Kunst im öffentlichen Raum spielt in der Stadt
Sendenhorst seit jeher eine große Rolle. Das zeigt sich besonders auch beim Gang durch den von Linden gesäumten Promenaden-ring, der sich an Stelle des historischen Befestigungswalls rund um den
Stadtkern zieht. Die dort zu sehenden Kunst-werke nehmen Bezug auf die biblischen Seligpreisungen bzw. auf daraus abgeleitete ethische Grundbegriffe. Zwei Kunstwerke, die „Sandsteinkugel" von Ulrich
Rothmund und die „8 Spiegel der Erkenntnis" von Marnie Moldenhauer, sind aus einem 1998 ausgelobten Wettbewerb „Künstleri-sche Ausgestaltung des Promenadenringes in Sendenhorst" hervorgegangen.
Die Ausschreibung sah vor, dass sich die Kunstwerke auf die aus den Seligpreisungen (Mt. 5, 3-10) abgeleiteten ethischen Grundbegriffe Achtung der Menschenwürde Solidarität Gewaltlosigkeit
Gerechtigkeit Bewahrung der Schöpfung Toleranz Frieden Gewährung von Freiheit beziehen sollten. Eine weiteres Kunstwerk, die Steinmetzarbeit „Selig sind, die Frieden stiften" von Rudolf Dehmel,
bezieht sich inhaltlich direkt auf die Seligpreisungen.
Beim City-Cleaning 2017
Sandsteinkugel von Ulrich Rothmund Ulrich Rothmund ging als 1. Preisträger aus dem Wettbewerb „Künstlerische Ausgestaltung des Promenadenringes in Sendenhorst" hervor. Die Kugel mit einem
Durchmesser von einem Meter ist aus rotem Sandstein gearbeitet, auf dem Stein ist eine der Seligpreisungen einge-meißelt. Erst wenn die Kugel von zwei oder mehr Personen über das Sandbett gerollt
wird, tritt die Schrift auf dem Grund lesbar hervor. Die Worte verschwinden nach einer Weile. Auch die Schrift auf dem Stein selbst wird mit der Zeit erodieren und verschwinden. Dann bleibt nur die
Kugel zurück, die einen Anstoß zum Nachdenken gab über eine der Seligpreisungen.
8 Spiegel der Erkenntnis von Marnie Moldenhauer Acht aus dem Straßenverkehr bekannte sogenannte „Einsichtenspiegel" sind an verschiede-nen Standorten in den vier Abschnitten des Promenadenringes
aufgestellt. Die Spiegel, so die Künstlerin Marnie Moldenhauer, zeigen die Dinge wie sie sind, sie reflektieren den Betrachter in seiner Umwelt und zeigen ihm, dass er sich in einem Kontext befindet.
Durch die in der Mitte des Spiegels eingearbeiteten ethischen Grundbegriffe verschmelzen Betrach-ter, Ort und Begriff miteinander. Am Ende der Begehung, wenn alle ethischen Grundbegriffe genannt
wurden, verschmilzt die Arbeit zu einer Einheit.
„Selig sind, die Frieden stiften..." von Rudolf Dehmel Die Steinmetzarbeit „Selig sind, die Frieden stiften..." stammt vom Bielefelder Bildhauer Rudolf Dehmel und geht auf eine private Initiative der
Sendenhorster Bürgerin Ursula-Maria Book zurück. Das aus Muschelkalk gearbeitete Kunstwerk besteht aus zwei Säulen, die von einer Menschenkette umsäumt werden. Die in Stein gehauene Botschaft ist
deutlich lesbar: „Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes heißen". Es ist die Seligpreisung aus der Bergpredigt Jesu nach dem Evangelisten Matthäus, auf die hier Bezug genommen
wird.