwischen Albersloh, Alverskirchen Enniger und Vorhelm ungefähr auf der Gemeindegrenze, wobei bei der endgültigen Festlegung der kommunalen Grenzen 1809 gelegentlich von dem Verlauf der Landwehr abgewichen wurde. Südlich der Stadt Sendenhorst, in den Bauerschaften Bracht und Jönsthövel, teilt eine bei den Höfen Rotkötter, Lüttke- und Große Kogge in west-östliche Richtung vorbeilaufende Landwehr das Gemeindegebiet so, daß die zur Ahlener Grenze liegenden Höfe (Kerkmann, Herte, Haus zur Wiese usw.) außerhalb des Sendenhorster Verteidigungssystems blieben.
Die Landwehren waren Eigentum der Kirchspielsgemeinde. Auf den Gerichtstagen, dem "Göding", berichteten die Bauerrichter dem Gografen und Richter, ob die verpflichteten Bauern ihren Landwehrabschnitt in Ordnung gehalten, ob der Landwehrdurchgang mit einem Schlagbaum gründlich gesichert, ob die Stege über die Gräben (Fußschemm) ohne Gefahr benutzt werden konnten. Auch nach den großen Kriegen, als sichere Zeiten eingekehrt waren, wurden die Landwehren weiterhin instand gehalten. Nachlässigkeiten wurden mit Geld- oder Getreidebußen geahndet. Auf dem Göding brachten die Bauern außerdem alle möglichen Beschwerden vor. Die Bauerschaft Bracht hatte ihr Fußschemm vor der Südpforte nicht gewartet (1693). Johann Wettendorff hatte den Graben an der Brockstraße aufgegraben und die Erde auf seinen Acker geworfen (1700). In der Bauerschaft Elmenhorst hatte Budde die Becke (den Graben) zulanden lassen, wodurch die Nachbarn großen Schaden hatten (1700). In Rinckhöven hatte Lütkehaus seinen Zaum zuweit in die Straße geschoben und "dadurch dieselbe beraubt". Jönsthövel hatte einen gemeinsamen Weg eingezogen und umgepflügt (1705). Große Düveler ließ die Straße zum Eusterkamp gänzlich verderben (1707). Pustekrey hatte den Graben am Freisenbusch (Brock) nur zur Hälfte ausgeworfen (1714).
Das Göding verhinderte Flurschäden, veranlaßte Instandsetzungen der Gräben, Wege und Landwehren und sorgte dafür, daß kein Bauer den Nachbarn behinderte oder schädigte. Zum Sendenhorster Göding kamen die Bauern der Kirchspiele Sendenhorst, Albersloh, Rinkerode, Drensteinfurt und Hoetmar auf dem Meer, nahe der Stadt, zusammen. Das Meer lag im Mittelpunkt der verpflichteten Gemeinden. Was auf einem Göding zur Sprache kommen sollte, wurde in den Gödingsartikeln 1670 schriftlich festgehalten . Diese Gödingssatzung ist eine vernünftige Anleitung zur Regulierung von Nachbarschaftsstreitigkeiten, zum pfleglichen Umgang mit Natur und Umwelt. Punkt 6 beschäftigt sich mit den Landwehren. Sie waren in gutem Zustand zu halten, das Holz durfte nicht verkauft und vertrunken werden sondern sollte zur Wegebesserung gebraucht werden.
Artikel 15 behandelt die Landesverteidigung. Zur Zeit des Fürstbischofs Christoph Bernard von Galen wurde erwartet, daß jeder Bauer sich bewaffnen und verteidigen konnte. Wieweit diese Volksmiliz tatsächlich zum Einsatz kam, ist eine andere Frage. Kriege wurden von ausgebildeten Spezialisten, den Söldnern oder Soldaten geführt.Trotzdem verloren die Bischöfe die allgemeine Volksbewaffnung, die Landesverteidigung durch die Bauern, niemals ganz aus dem Augen. Aus diesem Grunde hatte jede Gemeinde ihr Schützenfest, wurde der Vogel von der Stange geschossen und der beste Schütze mit einem Königshut ausgezeichnet. Auf Kosten der Gemeindekasse wurde Bier und Keut herangeschaftt und gemeinsam vertrunken. Hierzu zwei Belege
a) Kirchspielrechnungen Alberloh 1570 betalt vur den Koenigeshoit (Königshut) - 1579: den timmerluden, den den Voggelnie, makeden 1 1/2 daler und de ehn uffrichteden 18 Schilling:
b) Stadtrechnungen Sendenhorst 1686: Als der Vogel geschossen, ein neuer Hoit un einen neunen band darauf gekauft; damals Bier verzehrt 4 Taler.
1629 Grevinghoff, bezieht sich auf Albersloh ?
... hinlanges dermaßen baufällig gefunden, daß nicht allein der Graben an beiden Seiten nicht ausgeworfen und also das auffschwellende Wasser in seinem Ablauf dadurch behindert worden, wie nich auch an etlichen Orten die Landwehr so verfallen, daß das Viehe aus der Bröker Mark ins Ostfelde ungehindert kommen kann; so hat Jobst Bisping, der genannten Alster Bauerschaft Bauerrichter bei Strafe von 25 Rthlr die Ausbesserung mit lebendigen Erlen im kommenden Frühling anbefohlen.
Albert Wulfert gibt an, er habe seinen Teil immer in Ordnung gehalten.
1644 I 25 Minoriten U 10
vor Hermann Huge, Richter und Gograf in und außerhalb Sendenhorst, verkaufenn henrich Tawede, Volckinck, Jobst Schulte Elmenhorst, Johan Erdtman, Thonies Angelkotte, Wwe Anna Veltmans, bernhrad Arnmen und Egbert Werninck, Eingesessene des Kirchspiels Sendenhorst Bft Elmenhorst zu behuf der Kaiserlichen und Hessischen Kontribution dem Dr. Jur. Hch Berninck, einen Hagen oder Heggewall, 170 Schuh lang, 11 Tritt breit, angefangen ann Volkincks Wiese oder Kamp bis an den großen Kamp der Fraterherren, bei dem Bitteren Rhaden (Bitterrodt), die Berninch schon gehören; Kaufpreis 15 Rthlr
Zeugen Henrich Tute, Adam Hase, Bürger zu Münster.
Gödings-Articulen Gogerichts Sendenhorst[5]
1. Es sollen alle eingesessenen Hausleute dieses Gogerichts nach Publikation des Gödings sich bei den Bauerrichtern anmelden, und demselben anbringen, wie auch die Bauerrichter dieselben fragen, wo einer dem anderen zu nahe gebaut, gesät, gemäht, gezaunet, gegraben, gepflanzt, es sein Telgen, Heister oder Weidenpflanzen.
2. Wer dem anderen Holz abgehauen, selbiges hinweg geführt oder enttragen
3. Wer seine Hegge und Wälle zu hoch seinem Nachbarn zum Schaden lasset aufwachsen, Eichentelgen aufschlichtet und da, so vorher keine Eichenbäume gestanden, einige Telgen gepflanzt und dadurch seinen Nachbarn .. Schaden geschieht.
4. Sollen die Bauerrichter anbringen, so, da einer die .. . Flohden (Fluten) oder andere Bache aufstauet, zu Damme zugräbt oder offen wahrt, so daß dadurch das Strom oder Wasser die gemeinen Hellwege mit Wasser aufstaut und verderben, also daß es seinen rechten Lauf und Abzug nicht haben mag.
5. Wer die Land und Königswege und Fußschemme nicht gemacht
6. ob ein jedes Kirchspiel Landwehren in guter Absicht hält, dieselben zugegraben und in guter Festung und Vrechten (= Umzäunung, geflochtener Zaun) halten und wahren, den Kirchspielshagen nicht austun unsd verhauen, auch das Holz verkaufen und vertrinken sondern auf das Fließigste bei einander wahren und die gemeinen Wege gebrauchen.
7. ob da einer in und an gemeiner Hellstraßen an gewöhnliche Graben macht, die Erde auf sein Land und Kämpe trägt und dasselbe damit dünget
8. ob die Schlagbäume in den Landwehren wohl verwahrt, damit dieselben ... auf- und zugesperrt werden
9. ob nicht einer verstrichen oder herrenlos Gut gefunden und selbige nicht bei der dritten Sonnen der Obrigkeit oder Bauerrichtern gebracht, damit es an die rechte Hand möchte wieder kommen, sondern selbiges verborgen und heimlich bei sich behalten.
10. so jemandes Vieh in anderm Hof und Gut, in seinem Korn, Kämpen oder auf gemeiner Viehweide befunden, und solches nicht an des Bauerrichters Hof angebracht, allwo das Vieh nicht eher soll weggenommen werden, es geschehe dann mit des Richters oder Klägers Willen. Und soll unterdessen der Schaden, der an Gras und Korn geschehen, durch zwei unparteiische Beeidete Bauerrichter mit Zuziehung des Vogts besichtigt und geschätzt werden, damit
niemand Unrecht geschehe, so mehr jemand diesem zuwider gehandelt, soll der Bauerrichter aussagen und anbringen.
11. Ob nicht jemand der da nicht berechtigt, willd zu schießen, einige Hasen, wilde Enten, Kührhühner (?) oder anderes Wildwerk geschossen oder mit Stricken oder Stroppen gefangen.
12. Ob nicht jemand in offenem laufenden Bache Flachs gedeicht, dadurch seines Nachbarn Fische und Fasel verdorben und zuschanden worden
13. ob nicht jemand nach Maitag auf seines Nachbarn Land mit den Wagen gekehrt und dadurch seines Nachbarn Winterkorn zuschanden gemacht.
14. Ob nicht jemand über gesätes Korn oder gebautes Land gefahren, gedüngt... Zäune losgebrochen und seinem Nachbarn oder Nächsten Schaden zugefügt.
15. ob ein jeder Eingesessene gutes Gewehr habe, damit er auf Erfordern bei Zeit der Not sich verfertigen kann.
Als die Hudeberechtigten nach 1800 darangingen, ihre gemeinsam genutzten Weiden, die Gemeinheiten aufzuteilen und zu privatisieren, da wurden nach und nach auch die Landwehren vermessen und parzellenweise zum Verkauf angeboten. Die meisten Kirchspielslandwehren sind mittlerweile eingeebnet und aus der Landschaft verschwunden. Aber es gibt auch noch intakte Strecken, teilweise abgetragen und verflacht, als Bodendenkmal aus mittelalterlicher Zeit immer noch beeindruckend. 1983 hat die Stadt Sendenhorst auf Veranlassung des westfälischen Museums für Archäologie die Unterschutzstellung von 25 Teilstücken der Kirchspielslandwehren in Albersloh und Sendenhorst eingeleitet. Aus der Begründung:
Landwehren bezeichnen umfangreiche Wall-Graben-Syteme, die im späten Mittelalter vorwiegend fortifkatorischen Zwecken gedient haben. durch sie sollten die so umwehrten Gebiete vor Eindringlingen jedweder Art geschützt werden ... Eine Landwehr umschloß in den meisten Fällen - unter Ausnutzung natürlicher Geländehindernisse - bereits bestehende Einheiten gesellschaftlichen Zusammenlebens wie Kirchspiel oder Gogerichtsbezirke. ... Insgesamt bildeten die Landwehren - zumal in Westfalen - ein großes Netz zusammenhängender Wallsysteme, deren Reste heute noch ihre Beziehung zu den von ihnen vormals umschlossenen Ortschaften erkennen lassen. Deshalb ist es notwendig, möglichst viele Teile dieser Anlage zu erhalten, damit ihre Funktion bzw. Ausrichtung auf bestimmte Orte nachvollziehbar bleibt und sie als obertägige Denkmäler die historische Entwicklung des Landes weiterhin anschaulich dokumentieren können.
Lindner, die Veme:
Freigrafschaften des Bischofs von MS: erste Nennungen von ms Freigrafschaften westliches MS-land: Dülmen, Coesfeld, Nottuln, Greven, Wettringen
Vielleicht haben die Bischöfe im 12. Jh Grafengewalt erhalten; nicht beweisbar
1296: B Everhard erwirbt das Gogericht Sandwelle mit 15 Kirchspielen
1306: Bischof Otto muß sich aus der Gefangenschaft lösen
1283: Bischof Everhard kauft die Freigraftschaft (bisher Lehen) mit 14 Ksp zurück
1330/36 städt. Freigraf zu MS Ludolf de Wisch am vrigestol in loco qui Wartbeke ..., wahrscheinlich 1326 ernannt
Rinkerode:
Grafen von der Mark - Volmestein
(Gerewin von Rinkerode, liberorum comes)
Ahlen
Die Bürger kaufen mit Hilfe und mit Zustimmung des Bischofs das Stadtgericht
Bürger und Bischof sind Verbündete gegen den Landadel: WUB III 434
1184 AUB U 7
Ahlen: Trennung zwischen bischöflichem Hof (Meier) und Pastorat (Kirche), dem bei der Ernte nur ein Bündel zustehe und zu Weihnachten ein Baum für das Festfeuer.
Kein Pastoratshof!
12. Abschnitt: Ahlen Sendenhorst
1269
R Heinrich v Alen gt Schröder, Inhaber der Freigrafschaft um Ahlen, Lehen der Grafen von Limburg, die ihre Rechte an die Herren von Büren abtreten, die 1366 als Eigentümer der Grafschaft urkunden
1336-1354
Aussterben des Schröderschen Geschlechts (falsch!)
1367
Verkauf der Freigrafschaft an MS durch Rolf Boleke von Lipperode
Freistühle:
drei Stühle vor den Toren der Stadt Ahlen
1329
extra portem meridionalem oppidi Alen
1336/37
extra portam dictam Sudporte oppidi Alen
1338
extra portam dictam Campporte
1357
sub tilia extra portam ejusdem oppidi, que Westporte nuncupatur
Am bedeutendsten war der Stuhl zu Sendenhorst, seit 1319 oft genannt
===>Vorsicht, Verwechslung mit dem Stadtgericht?
1336 Niesert U B II S. 71
In platea regia prope oppidum Sendenhorst ante curtim dictam toe Ghest
Bischof Florenz:
5 sedes frigraviatus eccl sue ademit pro 700 marcis, cum quibus eccl suam multum ampliavit et subditos suis libertavit (später hinzugefügt prope Sendenhorst)
===> wurden die Untertanen tatsächlich "befreit" ?
1367
super Drenum et Sendenhorst
Freigrafen, die im Namen der Schröder agieren:
1269 Heymo von Harwic
1318 Johan v Rynckhove
1328 Bernhard Dasle (Hasle?)
1332 Reinherus v Frilwic
1354-67 Bernhard de Bose (1366 auch vor Hamm)
1298 Freigraf Walram, richtet in Len
1327-29 Knappe Hermann Spaen, auch Gograf in Ahlen
1335-37 Knappe Ludolf Spaen, richten meist an der Südpforte, Ahlen
1336 Ludolf van Wisch ( de auctoritate Hermmanni Scroderi, cum comitatus ipse proprio tunc temporis vrigravio caruerit.
Stuhl auf der Hohen Wardt
1311 bisch Freigraf Herman Spaen apud Albertslo
1359 Honwarde
1381-84 Knappe Stenke v d Steghe, Freigraf
1382 Freigrafschaft auf dem Drein, welche einst Rolf Boleke gehörte
1425 Cord Snap (reversiert)
1450 Heinrich Molenbeck gt Kunschap
Nachrichter
1651
Gerdt Hasekenhoff, Frohne zu Sendenhorst (mit eigenem Schriftsatz)
1677 IV 9
Nachdem dasiger Sendenhorster Vogt Dietrich Hasekenhoff einiger selbst bewirkter Excessen und sonst anderer bewegender Ursachen halber seine Dienste erlassen und dann Martin Suermann auf sonderliche Recommandation dazu hinwieder angeordneter und allhier in gewöhnlicher Beeidung genommen
Martin Suerman sol den Vogts-Eid lt Landgerichtsordnung leisten. Er hat die erforderlichen Pfändungen und Executionen im Ksp S. durchzuführen
1696 X 7
Vogt des Ksp Sendenhorst: Martin Suerman
1702 VI 20 FMS Hofkammer 30g
Dietherich Burchard Freyherr von Mervveldt, Herr zu Westerwinkel, Sendenhorst usw. Droste des Amtes Wolbeck, bezeugt, daß uff gethaenes Abstandt des Sendenhorstischen Vogten Martin Suerman sothaner vogteidienste vacant geworden, daher die Notdurfft erfordert, daß an dessen Platz ein ander qualificirter widerumb angeordert. ... Evert Bartman in Vorschlag gebracht, auch seiner Treue und Fleißes halber sonderlich gerühmet worden. Bartmann wird angenommen, um dem Beambten und Gericht getreu hold und gehorsambsten dienen, alle Vorrichtungen getreulich ausrichten ... er wird dem Richter zu Sendenhorst committiert.
1729 Kabinettsregistratur,
Joan Arnold Diepenbrock, Nachrichter zu Sendenhorst: Beschwerde beim Landesherrn (... werde ich mit .. fußfälligster Devotion aus höchst dringender Not supplicando erkennen zu geben gemüßiget ...)
daß die Herren Bürgermeister der Stadt Sendenhorst meines supplicantis als dasigen Nachrichtern Pferde, Kühe und Schweine in der Stadt gehörigen allgemeinen Weide nicht als vor Geld treibenn zu sollen in willens, da doch die Bürger wie viele deren auch sein ihne einige Vergeltung ihr Viehe darinnen treiben, ich auch gleich anderen Bürgern meine Leibsnahrung für meine frau und Kinderen suchen muß, aber wegen die Nachrichtersstelle mich die freie Triffte nicht vergünstigen wollen, da ich dich in allen vorfallenden Justizsachen treulich der Gebühr nach einige Jahrn lange verrichtet habe.
Der Sendenhorstische Richter, Fiskus und andere von bürgerlichen Lasten befreite gleichfalls ihr Voieh ohne Vergeltung in der Weide dahier treiben
1729
Gerichtsdiener Gerhard Bülte+
(1736)
Meister Hans Peter Vagedes: Antrag wegen der Scharfrichterei zu Sendenhorst; er werde vom Grafen von Merveldt, Wolbeck, verpflichtet, einen ständigen Hund und einen Knecht zum Abdecken zu halten über die drei Kirchspiele Sendenhorst, Hoetmar und Steinfurt. Unter diesen Umständen ist es ihm unmöglich, die geforderten gewöhnlichen Gewinngelder auf 15 Jahr, nämlich 75 Rhtlr zu leisten. Er sei deswegen aber vor 14 Tagen gepfändet worden; ... aus dem Hause nehmen lassen, als Kessel und Pott, das Hahl vom Herd, Schüsseln und Bett, daß also von allem meinen Hausgeräten entblößet, in miserablen Stand gesetzet ... Der Graf von Merveldt hätte nicht via facti non audiat parte zur Exekution schreiten dürfen.
(1736)
Quittung des Grafen von Merveldt wegen Zahlung von 75 Rthlr Gewinngelder für 15 Jahre Scharfrichteramt Sendenhorst
1736 III 19 Münster
Graf von Merveldt weist darauf hin, daß der Scharfrichter Vagedes seit Jahren Gelder, die er laut Register zahlen müsse, ausstehen habe. Die Exekution sei zu Recht erfolgt. Vagedes habe die Dreistigkeit gehabt, dagegen sogar beim Offizialatsgericht zu klagen.
1737 F MS Kabinettsreg. (Nachrichterstelle im Amt Stromberg)
Johann Peter Vagedes, Nachrichter zu Sendenhorst, bittee, ihm die Stelle in Stromberg zu übertragen. Er habe bereits 100 Rrthl auf die Stelle gezahlt
1751 StAM MS Kabinettsregistratur (Nr nicht bekannt)
Vogtinne Bartmann und ihre Sohn Dirck Everdt Bartmann, Vogt des Kirchspiels Sendenhorst tragen vor, daß das zur Vogtei gehörige Haus durch den im verwichenen Jahr zu Sendenhorst entstandenen Brand gänzlich eingeäschert worden
Antrag, Holz aus dem Himmelreich bzw Schuter Holz anzuweisen_
1751 ebda
Vogt Bartmann +; Wiederaufbau seines Hauses
Garten und Behausung sind fürstliches Eien und die Abnutzung kommt einem zeitigen Briefträger zu, der dafür alle beamtlichen Briefe und Edicta nach die Kirchspiele zu bestellen schuldig ist
1779 I Münster
von Merveldt, Wolbeck, setzt sich für den Nachrichter (hier Scharfrichter gt) ein: Die Wallmey sei geräumig und groß genug. Der Kurfürst möge den kostenlosen Eintrieb veranlassen
1779:
Nachrichterey zu Ahlen und Sendenhorst
Droste zu Wolbeck beantragt die Cassation der Nachrichter, weil sie ihm seine Gefälle viele Jahr nicht bezahlt, auch nicht bezahlen könnten. Die Zahlung soll sub poena cassation anzubefehlen sein. Der Nachrichter zu Sendenhorst hat auch darauf gezahlt, der zu Ahlen aber nicht. Überlegung, den Nachrichter zu Ahlen zu kassieren und den zu Telgte mit dem Amt zu betrauen (unter Voraussetzung der Zahlung der Gefälle)
Johann Philipp Carel, Nachrichter zu Sendenhorst
1752 X 21
Maria Margareta Voß geb. zu Dortmund 1707, Wwe des Johann Philipp Carel, jetzt Ehefrau des Nachrichters Philipp Hülsemann, bewirbt sich um den Nacchrichterdienst in Rheda für ihre Töchter aus erster Ehe Katharina Gertrud (11J) oder Klara Maria (4J).
Dazu Attest der Bürgermeister Henrich zur Bonsen und Anton Bäumer (> Nachrichter Vagedes)
Wilhelm Honselmann, von westf. Scharfrichtern WZ 114 (1969) S. 279f
1813 X 1 A 925
Präfekt an Maire Sendenhorst:
Nachrichter Sparenberg ist mit einer neuen Vorstellung eingekommen und bittet nochmals, jedem andern die Ausübung des Handwerks eines Wasenmeisters zu untersagen. ... Nach der jetzigen Verfassung kann keinem Eigentümer eines krepierten Viehs verboten werden, demselben die Haut abzuziehen. Aber es steht jedem frei, dre ein soh hohes Patent ales das eines Wasenmeister hat, sich mit diesem Geschäfte zu befassen. Dagegen liegt es Ihnen Herr Maire ob, alle Polizeimaßregeln zu ergreifen, daß hieraus kein der Gesundheit der Reinlichkeit un der Ordnung widersprechender Unfug entstehen
1814 VIII 30 MS
Hermann Leissener (Leusner), Scharfrichter an Bürgermeister Langen
Sie werden verzeihen, wenn ich Ihnenen (!) hiemit in Ihren Geschäfte störe. Ich stelte Ihnen den Ueberbringer dieses Briefes, den Christian Rose von Herforth zu Brockhagener Bft vor, der nehmlich wünscht, die Wasenmeisterey Arbeit nach Sparenberg seiner Reise zu bewahren und weil er sich seit langer Zeit mit der Thierarztney-Wisenschaft beschäftigt hat, wünscht auch eben daselbst auzuueben, worüber er gute Atteste beybringen will. sie werden gütigst Ihre Meinung diesen Menschen mittheilen
1814 IX 16 Halle. Bürgermeister
Attest: Der Halbmeister Christian Hermann Rose hat ein halbes Jahr in dem Kirchspiel Brockhagen gewohnt und sich gut geführt-
Außerdem hat Rose sich nach den eingezogenen Nachrichten nicht nur in seinem Metier als gehörig gelernter Halbmeister verstanden, ist auch ein durchaus redlicher Mann
1814 IX 24 Ahlen
Hendrich Scherr, Nachrichter, bescheinigt dem Rose, der seinen
Wohnsitz nach Sennhorst verlegen will, daß er von ihm keine Schwierigkeiten zu erwarten habe ("daß ich damit vollekommen zufriedem bin"). ... Solange die Patente güldich sien biß die Alte Verpachtung wieder ankömt und die Scharfrichters Ihre Nachrichterei wieder erhalten, so werde ich mi den gedachten Rose den Pacht-Konatrakt treffen was er jährlich an mihr vor Pacht bezahlen zohl
Paulsfreie
FOT 617 ergänzt nach STAM Msc VI 2 WZ 81
Van den vryen unde Denstluden des guten hern Sunte Pauwels und der Hern bisschope van Munster geteykent uth cedelen, de Lambertus Hoyke, ock denstman sunte Pauwels, hadde unde gecolligeert,als he syck des berreaget und och verstaen hadde, so he sachte.
It. wy hebbet ghevraghet umb vorder rechte desser vryheyt unde, echte woe eyn vrygh mensche in desser echte math in den steden des stychtes van Munster eyn borger werden, dar by ys ghelert, will de Pauwellsvrye in welker Stadt vorg. borger werden, so sall he tughen all dar offte toighen syne vryheyt und gheven der stad, dar he will borger werden, XXV d und eyschen und bidden darvoer der stadt borgherschap, de en mach em nycht geweygert werden umb herlychyet unde ehr wyllen ebs bysschopps tho Munster.
Item eyn Pauwells vrye ys van rechte und older ghewonte tolle vry und van wecgelde in den stichte van Munster. ...
Item storve welck Pauwelsvrye bynnen Munster buten unser leve vrouven Kerspele, den mot men graven upp den domhoff upp der vryen denstlude kerckhoff. Exemplum vryg desntman geheyten Johan Noteken wort sunder voersate gegraven up sunte Mertyns kerckhoff, den men daer moste wedde up graven unde graven en up dem domhoff
Item eynen verstorvenen Pauwels binnen Munster vryen den moet men ton dome na eren plechtstede begaen, dar gyfft men in den bursen 3ß und dem luder ton lone vor syn luden 3ß er men de manghe moghe ton Altare brengen. ...
Item de erfftale en gaet in desser vryheyt Zunte Pauwells noch in borgerschop, noch in wastinse nicht na spillensyt offt na swertsyt, alse de erfftale der mangudere und leengudere de men beleent und ervet allen an der swertsyt und nicht na der spillensyt.
Item de vryen Denstlude sint gheheten gesworne vryen und dar ume dat se vor syck und vor ere kyndere hebt ghesworen dem guden Zunte Paule und dem Bysscoppe van Monster truwe und holt to wesen, so em konnen desse vryen noch ere kyndere desser vryheit und echte nicht quyt gheworden, so theyn oddte varen. Und in dessen puncten synt se bowen borgerschop vrygh, welcke borgerschop men wal verleysen kan offte upseggen, wan men eer nacht lencj begert.
Item (zum Beweis der Freiheit) sall he syne twe vynghere slaen in synen kraghen an synen vrynen halse und gheve sick dem Bysschope um to vordeghedingene
Item de echten lude moten alles wesen under eynerleyge vryheyt ys dat de eyrste verstorwen, dem levendighen gande syn nalaten gud will beerven, und ume dar sake willen moste Hinrick Nisman na de echte syner echten husfrowen vryg denstman werden des guden Zunte Pawells ... mar zelghe Wilkens tor Wisch hussfrowe was wastinsich und darume war se verlustich zelge Wilkes ere echte manes nalatenen guter und dat sulve nalatenen guter und dat sulvee nalatenen guet er werde upp zelge Wilkens naesten maghen des Zunte Pawells vryheyt alse up Lobbert, Bernde und Lambert Hoyken.
Item (diese Freien heißen auch ) Landvryen offte des landes heren vryen, welker vryen nalaten guet nemant boren en sall van ghewontlighen rechte denn de nasten ervende in der vryheyt offte de landhere ys dat ... en syn nalaten geut en syen naesten vryen erven offte ...
1492 Liesborn U 323
Johann Ocke, Rentmeister zu Wolbeck, bekundet, daß er den Jaspar Rensinck, zur Zeit Drist zu Stromberg, zum Dienste des Herrn Sünte Paul, seinem guten, lieben Herrn, empfangen, ihn huldigen und schwören lasen und ihm alle Freiheit, Herrlichkeit und Gerechtigkeit sowie Privilegien zu gebrauchen gegeben, wie solche von alters freye Dienstleute des Sunte Paul bis dahin gebraucht und gehabt haben.
1436 - 1619 StAM Domdechanei
Pachtzettel: Pauls- oder Niesingfreiheit
1538 AV Mensing U 75
Rollef van Caessem, Rentmeister zu Wolbeck, bekennt, die Annahme des Bernt van Broke, wohnhaft in Sendenhorst, als Dienstmann für Sunte Pawels zu Münster
(Dorsalvermerk Bernd Santweg)
vgl. 1524 (U74) Lyze Vagedz läßt Bernd ton Broke, Sohn des Schulten Hinrich ton Broke oo Aleke frei
Rechtswesen
Grundsätzliches
1209 WUB III 59
Der Freie Godfried übergibt sich mit Frau und Sohn der Ägidiikriche zu Münster zu eigen
... Venerunt ad nos Robertus et Sueneheldis, uxor eius, nec non Goderfrides filius utriusque, qui cum essent omnes liberi, iure servili ecclesie nostre se mancipaverunt ... ut domum nostrum que sita est super Geist eis et eorum successoribus ad tercium manipulum daremus excolendam ... solange sie leben sollen sei weiter keinen Zins zahlen, ihre Nachkommen aber sollen vier Schweine oder 4 Solidi zahlen.
Zeugen: drei Priester, Temmo de Berle und Bruder Arnoldus, Suetherus de Laren, Bertrammus de Holen, Bertrammus de duabus curiis.
1323 XI WUB VIII 1689
Ausgleich zwischen Bischof Ludwig und Graf Engelbert von der Mark durch die Grafen Adolf von Berg und Hch von Waldeck:
... Vortmer umme dat gerichte van Sendenhorst sal de byscop doon heren Tyderike van Volmesteyne, dat sine edelen man, syne man und syne denstman wysent, dat recht sy.
1330 AV Dep
Bischof Ludwig macht einen Synodalbeschluß bekannt, nach welchem vor dem Sendgericht der Freie durch eigene Hand, der Ministeriale durch die dritte, der Wachszinsige durch die siebte und der Hörige durch die zwölfte Hand von der Anschuldigung sich reinigen könne.
Landstände
„Der bestimmende Wesenszug der altmünsterschen Landesverfassung lag in der Einschränkung der fürstlichen Gewalt durch die Stände
1802
1. Stand Domkapitulare 41
2. Stand Ritterschaft 64
3. Stand 13 landtagsfähige Städte (in der Regel durch MS vertreten 13
118
Ausgewählte Quellen zur Rechtsgeschichte
Übereignung von Vasallen (Ministeriale)
1206
Nach der Fehde erfolgt Sühne zwischen Münster und Steinfurt; die Vasallen der Edlen von Ascheberg fallen an die münstersche Kirche
Kirchhof, Freiheit, Rechte des Pfarrers
1222 WUB III 177
Bischof Dietrich bestätigt dem Pfarrer zu Werne den Sterbfall von allen, welche auf Kirchengut wohnen und befreit das Gut von aller weltlichen Gerichtsbarkeit
Vogteiabgaben, unrechtmäßige Dienste
1223 WUB III 193 datum apud Werne
Bischof Dietrich III. Kauft von Hermann, Ritter von Dülmen, die Vogtei über die Kirche in Werne et super familian nostram in Gamene et Werne für 24 Mark auf Bitten de Abtes von Cappenberg, homines ecclesie Wernensi specialiter attinentes et homines eiusdem ecclesie mansos colentes, ab omni servitio et exactione, quam advocati ecclesiarum inuste solent exigere. In Zukunft sollen die Personen jährlich einen Scheffel Hafer zahlen und dreimal iudicio advicatie quod vulgo vogetdinc appelatur, erscheinen
Zeugen: ... Geistliche ... Alexander miles de Grevinckhove, Walterus de Heringe, Hermannus miles qui dicitur Pugyl, Suetherus de Warnhuvele, Engelbertus de Herenburne, Hermodus de Westerwinkele ...
Pfarrkirchliche Rechte für die Kapelle der Burg Dülmen
1231 WUB III 284
... Bischof Ludolf ... notum esse volumus, quod capellam Dulmene dedicaremus per nostere ministerium humilitatis, nos ad multam castellanorum instantiam et ob difficultatem veniendi ad matricem eclesiam, de consensu sacerdotis in eccl matrice, wird dem Kaplan erlaubt, ut parvulos castllanorum infra castrum sive extra prope muros manentium ad baptzandum recepiat et eorum uxores postquam genuerunt eas ecclesie reconcieliando introducat. ferner: daß der Kaplan de castellanis et eorum familia infirmorum habeat visitationes. Gegenseitige Unterstützung von Kaplan und Pfarrer bei Begräbnissen (funus). Die Burgmannen und ihre familia dürfen die Messe in der Burgkapelle besuchen et ecclesiastica sacramenta percipient ibidem.
Unter den Zeugen Bernardo de Mervelde, Hermanno fratre suo, Adolpho de Lembecke und übrigen Burgmannen
Freistuhl und Königsbann
1244 WUB III 431
EH Bernhard von Lippe überträgt Münster sein Schlß Rheda (Rethe) und alle Besitzungen zwischen Osning und der Stadt Münster
Der Bischof nimmt die Schenkung an que celebrata fuit ... coram libero comite Otberto aput pratum iuxta Rethe in loco legitimo banni regalis, qui locus vulgo malstad appelatur et idem comes Otbertus super ipsa doantione bannum regalem firmavit ..
Städtebund
1245
Die Bischöfe von Münster und Osnabrück schließen mit ihren Ständen (ohne die Städte) - einen ewigen Schutzbund; vor allem gegen die Landflucht
vgl. OUB I 464 (1245) IV 5 (1281), IVB 238 (1288), IV 285 (1290), IV 590 (1300)
1246
Ladberger Bund; Münster und Osnabrück später auch Minden, Herford und Coesfeld.
Taufe und Begräbnisrecht eines Hospitals
1249 WUB III 505
Wilhelm, Propst von Mauritz und Archidiakon in Amelincburen sowie Gotfried von Rechede, vicedominus der mstr Kirche gestatten mit Zustimmung Lutberti pastoris in Amelincburen dem Hospital St. Johannis quod situm est in loco qui dicitur Venne in p. Amelincburen ... ut sepultura et baptisterio gaudeat, dergestallt, daß der an dieseem Ort angestellte Priester die in dem Hospital gestorbenen Menschen beerdigen und die Kleinen (parvulos), die dort geboren werden, taufen darf.
Dienstrecht der Ministerialen
1252 WUB III 541
Bischof Otto bestätigt den Ministerialen der vom Stift Münster erworbenen Ravensberger Besitzungen (vor allem den milites de Vechte) das diesem 1224 vom Grafen Otteo von Ravensberg verliehene Paderborner Dienstrecht
Zeugen 1224 ... Everhardus de Varenthorpe ... Johannes de Esten ... Johannes de Lon
Freilassung und Verleihung eines Gutes
1256 WUB III 614
Marienfeld ... läßt den Laien Tyce ... ecclesie nostre quondem litone, frei (ipsum manumisimus) , nachdem Tyco 17 Mark und 11 Schill. gezahlt hat. Darauf übergeben sie ihm aream in Bekehem cum suis edificiis in possenionem liberam eidem indulgemus.
„Gemeindemahlzeiten“ Zusammenkünfte der Gemeinde
1258 WUB III 636 Wolbeck
Bischof Otto II entscheidet, daß die Laienbrüder des Klosters Liesborn (conversi ecclesie qui habitant in dominibus, quas quondam laici colebant, ad vocationem gogravii ad iudicium quod dicitur godinc persönlich nicht erschien müssen ... et ad ministrando convivia que vulgo geltscap (?) dicuntur et eiusdem conviviis interesse ...
Verpflichtung von Ministerialen zum Waffendienst
1268 XI WUB VII 1293
Die Brüder Bernhard und Friedrich von Davensberg, milites, verbinden sich mit dm Grafen Gottfried von Arnsberg ... quod homines armatos cum decem equitaturis faleratis ducemus data fide in suas munitiones ipsius auxilium et iuvamen
Erbvogtei über viele Kirchen im Dreingau
1275 WUB III 982
Das Domkapitel zu Münster protestiert dagegen, daß nobilis puer domicellus de Lippia iuste advocatia ecclesiarum multarum in dyocesi nostra in partibus Dreni sitarum als erbliches münstersches Lehen beansprucht.
Weinkauf
1282 X 16 WUB III 1183 Enningere
Benigna, Witwe Hildemars, Tochter des Drosten Theoderich und ihre Söhne Heinricus, Johannes und Hermann resignieren den kleinen Zehnten dem Alward von Balehorn und seiner Frau Aleyd und ihren Erben, die dem Kloser Freckenhorst hörig sind, und die den Zehnt gekauft haben. Der Zehnte, der vom Hof Somerselen geleistet wird, wird von Alward Freckenhorst übertragen im Beisein von Bernard von Drelingen und Heynrich von Polingen.
Vorher hatten Benigna mit ihren Söhnen Verzicht geleistet in oppido Alen coram iudicio et in signum testimonii vinum ipsius Alwardi bibentibus: Arnoldo dicto Bigigerte, Everhardo dicto Wintersole, Adolfo de piscina, Johanne de Wolfem, Conrado Scoken, Hermanno dicto Edeleman, Henrico dicto de Borgere et Hermanno de Polingen ...
Datum et actum Enningere
Verkauf der Freigrafschaft über 15 Kirchspiele rund umd die Stadt Münster
1282 (1283) II 11 WUB III 1202
Ritter Dietrich von Schonenbeke und sein Sohn, der Kanppe Hermann verkaufen dem Bischof von Münster liberam domum Johannis de Lepelinctorpe in parr. Oldenberge und liberam comitiam que ultra 15 parrochias extenditur, videlicet Greven, Gymmethe, Nortwolde, Oldenberge, Nienberge, Korde, Hondorpe, sacti Mauritii extra civitatem Mon, sacnte Marie extra civ. Mon, sacnti Ludgeri extra civ Mon, Hiltorpe, Amelincburen ex ist partee amnis seu aque, Albachten, Rokeslere und Hemberge mit den zugeörigen Freistühlen, que dinchstede dicuntur in Greven, Honsele, Honhorst, Mekelenbeke, Welkinchtorpe, Nortwolde et Judevelde ante portam Monasteriensem, qua ab eodem domino nostro tenuimus (also bischöfliches Lehen!)
Zeugen .... Gerlaco de Beveren, Wezelo de Lembeke ...
Errichtung der Stadt Haltern auf dem bischöflichem Haupthof
1288 (1289) II 3 WUB III 1365
Bischof Everhard bekundet, villam nostran Halteren nostre diocesis, que frequenter inimicorm incursibus subiacebat, de consilio prelatorum, nobilium, fidelium ac ministerialium ecclesie nostremunire cupientes, ad communem utilitatem omnium, qui se ibidem recipere voluerint et mansionem elegerint in loco predicto, decrevimus ibidem opidum institueere et fundate tali conditione, ut curia nostra Halteren, que in eadem villa sita est, in se et suis redditibus non ledatur ... Bezug auf das Recht der Städte Coesfeld und Borken ...
Münster, ... Geistlichkeit, Johanne de Huvele ... et aliis can eccl nostre Mon, item nobilibus viris Boldevino de Steinfordia et Joanne de Ahus; item Wescelo de Lembeke, bernardo de Davensberg, Hermanno et Bernardo do Ludinckhusen fratribus ...
Exemtion vom Gogericht (Die Bürger sind nicht mehr verpflichtet beim Waffenschrei des Gogerichts mit dem Schwert aus der Stadt zu eilen)
1293 WUB III 1464
Bischof Everhard eximiert die Beckumer Bürger vom Gogericht: ... ut nullos ipsos seu aliquos vel aliquem eis coram aliquo iudicio gograviatus per clarmorem ad arma cum gladio extra oppidum suum in ius vocet seu vorai procuret ....
Fischereirecht als dynastisches Recht
1298 WUB III 1623
Erbteilung der Brüder Langen (Westbevern)
a) Gerhard mansus sive area principalis dominii in Langen cum suis agris et molendinum .. die ganze Fischerei auf Ems und Bever, die zum dominium Langen gehört ... ferner das Holzgericht
Offenhaus des Kölner Kirche
1298 WUB VII 2503
Hermann von Davensberg macht für 100 Mark seine Burg Davensberg zu einem Offenhaus der Kölner Kirche.
Rietberger Freigrafschaft
1299 WUB VII 2546
Graf Konrad von Riebter belehnt Ritter Friedirch von Hörde mit dem auf der Nordseite der Lippe belegenen Teil der Freigrafschaft (cometiam in Boke, Hethaus, et Manegutinchusen). Der Vorbesitzer des Lehens war Albert von Störmede.
Rechte des Klosters Cappenberg an seinen Wachszinsigen, die in Städte ziehen
1303 IX 4 WUB VIII 155
Graf Everhard von der Mark erklärt, quod licet ex decvolutione hereditarie in hominibus servilis conditionis qui in nostris opidis morantur, per annum et diem post eorum exinde egressum ... permittimus ut homines cerocensuales dicti monasterii de Capenberg, qui in nostris opidis morantur et exiverunt (oder in Zukunft leben werden) ... libere permaneant et suo pristino cerocensuali iure in perpetuum fruantur pacifice et quiete, dummode huismodi cerocensualitatem potuerint, prout iuris fuerit. Diese Bestimmungen gelten insbesonder für die Margareta, Witwe des Johannes dicti Lippemannes und ihrem Sohn Johannes.
Münstersche Vogteirechte über „vryen“
1304 XII 7 WUB VIII 242
Graf Otto von Tecklenburg bekundet, Bischof Otto habe ihm den Besitz und das Vogteirecht über den Vronenhof im Ksp Rheine und über die vryen im Ksp Steinbild übertragen.
Testament eines Bürgers zu Wisby zugunsten seiner Geschwister in Südtelgte
1306 VII 15 WUB VIII 347
Advocati et consules de Wisby bekunden, daß vor ihnen Godefridus filius domine Jutte de Suttelgite, noster concivis, bekannt hat, daß sein +Bruder Arnoldus in seinem Testament seinem Sohn Arnoldo 10 Mark Silber und seiner Schwester Jutta 16 Mark zu ihrer Eheschließung bzw. zum Nutzen der Jutta und ihres Mannes geschenkt habe, um das Erbe in Suttelgite zurückzukaufen, schließlich seinem Bruder Johannes 6 Mark. Dieses Geld solle er (Gottfried) nach Westfalen bringen (versus Westfaliam deporaret).Cum igitur, ut nos Godefridus sepefatus expedivit, hereditas prenominate sit redempta, Godefridus prelibatus suam in ea portionem, que ad ipsum dinoscitur iure hereditario devoluta, suo genero Hermanno dicto Husman, presentium exhibitori, et sue uxore eorumque liberorum heredibus in nostra presentia secundem lege patrie libere resignavit (Gottfried vermacht sein Erbe seinem Verwanadten Hermann Husman oo Frau und Kindern)
Verleihung des Stadtrechts
1309 III 9 WUB VIII 495
Die Herren von Lüdinghausen verleihen dem Dorf Lüdinghausen das Stadtrecht: villam nostram L. quefrequenter ininmicorum incursibus subiacebat, memorire cupientes
Exemtion des Pfarrhofs von der weltlichen Gerichtsbarkeit
1310 X 12 WUB VIII 582
Synodalstatut. Alle Häuser oder Hütten infra sepem dotis sind von seculari penitus exemptus
Dienstmannen als Bürger
1315 WUB VIII 930
Zeugen: famuli et allii milites et famuli, burgenses et cives in Telghet
Territorialgrenze Münster/Ravensberg
1315 Harkotten U 3
Graf Otto von Ravensberg vergönnt Henrich Korff, seine Wohnburg zu befestigen und auszubauen und Steine und Kalk im Ksp Laer zu erwerben (Münster hat im Raum Harkotten noch keine Rechte !)
1316 ebda
Ritter H. Korff nimmt Graf Otto IV von Ravensberg gefangen; Anerkennung des Vergleichs durch Graf Adolf von Berg und Graf Engelbert von der Mark
1325
Verkauf der märkischen Freigrafschaft Vadrup durch Engelbert II an Heinrich Korff für 300 Mark.
Vogteirechte
1338 Urkunden AV II 377
betr. Advocatie (Vogtei) in Halen und Len Ksp Ahlen
1339 ebda II 313
Ludolfus Spaen verzichtet auf die Vogtei in Honlen
Stadtrecht Anholt
1349
Dietr. von Zuelen als Stadtgründer; 7 Schöffen, Bürgermeister= Rentmeister, Strafbestimmungen
Fehden
1381 Kollegiatsstift Beckum U 76
Vor dem Freigrafen des Bischofs von Münster, dem Knappen Steneken von der Stege, bekennt der Amtmann auf dem Drene Wulff von Ludinchusen im Namen Elsebe und ihrer Kinder Heinrich, Heidenreich, Bernhard und Bruder Henrich des Wulves Schadenersatz zu leisten wegen des Schadens an den Gütern des Klosters Marienfeld (infolge eine Fehde)
(Anm. im selben Jahr 1381 wird Heidenreich Wulf von Lüdinghausen zum Bischof von Münster gewählt)
Schatzfreiheit der Dienstmannen
1381 VII 17 Darpe UB Bochum 18
Engelbert Graf von der Mark, nimmt Telman von Kenkink zum Dienstmann an ... do he was quiyt ind leydich van den rechte, dar he bevoren tor tijd was .. Den hebbe wy entfangen in ene pact overmiddes desen breyve ...ind wild, dat he nu vartmer ghenade, vriheyd ind rechtes ghebruke, der andere unsere deystlude ghebruken, ind ehthaldet den vorg Telmen tot unsem knechte ind wild wij noch unse erven eme myd nirrer schattinge begripen, ed en sij sin guder wille.
Bürgerrecht eines Dienstmannen
1430/40 QFA III S. 25
item Hinrich Ruteman hefft unse borgerschap myt underschede: Wert, hat de angetaek worde van wegene des greven van der Marke siner amptlude van des, dat he eyn denstman is des greven van der Marke, so sal he siner borgerschap quit und hebn sin gelt verloren ...
Umwandlung von Höfen zu Weichbildgut in der Feldmark:
Kindligner Msc II Nr 23
Im Stadtfelde Beckum wurden vier Höfe niedergelegt und den Einwohnern gegen Zinskorn ausgetan:
a) Bischofsländereien
b) Propstländereien (Dompropst)
c) Walchländereien (Liesborn)
d) Lovinghoveländereien (Marienfeld)
Landesvereinigung
1372 Kindligner Beiträge Bd I Urk XIV
Munster, Warendorpe, Bechem, Alen, Telghet, Reyne, Cosvelde, Bocholte, Borken, Dulmen, Halteren, Ramstorpe, Vreden (Sendenhorst fehlt!)
Kaufkraft/Preise
1464 Domkellnerei Urkunden
Preis eines Pferdes 40 Goldgulden
Gewelde = Rechtsraum, Besitz
Beleg QFA III 123 vor 1500: Johan Roggener, so dey tymmerde ind sin husstedde horenscheyff was, dat hey den echtersten stender to deme porthuse vort satte oppe des stades gewelde ind erden
Erbmänner
1548 Kindlinger Beiträge, III U 229
Urkunde Bischof Franz über einen Landtagsbeschluß, nach dem die Erbmänner, welche keine reisigen Pferde zum Dienst des Stifts unterhalten, gleich anderen Bürgern Steuern zahlen müssen.
Rechte des Schulten (Villicus)
1659 VIII Überwasser
Bockum zum Grevinghoff sichert zu, daß Überwasser den Kotten gegen Schulte Elmenhorsts Hof auf seinem Grund aufrichten mag; als Schulte muß er gestehen, daß zur Stelle früher ein Kotten gehörig und das alte Fundament noch zu finden sei.
Vorschriften über Dauer und Anzahl der Gäste bei Hochzeiten
1660 Dep Av 391/1
Johann Wettendorf zu Sendenhorst bittet um Genehmigung, daß auf der Hochzeit seines Sohnes neben beiderseitigen Verwandten auch Nachbarn und Freunde geladen werden. Antrag, auf Dispens vom Edikt
Dispens vom Drosten von Merveldt erteilt.
Richter Sendenhorst
Stadtrichter
1318 XI 8 WUB VIII 1295
Ludolph de Wysch, bischöflicher Richter (Stadtrichter) zu Sendenhorst
1319 VII 31 WUB VIII 1351
Verkauf einer Rente aus einem Haus am markt in Sendenhorst vor dem Stadtrichter Ludolf van Wisch
Zeugen: Conrad gt Scoke
Gerwin gt Swarte van Steynvord
Wessel van Lon
Wessel und Bruno van Quernem, Brüder
Bruno van Quernem
Johan van Puteo
Johan van den Stocke
Everhard gt. Buc
Volpert Scoke
Johan gt Bovesche
Hinricus gt. Wisch
Richardus van Hammone
Hermannus van Rinchoven
Hinrich van dem Stocke van Sendenhorst
1325 VIII 5 WUB VIII 1876
Die Brüder Wescelus und Bruno dicti Quernem bekunden, daß sie unter Zustimmung der Hildegundis,Gattin des Wescelus und seiner Kinder Gerhardus und Otburgis das Eigentum der Hofe Westenhorst im Ksp Ennighere dem Bernardus dictus Lewen und seien Erben vor dem Gericht in Sendenhorst verkauft haben.
Zeugen: Johannes dictus van den Stocke, tunc temporis iudex, Engelbertus dictus Bitter, Conradus dictus Retberg, Bernhardus de Hasle, Hermannus de Rinchoven, Lyvoldus van der Wisch, Everhardus dictus Buch, Johannes thon Sode, Johannes dictus Oldecet, Hermannus dictus Vulf, Hermannus de Rokesler, Ludolfus van der Wisch, Conradus dictus Rodemeger, Andreas van der Heghe, Themo dictus Gulegrope, Johannes de Curia (auch de foro), Johannes de Walegarden, Nyger de Stenvordia,
Hermannus van der A, plebanus de Sendenhorst, Ecbertus eius capellanus et Wilhelmus de Ghenecghe ceterique
Siegel Wesceli de Quernhem WS 256,1
Anm. Hinricus dictus Stocke de Sendenhorstm Bürger zu Münster, vermacht Ludgeri eine Rente, die ihm Wendelmodis dicta de Schelesche aus ihrm Haus und ihrer Hausstätte in Sendenhorst schuldet (WUB VIII 1352)
1327 STAM F MS A 180
Conrad Scoke, Richter zu Sendenhorst
1354 IX 22 Ägidii UB 139
Bernhardus dictus Bose, Freigraf des Knappen Rodolph d. Boleken
bezeugt Verkauf vor dem Freigericht in Sendenhorst
1359 I 31 FM LA U 672
Consules et scabini opidi in Sendenhorst bezeugen, daß coram nostro iudicio in Sendenhorst Johannes Odbertinch, Fenna uxor und Kinder Wabelen und Engelen der Michaelskapelle in Münster ex domo et area dicti Otbertinch situs infra opidi Sendenhorst et ex orto eine Rente von 6 solidorum verkauft haben. Sie verzichten vor dem iudicio predicto
Siegeankündigung; sigillum opidi nostri in Sendenhorst
Zeugen:
- Johanne plebano ibidem
- Luberto de Drenhusen
- Conrado dicto Retbergh
- Hinrico de Alstede
- Eilhardo Fryte
- Everhardo Sterreman
- Johnne dicto Bonce
- Gerrardo van dem Zode et
- Johanne Arnoldynch scabinis ibidem
(keine ausdrückliche Erwähnung eines Stadtrichters!)
1360 XI 1 Ägidii 151
Johan van Vorsthovele verkauft Johanne deme Holtenen das Erbe to der Wostene im Ksp Drensteinfurt, Bft Lancenhovele und läßt das Gut vor dem Gericht zu Sendenhorst auf.
Zeugen. Herman Hoppe
Conrad Spaen, Richter
Diderich van Kolsinctorpe
sein Sohn Johannes
Vrederic to deme Zode
Andreas van der Heghe (Siegel)
1367
Stuhlherr des Sendenhorster Freistuhls Rodolf van Boleken van Lipperode (oo Jutta Schröder von Ahlen)
1367
Andreas van der Heghe, geschworener Gograf zu Sendenhorst
1381 Kollegiatsstift Beckum U 76
Freigraf des Bischofs von Münster, Knappe Steeneke van der Steghe
1383 IX 29 FMS U 969
Conrad Retbergh, Gograf zu Sendenhorst
1408 Domvikarienburse C, Canones
Vor dem Richter zu Sendenhorst verschreibt Berndt van der Heggen eine Rente von 20/1 Mark aus dem Gut Geilern zugunsten der Erbkammer.
1421 VIII 14 Mstr UB 482
Hugo van Bellinckhus, geschworener Richter im Wicbolde Zendenhorst bezeugt Rentenverkauf der Brüder von der Heghe.
Zeugen (de dat gericht umme stunden) Hinrick van Lembecke genompt Helmuges, Detmar Trumpener.
1446 Fraterhaus U 102
Wessel Westerman oo Gertrud, sowie Jutte, Tochter des +Gerd Westerman mit ihrer Tochter Elseke verkaufen Wilken de Starken und seiner Frau Elseke zwei Landstücke in der Bft. Broke zwischen Schulten tor Geist und des vorgenomten Wilken Kamp gt. Buten der Voer.
Zeugen: Hinrich Horstel, Gograf, Hinrich Kuntschap, Richter zu Sendenhorst.
Vgl. 1485 Fraterhaus U 1561
1453 Assen U 372
Vor Wessel Westerman, Richter zu Sendenhorst (s.o. 1446), verkauft Drees van der Heghe weitere Renten aus dem Haus zu Gheseldern und aus Büttendorf Bft Borbein, Ahlen an Evert de Vrysche, Everts Sohn
Bürgen Seryes van der Heghe +Bernd Sohn, Albert von Sumeren, Bürger zu Sendenhorst.
Siegel Drees und Seryes van der Hegh, Albert van Sumeren (Rose 2:1)
Siegel Westerman 2 gekreuzte Zepter
Zeugen: Johan van Weydescen, Johan up der Hart.
1470 FMS A 180
Hinrich Nysman, Richter zu Sendenhorst
1470 Ludgeri U 56
Vor Hinrich Niesman, Richter zu Sendenhorst, verkauft Johan to Weisten und Wabele sowie ihr Sohn Heinrich ssowie dessen Frau Gertrud eine Renten von 18/1 Gulden aus ihrem Kamp vor der Westpforten
1471 VII 15 Lotharingisches Kloster Urkunden (Rep 101 10V)
Vor Hinrik Nysman, Richter zu S., verkauft Berndt Rothoff sein freies und aliges Gut Hoykenhove Ksp Sendenhorst, Bft Bracht und zu Rameshovel an Joh Rothof
Die Hove ist belastet mit 2 M an den Rentmeister zu Wolbeck und 8 Sch Weizen an St. Mauritz
Bernd Rothoff oo Alke; Tochter Barbara
Johann Rothoff oo N.N; Tochter Styne
1475 XI 2 ebd U 3
Bernd Palle, Freigraf des B von MS Heinrich von Schwarzburg, belehnt unter Zustimmung des fürstlichen Rentmeisters Gerd Ocken den Bernd Rothof mit dem Erbe gt Hoykenhove im Ksp Sendenhorst
Z Herman to Hagen Hinrich Nyseman, Hinrik Weysten, Joh Lyndeman Gerdt Naes,
Siegel des Freigrafen beschädigt.
1476 ebd U 4
Vor Henrich Cleyhorst, Richter zu MS verkaufen Elseke ton Santweghe und Tochter Mette ihr Erbrecht an der Hoykinkhove Ksp. S. Bft Bracht vor dem Bome to Raameshovel und an dem von Thomas Vos bewohnten Hofe in Sendenhorst an Bernd Roethoff
Z: Hinrich Zudarto, Godeke v Haltern, Bürger zu MS
1481 ebda U 7
Vor Hinrich Nyseman, bisch. mstr. Richter zu S. geben Joh Rothof oo Styne dem Bernd Rothof oo Alke von der Hoykenhove als Leibzucht den sog Bavenkamp, by den Mersche und Jungemans Kamp, 2 ST Land vor dem Rameshoveler Bome 3 St Land die Kerckman inne hat, ferner das Recht, 3 Kühe zu Grase und 2 Schweine in das Holz zu treiben.
Gedingesleute: Hinrick Kunschap, Lubbert Brüggeman, Bürgermeister zu S. Hynrich Nysman, Richter, Hinrich Lindeman
Standgenoten: Bürger aus MS
1481 Lotharingische Kloster U 8
Lambert Becker, Freigraf, belehnt mit Zustimmung des Rentmeisters Egbert Volbert den Joh Rothof mit der Hoykenhove Ksp Sendenhorst, Bft Bracht
Zeugen Lubbert to Weesten Bürgermeister zu S. Henrich Nyseman Richter, Gerd Nase
1502 Beckum UB 136 (Stadtrichter)
Vor den Beckumern Bürgermeistern verkaufen Johann Westermann, Richter zu Sendenhorst und Frau Ymmeke geb. Bürger zu Beckum, zwei Stück Land vor Beckum.
Siegel S’Johan Westermanni, im Schild römisches Zahlzeichen VI
1502 II 25 Assen
Vor Johan Westermann Richter zu Sendenhorst erscheint namens Dyrk van dem Berge, seiner Herrschaft, Cort to Geiseldorn mit seinem Vorsprecher Berndt tom Hagen und läßt feststellen, ob der Frone Werneke to Geiseldorn,+Wernekes to Geiseldorn Sohn, Joh Smetkamp, wohnhaft auf dem Lutteken Geiseldorn, den alten Jungeman, Herman Baggelman und Hinrich Joneman vor Gericht geladen habe. Cord läßt wegen des Zehnten Ludgeri befragen
a) Werneke to G. auf dem Erbe geboren und 70 Jahr alt (=>nur der halbe Zehnt)
b) Joh Smytkamp auf dem Lutteke Geiseldorn geboren (gleichfalls)
c) Herman Baggelman, hat von Bernd tor Porten+, Henneke Tender, Herman tor Horst, die den Zehnten eingenommen, das gleiche erfahren.
Z: Joh Lodewich, Bürgermeister zu Sendenhorst, Joh Droste, Bürger zu Wolbeck, Joh Hecker, Bernt tom Hagen
1533 Lotharingisches Kloster U12
Joh Smedes, Freigraf, bezeugt der Cath Lors, jetzige Frau des Berndt Lawegge, das am 14. III. abgegebene Zeugnis vor dem Freistuhl zu Sendenhorst des Berndt Sandwech, Bürgermeister zu S. und des Hynrich Wesselynch, daß sie vor dem +Freigrafen Albert Swolle zu Freistuhlrecht angenommen sei und empfängt die Huldigung wegen des freien Gutes Hoikynkhove anders gt. Drystenhove Ksp Sendenhorst
Z: Evert Bocker, Hynrich Boker, Merten Loer, Thonys Becker, Bürger zu Sendenhorst.
urkundigen wollen. Sie bitte um Behandigung Berndt thor Straten, ihres zukünftigen Gemahls
1543
Schreiben Dietrich v Merveld, Drost: Das Gut sei mit dem Tode B. Ludwigs, der keine Erben hatte, heimgefallen. Bernd thor Straten beschwert sich, der Droste habe seine Ochsen in die Kämpe der Hove getrieben. als er die Ochsen wieder ausgetrieben, habe der Drost alle seine Pferde nach der Wolbeck dryven laethen.
1556
Herman Sybekeman gt Becker, Richter des Johan Scoteler zu Sendenhorst, bezeugt auf Ansuchen des Anthonius Schotte und seines Sachwalters Johan Seveker in Anwesenheit des Bernt tor Straten, der Zeugen Berd Vossebecke, Mester Herman Smydt, Johan Baertmann, Joh Budde, eidlich ausgesagt zu haben daß von den Schwestern des zu Sendenhorst +Bernt Rothoff gt Lodtwech
Kunne und Margarete, die letztere in ihrer Ehe mit Dyrich tor Bruggen eine Tochter Katharina geboren habe, die jetzt des Anthonius Frau sei.
Zeugen Ernst Fyeman, Stadtdiener zu S., Lambert Walsem
Hierzu Stammbaum
Bernt Rothoff gt Lodtwech Kunne Margarete
oo Dirich zur Bruggen
Katharina
oo Anthonius Schotte
Hans Schotte
1571
Thonies Schotte bewirbt sich um die Behändigung mit dem Gut
1569 RKG S Nr 748
Bernh zur Strassen, Ingesessener Bürger de Stadt S. klagt gegen Hanßen Schotten wegen eines Guidts gt die Hoikinkhove.
Ladung an das Kammergericht, Die Insinuation (Zustellung) und Antwort sind geschehen in der Stadt S. in des ehrbaren Johan Brusen gewontliche Behausung dabei anwesend: Wilhelm Bartman Bürgermeister, Hermann Geiseler Stadtsdiener
1571 III 10 Lotharingisches Kloster Urk
Vergleich zwischen Hans Schotte und Bernd tor Strate gen Buiker, Bürgermeister zu S. wegen Hoykinchove und anderer freier Güter in und bei Sendenhorst Berndt will in drei Terminen je 200 Silbertaler zahlen, worauf Hans Schotte zusammen mit Bürgermeister Joh Bonse und Frau Catharina, Joh Rosendaell und
Frau Leasa, Bürger zu S. auf die Güter verzichten.
Unterhändler des B tor Straten: Herman Schotteler, Bürgermeister, Christoff Schotteler, Richter zu Sendenhorst, Herman Westhoff, Jacob Kleipohl, Bürger zu S. Hans Schotte, Meister Hans Buschmann, Beckum; Siegel der Stadt Beckum
1571 III 17
Vor dem Gografen zu Beckum gelobt B tor Straten, Bürgermeister zu S. bei Gefahr der Pfändung seiner Güter die dem Hans Schotten versprochenen 600 Rthlr zu zahlen
1571 II 20
Joh Weeselinck, Richter zu MS, erteilt dem unverheirateten Schnitzergesellen Hans Schotte aus Anlaß der gegen ihn von B zur Straßen beim Reichskammergericht angehängten Sache ein Armutszeugnis
Belehnungen:
1481 Joh Rothoff
1475 Bernd Rothoff*
1536 Bernd Rothhof mit Freistuhlgut Hoykinchove vom Franz, Konfirmant MS, OS belehnt
1544 Anthonius Schotte
1555 Bernd tor Straten oo Catharina; Antonius Schotte (2 Urkunden)
1560 Joh Schotte, Sohn des Antonius Schotte, Berendt thor Straten
1568 Joh Schotte, Berndt zur Strassen
1571 Resignation des Hans Schotte gegen Zahlung von 600 Rthlr
* Bernd Rothoff gt Ludtwich,, Kunne, Marg, Dietrich