Stimmen der Zeit über Sendenhorst..
Sendenhorst will auch sein ein Stadt, die andere sagen herachter wath du biß nur ein Flecken,
da man biß ahn die Ohren gehet in Drecke.
(Landsknechtsspott aus dem 30jährigen Krieg)
Die inneren Angelegenheiten der Sendenhorst werden durch Magistratspersonen verwaltet. und es existiert schon lange eine besondere Kämmereikasse, die von ziemlicher Bedeutung ist. Die städtische
Verfassung ist der Lage und den Verhältnissen der Bewohner angemessen, die Eingesessen fühlen sich dabei glücklich.
(Landrat von Ketteler an die preußische Regierung, 1805)
Dieses Städtchen in einer fruchtbaren Gegend hat 1379 Einwohner in 262 Häusern, die in der neuen Feuersocietät mit 186.095 Rthlr versichert sind, und treibt starke Branntweinbrennerey. 1816 wurden
über 50.000 Berliner Quart bereitet. 323 legte Graf Engelbert II. von der Märk die Stadt in die Asche. Bitter von Raesfeld schlug die Märker von der Stadt weg, und verfolgte sie bis Lünen. 1450 nahm
der Protector Johann von Hoja die Stadt ein und legte da ein großes Magazin an. 1457 wurde zu Sendenhorst eine Tagsfahrt gehalten, wobei der Protector Johann und der Herzog Steffen von Bayern, Bruder
des Gewählten, persönlich erschienen und die Sache aufs Reine brachten. 1516 ereignete sich hier folgende Geschichte: Auf einer Hochzeit besprachen sich zwei Freischeffen des Fehmgerichts heimlich
unter einander. Einer der anwesenden Gäste ließ sich verlauten, er habe ihr Gespräch angehört. Auf seine Rückkehr nach Hause wurde er des Nachts ergriffen und an einen Baum aufgeknüpft. Dieses trug
viel dazu bei, daß Bischof Erich die Freigerichte in seinem Lande eingehen ließ. 1749, den 19. Sept., gingen hier über 100 Häuser und 1806 der größte Theil der Stadt in Rauch auf.
Der jetzige Pastor Darup ist ein gelehrter Mann. Er hat ein vortreffliches Krankenbuch und schönes Gebetbuch in Druck gegeben. Man erwartet noch mehr von ihm.
(Pastor Kumann zu Bockum, 1820)