1450 Münsterische Stiftsfehde
Rahmenbedingungen:
Ausgehendes MA;
Köln vormacht;
Landfriedemsbüdnisse
Veme 1440 Ende der Blütezeit
EB Dietrich von Moers versucht mit den Mitteln der Hausmachtpolitik (Bistumsbesetzungen durch seine Brüder) seine beherrschende Machtstellung in NW-Dtl auszubauen .
-Formungprozeß der westf. Ladnschaft
-Amtsprinzip tritt als Organisationsrpinzip hervor
-Geldnot zwingt zu Verpfändungen
-Schriftlichkeit der Verwaltung
-Landstände
Dietrich von Moers:
1444-1449 Soester Fehde
Soest sagt sich von Köln los und stellt sich unter den Schutz von Kleve
Heinrich v Moers Stiftsadministrator von Osnabrück
15.000 Söldner, davon 12.000 Hussiten, werden gegen Soest aufgeboten
1450 Heinrich v Moers, Bischof von Münster +
Kölner Ämter orientieren sich an der Gogerichtseinteilung
Burgen und Städte als Amtsmittelpunkte
====> vgl. die Absichten, Sendenhorst als Amtssitz zu wählen
Vgl. Hansen, Die Münsterische Stiftsfehde (Publikationen aus den königlich Preuß. Staatsarchiven Bd 21/22; Westfalen und Rheinland im 15. Jh
1450 VII 2 Schwieters Gesch östl LH 248
Heinrich von Moers, Bischof von Münster, stirbt infolge eines bei Ahlen erfolgten Sturzes vom Pferde
1450
Johann Ocke, Bürgermeister von Rheine
1450
Vereinigung zwischen Domkapitel und Stadt MS zur Beförderung der Erhebung
Erichs v Hoya auf den Bischofsstuhl
... Ock sal men van der sulven schattinge lozen de molen up den Bischoping hove to Munster ... und dat gogerichte to Zendenhorst ... und dat dan samentlichen up eynen wederkop verpanden der stad Munster vor deer dusent rinschen gulden tor ... des schadens und unkost vorg.
Raub und Plünderungen in der Fehde:
1450 Schwieters Gesch östl LH S. 250
Brief des Erbmarschalls Gert van Morrien über das Verhalten der zu Werne liegenden münsterschen Truppen des Bischofs Walram:
Erbare besunders, leve heren und gude vründe, yk beger to wetten, dat de rüter to Werne lesten umetrent mol twehundert rinder, veirtich ackerperde und andere plunder wat en gedegelikt was, dat se krygen unb henbrengen kunden, in den ambte van Werne genommen hebt . . .
So is set ser tyd her Aleff Quade, Johann van Nesselrode und Johan van Eckel, Dirkes sone, myt ere gesellscop ut Werne reden und debt genommen, wat se krygen und enwegh bringen kunden tuschen der Zantvort unb Hulleren van koyen unb perden, des eyndeyl ton stichte hort, eyn deyl is und der meiste deil der hovetlüde. Ock hebet se eyn
deyl borgern ut Koesvelde ere have ut Werne genommen (Kaufmannsgüter?). Ock hevet Arnd Volenspiet (auf Haus Nordheringen.) myt syn gesellschop de Walsen’eschen ere have und plunder genommen ut Werne. Ock hebt eyn deyl der Kolschen de to Werne beveel hebben, van wegen mynes gnedigen hern van Kollen, twe manne gevangen, de to Lüdinckhusen hoert, so sande ick darume to Werne und leit bidden, dat men de wolde quyt geven; so en mochte my dat nicht geschehen, so reed ick to Werne und bat der selven umme, so enm mochte my dat ock nicht geschehen ... Und do ock to Werne was und had gerne de meine quid gehad, do waren eyn deyl perde ninnen Werne, de eyne man genommen wern, de den hern van düssen lande to vordedigen staet; so badde ick darum, dat men de mane wolde syne perde weder geven, so en mochte, dat nicht gescheien der wyle dat ick dar was ...
Oik so rydet und gait de rüter, de to Werne ligget, dagelix in de bürde van Werne und derschet de arme lüde er korn aff, weite roggen und haveren, wat se in den husen offte up den velde so finden und krygen kunen, dat en gedelick is, und schlaet en ere gose und honere aff, und nemet voirt potte ketteln und wat se in den husen finden, sunderlix er heren lüde (Bauern) von Kappenberg und de ton stichte hoirt ... Ok so hevet neisten verledene sundage Bernd de Greve de junge und Evert van der Mark breve schryven laten und gesandt an alle kerkheren in den ampte van Werne ume koye und haveren, derselven breve ick eyn hyr inne beschloten sende, als gy der inne seyn mogen, want se so alle holden de eyne myn de andere mer van koyen und haveren ... So en had ick my nich vermodet, dat de rüter, de to Werne liggen, dat ampt und de dar inne wonet, so overfallen und verderven wolden myt my ... dat wogt gy den genen, dar gy des mede to doen heben, vor de wahrheit wol seggen und gy moget ju de vorder darna wetten to richten, na den ju dat gelegen is; und ick bid ju, dit nicht van my vor unwile to nehmen,t at ick ju dit sus bloit skrive, got sy met ju
Gegeven den gudensdags na sünte bartholomäus (24. August) Anno 1450
1451 Schwieters Gesch östl LH S. 250
Johann von Hoya und Herzog Johann von Kleve, Verbündete Erichs von Hoya, ziehen durch das Stidt und erobern die Städte und festen Plätze mit Gewalt, Herzog Johann unter anderem Telgte, Schönefliet, Billerbeck, Haltern und Sendenhorst.
1451
Stadt MS gegen die Provision Walram v Moers zum Bischof, Zustimmung der Welt- und Klostergeistlichkeit: ... Herman Burdewijck in Sendenhorst, Lambertus Hulderman in Albersloe
1451 VIII 16 Ottenstein
Walram v Moers verhängt gegen seine Widersacher das Interdikt
... proconsules, consules, opidanos et incolas ... opidorum WAF. Alen. BE, Dulmen, Horstmer, Scopingen, Renen, Bevergen, Wernen, Sendenhorst, Telget., Wolbecke, Lune ...
1454
Memorienbuch des Domk.; jährliche Gedächtnisfeier des Sieges bei Varlar
In festo autem ipse bursarius ministrabit XI marcas de certis bonis in parr. Sendenhorst situatis
1456
Die Abgeordneten der Städte Coesfeld, Warendorf, Bocholt, Borken, Beckum, Alen Dulmen Rheyne, Telghet Bevergern, Sendenhorst bekräftigen ihre Wahl Erich von Hoyas
1457 XI 1
Vergleich zwischen Johan greve to Hoya und vrunden der stat Monster to Sendenhorst
Münstersche Stiftsfehde 1450-1456
WZ 16 (1855 S. 157)
Die Münsterschen hatten an vielen Orten in der mstr Stiftsfehde große Truppenlager, Koste (Ort, wo auf jemandes Kosten Soldaten liegen)
Sammelplatz kleinerer Einheiten u.a. Wolbeck und Sendenhorst
Geldschwierigkeiten Bischof Heinrich von Moers
Fot 161
1444
Bischof Heinrich verkauft Series v der Hege +Series Sohn, Richter zu Ahlen, eine Rente von 20/500 Gg aus dem Zoll und Gericht des Wigbolds to Alen und aus dem Hove to Brockhusen
Gewalttätigkeiten eine Burgmanns (durch Fehde legitimierter Terror)
1452 Horstmar U 16
... As Strick dinxedach den veehoff to Borchorst met sinen vrunden brant hevet, syn wy berichtet, hie sulle druwet ind schatt heben, den kerckhoff to schynnen ind der kercken to bernen ind vor andern luden gedruwt krume to schynnen ont to bernen, ind bysunders Kerstien Blomen oder to schedigen, dat doch ey arme weduwe is
Graf von Bentheim ersucht die Mitburgmann zu Horstmar, einzuschreiten, anderfalls wy dat mit unsen vrunden des gelyken doende werden ...
30-jähriger Krieg und Vorgeschichte
1573 FM LA 422/ 10
Bürgermeister und Rat der Stadt Sendenhorst erheben Beschwerde wegen der hochbeschwerlichen durch Herzog Erich zu Braunschweig abgedrungenen Brandschatzung . Bitte um Nachlaß, wie es auch den Nachbarstädten Ahlen, Warendorf und Telgte geschehen.
Schwieters Gesch östl. LH S. 270ff
1585
Das Münsterland wird in die span-niederländischen Kämpfe hineingezogen
1586 II 27
Der holländische Oberst Martin Schenk nahm die Stadt Werl mit Gewalt; die Spanier verfolgten ihn und brannten Lütgendortmund ab
1587
2 Schwadronen Spaniern werden bei Darfeld von Bauern, die sich zusammengerottet hatten, niedergehauen. Darauff werden Appelhülsen und Havixbeck niedergebrannt, der Abzug mit 8000 Rthlr erkauft
1589
300 Niederländer vor Dülmen; Schlacht bei Haltern zwischen Niederl/Spaniern, 500o Tote; die Niederl. Plündern den Grevener Markt
Dorf und Kirchspiel Rinkerode werden von den Spaniern ausgeplündert, ebenfalls Herbern und Wernde sowie Olfen und Selm
1591
der niederl. Oberst von Eberstein verheert Metelen und Borghorst, besetzt Schöneflieth und plündert von dort Greven und gimbte, machte Raubzüge nach Rinkerode, Albersloh, Angelmodde, Ameslbüren; Eine andere Abteilung zieht von Telgte über Roxelm Nottuln nach Holland zurück
1. Sept: die Holländer plündern Albersloh; vorher Greven und Amelsbüren
1594
Die münsterschen Soldaten bekamen 11 Holländer gefangen, 9 wurden zu Wolbeck hingerichtet
1595
Drensteinfurt wird gegen die vielen räuberischen Überfälle mit Wällen, Gräben und Toren befestigt
1598
Der Admiral von Arragonien Franz von Meosa fällt mit 30000 Soldaten in das Münsterland ein und überschwemmt den südlichen Teil
General-Commissar Contrares zeiht mit einer Abteilung auf Beckum und Ahlen; Ahlen ergibt sich, Beckum wird mit List genommen. Auch Warendorf, Telgte, Sendenhorst wurden nicht verschont.
1599
Die „wilden Gänse“ (Geusen) überfallen die Prozession in Stromberg und rauben das wundertätige Kreuz
Pest in Hamm
1609
12jähriger Waffenstillstand zwischen Spanien und Niederlande
Beckum, Kämmereirechnungen
1558-1610
1591
Item den sundach Sept. (10. II) als dat stattysche krygesfolck thor Walbecke und the Sendenhorst legen, gegeven mester Jorgen solff ferde van fer tage hebben suden de porten gemacket und eynen balcken darbaven der porten gemacket ...yn Juryes hus to eynem stucke geschuttes und den fleschouers up erer schanschen scheytholle gemacket
1591 Geschichte der Stadt Beckum
Verstärkung der Befestigung durch Schießlöcher, weil bereits niederländische Truppen in Sendenhorst liegen: ... desgl. am Sonntag Septuagesima, als das staatische Kriegsvolk zu Wolbeck und zu Sendenhorst lag, dem Meister Jorgen selbviert bezahlet, ... zur Verbesserung der Befestigung. (s.o.)
Spanier im Münsterland: GQBM III MS 1856, S. 130-141
und Kirchspielsrechnungen Albersloh
Vorspiel, Span-niederl Krieg;
1582 Kirchspielsrechnungen Albercsloh
dem Rentmeister zur Wolbecke mit den Obristen Jochen van Loben als die Kriegesleute einen Durchzug hättten 7 Rthlr
1595 IV 10 FMLA Militaria 4
Verbot der Generalstände der Ver. Niederlande an ihre Truppen, Streif- und Raubzüge in die benachbarten neutralen Länder zu unternehmen
1598
24.000 Spanier überschreiten den Rhein; das MS-Land erleidet Schaden von 1/2 Mio Gulden
==> Ernst v Mansfeld und Herzog v Braunschweig, Administrator des Stifts Halberstadt übernehmen auf eigene Faust de Krieg, um die Sache der Ev.zu unterstützen; Der "tolle Christian" * 1599, Cousine Elisabeth Stuart, Gattin des Winterkönigs
...Mansfeld war in die Niederlande abgzogen
1598 XI 5
General Mendoza überschreitet den Rhein mit 24.000 Soldaten, Truppen sind verwildert, haben jahrelang keinen Sold mehr bekommen. Alle Städte außer Münster werden besetzt und geplündert.
1599 III
Spanier ziehen sich nach einem Winter des Entsetzens zurück. Anschließend Pestepedemie im östlichen Münsterland.
Fraterherren A45
30jähriger Krieg, Abgaben, Register
Die ca.70-80 Schriftstücke sind vermutlich in den Besitz der Fraterherren gekommen, weil Johann Engelberting, ein Fraterherr, während des gesamten 30jährigen Krieges Pfarre in Sendenhorst war und sich sehr für die Beschaffung von Darlehen zur Bezahlung der Kontributionen eingesetzt hat.
1. Einwohnerverzeichnis Kichspiel
schmale, lange Blattstreifen
Aufzählung der Personen, Erbe, Halberbe, Kötter usw.
beginnend:
Hostrup ein Erbe, ist woest gelegt, wovon de Mann und Frowe geben als daghloners 8ß
2. Register der Vieheschatzung 1636
summa 37 Rthlr
3. 1637 Huiß Schattinge; wüst (w) oder arm (p=pauper):
Hostrup w
Kolsendorff w
Averhoff p
Sivert p
Hoppe p
Homann w
Frye abgebrannt
Rotgerman p
Koes ?) w
Fronholt p
Kinenholt ? vacat
Wisch vacat
Dukenborch vacat
Bruser p
Keppeler P
Schurmann vacat
Rinckhoff vacat
Luttikhus p
Voß vacat
Gr Dovelhover p
Grisekamp w
Wessel p
Geilern p
Smedkamp vacat
Hagedorn nihil
Teiner p
Monnick p
Voßkotte w
Baggelman p
Lange w
Jonsthovel nihil
das Bistum Münster
1585-1612 Kurfürst Ernst von Bayern (Köln) Bischof von MS
1588 Jesuiten errichten Kolleg in MS
1566-1609 spanisch-ndl Krieg
1586 Kurfürst Ernstholt die Spanier gegen einen abgesetzten
Vorgänger EB Gebhard Truchseß v Waldburg ins Land
das wehrlose MSland wird Tummelplatz des spanischen und holl. Heeres
1612-1650 Ferdinand, EB, Kurfürst, Bischnof von Köln, MS, Lüttich und Hildesheim Anhänger absoluter Fürstenmacht; Ausweisungbefehle an Ev. greuelvollen Raub- und Verwüstungszüge Hzg Christian v Braunschweig und Grf von Mansfeld
General v Anholt führt Verteidigung
1623 wichtigstes Jahr (?!) Ev Städte werden wieder katholisch
Landgraf Wilhelm v Hessen versucht, die geistlichen Stifter für sich zu erobern
1623: alle Städte außer MS und WAF werden erobert
Hessen behalten im Mstrland alle Städte (Coesfeld, Dülmen, Haltern, Werne, Bocholt)
erst nach dem Friedensschluß Räumung
1623 MLA Militaria 432
Durch Einzug kaiserlicher Truppen in Beckum, Ahlen und Warendorf entstanden Unruhen, Bestrafung der rebellierenden Bürger durch Aufhebung ihre Privilegien
1623 MS LA Nachträge 25 (neu MLA 432,20)
Bericht der münsterschen Regierungskommission über die durch Einquartierung kaiserlicher Truppen in Beckum, Ahlen und Warendorf entstandenen Unruhen und deren Bestrafung, insbesondere durch Aufhebung der Privilegien.
1622 I 2
Christian vor Lippstadt
1622 III
Das Münsterland versucht, sich durch Zahlung von 30.000 freizukaufen: trotzdem weitere Beutezüge
1622 IV
Münster beginnt zu rüsten:
- 3000 Mann angeworben, aber nur 2.500 von den Ständen bewilligt
- 600 Mann Schutz Münsters
- 600 Mann zum Schutz des Dreingaus
Abneigung der Stände gegen wirksame Landesverteidigung, Soldaten ungeübt und schlecht bewaffnet.
1622 V
200.000 Rthlr von MS gefordert, abgewiesen
1622 XI 1
Einbruch ins Münsterland
1623 I
Mansfeld in Ostfriesland; Cloppenburg: Um diese Zeit die meisten Städte noch evangelisch; BE, WAF (600:7) Ahlen
Oberstleutnant Matth v Gallas belagert die mstr Städte:Beckum leistet zwei Tage Widerstand; Ahlen übernimmt gutwillig eine Besatzung: Warendorf wehrt sich drei Monate.
1623 III - IV
27. VI: Einzug Anholts in WAF
1627/32
entsprechende Gesetze erzwingen die katholische Religion, Nichtbesuch der Messe wird unter Strafe gestellt. Evangelische müssen auswandern. Geldstrafen für die Städte: BE 25.000 Rthlr; Verarmung
1623 VIII
Schlacht im Lohner Bruch, 6.000 Tote, gleichviel Gefangene
1622 IV 16
Stadt an den "ferstlichen Richter zu und außerhalb Sendenhorst Adolph von der Mark:
Ew. Edel Lieben ist wohl bewußt, und sehen es täglich und stündlich vor Augen, daß nicht allein dies Gogericht Sendenhorst mit Brandschatzung, Beraubung ihrer Pferde und sonstigen Plünderungen unchristlich und über die Maß überfallen, sondern auch nunmehr mit gewaltsamer Einnehmung dieses Städtlein Sendenhorst durch Reiter und Fußknechte heftig bedrängt wird. Die
Bürgerei hat nun schon lange, die eine Hälfte zu Tag, die andere Hälfte zu Nacht Wache gehalten, ist matt und nicht im Stande, auf die Dauer Widerstand zu leisten. Sie bittet um Hilfe.
hierzu: Weskamp (Hg), Herzog Christian v Braunschweig und die Stifter MS und PB im Beginne des 30j Krieges, PB 1884
S. 139: Sendenhorst hatte sich anfangs geweigert, Stiftstruppen aufzunehmen, aber schon Mitte April kam es selbst um 40 bis 50 Mann in MS ein, als es Tag und Nacht vor Augen sah, wie schwer das umliegende Gogericht heimgesucht wurde. Ende April bat es sogar um 100 bis 200 Mann Besatzung. welche weiterhin auch das Landvolk in geeigneter Weise zu Gegenwehr anleiten sollte.
3. V. 1622 , Dienstag Herzog Christian bricht von Lippstadt auf
4. V. 1622 , Mittwoch erreicht Sendenhorst
9. V 1622 , Montag Christian räumt Sendenhorst
MSLA 473.14
1623
Kaiserliche Achtserklärung gegen den allgemeinen Friedensstörer und Landsverderber Ernst Mansferlder oder Graf Ernst von Mansfeld und dessen räuberischen Anhang nebst Verfolg
1624 VIII 15 Haus Borg U 15 und Stadtarchiv Sendenhorst. Transsumpt vom 20. 12. 1640
Kirchspiel, Darlehnsaufnahme:
1650
Ich Herman Huge, Fürstl münst. in und außerhalb Sendenhorst verordneter Richter und Gografe thue kundt und bezeuge hiemit für jedermänniglichen, daß für mir endsbenennten und nachgesetzten Gezeugen Gegewärtigkeit persönlich kommen und erschienen seyen die ehrenhaften
- Jürgen Saurman und
- Mellighoff, jetzige Zeit Provisores des Ksp Sendenhorst, so denn auch mit ihnen
- Joan Jungman
- Conrad Heiman
- Berndt Nysert
- Gerhard Schulte Bernd
- Henrich Tawede
- Heinrich Schulte Emenhorst
- Martin Ahlandt
- Bernd Arneman
- Bernd Sommerselle
- Joan Joleman,
alle Eingesessene des Ksp S. sagten und bekannten offen und freiwillig vor ihren Erben und Anerben, furth jedermänniglichen, was maßenihre Voreltern im Jahre Eintausend sechshundertzwanzig vier im Festo Assumptione Mariae der wolerwürdig respective ehrenfeste Herr Johan Engelbertinch zur Zeit Pastor zu Sendenhorst und Adolf von dr Mark, Zeit seines Lebens gewesener Richter und Goggraf in und außerhalbs S. und mit dann Henrich Niesert und Johan Sehlingh, als ehezeits gewesenen Provisores und dem hochachtbaren Johan Werneke, Bürgern und Rathsverwandten der Stadt MS zur Abkaufung des Herrn Obristen Huckamms (?) Volkes und bey sich habenden Truppen, so zu der Zeit in der Baurschaft Rinkhoffen vur Sendenhorst gelegen.. wirklich erhalten haben die Summe von zweyhundert Reichsthaler vermöge aus künften ... undt alhier die verbo ad verbum inserirte Obligation, welche gegen diese ausgegebene Versiegelung den Hausleuthen retituiert worden und lautet dieselbe wie folget:
Wir unten benennte thun kund, bekennen und bezeugen hiemit kraft dieses für uns und unsrer Erben und Anerben fort jedermännichlichen, daß der Erbare und vornehme Joan Werneke Bürger binnen der Stadt MS uns seit datountenbenennten uf unser freundlich Begehren zur Zahlung und Dämpfung dieses Ksp nötige Schulden Zahlung vorgestreckt und geleffert die Sumb von 200
Rthlr, erhalten und zu obigem Grund wiederum angewandt.
Die Schuldner versprechen Rückzahlung bis zum 15. Aug kommenden Jahres 1625
Unterschrift und Zeugen:
- Adolff von der Marck (Richter)
- Johann Engelberting, Pfarrer
- Henrich Niesert
- Johann Selling, Kirchspielsprovisoren
gelobten samt und sonders, das Kapital künftig mit 6 % zu verzinsen geschehen, Sendnhorst in Diethrich Zuers Hause, Bürgermeister
1640 XII 19
1639 V 20 Stadtarchiv S. fehlerhafte Abschrift Anfang saec 19
Schuldurkunde des Kirchspiels Sendenhorst
Vor dem Sendenhorster Notar erscheinen die ehrenfesten
- Berndt Schulze Nordhoff
- Johann Erdtman
- Berndt Arneman
- Berndt MIddendorff
- Johann Frede
- Henrich Stüker (?)
- Berndt Sommersell
- Dirick Schulte Beerinck
- Henrich Sellingh
- Johann Jungeman
- Wittibe Heymans
- Johan Nysert
alle Ksp Sendenhorst eingesessene Hausleute, ferner
- der ehrenfeste un vornehme Albrecht Wulffert (Kirchspielsrezeptor) und bekannten, dem ehrbaren und vornehmen Jurgen Wortman oo Margarete, Bürgern binnen Sendenhorst, 100 Rthlr in vollgültiger Münze und 90 Rthlr in Kupfer erhalten zu haben zur Contribution und Landschatzung mit demVersprechen, dem Ehepaar Wortman die ersten 50 Rthlr auf Michaeli wieder
zurückzuzahlen.
Zur Pension erhält Wortman zwei Weiden Länge zu Wessels Erbe gehörig, der eine Wessels Kuhkamp, der ander Kostkamp genannt
Sendenhorst, in der Kirche, anwesend
Der Ehrenhafte Caspar Geisselers, Küster
Dietrich Scheffers, Schulmeister als Zeugen
1624 GV Fraterherren Hs 253 fol 142f
Obligation des Ksp S., vertreten durch Walter Suedhoetmar, Eingesessenen des Stättleines S. und den Provisoren der Kirche für Melchior Lennep oo Cath Wittons, Bürger zu MS über 200 Silbertaler zum Unterhalt der i S. einquartierten Fuggerschen Kriegsleute, wobei die obigen persönlich haften.
1626 RKG, Wessel - Grieskamp - Middelhove
doch gter Frei, wie er sagte, sich zu erinnern wisse, daß die Hausleute wegen des Hertogen von Braunschweigs Christians und anderen Kriegsleute getane Überzuge und Übelhausungen ganz ausgemergelt und in Grund verdorben sein, als daß dieselbe nicht allein die Pacht nicht bezahle können, sondern auch von ihnen daher sie nicht ganz verlaufen sollen, ihre Notdurft dan
Geld und Geldtgewähr entlehnen müssen.
1628 I 2
Zahlung des Pächters des Hofes Rinkhof, Herbert Lintelen:
Ein Quartal zur Sendenhorstischen Einlagerunge
1630
Obligation des Kirchspiels für die Fraterherren zur Einlösung der obigen 200 Rthlr
Zeugen Caspar Geißeler, Herman Palsteringh
1633
"Der kleine Jacob"; Reiteroberts Jaques Mercier, nahm Warburg ein; Heerführer der Hessen
Kumann Msc (AV Msc 38):
... Lüneburgsche und Hessische Armada lagerten sich auf dem Südfelde bei Heessen, plünderten die Häuser, raubten alls Hornvieh und Korn,verbrannten beide Mühlen zu den Häusern Westerwinkel und Itlingen gehörig und verwüsteten die Gegend so, daß die Menschen ihre Wohnungen verließen, viele vor Hunger und Elend an den Hecken und Zäunen starben und Wölfe und andere wilde Tiere im Dorfe ihren Aufenthalt hatten. Im folgenden Jahre sammelten sich zwar die Leute wieder, allein es entstand unter ihnen die Pestseuche, waram gegen 1700 Menschen starben und die Menschenzahl schmolz so zusammen, daß der Küster die Leichen mit der Schubkarre zum Kirchhof fahren und beerdigen mußte. Alles dies enthalt eine Urkunde, die der Wernesche Richter Johan Ascheberg 1640 ... aufnahm. Auch das Dorf Bockum 1 1/2 Stunde von Herbern soll nach einer Überlieferung durch diesen Krieg so menschenleer geworden sein, daß auf dem Kirchhofe hinter dem Chor ein Wolf sein Lager gehalten habe. So erzählen es die ältesten Leute die es von ihren Vorfahren gehört haben.
Nach dem Abzuge der Unierten schickte der General Böninghausen die Regimenter Eremite, Loh, Osterholz, Wend und Schwarzenberg ins Waldecksche und Hessische,. Sie wurden aber derbe geschlagen und mußten sich zurückziehen. Ein anderes Cavallerie Corps von 3 bis 4000 Mann teils Reuter teils Dragoner zog den 29. Juni aus MS um Hildesheim zu ersetzen, allein der Zweck wurde nicht erreicht.
Bald nachher stieß der Oberst Giesen* mit 5000 Niederländern zu den Hessen, beschoß Bockum mit 4 Canonen, ward Feuerkugeln hinein und zwang den Comamdanten Negingen der sich mit seinen 800 Schützen tapfer wehrte, mit Accord abzuziehen.
Die Stadt MS hatte um diese Zeit eine sehr starke kaiserliche Einquartierung. Sie hatte die sämtliche Generalität aufgenommen und mußte an das draußen liegende Kriegsvolk gegen 11000 Rthlr erlegen, wozu die Geistlichkeit das meiste beitrug (?). Zugleich herrschte eine große Teuerung, denn das Scheffel Korn kostete 1 Rthlr,der Ztr Stockfisch und Käse 12 Rthlr und eine Tonne Bier 10 Rthlr. Deswegen klageten auch die Bürger sehr über den Herren von Gleen, weil er sie so stark mit Reutervolk belegt hattte und ersuchten den neuen General der Ligisten Grafen Philipp von Mansfeld, er möchte ihnen 1000 Mann Fußvolk von den Ligisten zur Verteidigung wider die Schweden überlassen, wovon ...
* Obrist Johann Geyso, 1634 Militärbefehlshaber des Landgrafen von Hessen im Stift Paderborn
25. III. 1633
Landgraf Wilhelm von Hessen besetzt Beckum. Hessische Truppen verschleppen den Pfarrer von Vellern und 16 Bewohner des Ortes; Sommer 1633
Freikauf (100 Rthlr) ==> WZ 108 (1958)
VII 1633
Hochstift MS stellt 10.000 Thl rückständige Kontribution und 2000 Musketen zur Verfügung. Kaiserliche Regimenter (v. Bönninghausen) erhalten Quartiere in der Gegend um BE, Ahlen und Werne. Anf. August Abmarsch ins kölnische Westfalen.
Hessen sollen gezwungen werden, das Münsterland zu verlassen. Deshalb zieht B. Truppen zum Einfall in das Hessenland zusammen. Darauf verläßt Landgraf Wilhelm in Eilmärschen das Münsterland, zieht von Werries an der Lippe über Hovestadt nach Störmede (28. IX)
Nach Einfall B. in Hessen kann Alexander v Velen, Kommandant der Ligatruppe im Münsterland, Bocholt, Borken, Dülmen den Hessen abnehmen. Hessische Garnison zu Ahlen wird gefangen genommen.
1633 Fraterherren
Stadt und Kirchspiel Sendenhorst zahlen zur Fortifikation der Stadt Münster 47 Rthlr (ein Achtel Schatzung) durch H. Mormann im Fraterhaus
1634 IV
Bönninghausen marschiert den Hessen unter Melander entgegen (Lippstadt, Ostwestfalen.) Vor der hessischen Übermacht ausweichend, weicht B. zurück und bezwingt die hessischen Stützpunkte Hamm und Lünen; reiche Beute an Kriegsmittel
1634 V 18
Lünen wird von lüneburgisch-hessichen Truppen zurückerobert
1634 V 27
Hessen erobern Hamm zurück. Kommandant der Liga v. Siebelsorff gefangen, seine Soldaten niedergemacht, Hamm 6 Stunden lang geplündert ("doch ohne einige Tyranei")
1634 V 31
Hessen, Schweden und Lüneburger vor Münster. Münsterland hat unter den raubenden Horden schrecklich zu leiden.
1634 XI 9 FM Lehen 62,6
Zahlungsunfähigkeit des Wolbecker Drosten von Merveldt:
Bischof Ferdinand (gegeben in unser Stadt Bonn!) beurkundet, daß sein Getreuer, Drost Dietrich Herman von Mervelt zu Westerwinkel von seinen Voreltern her seit undenklichen Zeiten die Erlaubnis habe, auf seinem eigenen Grunde im Kirchspiel Herbern eine Windmühle zu erbauen. So habe er 1613 auf dem Lehntage diese Mühle vom Bischof zu Lehen erhalten... "und als dieselbe bei vorgewesenen Kriegsläufen vor und nach baufällig geworden, er gleichwohl selbige jedesmal reparieren und unterhalten, auch vor Jahresfrist mit kostbarer Anlage wiederum in vollkommener esse bringen lassen, aber darauf in nächst verschienenen Sommer bei dem Ends hingefallenen Lüneburgisch und Hessischem feindlichem Marsche sich zugetragen, daß allsolche von neuem reparierte und instand gebrachte Mühle durch die Soldatesca verwüstet, zerhauen und endlich in Grund abgebrannt worden, und obwohl er selbige, wie vorhin, jetzo wiederum gern reädifizieren wolle, daß ihm dennoch bei gegenwärtigem leidigen Zustande - so ihm alle seine Pachten und Gefälle ausbleiben,
Erbgüter und Häuser ruiniert, auch sogar seine adelich Wohnung augeplündert, Viehe und Mobilar hingeraubt unda lso ihme nit woll die nötige Underhaltungs mittelen mehr übrig sein, solche Reedification ahn hand zu nehem nit allein dieser Zeit, sondern auch noch in vielen Jahren besorglich nit möglich fallen möchte
Der Bischof sichert von Merveldt den ungestörtem Besitz der Herberner Mühle zu ...
1637 Oktober
Die Hessen plündern Sendenhorst
1637 V 25 Drensteinfurt:
Henrich Westhues zu Büren erhält Konsens, in der Freiheit D. auf einem von H Aldenberg gekauften Platz einen Speicher zu bauen, in dem er bei Kriegsgefahr sein Vieh und Korn verwahren könne.
1647 FM LA 422,13
Im Sommer wurde von den Städten und Wigbolden des Landes eine Summe Geldes in Eil, doch vorschußweise beigebacht. Sendenhorst hatte ein Kontingent von 33 Rthrl an kaiserlichen Artilleriegeldern an den kaiserlichen Kommissar Kleiman zu zahlen (1648: Antrag auf Rückzahlung der Summe)
ebda 486
Hess. und schwedische Satisfaktionsgelder
Originalvergleich über die dem fürstl Hause Hessen-Cassel auszuzahlenden 600.000 Rthlr und derselben Repartion auf das Erzstift Köln, und die beiden Hochstifter PB und MS vom 8. XI 49 nebst einen Verfolg über den Anschlag, wie auch deswegen vorgenommener Exekution
1655
Original Indemmitions Recess; Nürmberg, betr im Westf Frieden dem König von Schweden wegen seiner Kriegsvölker versprochenen 5 Mill Rthlr von seiten des westf Kreis
1656
Hessische Versicherungsgarnison in COE
30jähriger Krieg
Verluste, Zerstörungen, Schulden
1676 FM LA 355.20
S. Horstrupf: wüst; Junker Kettler zu Sythen eigen; monatlich 7 Rthlr. Das Haus wird von einem Heuerling bewohnt
1665 FM LA 331.47II
Meys Erbe wüste; in dessen Backhaus Johan Haßelman, Tagelöhner
1676 (FM LA 355.20)
Mey und Frie: wüst und Junker Drost zu Hove eigen; Mey gibt 5-6 Rthlr Diese beiden Erben liegen durcheinander wüst von heß. Krieg her, halten Einsaat zusammen 64 Sch und 28 Reiße ad 50 Sch Einssat, wüst und ganz schlecht; Kuhweide 5 Heugewachs, 9 Fuder, Wintersaat 7 1/2 Reiße Bauens, hat in 1676 auf teuerste getan 20 RThlr, restiert; kann ante maium nicht ausgetan werden.
1653
wüst; nicht in der Liste der Höfe, die Schäden im 30j. Krieg melden
1676
Thumbursener, wüst; monatlich 3 Rthrl vor langen Jahren wüst gewesen. Hat 3 1/2 Molt Einssat am Kampland, so jedoch zur Weide gelegt; an schlechtem Feldland, so mehrenteils wüst an die 5 Molt Einsaat; Heu 2 Fuder 6 Kuhweide, hat im vorigen Jahr aufs teuerste getan 22 Rthl, so bereits im Julo a J absorbiert. Rückstände
1637-44 monatlich Schatzung von Niestert geliefert und gerechnet:
Aug/Sept 1639 Kaiserl Schatzung nach Warendorf (Hauptmann Becker)
1640 Hauptmann Hovel. Fortifikationsgelder nach Warendorf
1641 nach Lippstadt geliefert.
gesamt 126 Rthlr Schatzung von der Osterhove, 48 Gewinn aus den Ländereien,
78 Rthlr Verlust.
1652
Wegen der Kriegszeiten kann Niestert die Hove nicht länger halten: "Weylen aber leyder wie offenkundige eine zeti von Jahren die schwere Contribution den armen Untertanen so woll an hessischer als keyserlichen seiten hochbeschwerlich auferleget worden, daß dadurch viele Menschen und Untertanen verloffen und alle das ihrige daran geben müssen, daher hat Niestert den Hof liegen lassen.
1636 Armenhaus U 26
Henrich Kerstien oo Trine zum Broke, Brocker Bft, leihen von Henrich Pustekreye oo Catharina Deckenbrock 60 Rthlr für den Brautschatz und Kindesteil der Meryen Kerstien. Sie setzen zum Unterpfand die an der Broker Mark am Kleiswevel belegene Wiese.
1626 (Stapel 312)
Hoff zu Henderkingh zu Broke; Weinkauf 150 Rthl, Henrich, Sohn des Zellers
und Tonies Langenhorst; in 5 Terminen. Sterbfall 50 RThl; Wegen Krieg und
Mißwachs nicht zur Ausführung gekommen.
1627 (Stapel 312)
Herman Hurkamp bekennt Zahlung von 10 Rthl durch Sch Hinrich in Anwesenheit
Andreß Hinßenbrock und TEmmo Hesse; Geschehen in Hynrich Stryckmans huße in
der Küche.
1630 (Stapel)
Schulte Henrich oo Cath bezeugen, daß Ihnen Junker Buck zu MS 1627 29 RThl
geliehen.
1636 (Stapel)
Prozeß Cath Deckenbrock Wwe Hinrich Pustekrey gegen Anna Marg von Harde,
Wwe Johan Eberhard Buck, Weiderecht der Rüschenhove.
1648 (Stapel 312)
Vor Herman Huge überlassen die Sendenhorster Kirchspielsprovisoren Junker Bock die Schulten hove gegen Zahlung von 6 Rthl kaiserliche und hessische Kontributionm monatlich und 50 Rthl von Jan 1648 bis Jan 1649. Der Sandkamp ist schatzfrei. Das Haus des Schulten ist niedergefallen. Die Schatzungsgelder sind monatlich an Dietrich zur Geist Haus abzuliefern.
Z: Junker v Drolskhagen, Dietrich zur Geist, Bürgermeister, Caspar Geiler, custos
1661-69 (Stapel)
Verpachtung des Schultengutes an Bernd Vornholt. Er soll das Haus auf Eberhard Bocks Kosten zu Ende bauen. Pachtfreiheit auf 2 Jahre, dann 2 Jahre die Hälfte.
1634
Gerhard Schulte Berndt zum Brock oo Ennecke leihen von Christopher Keppel, B zu MS zu des Hofes Nutzen 200 Rthlr zu 6%. Joh Herding und Herman Plonies genehmigen als Erb- und Eigentumsherr die Darlehnsaufnahme. (Da Joh Herding wegen Leibeschwachheit nicht schreiben kann, unterschreibt seine Frau Clara Valbers gt Herdynck.)
1636
Unter Bewilligung der Gutsherrschaft leiht W. 20 rthlr von Berndt Engbers
>>zur Auszahlung ethliches bei diesem kriegerischen Zustand
aufgeschwollenen und unbezahlten Schatzung<<.
1636 VII 19
eine Kommission des Klosters [gidii läßt das Winterkorn auf Werrings Erbe
schätzen; mitanwesend Jobst zum Damme, Frone zu S.und Johan Mey beeideter
[stimator
1636 VIII 8
Jobst v d Damme, Joh Mey (s.o.)schätzen das Sommerkorn auf Werrings im
Beisein des Vogts von ST. Ilien binnen Münster.
Nach dieser Schätzung Kauf durch Bürgermeister Angelkotte:
Joan Angelkotte, Bürgermeister binnen S. oo Anna bekennen, daß sie von dem
Vogt Bernt Engelberdingh zu St. Ilien (=[gidii) von Werrings Erbe
vorhandenes Sommerkorn gekauft haben und zwar 8 Molt Gerste für 18 RThlr, 5
Molt Hafer für 15 Rthlr, zwei Scheffel Erbsen, welche teils durch das
Ungewetter verdorben. (4 Rthlr), 2 Sch Hafer für 17 SChilling.
Die Ankäufer sollen 1 Molt Hafer und Gerste zur Saat auf Werrings Erbe zurückhalten.
Item noch 2 Pferde, so der Hinsenbrockschen anvertraut und eingetan. Und
weilen gemelte Hinsenbrock Thodes durch die abscheulich Seuche der
Pestilentz durch Gott dem almechtigen aus diesem Jamerthal abgefürdert
worden, sein die 2 Pferde ästimiert vom Kriegsästimator auf 18 Rthlr, so
jetzo bey Tawedden dieselben eingedan, daß selbiger vorhandenes Land an
Werrings Erbe pflegen und den vorhandenen Weizen auf Werrings Winkelkamp zu
üebrnehmen, was Tawedde in seiner Behausung versprochen; auch wiederum zur
Wintersaat zu besamen.
Sollte das besamte Korn, das die Ankäufer gekauft, durch den Krieg
verdorben werden, sollen sie nicht zahlen.
Gegeben zu s. in der Wittib Holschers Behausung im Beisein P. Engelberdingh
(Pfarrer zu S.), Schulmeister Dietrich Reiffers.
13.noch ausgedan zwe sercke (Särge) vor sahligen Wernings und sein Sohn 1
Rthlr
1676 FM LA 355.20
Closter Ägidii, ganz wüst; gibt monatlich 5 Rthl. Der Zeller ganz
unvermögend, bewohnet zwar annoch das Erbe, jedoch ohne Viehe. Haltet an
Einsaat 6 Molt 9 Sch an schlecht Veltland, wovon nichts gekommen 18 sch
Heugewachs,2 Fuder. Hat im vorigen Jahr nur getan 21 Rthlr, weilen er seine
Länderei und Wiesen anticipato 4 Jahre bereits ausgetan und die Gelder vorhin zur Schatzung , zahlt nicht bis ante Majum
1624
P. Engelbertingh bezeugt die Zahlung einer halben Kirchsp.schatzung für Ahlandt und Lohaußkamp durch Joh vuck welches Geld zu Alen zur Unterhaltung der gräfl. Armada eingeliefert.
(zur Abdankung des Blauekerschen Kriegsvolkes)
1624 VII 12
Kirchspielschatzung zur Bezahlung dreiwöchiger Einlagerung des Fockerschen
Volkes in Rinkhöven
1627
Zur Erlveltschen Kontribution:
- Ahlandt 3 Rthlr
- Lohaußkamp 14 ß
1665 FM LA 331. 47 II
Ahlandt: in dessen Backhaus Berndt Heyman, Soldat unter Obristenleutnant
Benthheimb
1676
Junker Bock zum Grevinghof gehörig. monatlich 3 Rthlr Schatzung. Weilen der
Zeller ohnlängst des Landes verwiesen, hat ohngefährt Einsaat 5 Molt 3 Sch.
(25 Morgen) warunter 9 Sch schlegt Veldland
1631 II 15
Dietr. v Plettenberg erlaubt seinem Eigenhörigen Joh Veltmann zur Rettung seiner Beschwer und Schulden von Henrich Schmidekamp 100 Rthlr aufzunehmen.
1650
Ders. (Domkellner) erlaubt Joh Veltmann 50 Rthlr bei Herman Austrup zu leihen
o.D.
Veltmann wird wegen seiner Schulden vom Hof entsetzt.
1650 Maria Wickensack, Wwe Johann Erdmann und Söhne bekennt, daß sie die Pacht nicht mehr zahlen könnte (dafür zwei rotbunte Kühe und ein lichtbraun docken Pferd
1665 FM LA 331,47II
L Dobbeler baut ein neu Haus, wovon die Halbscheidt fertig
1645 Vinnenberg Akten 104a
Martin Schotte gibt an, er sei von Albert Wulfferts gepfändet worden obwohl die 200 Rthl des Kirchspiels Schuldigkeit sei und nicht seine. Die Summe sein von W. bei dem mstr Bürger und Wandschneider Otterstedde aufgenommen zur Bestreitung der hessischen und kaiserl. Kontribution, wie Schulte Berndt als provisor bestätigt.
Streit um die Güter Wessel, Grieskamp. Middelhove
RKG S 562
1626 II 10
Wilbrandt Staell Bürger und Händler der Stadt MS kauft von Wilhelm Ketteler zu Syten lt versiegeltem Kaufbrief drei Erbe gt Middelhoff, Weßell und Grisekampf. frei und ohnbeschwert mit einigen Verschreibungen. Auch die Zeller haben darauf ihn, Staell, für einen Erbherrn gutwillig angenommen und bis herzu respektiert.
Dann hat Herman Frie, Bürger zu MS, wegen Privatschuldforderung eine Immission in die Güter bewirkt. Frie verlangte, daß St. ihm die empfangenen Pächte wieder herausgeben sollte. da doch wie gt Frie sagte, sich zu erinnern wisse, daß obg. Hausleute
wegen des Herzogen v Braunschweig Christian und anderen Kriegsleuten gethane Überzuge und Übelhausunge ganz ausgemergelt und im Grund verdorben sein, als daß dieselbe nicht allein die Pacht nicht bezahlen können, sondern auch von ihnen, da sie nicht ganz verlauffen sollen, ihre Notturft an Gelt und Geltsgewehr entlehnen müssen
Deshalb habe er Staell mit den Zellern eine Urkunde über erhaltene
Vorschüsse und geliehene Gelder aufgesetzt:
Zeller Midendorf bekennt von STaell zu unterschiedlichen Malen Geld bekommen zu haben, gesamt 93 Rthlr; Mit der gezahlten Pacht verrechnet, gibt M. 11 Rthlr schuldig, soll auf die 5 Jahre restierende Pacht angerechnet werden.
Zeller Wessel: 109 Rthlr geliehen, 90 zurückgezahlt, bleibt 19 RThlr und 5 Jahre Pacht
Zeller Grisekamp 73 Rthlr Schulden, 82 bezahlt, bleibt mehr bezahlt als geliehen 9 Rthlr soll auf die 5 Jahre restierende Pacht angerechnet werden.
1676 FM LA 422.20 Hartman
Ihro hochfürstl. Gnaden, gibt monatlich 3 Rthlr; ist zumahlen verkranket, bearmet, daß kein Brodt noch Vieh übrig. Hat im vorigen Jahr prästiert 18 RThlr; kann also monatlich nicht üner 1 1/2 Rthlr bringen.
1665 FM LA 331. 47II
Wittib Teiners ist zwar ein Pferdekötter, aber ist alda kein Pferd und Kuhe, sondern lebt der Almoßen
1676 FM LA 355.20
Cloister Marienfeld, gibt monatlich 2 Rthlr
Das Haus wird zwar bewohnet, ist aber ein Soldat. Die Ländereien, insamt an 30 Sch Einsaat; die Halbscheid liegt wüst, unausgetan, weilen in gemeinen Leim veldt (Lehm). Ist kein Weidegrund. Im vorigen Jahr hat er nur 9 RThlr getan. Hat sich kein Pächter angegeben, kann nichts tun ante maio; voller Ausfall.
1697 Hofkammer (wüste Erben)
Teiners Kotte Lütke Doveler für 24 Rthl
1652 Erbtag (FM Hofkammer 94c)
Hermann Smitkamp, eigen, Frau von der Äbtissin Freckenhorst
Alle Mittel zum Aufbau des Hauses verwandt, daher keine Pferde und Kühe
Hat allein ein Häuselein auf seine Kosten von 3 Fach gezimmert
Fünf Molt Korn Pacht
1 Molt Zehntkorn (Zehntherr Ludgeri)
1 Sch Sendhafer
43 Rthl Schulden
1629 Domkapitel Obedienzen 319
Baggelmann leiht 100 Rthlr von Hermann Gallenkamp
1635 Domkapitel Obedienzen 319
Ders. leiht 60 Rhtl von Hermann Komes
1638 Domk. Obedienzen 319
Domherr Christoph Bernhard von Galen, Besitzer des Amtes Leppering, genehmigt dem Erbe Baggelmann die Schuldenaufnahme von 100 Rthlr
(hiervon mit Zinsen 1639-62 nach Teilzahlungen noch 120 Rückstand)
1676 FM LA 355.20
monatlich 4-5 Rth; Der Zeller ist uff ein ander Erbe gezogen, Die Ländereien ungefähr 93 Sch Einsaat (35 Morgen), wovon wegen Entlegenheit und Lemgrundt bei der Steinkuhle die Halbscheidt wüst und ungeackert liggen pleiben.
Weiden und Wiesengrundt nur 3 Kuhbister: Davon kommen 27 Å Rthlr,
In diesem Jahr kann bis Mai nicht ausgetan werden. Bleibt 5 Rthl
1664, Schatzung (FM LA 361,44) verbrannt
1652 Erbtag (FM Hofkammer 94c)
Thonnies, aus dem Erbe gebürtig, 30 J, oo Enneke Lohmanns; landfürstliche Kötters Tochter aus Albersloh, eigen; vor 6 Jahren gewonnen
2 Pferde, 6 Ochsen (Ochsen und das übrige Vieh ist anderen Leuten zuständig)
4 Kinder
Nur Prinzipalhaus vorhanden, baufällig und mit 20 Stützen gestützet
Scheuer fürlängst niedergefallen
1650
Die Stiftsjungfern von Überwasser verpachten auf acht Jahre (bis 1659) ihr Niemanserbe an Johan Nieman und dessen Ehefrau. Weil der Hof sehr heruntergkommen ist (30jähriger Krieg) soll Niemann in den ersten 4 Jahren nur eine verminderte Pacht (Zehntgerste 1 Scheffel münstersch, 4 ß 2d, 1 Molt Pachtgerste) zahlen
Die jetzige Zellerin, Wwe Niemann, Niemans Schwester erhält samt ihren Kindern Wohnrecht auf dem Hof, 1 Kuh und 1 Kalb und 2 Pflüge Saatland
1676 FM LA 355,20
Niemann: Kloster Überwasser, gibt monatlich 4 Rthl, uvnermögen wegen vorigen lotharingischen Krieg, so ihn verderbt.
kann monatlich nichs prästieren als 3 Rthl
1676 FM LA 355,20
Niemann: Kloster Überwasser, gibt monatlich 4 Rthl, uvnermögen wegen vorigen lotharingischen Krieg, so ihn verderbt.
kann monatlich nichs prästieren als 3 Rthl
1666
Designatio was Henrich Lindeman und Margareta Niemans, Eheleute, nach ihrer Pachtzeit von 1658 bis 1666 an das Haus zu reparieren verwendet und was ihenen wegen Hagedorns an Kosten und laufender Pension entstanden.
Erstlig zu wissen, daß in Ao 1660 durch den greulichen entstandenen Windsturm nicht allein das Dack vom Hause heruntergeworfen, sondern so gahr vier Vack Spahr zumahlen ab, und im Grundt niedergeschlagen, das fünfte Vack ist entblößet und gantz abgewehet, wie nun hochnötig gewesen, das Haus damit es nicht zumahlen verdorben wird in esse zubringen und repariren lassen. So habe ich, Henrich Lindeman, auf Kindertag 1660 Johan Kohaus und Johan Wessel, Zimmerleuthe, verdungen, die Spehr und Latten aus dem Strohe und sonsten loes zu machen und hierwieder so weit zu bringen, daß es aufgerichtet werde, woüber beide Männer vier Tage gearbeitet, verdienen jeder täglig geben müssen sieben Schilling (2 Rthl)
Item 25. Man aus Sendenhorst und dem Kirchspiel gebeten zu dem Aufrichten, den selben essen und Trincken geben müssen, und dazu geholet eine Tonne Bier (2 Rthl)
Item weilen keine Heilboemen latten alhie und in den benachbarten Kirchspielen zu bekommen gewesen, habe darzu geschnittene Latten brauchen müssen und also vier Sagenschneider acht Tage gehabt so die Latten geschnitten, ein jeder taglichs verdienet 7 ß, ist den 4 Männern in 8 Tagen an Gelde 8 Rthl
Item 2 Man gehabt zwei Tage die die Schwepen und Hanericke (?) fast gemachet (1 Rthl)
1657 ebda
Weil der Freckenhorster Eigenbehörige Jacob Kleikamp seine monatliche Schatzung schuldig geblieben, wurde ihm ein Pferd zu Sendenhorst auf den Pfandstall gebracht.
Freckenhorst erlaubt Kl. den Bergkamp auf 4 Jahre zu versetzen und zu verkaufen, damit der Käufer jährlich 12 Rthrl Schatzung zahlen soll.
1697 Hofkammer; Hofsprachprotokolle
Dieses Erbe ist von ohndenklichen Jahren hero wüst gelegen, kann man also von den vorigen Besitzern keine Namen Nachricht erfahren.
Colonus modernus Joan Lütke Dovelhovers auf diesem Erbe frei geboren, hat sich ohngefähr vor 1 1/2 Jahren der Hofkammer zu eigen gegeben und ein neues Haus auf diesem Erbe gebauet.
uxor Anna Schmittkmap von Schmitkamps Erbe in hochf. Eigentum geboren.
Hofkammer VII 93
1624 Creditores Rinckhoffs, u a
Andres Angelkotte dotis suae uxoris 50 Rthlr,
Johan Angelkotten dotis suae matris uti filia Rinkhoff,
ferner: Andres Angelkotte gt Kolsendorff fideiussionis 50 Rthlr;
Joh Rüßgenschmidt vor Schmedelohn 11.5 Rthlr,
Pustekrey,
Joh Fischer (Schatzung 22 Rthl) gesamt 487 Rthlr
Was von der Stätte verrichtet werden muß an Zehnden und neuer Schatzung 351 Rthlr ( ua S Rastrup den jährlichen Zehnten, Kloster Vinnenberg wegen der Hove)
noch vor einer Tochter Brautschatz und Verschreibung 100 Rthlr restiert J Mervelden von etlichen Jahren eine Heuer, wissen nicht wieviel
Pertinentien 1624
1. Das Haus, so von neuem gezimmert neben der Schoppe und Backhaus in gutem Esse
Eltern und Kinder
Der +Thonnis Rinkhoff hat mit seiner Frau einen Sohn Thonnis geheißen, so im hispannischen Kriegsdienst neulich verstorben sein soll, und deren 2 Töchter gezegut, die älteste Ennike geheißen, sit auf Mosterts Kotten zu Wolbeck bestattet, die jüngste aber Maria noch unbestattet und weilen dieselbe von keinem Zugespann gewußt, ist hieselbst von dem Bräutigam nichts gesetzet
geschehen 1624 I 16
1625 Hofkammr VIII i 149
Berichtet, daß Rinkhoffs Erbe vor ungefähr 2 Jahren ganz verstorven sei, itzo unbewohnt ligge und sich dessen niemand von fremden und Verwandten annehmen wolle,
1632 III 14 den Ringkhoff lt Nottil 8 Jahr lang heursweis angenommen, davon Pacht, Schatzung und ad usum creditorum von 350 RThl die pension jährlich auszurichten; das mir dannoch von der Zeit hero, da mein Vieh und andere Gereitschaft darauf gebracht, alles von Kayserlichen und Hessischer Soldatesca abgeraubt, weggenommen und dermaßen jamerlich entblößet, das mir und den meinigen Gott dem Herrn zu großem Dank, das Leben und Umbwurff geringer Leinenkleider allein übrig plieben, und nciht haben davon PächteSchatzung und anderer Lasten zu zahlen, ja lauter wegklauffen und verweichen müssen, da ein guter Freund, Johan Lageman, Bürger zu MS zu Rantzionierung abgeraubter Pferde und Rindviehs auch zahlender Schatzung udn wieder Leihung anderen seins Lagemans Pferde und Kühe mir barmherziglich nicht beigetnaden, und bis zu dieser Zeit damit bei der Jahrpachten geholfen, ich nicht fortkommen, oder wohnen bleiben kann. Bitter, mir schenler beraubter Man zum Troist die verschienenen Pächte geheel oder zum Teil mitleidentlich nachzugeben,alle Scahtzungen und pensionaarien von mir abzunehmen neue Collecten nitt abzutragen, daran Verarmten last abzuschaffen.
1634 Aussage des Herman Niehaus anders Kleikamp wegen der Vinnenberger Hove und des Bleckamps (Merveldtsche Hove)
1648 Vinenberg Akten 67
Betr BleckampVinnenberg hat die Hove Berghove seit vielen Jahren in possession gehabt, die nach gemeinen Land- und Hovenrecht einem fürstlichen Eigenhörigen gt Rinchhove in Pacht getan, der auch die Pacht ordentlich zahlte, bis dahin das die zwere Kriegsempörung und dessen last und große und fast unerdregliche kriegssteuer selbigen daran geschwacket, so daß V. lange Jahre keine Pacht mehr bekommen. Als R. gestorben haben die Beamten zu Wolbeck die Hove sich angemaßt , was aber von V. mit Mühe und Not verhindert wurde
1652 Hofkammer VII 94c (Erbgericht)
Joh Vrede, Bernd Greive, nächste Nachbarn sagen, daß Rinkhoff seit ca 17 Jahren ( D: h. seit 1635) wüst.
Letzter Besitzer des Erbs sei von Ippenbüren gewesen und ein Heuerling, sei aber mit Weib und Kind an der Pest gestorben (frei)
Prinzipalhaus obwohl noch neu und mit guten geschnittenen Latten, wurd wenn nicht gebessert herunterfallen. Backhaus ohne Dach
Blutiger Zehnt an Schulte Vaestrup (Raestrup)
Schulden 199 Rthlr
ca 1660 FM LA 422,11
dieser Hof hat lange Jahre wüst gelegen es ist alles verstorben. Das Haus ist gut und muß verfallen, wann es niemand ankleibet. Ungfähr 13/14 Molt Feldland, darunter nur 6 Kämpe so ausgetan oder geweidet werden können
1665 FM LA 331, 47 II
Auf Nordings kein Haus; in dessen Backhauses wohnet Elsche Nordings, eine alte, arme Frau
1676 FM.LA355.20
Thumburse gibt monatlich 3 RThlr; wüst vor undenklichen Jahren, haltet 35 Scheffel Einsaat, 2 Kuhweide, 4 Fuder Heus
Hat im vorigen Jahr gegeben 23 Rthlr, Ante maj nichts thut
1665 FM LA 331. 47 II
Ottenloh: in dessen Schur Catharina Rahwe, ernähret sich mit Spinnen
Bockholt 1676 FM LA 355.20
frei, ist wüst, gibt monatlich 7 Rthlr
Hat im vorigen Jahr nur getan 85 Rthlr. Die Ländereien sind meistenteils wässerig und ganz abgelegen. Bleibt monatlicher Rückstand 1-18-8 Rthlr
1676 FM LA 355.20
Bischoffs Kotte: Erben Schlitzweg, monatlich 1-14 Rthlr, ganz wüst, wird aber von dem Heuerling bewohnt, hat sonsten 12 Sch Einsaat und ein paar Rinderweide; Das Ksp bekommt jährlich zur Schatzung 10 Rthl, restiert alles
Tüte 1676 FM LA 355.20
wüst, Fraterhaus (?) gibt monatl 4-14 Rthlr
Der Zeller ist ein Soldat geworden, haltet ungefähr 6 Sch Einsaat, halb schlecht halb gut Land; Kuhweide 8; im vorigen Jahrdavon eingekommen 26-21 RThlr; Rückstand 4-17-6
1650 III FML 361 Nr 25
Die Eingesessenen des Ksp Sendenhorst bitten den Landesherrn wegen Armut und Mißwachs um Reduzierung der Kirchspielschatzung
Johann Vrede
Bernd Greve
Berndt Sommersell
Johann Watermann
Berndt Schotte
Henrich Sellingh
Dirich S. Beringh
Johann Jungeman
Berndt Kogge
Jorgen Suerman und Johan Tute; Provisores
Berdt Nisert
Gerdt Schult Berndt+Berndt Schult Northoff
Heinrich Tahwidde
Berndt zue Volckinck
Johan Erdtmann
Schadens Kerspell Sendenhorst ab Anno 1633 so ihm an unterscheitlichen Durchzögen als von Hartzogen von Lunenborgh, auch an hessischen Seiten von Generall Melander, Ebberstein, Oberst Dinger, Obrist Gißen, tean an unterscheitlichen schweren Exekutionen an hessischen Seiten mit Wegnehmung vieler Pferde und Kühe, Raub und Plünderung, wie dann auch an unterscheidlichen Belegerung der Städte als Hamm, Dorsten, Rehnen und deren mehr, und auch von etzlichen Armadas so vör Münster gelegen ist zugefüget worden; wie dann auch an unterscheidlichen Durchzögen an kasierlicher Seite als in specie Graf von Velen, Glotz, Wahll, Ohr, hartzveld, Schnetter.
Ist aber mehrenteils den sämtlichen Eingesessenen des Kerspels durch Langwierung der Zeit abgefallen, wie das auch von den verwüsten Erben keine Nachrichtung zu finden, was sie aber noch sich erinnern können, ist wie folget:
Bröcker Baurschafft
Bernt Niesert von der Luneburgischen Armada wie dieselbe hedurch das Land gezogen an Pferde und Kühe hätten abgenommen, so er rechtmäßig könnte berchenten 150 Rt
als das Leger vor Münster gelegen hätten sie ihm abgenommen an Vieh und anderer Sachen mehr dann 200 Rt
des Obersten Ohr seine Reuterei wie sie im Kerspell Sendenhorst geloßiert ihn 2 Kämpe mit Weizen abgeschniotten, ad minimum 150 Rt
was ihm noch übrig, welche Völker er nicht spezifizieren kann an Pferden gemisset und ihm abgenommen sein setzte er zum geringsten mit Plünderung des Hauses ad 300 Rt
800 Rt
Kerstien an unterschiedlichen Malen alle seine Pferde und Kühe abgenommen, vor allem vond en Ünenburgischen wärem ihn abgenommen 5 Pferde und 8 Kühe ad 200 Rt
200 Rt
...
Ellemhorster Baur
S. Elmenhorst die Lunenburgschen abgenommen neun Pferde taxiert 180 Rt
vier Kühe und alles kurz samt alle Ingedonte des Hauses weggenommen und verdorben 60 Rt
an unterschiedlichen Hessischen Zügen an Kühe abgenommen 50 Rt
an anderer Plünderung und erlittenem Schaden gesetzt 200 Rt
490 Rt
Ertman
Schulte Northoff deponirt, das ihme die Hessische uff einmal abgenohmen ahn Kuhebeister ad 100 R
zur selbiger Zeitt ihme ahn Kühen und einedonte des Hauses 120 R
item hette die Kayserschen von Hamm kommen und im Kerspell Sendenhorst einen Nacht loziert, ihm alles am Hoff abgebrandt und verdurben, hette ihm in einer Nacht die 100 Reuter so er uff sein Hoff gehabt gekostet 130 R
item des Obersten Ohr sein Regiment in zwey Baurschafften gelegen, als Sandtfurt und Elmenhorst, hetten ihm gekostet über die 100 R
item wie die Keisercshen von dem hamm hingekommen ihme abgenommenn fünf Pferde, dieselbe vör 20 Rthlr gerantzinoíert wie sie das selbe bekommen hääten sie die Pferde jedoch mitgenohmen, 220 Rt
gesamt 650 R
Tüte bekennt, daß er von den Lunenburgschen seine abgenohmen Beister wiederumb ranzioniern müssen vor 30 R
item von denselbigen ihm darnach abgenohmen 4 Pferde und 11 Kühe-beister gesetzet uff 200 R
item hettenvom Hamm Völcker kommen und ihme mehr Schaden in einer Nacht langh als 100 R
item die Hessen aus Dülmen hetten ihm drey Pferde abgenohmen ad 60 Rt
item hette ihm der Graff von Vehlen seine Völcker uff einmal fünf Bette abgenohmen und verdurben ad 30 Rt
item durch einen Überzug des Obersten Ohrs, so ihme an Korn und anderen Sachen verdorben 50 Rt
von den Haeßveldischen Reutern ihme abgenohmen 4 Pferde ad 80 Rt
die übrige Räuberey und Plünderungh, so ihme vör und nach beschehen setzet er uff das geringste uff 150 Rt
gesamt 700 Rt
- 9 -
Hermann Kötter bekendt und deponirt, das er nach seinem geringen Vermogens erstlich die Lunenburschen abgenohmen zwey Kühe gesetzet uff 20 R item an underschedltlich Plunderungh des Hauses gesetzet uff 20 R
Hörder Bauschaft
Mellinghoff bekendt das ihme allein ahn Hessen seiten abegnohmen an Pferden ad 400 Rt
item hetten ihme die Lunenbrugschen Reuther abgenohmen 6 Pferde und 16 Kühe beister gesetzet insampt ad 300 Rt
item wie die Hessen den Ham belagert hätten, ihm abgenommen 2 Pferde ad 50 Rt
item wie das Leger vor Münster gelegen ihme abgenohmen 8 Kühe zum Rantzhus geben müssen 20 Rt
item wie des Obristen Westerholt uff der Hart und in Rinckhoven gelegen hette, ihme das mahl gekostet über die 200 Rt
item ahn underscheidtlichen Plünderung gemisset über die 100 Rt
1070 Rt
Lütke Dofelhover bekendt das er solange er das Erbe gebracuet ahn Überzogen, in Abnehmung der Pferde, Plunderung des Hauses und Verderbung des Korns mehr dan als drey hundert Rthlr Schaden erlitten ist 300 Rt
Hagedorn deponirt und bekendt, das ihme von den Lunenbergschen abgenohmen vier Pferde und vier Kühe 8 Sterken gerechnet ad 128 Rt
item zur derselbigen Zeitt ihme abgenohmen 16 Schaffe ad 20 Rt
item von der Lipstedischen Reuthers abgenohmen vier Pferde und nicht wieder bekommen setzet ad 100 Rt
item das Westerholtsche Regement alhie gelozirt ime gekostet uber 70 Rt
318 Rt
- 10 -
Schotte deponiert und zeiget, daß ihme die Lünenburger abgenommen vier Pferde und vieer Kühe so er settzet uff 130 Rt
item zwey Stercken und einen Ossen gesetzte ad 18 Rt
Item als die Hessen in Beckum gelegen, dieselbe ihm abgenommen 2 Pferde gesetzet uff 50 Rt
wie Köningsmakrt vör Warrendorpff gelegen, ihm abgenohmen 2 Pferde 50 Rt
war andere Überzogen betreffen täte, währe ihm eunmüglich zu erzellen, wollte aber solches insamt uffs geringste gerechnet haben ad 500 Rt
718 Rtlr
Röper bekennt, daß vihm von die Lünenbursche und des Kleinen Jacob abgenommen 14 Pferde = 300 Rt
von den selibgen abgenommen 6 Kühebeister = 150 Rt
wie das Leger vor Münster gelegen, ihme abgenommen 3 Pferde, 4 Kühe = 130 Rt
ein Zogh von Hamme gekommen und ihm abgenommen 4 Pferde und 3 Kühe = 130 Rt
Was ihm an Kornfrüchten und Plünderung des Hauses geschehen 400 Rt
1110 Rt
Linneman: daß ihm der Lünenburger abgenommen 6 Pferde und 3 Kühe = 130 Rt
der Kleyne Jacob 3 Pferde = 90 Rt
Des Obersten Gißen, so derorter hinzogen, ihm abgebnommen 2 Kühe, 1 Pferd; derhalben gherantzioniert vür 18 Rt
wie der Koningmarsch vor Warendorpff gegelen, ihm abgenommen 3 Pferde = 80 Rt
Was er an unterschiedlicher Plünderung des Hauses, auch an Verderb und Abschneidung des Korns Schaden gelitten ist 200
518 Rt
Große Douvelhouver der Lunenburger abgenommen 16 melke Kühe, 5 Sterken und 6 Pferde = 300 Rt
der Kleyne Jacob aus Sendenhorst genommen 8 Pferde 200 Rt
nach der Zeit ihm ein Pferd genommen 25 Rt
wie der Bönninghausen anch Beckum gezogen, ihm in einer Nacht an Vieh abgeschlachtet 30 Rt
wie dann auch zu selbigen Zeit ihm drei Stück Weizen abgeschnitten 30 Rt
item des Obristen Westerholt sein Hasu geplündert und alles tiels mitgenommen, teils verdroben 100 Rt
685 Rt
Focke der Kleyne Jacob abgenommen 7 Pferde = 175 Rt
auch 6 Mald klares Korns 20 Rt
das nachfolgende Jahr ihm der Lünenburger abgenommen 7 Pferde und ein Füllen, 12 Schweine, insamt 108 Rt
zur selbigen Zeit 16 Schaffe 16 Rt
vom Obersten Ohr ihm abgenommen 3 Pferde 60 Rt
was der Plünderung des Hauses betr setzet er uff 100 Rt
479 Rt
Schmetkamp der Lünenburger abgenommen 3 Kühe 30 Rt
wie die Hessen vorm Ham gelegen, ihm abgenommen 2 Pferde 50 Rt
an unterschidlicher Plünderung 100 Rt
180 Rt
Teyner der Lünenburger abgenommen 4 Pferde und 6 Kühe 160 Rt
der kleybe Jacob 6 Pferde und 15 Kühebeister 250 Rt
Was ihn hin und wider mehr Schaden an Kornfrüchten oder Eingedonte des Hauses geschehen 200 Rt
610 Rt
Waterman die Lunenburgsche Armada abgenommen 7 Pferde 3 Kühebeister 252 Rt
6 Schweine 12 Rt
vom Obristen Ohr abgenommen 4 Pferde 100 Rt
was der Plünderung insgemein betr 100 Rt
464 Rt
Mönningh der Lünenburger abgeommen 8 Pferde 190 Rt
die Hessen aus Coesfeld abgenommen 4 Kühe = 40 Rt
von des Haesvelders Völker ihm abgenommen 4 Kühe 40 Rt
die Plünderung des Hauses 200 Rt
470 Rt
Middelhove die Lünenburgische Armada abgenommen 9 Pferde, 16 Kühe 410 Rt
wie der Oberster Westerholt an der Hart gelegen und ihm abgenommen 2 Pferde
dieselbige Westerholtsche ihm 2 Kämpe mit Korn abgeschnitten = 100 Rt
von Hauptmann Kindt ihm abgenommen 3 Pferde und eine Stercke 80 Rt
von den Lipstedischen Reutern ihm abgenommen 3 Pferde 90 Rt
Plünderung und Eingedonet des Hauses 100 Rt
830 Rt
Sommerselle die Lünenburgschen abgenommen vor und nach an Pferden und Kühen 200 Rt
wie der Oberster an der hart gelegen, ihm abgenommen drie Pferde 80 Rt
zwei Kämper mit Korn abgeschnitten und verdorben 100 Rt
an unterschiedlichen Plünderungen des Hauses, mehr Schaden gelittenals 50 Rt
430 Rt
Euert Dirckes in diesen Kriegesjarhen abgenommen an Kühebeisteer ad 50 Rt
an Plünderung des Hauses ausgerechnet 50 Rt
100 Rt
Brechter Baurschaft
Kerckman die Lunenburgef abgenommen 8 Pferde und 13 Kühebeisteer 300 Rt
der Kleine Jacob abgenommen 3 Pferde und 3 Kühe = 120 Rt
an unterschiedlichen Überzügen undIngednoten des Hauses 200 Rt
620 Rt
Henrich Kogge daß ihm solange as er alda Hausgehalten wiewohl wenig an jahren sSchaden gelitten
300 Rt
Jungemann der Lünenbuger abgenommen an Pferdenund Kühen mehr als über 400 Rt
von den Hessische so im Ham gelegen, ohm abgenommen 2 Pferde
der Obnerster Karx (?) in Dülmen ihm abgebnommen an Plünderung, Korn und Eigendonte des Hauses, wie auch ein Pferde damalen ad 60 Rt
selbigem Jahr hätte ihm dieOhrschen Reuter abgenommen 4 Pferde
hätten die Hessische in der Lippstatt seine Mutter gefangen genommen und zurm Rantzus geben 30 Rt
was der andern Plünderung des hasues betr setzet insampt auf 50 Rt
darüber Schaden gelitten 30 Rt
670 Rt
S. Horstrup dieweil er das Erbe gebrauchet an Schaden gelitten
30 Rt
Bernt Kogge der Lunenburger abgenommen 8 pferde 220 Rt
wie die Hessen vor dem Ham gelegen, hätten ihm abgenommen 6 Kühe und 3 Pferde = 140 Rt
wie das Lger vorm ham gelgen an Kornfrüchten verdorben 100 Rt
460 Rt
Nießman die Luneburschen abgenomme an Pferdenund Kühen ad
300 Rt
Jonsshouerler Baurschaftt
Beringh die Lunenburger abgenommem 10 Pferde und 16 Kühe, 410 Rt
wie die Hessen vorm ham gelgen 4 Pferde und 7 Kühe 170 Rt
von dem Oberten Westerholt ihm abgebommen 6 Kühe, 3 Pferde 18 Schweine 190 Rt
wie das Leger vor Münster gelegen abgenommen an Beister 100 Rt
Plünderung des Hasueses setzte ufs Geringste 300 Rt
1170 Rt
Baggelman Lunenburschen abgenommen 4 Pferde 100 Rt#auch vier melke Kühe 30 Rt
wie das Kirspell verlaufen gewesen, ihetten ihm die Hessen aus der Lippstatt abgepresset 50 Rt
hätten ihm der Harßfeldischen Reuter abgenommen 6 Pferde zum Ratzuhn gegebn 40 Rt
was der Plünderung betr, 200 Rt
420 Rt
Jonshouell der Lunenburger abgenommen 4 Pferde 4 Kühebeister 262 Rt
von kasierlichen Völkern in einem Sommer abgenommen 16 Pferde 380 Rt
von den Coesfeldtischen Reutern abgenommen 8 Pferde 200 Rt
der Bonninghuser 2 Kämper mit Korn abgehscnittenad minimum tyiert 40 Rt
Graf von Vehlen Reuteri abgenommen an klarem Korn 20 Rt
dersleb ihn abgeschlachtet 13 Schweine 60 Rt
1162 Rt
Jolman die Luneburgische Pferde und Rind 30 Rt
von dem Kleinen jacob abgenommen 2 Pferde, ein Stoppen und 5 Schape 80 Rt
hätten ihn die Hessen gefänglich nacher Lipstat geführet, zum Rantzuhn geben müssen 15 Rt
oft geschehen Plüdnerung des Hasues zum Geringsten 100 Rt
225 Rt
Sellingh der Lunenburger und Kleine Jacob an Pferden und Kühen und Eingedonte des Hauses 300 Rt
die Konningbersche (?) Völker 4 Pferde 120 Rt
wwie die Hessen vorm Ham gelegen ihm abgenommen 3 Pferde und 2 Stoppen 100 Rt
des Obristen Ohrs Völker abgeschitten 2 Kämpe mit Korn 80 Rt
vielmaliger Plünderung und Verderbung des Hauses 250 Rt
850 Rt
Lange die Lunenburgsche 2 Pferde, 1 Kuhe 60 Rt
etzliche Hessen Reuter abgenommen ein Pferd und eine Kuh, zur Ratntzion 10 Rt
wie der Harßvelder von Warendorf uff den Ham gezogen, hätte ihm abgenommen 3 Pferde 65 Rt
bei Nachtzeiten waren ihm von den Hessischen abgenommen 4 Pferde 60 Rt
wie die Hessen in Ahlen gelgen, dieselben aus seinem Haus geholt 8Fuder Heues und 30 Bauten Flachses
item ihm 2 Eggen und einen Plugh abgenommen und verbrannt, das Haus ganz ausgeplündert, 100
295 Rt
S. 16
Folget die Außgabe dder Hessischen Contribution so das Kerspel Sendenhorst ab Anno 1633 nach der Lipstat, Ham, Beckum, Cosfeldt, Lüninghausen, Dülmen, laut gehaltener Liquidation in Anno 1646 den 13. März in der Guarnison Lipstat vür
Herrn Paul Loddewig
Herrn Joan Martini
Herrn Tobias Rotberger
abgehalten und mit selbsthanden als der zur vor Ihro Hochfürstl. Gnaden von Hessen deputierter Commissarius deputierte unterschrieben worden
Item Anno 633 wie obg. laut gehaltener Liquidation Caspar Geseler, custos in Sendenhorst wegen des Kerspels an Contribution usque ad Annum 646 zahlt - fünfzehn thausent drey hundert fünf Rthlr sechs Groschen
Item Extraordniarie laut gehaltener Liquidation
wegen Proviandt
Magazin
Executionsgeld
insampt zahlt 575 Rthlr
Summa lateris 15.880 Rthlr 6 Groschen
30j Krieg, Daten
Vorspiel, Span-niederl Krieg;
1582 Kirchspielsrechnungen Albersloh
dem Rentmeister zur Wolbecke mit den Obristen Jochen van Loben als die Kriegesleute einen Durchzug hättten 7 Rthlr
ca 1590 Albersloh (Urkunden Haus Borg)
... als das spanische Kriegsvolk im Stift MS jämmerlich hauste
1595 IV 10 FMLA Militaria 4
Verbot der Generalstände der Ver. Niederlande an ihre Truppen, Streif- und Raubzüge in die benachbarten neutralen Länder zu unternehmen
1598
24.000 Spanier überschreiten den Rhein; das MS-Land erleidet Schaden von 1/2 Mio Gulden
==> Ernst v Mansfeld und Herzog v Braunschweig, Administrator des Stifts Halberstadt übernehmen auf eigene Faust de Krieg, um die Sache der Ev. zu unterstützen; Der "tolle Christian" * 1599, Cousine Elisabeth Stuart, gattin des Winterkönigs
...Mansfeld war in die Niederlande abgzogen
das Bistum Münster
1585-1612 Kurfürst Ernst von Bayern (Köln) Bischof von MS
1588 Jesuiten errichten Kolleg in MS
1566-1609 spanisch-ndl Krieg
1586 Kurfürst Ernst holt die Spanier gegen seinen abgesetzten Vorgänger EB Gebhard Truchseß v Waldburg ins Land
das wehrlose MSland wird Tummelpaltz des spanischen und holl. Heeres
1612-1650 Ferdinand, EB, Kurfürst, Bischnof von Köln, MS, Lüttich und Hildesheim
Anhänger absoluter Fürstenmacht; Ausweisungbefehle an Ev.
greuelvollen Raub- und Verwüstungszüge Hzg Christian v Braunschweig und Grf von Mansfeld
General v Anholt führt Verteidigung
1623 wichtigstes Jahr (?!) Ev Städte werden wieder katholisch
Landgraf Wilhelm v Hessen versucht, die geistlichen Stifter für sich zu erobern
1623: alle Städte außer MS und WAF werden erobert
Hessen behalten im Mstrland alle Städte (Coesfeld, Dülmen, Haltern, Werne, Bocholt)
erst nach dem Friedensschluß Räumung
1623 MLA Militaria 432
Durch Einzug kaiserlicher Truppen in Beckum, Ahlen und Warendorf entstanden Unruhen, Bestrafung der rebellierenden Bürger durch Aufhebung ihre Privilegien
1623 Rother Westf Geschchte
Johann Jakob von Anholt: Zum Schutz des MS-Landes traf Anholt 1623 mit einem Heer der Liga ein, Mstr. STädte sträubten sich geegn Besatzungen. Anholt mußte sich deshalb auf dem Land und in schlechten Flecken begnügen
Anholt besetzt Beckum, Ahlen, Warendorf
1622 I 2
Christian vor Lippstadt
1622 III
Das Münsterland versucht, sich durch Zahlung von 30.000 freizukaufen: trotzdem weitere Beutezüge
1622 IV
Münster beginnt zu rüsten:
- 3000 Mann angeworben, aber nur 2.500 von den Ständen bewilligt
- 600 Mann Schutz Münsters
- 600 Mann zum Schutz des Dreingaus
Abneigung der Stände gegen wirksame Landesverteidigung, Soldaten ungeübt und schlecht bewaffnet.
1622 V
200.000 Rthlr von MS gefordert, abgewiesen
1622 XI 1
Einbruch ins Münsterland
1623 I
Mansfeld in Ostfriesland; Cloppenburg: Um diese Zeit die meisten Städte noch evangelisch; BE, WAF (600:7) Ahlen
Oberstleutnant Matth v Gallas belagert die mstr Städte: BE leistet zwei Tage Widerstand; Ahlen übernimmt gutwillig eine Besatzung: WAF wehr sich drei Monate.
1
1623 III - IV
27. VI: Einzug Anholts in WAF
1627/32
entsprechende Gesetze erzwingen die kath Religion, Nichtbesuch der Messe wird unter Strafe gestellt. Evangelische müsssen auswandern
Geldstrafen für die Städte: BE 25.000 Rthlr; Verarmung
1623 VIII
Schlacht im Lohner Bruch, 6.000 Tote, gleichviel Gefangene
1622 IV 16
Stadt an den "ferstlichen Richter zu und außerhalb Sendenhorst Adolph von der Mark:
Ew. Edel Lieben ist wohl bewußt, und sehen es täglich und stündlich vor Augen, daß nicht allein dies Gogericht Sendenhorst mit Brandschatzung, Berauburng ihrer Pferde und sonstigen Plünderungen unchristlich und über die Maß überfallen, sondern auch nunmehr mit gewaltsamer Einnehmung dieses Städtlein Sendenhorst durch Reiter und Fußknechte heftig bedrängt wird. Die Bürgerei hat nun schon lange, die eine Hälfte zu Tag, die andere Hälfte zu Nacht Wache gehalten, ist matt und nicht im Stande, auf die Dauer Widerstand zu leisten. Sie bittet um Hilfe.
hierzu: Weskamp (Hg), Herzog Christian v Braunschweig und die Stifter MS und PB im Beginne des 30j Krieges, PB 1884
S. 139: Sendenhorst hatte sich anfangs geweigert, Stiftstruppen aufzunehmen, aber schon Mitte April kam es selbst um 40 bis 50 Mann in MS ei, als es Tag und Nacht vor Augen sah, wie schwer das umliegende Gogericht heimgesucht wurde. Ende April bat es sogar um 100 bis 200 Mann Besatzung. welche weiterhin auch das Landvolk in geeigneter Weise zu Gegenwehr anleiten sollte.
3. V. 1622 , Dienstag Herzog Christian bricht von Lippstadt auf
4. V. 1622 , Mittwoch erreicht Sendenhorst
9. V 1622 , Montag Christian räumt Sendenhorst
MSLA 473.14
1623
Kaiserliche Achtserklärung gegen den allgemeinen Friedensstörer und Landsverderber Ernst Mansferlder oder Graf Ernst von Mansfeld und dessen räuberischen Anhang nebst Verfolg
1624 VIII 15 Haus Borg U 15
und Stadtarchis Sendenhorst. Transsumpt vom 20. 12. 1640
Kirchspiel, Darlehnsaufnahme:
Ich Herman Huge, Fürstl münst. in und außerhalb Sendenhorst verordneter Richter und Gografe thue kundt und bezeuge hiemit für jedermänniglichen, daß für mir endsbenennten und nachgesetzten Gezeugen Gegewärtigkeit prsönlich kommen und erschienen seyen die ehrenhaften
- Jürgen Saurman und
- Mellighoff, jetzige Zeit Provisores des Ksp Sendenhorst, so denn auch mit
ihnen
- Joan Jungman
- Conrad Heiman
- Berndt Nysert
- Gerhard Schulte Bernd
- Henrich Tawede
- Heinrich Schulte Emenhorst
- Martin Ahlandt
- Bernd Traeman
- Bernd Sommerselle
- Joan Joleman, alle Eingesessene des Ksp S. sagten und bekannten offen und freiwillig vor ihren Erben und Anerben, furth jedermänniglichen, was maßen ihre Voreltern im Jahre Eintausend sechshundertzwanzig vier im Festo Assumptione Mariae der wolerwürdig respective ehrenfeste Herr Johan Engelbertinch zur Zeit Pastor zu Sendenhorst und Adolf von dr Mark, Zeit seines Lebens gewesener Richter und Goggraf in und außerhalbs S. und mit dann Henrich Niesert und Johan Sehlingh, als ehezeits gewesenen Provisores und dem hochachtbaren Johan Werneke, Bürgern und Rathsverwandten der Stadt MS zur Abkaufung des Herrn Obristen Huckamms (?) Volkes und bey sich habenden Truppen, so zu der Zeit in der Baurschaft Rinkhoffen vur Sendenhorst gelegen.. wirklich erhalten haben die Summe von zweyhundert Reicshthaler vermöge aus künften ... undt alhier die verbo ad verbum inserirte Obligation, welche gegen diese ausgegebene Versiegelung den Hausleuthen retituiert worden und lautet dieselbe wie folget:
Wir unten benennte thun kund, bekennen und bezeugen hiemit kraft dieses für uns und unsrer Erben und Anerben fort jeermännichlichen, daß der Erbare und vornehme Joan Werneke, Bürger binnen der Stadt MS uns seit dato untenbenennten uf unser freundlich Begehren zur Zahlung und Dämpfung dieses Ksp nötige Schulden Zahlung vorgestreckt und geleffert die Sumb von 200 <Rthlr, erhalten und zu obigem Grund wiederum angewandt.
Die Schuldner versprechen Rückzahlung bis zum 15. Aug kommenden Jahres 1625
Unterschrift und Zeugen:
Adolff von der Marck (Richter)
Johann Engelberting, Pfarrer
Henrich Niesert
Johann Selling, Kirchspielsprovisoren
gelobten samt und sonders, das Kapital künftig mit 6 % zu verzinsen
geschehen, Sendnhorst in Diethrich Zuers Hauses, Bürgermeister
1640 XII 19
1639 V 20 Stadtarchiv S. fehlerhafte Abschrift Anfang saec 19
Schuldurkunde des Kirchspiels Sendenhorst
Vor dem Sendenhorster Notar erscheinen die ehrenfesten
- Berndt Schulze Nordhoff
- Johann Erdtman
- Berndt Arneman
- Berndt MIddendorff
- Johann Frede
- Henrich Stüker (?)
- Berndt Sommersell
- Dirick Schulte Beerinck
- Henrich Sellingh
- Johann Jungeman
- Wittibe Heymans
- Johan Nysert
alle Ksp Sendenhorst eingesessene Hausleute, ferner
- der ehrenfeste un vornehme Albrecht Wulffert (Kirchspielsrezeptor)
und bekannten, dem ehrbaren und vornehmen Jurgen Wortman oo Margarete, Bürgern binnen Sendenhorst, 100 Rthlr in vollgültiger Münze und 90 Rthlr in Kupfer erhalten zu haben zur Contribution und Landschatzung mit dem Versprechen, dem Ehepaar Wortman die ersten 50 Rthlr auf Michaeli wieder zurückzuzahlen.
Zur Pension erhält Wortman zwei Weiden Länge zu Wessels Erbe gehörig, der eine Wessels Kuhkamp, der ander Kostkamp genannt
Sendenhorst, in der Kirche, anwesend
Der Ehrenhafte Caspar Geisselers, Küster
Dietrich Scheffers, Schulmeister als Zeugen
1640
Albert Wulffert quittiert über 436 Rthlr Kichspielschatzung, die ihm sein lieber Vetter Gert Schücking vorgestreckt hat.
1624 GV Fraterherren Hs 253 fol 142f
Obligation des Ksp S., vertreten durch Walter Suedhoetmar, Eingesessenen des Stättleines S. und den Provisoren der Kirche für Melchior Lennep oo Cath Wittons, Bürger zu MS über 200 Silbertaler zum Unterhalt der i S. einquartierten Fuggerschen Kriegsleute, wobei die obigen persönlich haften.
1626 RKG, Wessel - Grieskamp - Middelhove
doch gter Frei, wie er sagte, sich zu erinnern wisse, daß die Hausleute wegen des Hertogen von Braunschweigs Christians und anderen Kriegsleute getane ]berzuge und ]belhausungen ganz ausgemergelt und in Grund verdorben sein, als daß dieselbe nicht allein die Pacht nicht bezahle können, sondern auch von ihnen daher sie nicht ganz verlaufen sollen, ihre Notdurft dan Geld und Geldtgewähr entlehnen müssen.
1628 I 2
Zahlung des Pächters des Hofes Rinkhof, Herbert Lintelen:
Ein Quartal zur Sendenhorstischen Einlagerunge
1630
Obligation des Kirchspiels für die Fraterherren zur Einlösung der obigen 200 Rthlr
Zeugen Caspar Geißeler, Herman Palsteringh
1633
"Der kleine Jacob"; Reiteroberts Jaques Mercier, nahm Warburg ein; Heerführer der Hessen
Kumann Msc (AV Msc 38):
... Lüneburgsche und Hessische Armada lagerten sich auf dem Südfelde bei Heessen, plünderten die Häuser, raubten alls Hornvieh und Korn,, verbrannten beide Mühlen zu den Häusern Westerwinkel und Itlingen gehörig und verwüsteten die Gegend so, daß die Menschen ihre Wohnungen verließen, viele vor Hunger und Elend an den Hecken und Zäunen starben und Wölfe und andere wilde Tiere im Dorfe ihren Aufenthalt hatten. Im folgenden Jahre sammelten sich zwar die Leute wieder, allein es entstand unter ihnen die Pestseuche, waram gegen 1700 Menschen starben und die Menschenzahl schmolz so zusammen, daß der Küster die Leichen mit der Schubkarre zum Kirchhof fahren und beerdigen mußte. Alles dies enthalt eine Urkunde, die der Wernesche Richter Johan Ascheberg 1640 ... aufnahm. Auch das Dorf Bockum 1Å Stunde von Herbern soll nach einer ]berlieferung durch diesen Krieg so menschenleer geworden sein, daß auf dem Kirchhofe hinter dem Chor ein Wolf sein Lager gehalten habe. So erzählen es die ältesten Leute die es von ihren Vorfahren gehört haben.
Nach dem Abzuge der Unierten schickte der General Böninghausen die Regimenter Eremite, Loh, Osterholz, Wend und Schwarzenberg ins Waldecksche und Hessische,. Sie wurden aber derbe geschlagen und mußten sich zurückziehen. Ein anderes Cavallerei Corps von 3 bis 4000 Mann teils Reuter teils Dragoner zog den 29. Juni aus MS um Hildesheim zu ersetzen, allein der Zweck wurde nicht erreicht.
Bald nachher stieß der Oberst Giesen* mit 5000 Niederländern zu den Hessen, beschoß Bockum mit 4 Canonen, ward Feuerkugeln hinein und zwang den Comamdanten Negingen der sich mit seinen 800 Schützen tapfer wehrte, mit Accord abzuziehen.
1633 nach Rothert Westf. Geschichte
Der kühne Reiteroberst Jaques Mercier, unter dem Namen "der kleine Jacob" weit und breit bekannt, nahm Warburg ein
weitere Feldherren und Heerführer
- Bönninghausen
- Melander
1644 I 25 Minoriten U 10 ebenfalls Haus Borg U 15
vor Hermann Huge, Richter und Gograf in und außerhalb Sendenhorst, verkaufenn Henrich Tawede, Volkinck, Jobst Schulte zu Elmenhorst, Johan Erdtman, Thonies Angelkotte, die Wwe Anna Veltmans, Bernhard Arnman und Egbert Werninck, Eingesessene des Kirchspiels Sendenhorst Bft Elmenhorst zu behuf der Kaiserlichen und Hessischen Kontribution dem Dr. Jur. Hch Berninck, einen Hagen oder Heggewall, 170 Schuh lang, 11 Tritt breit, angefangen ann Volkincks Wiese oder Kamp bis an den großen Kamp der Fraterherren, bei dem Bitteren Rhaden (Bitterrodt), die Berninch schon gehören; Kaufpreis 15 Rthlr
Zeugen Henrich Tute, Adam Hase, Bürger zu Münster.
Der Richter unterschreibt
FMLA Militaria 109
Designatio der ergangenen Kosten durch kaiserliche und so an hess. dem Kirchspiel Sendenhorst theils mit Plündern und Rauben, teils an monatliche Contribution verwendet und bezahlt worden
Contribution des Ksp Sendenhorst an Hessischer Seiten:
der Empfang Receptoris Gerhard Hadderwick, Bürger zu Sendenhorst ab anno
1640 usque ad 1645 lt Abrechnung 7.983 Rthlr
Ab anno 1646 usque ad 1650 Ksp Sendenhort durch Receptor Bernt Niesert
- monatliche Kontribution
- Magazin
- Fortification- und andere Arbeitsgelder 6.384 Rthlr
Summa summarum Unkosten Schnulden usw 62.339 Rthlr
Daß der obg aufgestzte kaiserliche und hessische Schadea in natura et
effecte sich also befindet, bezeuge mit untergesetztem Gerichtssiegel
Hermann Huge mp
Sendenhorst 1653 VI 26
... Schadens Kerspell Sendenhorst anno 1653 so ihm an unterschiedlichen
Durchzügen als von Herzogen von Lauenborg auch an hessischen Seitn von General Melander, Eberstein, Obersten Dinger, Obristen Gießenitem an unterschiedlichen schweren Executionen an hessischer Seiten mit Wegnehmung vieler Pferde und Kühe. Raub und Plünderung, wie denn auch an unterschiedlicher Belagerung der Städte als Hamm, Dorsten, Rheine (Rehnen) und deren mehr und auch von etzlichen Armadas, so vor Münster gelegen, ist zugefügt worden, wie dann auch an unterschiedlichen Durchzügen an
kaiserlicher Seite als in specie Graf von Velen, GoLtz, Wahll, Ohr (Oer), Hartzvelt, Schmetter etc.
Ist aber mehrenteils den sämtlichen Eingesessenen des Kerspells durch Langwierung der Zeit abgefallen, wie dann auch von den verwüsteten Erben keine Nachrichtung zu finden, was sie aber noch sich erinnern können ist wie folgt:
erstlich, Bröcker Baurschaft (Aufzählung der Höfe mit Angabe des Verlusts in Rthlr)
Mehrfach sich wiederholende Angaben:
.. von der Lunenburgischen Armada, wie dieselbe hier durch das Land gezogen
an Pferde und Kühe hätten abgenommen, so er rechtmäßig konnte berechnen und setzen auf ...
... als das Leger vor MS gelegen, hätten ihm abgenommen an Vieh und anderen Sachen
... des Obersten Oer seine Reuterei wie sie im Kersepel S.gelogeirt,ihm zwei Kämpfe mit Weizen abgeschnitten (Niestert)... wie die Hessischen dem Ham belagert, Pferde und Kühe abgenommen (Kerstien)
... wie die Hessen hier ins Land gekommen, ihn gefangen genommen und für die Ranzion, ihnen geben müssen, frei gekommen (S. Berndt)
... nacher die Hessischen zweimal nach dem Hamm geführt (S. Berndt)
.. der General Eberstein ihm abgenommen 3 Pferde und 15 Kuhbiester (Wilcken)
... Wagen und Pflug abgebrannt und weggenommen, Kornfrucht auf dem Lande verdorben (Wilcken)
... die Hessischen abgenommen
... Korn und Eingedonte des Hauses
... die Kaiserlichen von Hamm kommen und im Ksp S. eine Nacht logiert, ihm alles am Hofe abgebrannt und verdorben, hätten in einer Nacht die 100Reuter so er uff seinem Hof gehabt, gekostet ... (S: Northoff)
... Oberst Ohr sein Regiment in zwei Baurschaften gelegen als Sandfort undElmenhorst
...wie die Kaiserschen von dem Hamm hingekommen, ihm abgenommen 5 Pferdeund dieselbe für 20 Rthrl gerantzioniert, wie sie dasselbe bekommen, hätten sie die Pferde jedoch mitgenommen (S. Northoff)
... Hätten von dem Ham Völker kommen und ihm Schaden getan in einer Nacht
... Die Hessen aus Dülmen
... Hätten des Grafen von Velen seine Völker auf einmal fünf Bettenabgenommen und verdorben
.. Durch einen Überzug des Obersten Ohrs, Korn und andere Sachen verdorben
... von den Harßfeldischen Reuters
... die übrige Reuberei und Plünderung (Tüte)
.. an unterschiedlichen hessischen Zügen Kuhbiester abgenommen (S Elmenhorst)
. die Harßfeldischen Reuter 2 Kämpe mit Korn abgeschnnitten
... auf unterschiedliche Malen sowohl Kaiserliche als hessische abgenommen(Ertman)
... des Hertzoges von Lüneburges Völker abgenommen
.. durch Überzüge des Melanders
... wie Dorsten belagert, ihm von denselbigen Reutern abgenommen 3 Pferde und alles andere Vieh
... was dem Ingedonte des Hauses betrifft, so ist ihm oftmals abgenommen und das Haus ganz geplündert worden (Werring)
... beklagt, daß ihm durch Überzüge des Kleinen Jacobs und Lünenborgs im Jahre 1633 und 1635 abgenommen 7 Pferde, 8 Kühe, 7 Sterken
.. zweimal klarer Gerste abgenommen, auch alles Korn, so er an der Erde gehabt abgeschnitten, alles am Hof verbrannt und verdorben (Tawedde)
... zeiget erstlich, daß sein Vater von den Lünenborgischen tot geschossen,welches ihm hätte großen Schaden zugefügt (Hintzenbrock)
..alle Pferde abgenommen, Korn abgeschnitten, das Haus ganz ausgeplündert und alles, was ingedonet mitgenommen (Hintzenbrock)
... von des Obristen Bonninckhausen Völker Pferde (Hintzenbrock)
... an des Lünenborgischen Kriegs gemisset
... von den Ebbensteinschen Reutern abgenommen
... bei Nacht des Obristen Ohr seine Soldaten abgenommen (Alandt)
... Die Lünenborgischen ... Hauptmann Becker abgenommen drei Pferde
... auf einmal die Coesfeldtische und Dülmensche an sein Haus gelogirt und ihm in einer Nacht gekostet
... Obrist Ohr hätte einmal an seinem Haus mit seiner gehelen Leib-Compagnie gelegen von Monatgas bis auf den Donderstags und alle sein Korn verdorben (Volckinck) 320 Rthrl
... Hauptmann Hawer im Kerspel von Vastelabend bis uff Pfingsten das Ksp geschatzet
... hätte der Obrister Ohr eine Confay (Konvoi) nacher Albersloe getan, Veltman)
... auch einen Kamp mit Weizen abgeschnittn.auch damalen an Hausgerät verdorben und abgenommen (Veltman) ... des Obristen Harfelds seine Völker abgenommen
... des Obristen Gißen Völker abgenommen
... Schwelhovers VÖlker 11 Molt Korn an Gerste und Roggen, ein Perd
... vier Betten ausgeschüttet (Bedde ausgeschudt) (Angelkotte)
... von General Melanders Völker abgenommen
... an Abschneidung der Kornfrüchte, so oftmals sowohl von Kaiserlichen als Hessischen geschehn ... ein schleuniger Überzug von Hamm gekommen und ihm alles am Hove geruiniert und verdorben, auch das Haus heel ausgeplündert (Niemann)
... an Plünderung des Hauses, welches mehrmalen geschehen, also, daß er auch nicht ein Bette hätte behalten (Greve)
... von Obersten Westerholt abgenommen vier Pferde (Middendrupf)
...des Fürsten von Holtstein abgenommen 2 Pferde und Ingedonte des Hauses (Midd,)
... des Obristen Kampe seine Völker gefänglich hingeführet, zum Rantzus geben müssen (Suerman) ... des Obristen Ohrs VÖlker in der Holtstraßen ihm abgenommen 3 Pferde
... wie das Leger vor MS gelegen, hätten die Hessen abgenommen 15 Kuhbiester
... nach der Zeit hätte er nach MS gefahren und ihm die Kaiserlichen uffdem Wege abgenommen 3 Malder Gerste und ein Vatt Butter (Suerman)
... die Hessen aus der Lipstat ihm abgenommen
... wie die Hessen vor dem Hamm gelegen ihm abgenommen
... die Ebbersteinsche ihm abgenommen, dafür zum Ratzum geben müssen
... hätten ihm des Obristen Westerholt sein Haus geplündert und Verderbung der Kornfürchte (Vrede) ... des Obristen Dingers Völker
... Lutterheimbs Völker
... wie dei Cosfeldtischen Sendenhorst geplündert, ihm abgenommen
... an Plünderung des Hauses, an Betten und anderen eingdonten des Hauses (Kleykamp)
.. wie die Hessen den Hamm belagert hätten (Mellinghof)
... Wie des Obristen Westerholt uff der Hart und in Rinckhoven gelegen
hätte ihm gekostet (Mellinghoff)
... von den Lipstedischen Reutern abgenommen vier Pferde und nicht wieder bekommen
... das Westerholtsche Regiment so geloziert ihm gekostet (Hagedorn)
... als die Hessen in Beckum gelegen
... wie Königsmarkt vor Warendorpff gelegen
... was andere Überzogen betreffen täte, wäre ihm unmöglich zu erzählen,wollte aber solches insamt aufs geringste gerechnet haben auf 500 Rthlr
.. Ein Zug von Hamm gekommen und ihm abgenommen (Röper)
... wie der KÖnigsmarsch (!) vor Warendorf gelegen, ihm abgenommen(Linneman)
... der kleine Jacob ihm aus Sendenhorst genommen
.. wie der Bonninghusen anch Beckum gezogen, ihm in einer Nacht Vieh abgeschlachtet ... des Obristen Westerholt sein Haus geplündert und alles, teils mitgenommen, teils verdorben (Gr Dovelhover)
... was die Plünderung des Hauses betr (Focke
... die Hessen aus Cosfeldt (Monnig)
... wie der Oberster Westerholt an der Hart gelegen, ihm abgenommen
... von Hauptmann Kindt ihm abgenommen drei Pferde (Middelhove)
... von den Hessischen, so in Hamm gelegen
... Rittmeister Brockmans ihm abgenommen in Plünderung Korn und Eindgedonte des Hauses (Jungeman) ... hätten die Hessischen in der Lipstadt seine Mutter gefangen genommen nd zum Rantzung geben müssen (Jungeman)
..daß ihm der Lünenburger abgebrannt Serhaus (?), Schoppe ud Holthaus (Herte
... zwei Häuser als Meys und Freys von die Luhnenbursche an Grund abgerannt worden, ad minimum gesetzt ad 600 Rthlr
... wie das Kirchspiel verlaufen gewesen, hätten ihm die Hessen aus Lipstadt abgepreßt (Baggelman)
... daß ihm die kaiserlichen Völker abgenommen in einem Sommer
... die Cosfeldtschen Reuter
... des Grafen von Velen Reuter ihm abgeschlachtet 13 Schweine (Jonßhövel)
... hätten die Hessen gefänglich ihn nach Lippstadt geführt
... vielmalige Plünderung und Verderbung des Hauses, wie auch an Schaden der Wagen und Pflüge (Silling)
... Wie der Harßfelder von Warendorf auf den Hove gezogen drei Pferde abgenommen
... wie die Hessen in Ahlen gelegen, dieselben aus sein Haus geholet 8Fuder Heu, 30 Bauten Flachs, das Haus ganz ausgeplündert (Lange
Folgt die Ausgabe der hessischen Contribution, so das Kerspell ab Anno 1633
nach der Lipstat, Ham, Beckum, Cosfeldt, Lüinghausen, Dülmen laut gehaltener Liquidation in Anno 1646 den 13 martii in der Guarnison Lipstat vor Herrn Paul Loddewig, Herrn Joan Martini und Herrn Tobias Rotberger abgehalten und mit selbst Händen als der zuvor Ihro Hochfürstl Gnaden von Hessen deputierte Commissarien deputiert unterschrieben worden.
Anno 1633 wir obg. laut gehaltener Liquidation Caspar Geseler, Custos in Sendenhorst wegen des Ksp an Contribution ad annum 646 zahlt, fünfzehntausenddreihunertfünf Rthlr sechs Gr.
Item Extraordinarie lt gehaltener Liquidation
Wegen Proviandt
Magazin
Executionsglder
insamt zahlt 575 Rthlr
Summa lateris 15.880 Rthlr
Höfe, die Verluste im 30j. Krieg angegeben (nicht genannte HÖfe wüst)
Niesert
Kerstien
Schulte Bernt
Kosendorpf
Wilcken
Vornholt
Schulte Northoff
Tüte
S. Elmenhorst
Ertman
Werninck
Tawedde
Hintzenbrock
Alandt
Volckinck
Veltman
Angelkotte
Nieman
Greve
Midendrupff
Dobbeler
Suerman
Vrede
Kleykamp
Herman Kötter
Mellinghoff
L Dovelhover
Hagedorn
Schotte
Röper
Linneman
Gr Dovelhover
Focke
Schmetkamp
Teyner
Waterman
Moningh
Middelhove
Sommerselle
Evert Dirckes
Kerckman
Henrich Kogge
Jungeman
S. Horstrup
Bernt Kogge
Niesman
Herte
Hoppe
Beeringh
Baggelman
Jonßhövel
Jolman
Sellingh
Lange
1661 III 1 FM LA Militaria
Betr. Einquartierung Rittemeister Schwartzenberg im Amt Wolbeck; ders. hat wegen in diesem Amt logierten Reuter große Unordnung und Unterschleif in Abforderung einiger Gelder von Köpfen, welche nicht in den Quartieren vorhanden. v Merveldt fordert deshalb:
Untertänigster Bericht, wieviele Reuter im Wigbold S. logieren und was so woll den präsent wie absenten an Geld - ohne Hafer, Schepel, Heu, Stroh - hergeben müssen.
(zu Hoetmar ist am 15. XI 1660 ein reformierter Lieudnant angelangt)
Sendenhorst, Wigbold:
2- 10. Jan 1661: 16 Pferde
14. XI. 1660 - 30. I. 1661
15. Gesamtkosten der Stadt für Logis 156 - 9- 4 Rtl
für Hafer, Stroh das Gleiche
Gesamt 342-18- 8 Rthl
ð Die Häuser, wo dieselbe logiert, können hier nicht spezifiziert werden, dann die Reuter alle 14 Tage umgelegt worden; Was ihr Verhalten belangt, davon ist nicht viel zu preisen. Dietr Torgeist, Bürgermeister Designatio, Rittmeister Schw. von den Hausleuten erpresset (Ksp):
ð - Jorgen Suerman, daß er seinem Reiter geben müssen 1-21 Rt, 1 Sch Hafer
- der Bruser, Schockemoller, Dobbeler usw
- Middelhove hat 3 Reiter, so in S. logiert, geben müssen 2 Rtl, 2 Scheffel
Hafer
- Schotte dem Cornet in S. 1 Rthl 1 Sch Hafer
- Waterman wird annoch berdräuet, daß er den Reitern geben soll 1Å Rthl und
2 Sch Hafer; Und hat er einem Reiter in Sendenhorst, Trakel genannt, geben
müssen 2 Rthlr
- Middendorf 3 Reitern in S. 1Å Rthl 1Å Sch Hafer
- Focke einem Reiter, Monning, Keithage, Hagedorn
- Ottenloh 2 Reuter in S. unterhalten müssen, davon an den Wirt gezahlt 1Å
Rthr
- Röper 2 Reuter in S.
- Lindeman den Pollaken geben müssen 9ß 8 Pf
- Jungeman, dem Rittmeister in S. innerhalb S. eine Nacht über bestellt,
welches ihm an den Wirt gekostet 4 Rthlr, die andere Nacht mit 8 Pferden
wieder bei ihm eingezogen und große Unkosten getan; Gesamt 25-18 Rtl, 11 1/2
Sch Hafer
1648 ff
FMLA Militaria 109
Designatio der ergangenen Kosten durch kaiserliche und so an hess. dem Kirchspiel Sendenhorst theils mit Plündern und Rauben, teils an monatliche Contribution verwendet und bezahlt worden
Contribution des Ksp Sendenhorst an Hessischer Seiten:
der Empfang Receptoris Gerhard Hadderwick, Bürger zu Sendenhorst ab anno
1640 usque ad 1645 lt Abrechnung 7.983 Rthlr
Ab anno 1646 usque ad 1650 Ksp Sendenhort durch Receptor Bernt Niesert
- monatliche Kontribution
- Magazin
- Fortification- und andere Arbeitsgelder 6.384 Rthlr
Summa summarum Unkosten Schnulden usw 62.339 Rthlr
Daß der obg aufgestzte kaiserliche und hessische Schadea in natura et
effecte sich also befindet, bezeuge mit untergesetztem Gerichtssiegel
Hermann Huge mp
Sendenhorst 1653 VI 26
... Schadens Kerspell Sendenhorst anno 1653 so ihm an unterschiedlichen Durchzügen als vonHerzogen von Lauenborg auch an hessischen Seitn von General Melander, Eberstein, Obersten Dinger, Obristen Gießen item an unterschiedlichen schweren Executionen an hessischer Seiten mit
Wegnehmung vieler Pferde und Kühe. raub und Plünderung, wie den auch an unterschiedlicher Belagerung der Städte als Hamm, Dorsten, Rheine (Rehnen) und deren mehr und auch von etzlichen Armadas, so vor Münster gelegen, ist zugefügt worden, wie dann auch an unterschiedlichen Durchzügen an kaiserlicher Seite als in specie Graf von Velen, GoLtz, Wahll, Ohr (Oer), Hartzvelt, Schmetter etc. Ist aber mehrenteils den sämtlichen Eingesessenen des Kerspells durch Langwierung der Zeit abgefallen, wie dann auch von den verwüsteten Erben keine Nachrichtung zu finden, was sie aber noch sich erinnern können ist
wie folgt: erstlich, Bröcker Baurschaft (Aufzählung der Höfe mit Angabe des Verlusts
in Rthlr)
Mehrfach sich wiederholende Angaben:
.. von der Lunenburgischen Armada, wie dieselbe hier durch das Land gezogen
an Pferde und Kühe hätten abgenommen, so er rechtmäßig konnte berechnen und
setzen auf ...
... als das Leger vor MS gelegen, hätten ihm abgenommen an Vieh und anderen
Sachen
... des Obersten Oer seine Reuterei wie sie im Kersepel S. gelogeirt, ihm
zwei Kämpfe mit Weizen abgeschnitten (Niestert)
... wie die Hessischen dem Ham belagert, Pferde und Kühe abgenommen
(Kerstien)
... wie die Hessen hier ins Land gekommen, ihn gefangen genommen und für
die Ranzion, ihnen geben müssen, frei gekommen (S. Berndt)
... nacher die Hessischen zweimal nach dem Hamm geführt (S. Berndt
... der General Eberstein ihm abgenommen 3 Pferde und 15 Kuhbiester (Wilcken)
... Wagen und Pflug abgebrannt und weggenommen, Kornfrucht auf dem Lande verdorben (Wilcken)
... die Hessischen abgenommen ... Korn und Eingedonte des Hauses
... die Kaiserlichen von Hamm kommen und im Ksp S. eine Nacht logiert, ihm alles am Hofe abgebrannt und verdorben, hätten in einer Nacht die 100Reuter so er uff seinem Hof gehabt, gekostet ... (S: Northoff)
... Oberst Ohr sein Regiment in zwei Baurschaften gelegen als Sandfort undElmenhorst
...wie die Kaiserschen von dem Hamm hingekommen, ihm abgenommen 5 Pferdeund dieselbe für 20 Rthrl gerantzioniert, wie sie dasselbe bekommen, hätten sie die Pferde jedoch mitgenommen (S. Northoff)
... Hätten von dem Ham Völker kommen und ihm Schaden getan in einer Nacht
... Die Hessen aus Dülmen
... Hätten des Grafen von Velen seine Völker auf einmal fünf Bettenabgenommen und verdorben
.. Durch einen Überzug des Obersten Ohrs, Korn und andere Sachen verdorben
... von den Harßfeldischen Reuters
... die übrige Reuberei und Plünderung (Tüte)
.. an unterschiedlichen hessischen Zügen Kuhbiester abgenommen (S Elmenhorst)
. die Harßfeldischen Reuter 2 Kämpe mit Korn abgeschnnitten
... auf unterschiedliche Malen sowohl Kaiserliche als hessische abgenommen(Ertman)
... des Hertzoges von Lüneburges Völker abgenommen
.. durch Überzüge des Melanders
... wie Dorsten belagert, ihm von denselbigen Reutern abgenommen 3 Pferde und alles andere Vieh
... was dem Ingedonte des Hauses betrifft, so ist ihm oftmals abgenommen und das Haus ganz geplündert worden (Werring)
... beklagt, daß ihm durch Überzüge des Kleinen Jacobs und Lünenborgs im Jahre 1633 und 1635 abgenommen 7 Pferde, 8 Kühe, 7 Sterken
.. zweimal klarer Gerste abgenommen, auch alles Korn, so er an der Erde gehabt abgeschnitten, alles am Hof verbrannt und verdorben (Tawedde)
... zeiget erstlich, daß sein Vater von den Lünenborgischen tot geschossen,welches ihm hätte großen Schaden zugefügt (Hintzenbrock)
..alle Pferde abgenommen, Korn abgeschnitten, das Haus ganz ausgeplündert und alles, was ingedonet mitgenommen (Hintzenbrock)
... von des Obristen Bonninckhausen Völker Pferde (Hintzenbrock)
... an des Lünenborgischen Kriegs gemisset
... von den Ebbensteinschen Reutern abgenommen
... bei Nacht des Obristen Ohr seine Soldaten abgenommen (Alandt)
... Die Lünenborgischen ... Hauptmann Becker abgenommen drei Pferde
... auf einmal die Coesfeldtische und Dülmensche an sein Haus gelogirt und ihm in einer Nacht gekostet
... Obrist Ohr hätte einmal an seinem Haus mit seiner gehelen Leib-Compagnie gelegen von Monatgas bis auf den Donderstags und alle sein Korn verdorben (Volckinck) 320 Rthrl
... Hauptmann Hawer im Kerspel von Vastelabend bis uff Pfingsten das Ksp geschatzet
... hätte der Obrister Ohr eine Confay (Konvoi) nacher Albersloe getan, inltman)
... auch einen Kamp mit Weizen abgeschnittn. auch damalen an Hausgerät
verdorben und abgenommen (Veltman)
... des Obristen Harfelds seine Völker abgenommen
... des Obristen Gißen Völker abgenommen
... Schwelhovers VÖlker 11 Molt Korn an Gerste und Roggen, ein Perd
... vier Betten ausgeschüttet (Bedde ausgeschudt) (Angelkotte)
... von General Melanders Völker abgenommen
... an Abschneidung der Kornfrüchte, so oftmals sowohl von Kaiserlichen als
Hessichen geschehn
... ein schleuniger Überzug von Hamm gekommen und ihm alles am Hove
geruiniert und verdorben, auch das Haus heel ausgeplündert (Niemann)
... an Plünderung des Hauses, welches mehrmalen geschehen, also, daß er
auch nicht ein Bette hätte behalten (Greve)
... von Obersten Westerholt abgenommen vier Pferde (Middendrupf)
...des Fürsten von Holtstein abgenommen 2 Pferde und Ingdonte des Hauses
(Midd,)
... des Obristen Kampe seine Völker gefänglich hingeführet, zum Rantzus
geben müssen (Suerman)
... des Obristen Ohrs VÖlker in der Holtstraßen ihm abgenommen 3 Pferde
... wie das Leger vor MS gelegen, hätten die Hessen abgenommen 15
Kuhbiester
... nach der Zeit hätte er nach MS gefahren und ihm die Kaiserlichen uff
dem Wege abgenommen 3 Malder Gerste und ein Vatt Butter (Suerman)
... die Hessen aus der Lipstat ihm abgenommen
... wie die Hessen vor dem Hamm gelegen ihm abgenommen
... die Ebbersteinsche ihm abgenommen, dafür zum Ratzum geben müssen
... hätten ihm des Obristen Westerholt sein Haus geplündert und Verderbung
der Kornfürchte (Vrede)
... des Obristen Dingers Völker
... Lutterheimbs Völker
... wie dei Cosfeldtischen Sendenhorst geplündert, ihm abgenommen
... an Plünderung des Hauses, an Betten und anderen eingdonten des Hauses
(Kleykamp)
... wie die Hessen den Hamm belagert hätten (Mellinghof)
... Wie des Obristen Westerholt uff der Hart und in Rinckhoven gelegen
hätte ihm gekostet (Mellinghoff)
... von den Lipstedischen Reutern abgenommen vier Pferde und nicht wieder
bekommen
... das Westerholtsche Regiment so geloziert ihm gekostet (Hagedorn)
... als die Hessen in Beckum gelegen
... wie Königsmarkt vor Warendorpff gelegen
... was andere Überzogen betreffen täte, wäre ihm unmöglich zu erzählen,
wollte aber solches insamt aufs geringste gerechnet haben auf 500 Rthlr
(Schotte)
... Ein Zug von Hamm gekommen und ihm abgenommen (Röper)
... wie der KÖnigsmarsch (!) vor Warendorf gelegen, ihm abgenommen
(Linneman)
... der kleine Jacob ihm aus Sendenhorst genommen
... wie der Bonninghusen anch Beckum gezogen, ihm in einer Nacht Vieh
abgeschlachtet
... des Obristen Westerholt sein Haus geplündert und alles, teils
mitgenommen, teils verdorben (Gr Dovelhover)
... was die Plünderung des Hauses betr (Focke)
... die Hessen aus Cosfeldt (Monnig)
... wie der Oberster Westerholt an der Hart gelegen, ihm abgenommen
... von Hauptmann Kindt ihm abgenommen drei Pferde (Middelhove)
... von den Hessischen, so in Hamm gelgen
... Rittmeister Brockmans ihm abgenommen in Plünderung Korn und Eindgedonte
des Hauses (Jungeman)
... hätten die Hessischen in der Lipstadt seine Mutter gefangen genommen
und zum Rantzung geben müssen (Jungeman)
... daß ihm der Lünenburger abgebrannt Serhaus (?), Schoppe ud Holthaus
(Herte)
... zwei HÄuser als Meys und Freys von die Luhnenbursche an Grund abgerannt
worden, ad minimum gesetzt ad 600 Rthlr
... wie das Kirchspiel verlaufen gewesen, hätten ihm die Hessen aus
Lipstadt abgepreßt (Baggelman)
... daß ihm die kaiserlichen Völker abgenommen in einem Sommer
... die Cosfeldtschen Reuter
... des Grafen von Velen Reuter ihm abgeschlachtet 13 Schweine (Jonßhövel)
... hätten die Hessen gefänglich ihn nach Lippstadt geführt
... vielmalige Plünderung und Verderbung des Hauses, wi auch an Schaden der
Wagen und Pflüge (Silling)
... Wie der Harßfelder von Warendorf auf den Hove gezogen drei Pferde
abgenommen
... wie die Hessen in Ahlen gelegen, dieselben aus sein Haus geholet 8
Fuder Heu, 30 Bauten Flachs, das Haus ganz ausgeplündert (Lange)
Folgt die Ausgabe der hessischen Contribution, so das Kerspell ab Anno 1633
nach der Lipstat, Ham, Beckum, Cosfeldt, Lüinghausen, DÜlmen laut
gehaltener Liquidation in Anno 1646 den 13 martii in der Guarnison Lipstat
vor Herrn Paul Loddewig, Herrn Joan Martini und Herrn Tobias Rotberger
abgehalten und mit selbst Händen als der zuvor Ihro Hochfürstl Gnaden von
Hessen deputierte Commissarien deputiert unterschrieben worden.
Anno 1633 wir obg. laut gehaltener Liquidation Caspar Geseler, Custos in
Sendenhorst wegen des Ksp an Contribution ad annum 646 zahlt,
fünfzehntausenddreihunertfünf rthrl sechs Gr.
Item Extraordinarie lt gehaltener Liquidation
Wegen Proviandt
Magazin
Executionsglder
insamt zahlt 575 Rthlr
Summa lateris 15.880 Rthlr
Höfe, die Verluste im 30j. Krieg angegeben (nicht genannte HÖfe wüst)
Niesert
Kerstien
Schulte Bernt
Kosendorpf
Wilcken
Vornholt
Schulte Northoff
TÜte
S. Elmenhorst
Ertman
Werninck
Tawedde
Hintzenbrock
Alandt
Volckinck
Veltman
Angelkotte
Nieman
Greve
Midendrupff
Dobbeler
Suerman
Vrede
Kleykamp
Herman Kötter
Mellinghoff
L Dovelhover
Hagedorn
Schotte
Röper
Linneman
Gr Dovelhover
Focke
Schmetkamp
Teyner
Waterman
Moningh
Middelhove
Sommerselle
Evert Dirckes
Kerckman
Henrich Kogge
Jungeman
S. Horstrup
Bernt Kogge
Niesman
Herte
Hoppe
Beeringh
Baggelman
Jonßhövel
Jolman
Sellingh
Lange
1661 III 1 FM LA Militaria
Betr. Einquartierung Rittemeister Schwartzenberg im Amt Wolbeck; ders.hat wegen in diesem Amt logierten Reuter große Unordnung und Unterschleif in Abforderung einiger Gelder von Köpfen, welche nicht in den Quartieren vorhanden. v Merveldt fordert deshalb:
Untertänigster Bericht, wieviele Reuter im Wigbold S. logieren und was sowoll den präsent wie absenten an Geld - ohne Hafer, Schepel, Heu, Stroh hergeben müssen.
(zu Hoetmar ist am 15. XI 1660 ein reformierter Lieudnant angelangt)
Sendenhorst, Wigbold:
2- 10. Jan 1661:
16 Pferde
14. XI. 1660 - 30. I. 1661
Gesamtkosten der Stadt für Logis 156 - 9- 4 Rtlfür Hafer, Stroh das Gleiche
Gesamt 342-18- 8 Rthl
==> Die Häuser, wo dieselbe logiert, können hier nicht spezifiziert werden, dann die Reuter alle 14 Tage umgelegt worden; Was ihr Verhalten belangt, davon ist nicht viel zu preisen.
Dietr Torgeist, Bürgermeister
Designatio, Rittmeister Schw. von den Hausleuten erpresset (Ksp):
- Jorgen Suerman, daß er seinem Reiter geben müssen 1-21 Rt, 1 Sch Hafer
- der Bruser, Schockemoller, Dobbeler usw
- Middelhove hat 3 Reiter, so in S. logiert, geben müssen 2 Rtl, 2 Scheffel Hafer
- Schotte dem Cornet in S. 1 Rthl 1 Sch Hafer
- Waterman wird annoch bedräuet, daß er den Reitern geben soll 1 ½ Rthl und 2 Sch Hafer; Und hat er einem Reiter in Sendenhorst, Trakel genannt, geben müssen 2 Rthlr
- Middendorf 3 Reitern in S. 1 ½ Rthl 1 ½ Sch Hafer
- Focke einem Reiter, Monning, Keithage, Hagedorn
- Ottenloh 2 Reuter in S. unterhalten müssen, davon an den Wirt gezahlt 1 ½ Rthr
- Röper 2 Reuter in Sendenhorst
- Lindeman den Pollaken geben müssen 9ß 8 Pf
- Jungeman, dem Rittmeister in S. innerhalb S. eine Nacht über bestellt, welches ihm an den Wirt gekostet 4 Rthlr, die andere Nacht mit 8 Pferden wieder bei ihm eingezogen und große Unkosten getan; Gesamt 25-18 Rtl, 11 1/2 Sch Hafer
1665 Dep AV Handschriften 391/1
Für die münstersche Zitadelle hat das Gogericht Sendenhorst vom 12. bis 23. Dezember täglich Karren und zwei gute Pferde sowie Fuhrleute und Verpflegung zu stellen.
1669
Das Gogericht Sendenhorst muß Papelen zur Fortification nach Münster schicken.
7-jähriger Krieg
Nachrichten über den 7jährigen Krieg
aufgezeichnet im Protokollbuch des Rates, Sendenhorst
Demnach der verderbliche Krieg von denen Alliierten Chur-Hannövrischen, Königlich Engelländischen, Schottländischen, Preußischen, Herzoglichen Braunschweigischen, Landgräflichen Hessischen und Gräflich Bückeburgischen Völkern gegen die Königlich Französischen Trouppen in diesem Hochfürstlichen Münsterischen Hochstift im Jahr 1757 um Pfingsten seinen Anfang genommen und bis im März 1763 fortgedauret hat, in welchen kriegerischen Jahren die Bürgerschaft dieser Stadt fast alle Jahre durch Beibringung der Personen-, Haus- und Kopfschatzung, tägliche Durchmärsche, Fouragelieferungeng, Fourarierungen vom Feld, Einquartierungen, zweimaliger Winterquartierungen Hessischer Trouppen, Ordinanzen und so weiter mit Stellung der Arbeiter auf den Marschrouten, Festungswerken zu Hamm, Münster und anderorten, auf den Landstraßen, zweimaliger Krepierung des Hornviehs, häufiger Hergebung landesherrlicher Schatzungen, wie denn auch zur Beibringung der gezwungenen Darlehns-kontribution und Quotisationssummen, die Gelder in Kapitalien, wie in diesem Buch zu ersehen, von den Einwohnern dieser Stadt haben negotiieren und aufnehmen müssen, zu welcher Erleichterung der Pensionenm im Jahre 1766 gegen erlegten und erhaltenen Quittungen nachstehende, mit vier Siegeln befestigtte Landesobligationen
hiesiger Stadt mitgeteilt und in archivo auf dem Rathaus hingelegt worden, als folgen ...
Jobst Hinrich Duffhues, Secretr.
Weitere Nachrichten im Protokollbuch 1759 - 1780
Anno 1759 den 25. Juli ist die Stadt Münster und Citadelle von den französischen Trouppen unter Commando des Herrn Marquis Armenties eingenommen und sind die Hannoveraner unter Commando des Herrn Generalleutnant von Zastrow zu Kriegsgefangenen gemacht und haben ihr Gewehr vor dem Neuen Tor strecken müssen.
Anno 1759, den 20. November, ist die Stadt Münster und Citadelle von den Hannoveranern unter Commando des Grafen von Schaumburg, Lippe, Bückeburg vermittels eines abscheulichen Brands abgegangen und ist den franzöischen Trouppen unter Commando des Rayon Marechal de Camp der freie Abzug a. 22. November.
Anno 1760 ist auf dem Rathaus öffentlich vom Bürgermeister und Rat folgende Schatzung eingewilligt (folgt Register der 1 1/2fachen Monatsschatzung)
Anno 1760, den 20. Januar, haben drei Compagnien Hessischer Trouppen des Regiments von Toll dahier das Winterquartier geommen, welchen man frei Essen und Trinken geben müssen.
Anno 1761, den 10. Dezember, hat dr Major von Oldenkop mit 90 Mann Hessen hier in der Stadt und drei Compagnien von Bartels Regiment das Winterquartier im Kirchspiel genommen, erstere sind am 14. April abmarschiert und den 24. April wieder kommen und in ihrem alten Quartier einige Tage geblieben.
Anno 1761, den 6. Februar, ist Clemens August, Chrufürst zu Cölln, Bischnof
zu Münster, Paderborn, Hildesheim und Osnabrück im Herrn entschlafen.
Anno 1761, den 6. April, ist Maximilian Friedrich zum Churfürsten zu Cölln
un im Jahr 1762, den 16. September zum Bischof von Münster erwählet, so
geboren den 13. Mai 1708.
Im Dezember 1762 ist Frieden worden und hat der Krieg im Jahr 1757 seinen
Anfang genommen.
Anno 1767, den 27. August haben Ihro Churfürstliche Gnaden Maximilian
Friedrich zum neuen Schloß den ersten Stein gelegt.
In diesem 1770ten Jahr sind die Feiertage abgestzt
den 26. Mai 1772 ist der Ostendamm über die Heide neu angelegt und
ausgegraben wordn.
Anno 1773 um Martin haben die Herrn Jesuiten ihr Ordenskleide ablegen
müssen und ist die ganze Gesellschaft zernichtet.
eodem Anno (1773) ist im Oktober der Südendamm neu angelegt und ausgegraben
worden.
eodem Anno (1773), den 8. Juli, haben Ihro Churfürstlichen Gnaden
Maximilian Friedrich den Einzug im neuerbauten Schloß gehalten.
Anno 1774, den 26. März, hat ie [btissin von Brandenburg mit sämtlichen
Fräuleins das Gotteshaus ]berwasser geräumt und den 30. März sind die
Pferde und Kühe den Meistbietenden öffentlich versteigert.
In diesem Jahr 1775 sind die Trauerkleider abgeschafft.
Von dem 9. November 1775 bis dem 31. März 1776 sind in dieser Stadt an der
leidigen Viehseuche 182 Stück Hornvieh krepiert und 222 Stück kranke wieder
gebessert.
Im März 1776 sind auf der Heide 700 Weide und Telgen in einer Creutz-Allee
gepflanzet
In diesem 1776. Jahr hat das Seminarium in dem hochadeligen Kloster
]berwasser seinen Anfang genommen.
den 15. Januar 1777 ist das Churfürstliche Schloß in Bonn abgebrannt
Anno 1778 ist der Wall von Süden bis Norden planiert
Anno 1779 sind die Straßen dahier in Sendenhrost neu gemacht.
Anno 1780 ist der Nordenwall planiert.
1757-1763 Stadtrechnungen
Aus dem 7jährigen Krieg:
1757
15. Juni
von denen französischen Offizieren und Gemeinen bei vorgehabter
Visitation der Fourage verzehrt -1-21---
bei deren von ihro kurfürstl. Gnaden auferlegten Fourage-Abliefe-
rungen vor und nach verzehrt -1-17---
Bei Ablieferung der Rekruten von einem münsterschen Kommando ver-
zehrt -1--8---
dem Unteroffizier gegeben ---9--4
die beigebrachten Rekruten verzehrt -3-18--8
den Rekruten zum Zehrpfennig gegeben -3--9--4
bei gehaltener Visitation des Herren Richters Oistendorf zur Wol-
beck von einem Unteroffizier und zwei Gemeinen verzehrt -1--3--6
die Französischen so vor und nach durchpassiert, haben verzehrt
in toto -5-12--6
1758
11. Januar
Zu Münster aus der Hannoverischer Magazin-Kasse verschiedene
Lieferungen empfangen, so unter den Lieferanten hinwiederum
verteilt worden 41------
Für Extraordninäre ]berlasten und erlittenen Schaden bei den
oftmaligen Durchmärschen und Lieferungen 10------
1759
8. Juli
Ein Kommando französicher Husaren ad 36 Mann mit einem Leutnant
an Wein, Essen und Trinken verzehrt 4-24---
9. Juli
100 Arbeiter nach dem Hause Lütkenbeck bestellen müssen, dabei vom
Magistrat verzehrt -13---
12. Juli
5 Hannoverische Dragoner mit 6 Franzosen an Essen und Trinken
verzehrt 1-18---
15. Juli
ein Offizier mit bei sich habenden zwei Bedienten an Essen und
Trinken 1--7---
4. August
Vier Reiter, so Lagerstroh nach Wolbeck holen wollen und nicht
anschaffen können 3--9--4
Zwei davon bei mir logiert gewesen an Essen und Trinken mit zwei
Kannen Wein 1--7---
4. September
Ein Offizier mit einem Knecht in einer Nacht bei mir verzehrt -16---
9. Oktober
Beim Durchmarsch 4 Regimenter Hannoveraner an die Arrier-Garde auf
dem Kirchhof geliefert 30 Pfd Butter 5------
10. Oktober
4 Brotwagen bei mir mit einem Wagenmeister und 8 Knechten ein-
quartiert eine Nacht 2-14---
19. Oktober
Für 5 durchpassierte Brotwagen, so Nachtquartier machen wollen 2-14---
1. November
Da die zwei Regimenter Estorff und Block dahier Quartier gemacht,
ist von den vorauskommenden Quartiermeistern und Fourierschützen
verzehrt 1-26--6
9. November
nach Wolbeck gewesen um die gelieferte Fourage ausschreiben zu
lassen, ein Tag ---9--4
4. Dezember
Wegen der Lieferung zu Münster gewesen -12---
1760
27. und 28. Januar
Bei Ankunft des von Laffits Regiment zu Fuß, wie auch eines zu
Pferde, so von 3 Kompanien Hessischer Truppen im Winterquartier
vom vorauskommenden Quartiermeistern wie auch Bürgermeister und
Rat bei der Billetur vor und nach verzehrt 2-27--6
19. Februar
wiederum nach Münster gewesen um Abnahme einer Kompanie suppli-
ziert --14---
2. Mai
Nach Ahlen gewesen, dem Herrn General von Toll eine Supplik über erlangendes Brot überreicht ---9--4
11. Mai
Bei Einquartierung 80 Dragoner ist verzehrt 1-14---
7. Juni
nach Münster gewesen um die Zahlung der Brotportionen zu erhalten,
zwei Tage 1------
6. September
auf Ordre des Hofrats Voß nach Münster gewesen um Nachlaß der rück
ständigen Quotisation suppliziert, 2 Tage 1------
6. November
Nach Münster gewesen um eine Moderation der Schatzung wegen ausge
standener Fouragierung gleich den Kirchspielseingesessenen zu
erhalten, 2 Tage 1------
Von dem vor und nach durchpassierten Militärbedienten das ganze
Jahr hindurch verzehrt 5-17---
1761
12. Januar
an durchpassierte 35 Kurhannoverische Jäger, so übernachten wol-
len, Geld und Verzehr 3-24--6
4. März
Vier Husaren an Essen und Trinken 1-14---
19. April
Die bei Einquartierung des Erbprinzen-Regiment von Hessen, Infante
rie von vorauskommenden Offizieren und Fourierschützen verzehrt 2-26---
20. April
An das Hospital zur Verpflegung der Kranken geliefert 86 Pfd Kalb-
fleisch, 2 Pfd Butter 10--4--2
21. April
Bei Einrückung der hessischen schweren Artillerie eine Diskretion
gemacht 5--9--4
26. April
eine Diskretion zu Münster getan 6------
2. Mai
Drei Husaren an Kaffee, Essen und Trinken 1--7---
17. Mai
Zwei Reiter von Wolbeck auf Exektuion um den dritten Teil der Quo-
tisation zu bezahlen, in vier Tagen an Essen und Trinken 3-14---
denselben vier Kannen Wein 2-18--8
23. Mai
Bei der Billetierung der Rekonvalisen der hessischen Artillerie
vom Magistrat verzehrt --24---
Zweimal den Schornstein im Hospital zu reinigen ---4--8
28. Mai
Zwei Ordonanzpferde -18--8
4. Juni
Ein Reiter von Albersloh, der 100 Arbeiter von Sendenhorst abgeholt,
um eine Marsch-Route zu machen, verzehrt --18--8
7. Juni
Nach Albersloh gewesen, um den Arbeitern abzuhelfen, verzehrt ---9--4
an einen englischen Offizier geliefert 1/2 Scheffel Hafer --14---
8. Juni
Einem Reiter gegeben 1/2 Scheffel Hafer --14---
20. Juni
Zwei Offiziere mit einem Kommando verzehrt 1-25---
4. Juli
Vier Jägern zu Pferde gegeben 1 1/4 Scheffel Hafer 1-18--8
denselben mitgeben müssen 1/4 Tonne Bier mit dem Faß --25--8
7. Juli
Einem Wagenmeister, so Mehlwagen abholen wollen, verzehrt -18--8
10. Juli
Sechs Husaren an Essen, wie auch Kaffee und Wein 2------
14. Juli
Einem Offizier mit acht Mann an Essen und Trinken 1-18--8
23. Juli
Ein Offiziere mit drei Husaren an Kaffee und Wein 3--7---
26. Juli
Einem Jäger von Ahlen auf Salva Garde gehabt 12 Tage, täglich an
Geld erhalten 18ß 8d 8-18--8
29. Juli
Zwei Husaren 3/4 Scheffel Gerste 1------
31. Juli und 2. August
Ein Wachtmeister mit fünf Husaren, Essen, Trinken, Kaffee 3--7---
6. August
Die Husaren, so von Ahlen auf Telgte marschiert, an Weißbrot, But-
ter und Bier verzehrt 2-21---
7. und 10. August
in Stadtangelegenheiten am Seppenhagen bei der hessischen Reserve
gewesen ------8
als dann den Herren Offizieren wegen anschaffende Artillerie-Knech
te ein Duceur gemacht
10. August
Neun schwarze Husaren in einer Nacht an Essen und Trinken 2--7---
des Mittags 16 Husaren von Telgte an Butter und Weißbrot 1-24---
11. August
5 Husaren mit 11 Wagen an der Osten-Kapelle kampiert; bei mir ver-
zehrt 2 1/2 Kannen Branntwein
13. August
Neun Husaren in einer Nacht geliefert ein Zentner Heu 1------
Den Herrn Leutnant Stivarino hessischer Artillerie drei Wochen
mit einem Bedienten im Quartier gehabt 7-17--8
12 Husaren bei mir verzehrt eine Kanne Branntwein --18--8
26 Husaren, die übernachten wollen, für das Nachtquartier 10------
im Vorbeimarschieren verzehrt an Branntwein und Tabak (Tuback)
wie auch Weißbrot 1--3--6
15. August
30 Jäger zu Pferde an Branntwein verzehrt und mitgenommen 3 1/2 Kannen 2--9--4
17. August
2 Offiziere mit 4 Artilleristen, verzehrt 1------
40 Jäger an Branntwein, Tabak und Weißbrot 1-26--2
18. August
bei Anrückung der königlich französischen Truppen, so den 22 Aug.
wieder abmarschiert, für eiserne Pötte, Krüge und anderes Geschirr ,so hergeben müssen und verloren worden, wenigstens 7-14---
noch für Butter, Bier, Weißbrot an auswärtige Wachen liefern
müssen 40------
18 1/2 Kannen Branntwein 12--9--4
19. August
an die Pastorat geliefert 16 junge Hühner 2------
20. August
an die Pastorat geliefert 12 junge, 2 alte Hühner 2--9--4
96 Eier, 4 ad 1 Schilling --24---
21. August
für Holz, an die Wache an der Nordpforten und Joannes Feyglers
Haus geliefert 4------
an die einquartiert gewesenen franösischen Truppen geliefert 665
Bund Heu, jedes Bund ad 20 Pfd, facit 121 Zentner 121------
wegen geforderter alter Bettlaken, 50 an der Zahl, und ebensoviel
Hemden (Hembder) an Exekution 2-21---
die Exekutanten an Essen und Trinken 1-18--8
an die französischen Truppen geliefert
4 1/2 Scheffel Gerste 6-21---
6 alte Hühner 1-14---
dem Juden Lazarus für 3 Scheffel Gerste 4--5--6
3 Ordonanzpferde 1-14---
23. August
ein Offizier mit 40 Jäger zu Pferd auf Patrouille; jedem zu Essen
an Butter und Weißbrot 5--7---
noch an die Pastorat für des Herrn Obristen Pferde 8 Scheffel
Roggen geliefert 10------
An Johann Hölschers Haus geliefert 6 Scheffel schlechten Roggen 7-14---
Noch an die Pastorat geliefert 4 Scheffel haferige Gerste 5------
Wiederum an die Pastorat geliefert 4 Scheffel klaren Roggen 6------
sodann an Johann Hölschers 4 Scheffel klaren Roggen 6------
7. September
Beim Durchmarsch des Majors von Trimbach Batallionan die Pasto-
rat geliefert 4 alte Hühner -18--8
an Bier und Weißbrot für 3------
An die Wache für Butter und Weißbrot 1-14---
Bei Einrückung des Freibatallions von Trimbach an Branntwein
1 3/4 Kannen 1--4--8
Beim verschiedenen Quartiermachen in dreimal vom Magistrat ver-
zehrt 1-21---
16. - 20. September
bei allnächtlichen Patrouillen-Durchmarsch der Husaren an Wein,
Bier, Bier und Butter insgesamt verzehrt 5-10--6
ein hessischer Offizier und ein Husar 2 neue Säcke mitgenommen 2------
21. - 26. September
bei nochmaligem nächtlichem Durchmarsch an Bier, Butter und Weiß-
brot verzehrt 10--2--4
Kommando Husaren verzehrt an Branntwein 2Å Kannen 1-14---
28. September
ein Offizier mit 12 Mann an Schulten Zurgeist schicken müssen 2
Kannen Branntwein 1--9--4
10 Pakete Tabak und 6 Tabakspfeifen 1--8--6
12. Oktober
ein Kommando Reiter verzehrt 1 Kanne Branntwein --18--8
15. Oktober
ein Kommando Dragoner eine Nacht hier gewesen, 3 Offiziere und 3
Bediente, an Bier, Kaffee und Essen 2--9--4
12. November
zu Münster gewesen und dort die Fourage-Quittungen präsentiert 1--9--4
15. November
bei der Einquartierung des Regiments von Busch Dragoner vom Voraus-
kommando verzehrt 2-14---
diesen Dragonern 71 Rationen Stroh geliefert 3------
16. Dezember
Bei Einquartierug des Regiments von Block von den Vorauskommenden
verzehrt 1-18--8
2 Husaren, in zweimal an Bier, Butter, Brot und Wein 1-14---
18. Dezember
zu Münster gewesen umd die vom letzten Jahr über getanen Fourage-
Lieferungen vergütet zu haben, 2 Tage 1--9--4
zu Münster die Tabelle der hannoverischen Fouragierung überliefert
in 2 Tagen 1--9--4
an Jobst Fuest für geliefertes Stroh auf dem Lazarett 2------
bei zweimaliger Visitierung der Quartiere durch den Bürgermeister
und Rat und übrige Anwesende 1-18--8
an das hessische Artillerie-Hospital geliefert Leinwand, Salz; und
ausbezahlten Aufwärtern 14------
bei verschiedenen Durchmärschen vor und nach verzehrt --14---
an die französischen Offiziere geliefert ein Kalb 3---
Siebenjähriger Krieg
Vorgeschichte - Truppendurchmärsche
1744 MS LA Nachträge 89
Durchmarsch Hannoverscher Truppen durch das Stift Münster
1758 MS LA Nachtr. 96
Register Hannoverscher Kontribution
1758 MS LA Nachtr 97
Untersuchung gegen münstersche Bürger wegen angeblichen Komplotts gegen die hannoverschen Truppen
WZ 36 (1878) S. 109
Am 12. May 1758 gienge das Hannöversche Infantrie-Regiment Diepenbroick auff Sendenhorst, wo es bis auff weiten befehl einquartiret wurde.
WZ 37 (1879)
Münst. Chronik oder Begebenheiten im 7j Kriege
- Quotisation der drei Landstände
Domkapitel 22.500
Kloster zu Ahlen 475
Kloster zu Beckum 400
v Beverförde zu Hemisburg 381
Stadt Sendenhorst 747-33
Ksp. S. 3957
Ksp Albersloh 5139
Ksp Everswinkel 6277
Am 19. April 1761 mußten 5000 Rationes von hier nach Sendenhorst gelieffert werden, weil in dortigen Gegenden viele trouppen Angekommen waren, welche von Tag zu Tag also vermehret wurden, daß sie in kurzem den ganzen Hochstift übrschwemmeten und of 30 bis 40 in einem Baurenhause also regierten, daß mancher Bauer in kurzem mit ihnen andere Wohnungen zu suchen genötiget wurde.
1771
Verbesserte Tabelle de Anno 1771 der von der Stadt S. im letzten Krieg aufgenommenen Kapital und jährlich zahlenden Zinsen:
Creditores:
CreditorKapitalin Gold reduziert JahrZinsenErben Hinrich Bonse20019317587-20-8Johan Did. Fih300281175911-6-8Anna Catharina Vinnewalt300281175911-6-8Erben B H Wettendorff20018717597-13-11Erben B H Wettendorff400333176013-9-4Provisoren der Armen1008317603-9dito10076-2517603-2dito12566-2717612-18dito12553-1617622-4Erben B H Wettendorff40017117626-23-19Provisoren der Kirche50211762-23Wittibe Plöger12512517655dito17517517657Franz Caspar Cajetan Buchholtz300300176912Albert Henrich Valle350350176914Wittibe Pleuger575575177023dito300300177012gesamt3575142-27
Zinssatz gleichmäßig 4 %
Kriege, Durchmärsche 17/18 Jh
Stadtrechnungen
1688
- ein Lifgewarde um Mitternacht kommen, so bei Casparn Suer an Essen, Bier, Hafer, Heu verzehrt, welches die Stadt zahlen sollte 7ß
- den 16. XII ein Lifgewardt der Flüchter genannt, eine Kutsche auf das Haus Werries zu überbringen hat. dem einen Boten mitgeben müssen 2ß
- Extraordinäre Restanten, miles:
Henrich Brolman, miles
Berndt Erdtman miles
Hilig Baltz miles (Heilige Baltzi)
Dirich Brolman miles
Nording miles
1724
3. II als vom Rat wegen einquartierten Reutern eine Beisteuerzettul formiert und sonstwegen der Stadt etwas nachgesehen, verzehrt 1-7 Rthlr
- Extraordniäre Restanten, miles
Ostviertel:
Henrich Broilman
Henirch tho Boyinck
Jobst Borlo
Südviertel:
Berndt Westeroth
Westviertel:
Henrich Reineke
Nordviertel:
Johan Dirk Ritter
Dirck Edelinck gesamt 7 Soldaten
1726
13. III als wegen dden durchmarschierten an geheimen Rat suppliziert und erhalten, daß das Kirchspiel pro quota konkurrieren müssen 14ß
- Restanten
... Westviertel: Berndt Schaller miles 4 Mon 6ß
1728
17. II. als mit meinem Collegar um die Einquartierung abzukehren nach MS gewesen, haben in zwei Tagen verzehrt 1-18 Rthlr
von geführter Bilettierung resultieren mir von der Stadt von Mai bis Dezember 19 Rthlr
Von geführter Bilettierung jetziger Infanterie und Mühewaltung resultieren von der Stadt 29 Rthlr
1730
IV 16: Herrn Capitain von der Wenge pro mensibus Jan-April 8 Rthlr
1731
VI 26: als der Oberstwachtmeister von der Reck seine anvertraute Compagniy allhie in Sendenhorst eine Nacht Quartier gehabt bei der Bilettierung der Magistrat verzehrt 17ß
1735 III 29
Von den Bürger und Einwohnern, welche beim preußischen Durchmarsch keine Einquartierung gehabt an Beisteuer erhoben 24 Rthlr
V 4: den durchmarschierten Truppen nach Attestation des Herrn Obristen v Elberfeldt 41 Rthlr
Aus der Pfennigkammer habe die wegen den dahier gestandenen preußischen Troppen und zugelagte Fouragegelder erhoben 182 Rthlr
1736
den 28. März als der Rat die Bevästigung dieser Stadt besichtiget ist an Branntwein verzehrt 5-6ß
29.III wegen des pr. Durchmarsches nach MS berichtet an Botenlohn 8ß
30.III Herrn Hauptmann v Platens Compagnie Biletter gemacht, vom Rat verzehrt 12ß
30.IV um den Durchmarsch unserer Troupen abzukehren nach er Wolbeck, auch ferner nach MS und zurückgegangen und verzehrt 21ß
2.V. für die 2. Komp. Biletter gemacht, Rat cum secretario verzehrt
Johan Evert Renne, daß er namens der Stadt die Cheffs Personen tractiert 11-14 Rthlr
Herrn Richter, welcher sowohl wegen dem Ausmarsch der Preußen als auch wegen dem Durchmarsch unsrer Truppen zum Besten der Stadt von der Obrigkeit präsentiert 2-14 Rthlr
20.Juni nochmals wegen Fourage. Standquartier und Durchmarsch der Preußen die Rechnungen 18ß
25.VII wegen Verzehrung und Fourage unserer Oberoffiziere, auch wegen dessen, was der Gemeinheit halber uns aus der Kriegeskassen bezahlt werden sollen, Rechnung vorgelegt, verzehrt in zwei Tagen 20ß
30.VIII die Beisteuergelder, deren beim preußischen Durchmasch zu viel gelittenen zugelegt, dabei verzehrt 7ß
den zuviel Beschwerten gezahlt 11-3 Rthlr
den Bäckern, welche den durchmarschierenden Preußen ihr vorrätig gebacken Brot geben müssen habe gezahlt 5-22 Rthlr
wegen unserer Truppen das aus der Pfennigkammer per Kopf ad 2ß4d erhobene unter den Bürger ausgeteils gesamt 507 Köpfe = 42 Rthlr
27. IX. wegen der pr Truppen die uns zugelegte Fouragegelder aus der Pfennigkammer erhoben ...
(Bürger, die an die pr. Truppen Fourage geliefert, erhalten insgesamt 29 Rthlr)
1736
von den Bürgern und Einwöhnern, welche bei den dänischen Durchmarsch kein Einquartierung gehabt an Beisteuer 17-15
wegen den durchmarschierenden dänischen Truppen habe die der Stadt zukommende Portiones und rationes aus der Pfennigkammer erhoben zu 18 Rthlr
20. III. die uns zugelegten wegen den Preußen aus der Pfennigkammer erhoben Serviesgelder ausgeteilt worden zu 184 Rthlr
Aug 16 für die dänischen Truppen Biletter gamcht, Rat verzehrt 1-7 Rthlr
dem Obristen Ruhmor eine Portion Krebse gesandt 7ß
demselben ex commissione des mstr Commissars und Herrn Richters ein Viertel Wein spendieren müssen 1-9 Rthlr
den mit dänischen Truppen bequartierte gewesene Bürgern repartiert, 35 Rthlr
1737
Der Stadt Dülmen habe behuf Servitierung des Herrn Generals Argentanischen Regiments assigniertermaßen gezahlt 13 Rthlr
1740
Als unser Recroute Jobst Borman von der Soldatesca zu MS losgegeben, uns aber am Platz dessen einen anderen darzustellen zugemutet worden, habe den
28. II. dagegen suppliziert und in zwei Tagen verzehrt 21ß
1741
Die der Stadt Dülmen gnädigst zugelegte Supportgelder pro Januar bis März zahlt 13-14 Rthlr
IX 6: Bei Einquartierung mstr Truppen, 2 Unteroffiziere verschiedentlich vom Herrn Capitain geschickt, verzehrt 10ß
bei abegstatteter Decopierung der Einquartierungsliste 3-6ß
Bein Einzug der Quartieren ein Feldscher, weil in Lysta nicht benennet gewesen, pernoctiert und verzehrt 6ß
1742
I 3: Ein zugeschickter Musquartier, so sobald kein Billet erhalten, verzehrt 3ß
1744
Beim Durchmarsch deren Hannoverschen an Botenlohn hin und wieder ausgegeben 4-17 Rthlr
wegen Obdach, Lagerstatt vermög beamtlichen Beschluß 6-5 Rthlr
Dem Wigbold Olfen zum Support der Einquartierung pro mense Nov. 4 Rthlr
1745
Sept 27 Bei Einrücken der Grrenadier Compagnie und gemachter Billetter verzehrt 27-6ß
1747
III 26 wegen den hessischen Durchmarsch nach MS gewesen auch bei der Wwe Loyer taxam deserviti zahlt mit 2-7 Rthlr
X 29 eingeloffener Ordres der Einquartierung vom Rat verzehrt 16-6ß
wie aus beamtlichen Befehl die angewiesenen Soldaten verzeichnet, vom Rat und einigen der Gemeinheit verzehrt 22-6ß
1795 I 31 Ratsprotokolle
Beamtliches Reskript (Amt Wolbeck, Geisberg):
Da es sich bei den jetziger Zeitumständen gar leicht zutragen könnte, daß einige unter dem Kommando des Herr Generals von Wallmoden stehende Truppen in hiesigen Hochstift einrückten und die Entrepreneurs, mit welchen die Fourage zu liefern, der Accord getroffen wird, solches nicht so bald, als die Truppen einrücken, anschaffen könnten, wodurch große Unordnung gar leicht entstehe ... so geben wir dem Magistrat der Stadt Sendenhorst reifer und kluger Überlegung nach dem Localumständen anheim, wie etwan am allerbesten in aller Stille und Geheimnis einiger Vorrat an Fourage angeschafft oder nötigenfalls gleich auf den ersten Wink beisammen gebracht werden könnte ... eine solche Anstalt muß aber notwendig zum Besten der Allgemeinheit ganz geheim gehalten werden, damit die Truppen durch Erfahrung dessen nicht verleitet werden, die Anordnung ihres eigenen Entrepreneurs mit weniger Eifer zu betreiben, mithin sich auf eine solche Lieferung zu verlassen. (folgen detaillierte Anweisungen in 10 Punkten
Nachschrift: Obige Punkte sind heute also vereinbart
Münster, den 24. Januar 1795
C F von Elverfeldt zu Werries, Geheimer Rat und Marsch-Commissar
M A v Tenspölde angeordneter mstr Kommissar
Mit Vorbehalt der Ratifikation durch Generalquartiermeister Wallmoden E. Vincke, Rittmeister und Oberadjudant.
1795 II 21 Ratsprotokoll
nötige Heulieferung für die dahier in der Stadt einquartierten Teile des kayserliche-königlichen Dragoner-Reg. von Koburg
Rezeptor Kocks erhält pro Ztr Heu 25ß 8 Pf und zwar alle 8 Tage
Weil bei den Eingesessenen gar kein Haber und Heu vorrätig, so ist beschlossen, zu Ankaufung nötigen Heus und Haber 2 Monatschatzung einzunehmen.
- Verkauf von Hafer an die Kuhr hanoverische Artillerie
Das kaiserliche-kgl Dragonerregiment von Koburg war vom 19 bis 28. Februar in Sendenhorst
III 7
Rezeptor Kocks verkauft der Stadt seine ziemlich großen Vorräte an Heu und Hafer für insgesamt 331 Taler. Da die Stadt kein Bargeld wird die Schuld in eine Obligation zu 3 1/3 % umgewandelt.
1795 III 31
Kötter Keppeler und Adolph Lammerding verkaufen der Stadt Hafer im Wert von 238 Talern
» Da die erste Zeit wegen an den kuhr Hanoverischen und kayserlich kgl Truppen abgelieferte Fouragegelder hoffentlich die Gelder einkommen werden, eins und andern teils dienlich befunden, daß die noch vorrätige Fourage zur Halbscheidt verkauft werde, wäre also der Jude Ansel Salomon darüber zu vernehmen, ob er nicht die Stadt auf einige Wochen gegen eine Handschrift diese Gelder gegen billige Zinsen herleihen wollte und ist der berufene Jude erschienen und erklärte, daß er der Stadt auf 6 Wochen die Summe von 160 Stück französischen Kronentalern gegen davon ihn zu zahlende 4 Taler Zinsen hergeben wollte (14% Zinsen!!!)
BE Landratsamt Nr 646a - Am 31. October 1813 Abends gegen fünf Uhr, wo ich gerade den Gemeinderath von Liesborn versammelt hatte, erhielt ich vom Maire Schmitz zu Lippstadt Nachricht, daß der Französische Divisions-General Regeaux auf den folgenden Morgen 200 Vorleger-Pferde verlange, eine große Lieferung an Fourage, Fleisch, Brod und Brandtwein requirirt habe, und meine Gegenwart erwartet werde. Gegen halb sechs Uhr langte ich in Lippstadt an, allein erst gegen 10 Uhr erschien der Ordonneteur, der unter Androhung der Plünderung eine ungemein starke Lieferung der vorbemerkten Articulen auf den folgenden Morgen forderte, Nach vielen Vorstellungen wurde die Lieferung bis auf 1/8 nachgelassen, indessen auf die Gestellung der 200 Vorleger-Pferde bestanden.
Gerade um 12 Uhr Nachts verlies ich ganz ermattet - denn ich war fünf Monate krank - in fürchterlichem Sturm das Thor von Lippstadt, und langte gegen 2 Uhr zu Liesborn wieder an, wo ich die verlangte Fourage von den größten und nächsten Bauern, und auch die Pferde requirirt.
Ohngefähr gegen 2 Uhr Nachmittags wurde ich von allen Seiten her benachrichtigt, daß die Bauern mit den Vorleger-Pferden halb weg Lippstadt umgekehrt und geflüchtet wären, daß man die Fourage abgeworfen hätte, und in der Bauerschaft Suderlauge und Hundrup französische Husaren plünderten.
Lippstädter Bürger, die ihre Pferde ebenfalls eilends aus der Stadt gebracht hattten, waren Veranlasser der Ereignisse.
Ich eilte auf der Stelle wider alle Warnung nach Lippstadt, um die Sache wieder auf guten Fuß zu bringen. Die abgeworfenen Fourage ließ ich indessen sammelen und beim Ende zu Kappel deponiren. Nichts war davon verlohren. Gegen 10 Uhr kam ich vor Lippstadt, wo mehrere Bauern mit Fourage nicht einge-lassen werden sollten, die aber endlich eingelassen wurden. Die Thore wurden gesperrt - keiner sollte ausgelassen werden - indessen bewirkte ich ihre Entlassung, nur ich wurd als Geissel zurückgehalten und bewachet. Beim Maire Schmitz fand ich den Staab versammelt, Ich vertheidigte mich mit vielen Gründen, und erhielt so viel Gehör, daß die Plünderung, worauf 12 Husaren ausgeschickt waren, aufgehoben wurde, Obgleich gegen 5000 und 6000 Mann Infanterie und Cavallerie von allen Waffengattungen und Corps von allen Nationen - in Lippstadt lagen, so herrschte doch eine große Stille.
Die Bürger ahnten zwar einen baldigen Abstieg, befürchteten aber Plünderung und Brand. Gegen 8 Uhr Abends verlautete das unsichere Gespräch, daß die Brücken mit Brennmaterialien versehen wären. Keiner konnte die Gewißheit erforschen. Gegen Mitternacht legte ich mich ganz entkräftet zu Bette. Gegen 3 - 4 Uhr hörte ich dumpfes Getöse, das um 5 Uhr lauter wurde. Ich lauschte durch da Fenster, und sah im Dunkeln einige Kavallerie über die Soester Straße ziehen und glaubte den Abmarsch fast beendet. Indessen vernahm ich noch meine Wache vor meinem Schlafzimmer. Ich legte mich aufs Bett und erwachte ungefähr gegen halb sieben aus dem Schlummer über starkes Pferdeegeklapper. Schnell erhob ich mich, sah durchs Fenster - und was sah ich - zwei Cosacken vor Laaes Tür, die 2 polnische Lanicers gefangen nahmen, Ich zählte bald darauf nicht mher als 39 Mann, Die Bürger stellten die abgebrannte Brücke am Soester Tor gleich wieder her. Die Cosacken verfolgten den Nachtrab und attakierten nahe vor dem Tore, Man schoß gegenseitig aus kleinen Gewehren, keiner aber wurde blessiert. Der Jubel in Lippstadt war allgemein und am folgenden Tag folgte ein Pulk Cosacken unter dem General Ezinschy nach, die in der Gegend viele Pferde raubten.
B.
Polizeyberichte 1812-1813, hier Militärangelegenheiten
1812 II
Der Refracteur Hoppe gt Hoveschmidt aus der Conscription 1811 hat sich nach 4tägiger Einlagerung eines geminen Gensdarmen bei den im Ksp wohnenden Eltern wieder gestellt, und ist an die Unterpräfectur Hamm abgeliefert.
Ein französischer Deserteur namen Flaetman vom Lippe-Departement sollte sich hier bei seinem Oheim aufhalten, wurde aber nicht aufgefunden.
1812 II
Der Gerhard Henrich Eulert gt. Bockholt, Conscribierter 1811, Los Nr . 30, ist auf dem marsch nach Wesel desertiert.
Der Bernard Henrich Widdehage, Los Nr 4, Conscribirter des Jahre 1811, so auch Bernard Große Düweler, Los 18, ist am 18. Januar 1812 aus der Caserne zu Düsseldorf desertiert und hat man dieselben bis jetzt nicht wieder ertappen können.
1812 IV
Die anfänglich in diesem Monat dahier eingerückte Brigade-Gendarmerie ist wieder abgezogen und soll nach Lippstadt verlegt werden
1812 VIII
Zwey Conscibirte sind desertirt.
1812 IX
Die Conscribirten Frenking und Tawidde sind aus Hamm desertirt.
1812 X
Der Refracteur Schwager ist arretirt und abgeliefert.
1813 I
Am 29. Januar haben die Conscribirten des Jahres 1813 gelöst und sind der Herr Präfect mit der Ruhe, welche unter den Conscribirten des Cantons Sendenhorst herrschtem sehr zufrieden gewesen, auch ist kein einziger von denselben auf die Refracteurs-Liste notirt.
1813 II
Die Concr. pro 1813 haben Befehl erhalten, sich am 13. März zu Dortmund zu stellen. Diese Consrc., welche sechs aus meiner Mairie sind, versprachen heilig, nicht zu dersertieren.
1813 III
Von meiner Mairie haben sich 4 Conscr. pro 1813 auf flüchtigen Fuß gesetzt, sind aber aller angewandten Mühe ungeachtet, nicht wider aufgegriffen.
1813 IV
Das Kirchspiel hat zu den Militärtransporten von Warendorf nach Münster beriets 29 Fuhren gestellt. Auch hat der hiesige Vorspanns-Entrepreneur einige krank gewordenen Refracteurs mit einem dreyspanningen Wagen auf Frequention der Gensdarmerie bis Steinfurth transportiert.
1813 V
die Kgl. Douauniers mit einer Escorte regulierter Truppen haben dahier Colonial-Waaren gesucht, aber keine gefunden.
1813 VIII
4 von den gestellten 11 Refractuers sind wieder desertiert, aber einer schon wider aufgegriffen. Der General-Pardon hat die tätige Aufgreifung verhindert.
1813 IX
Die aus meiner Marie desertierte Soldaten sind auf 3 Mann wieder zurückgekommen.
===> Polizeiberichte bis September geführt. Am 12. November 1813 besetzen Kosaken Sendenhorst
A 765 Gewerbebetriebe
1813 III 4
Publicandum des Maire Langen: ... solche Lieferungen, welche für die Armee gemacht werden, sollen sofort zugelassen werden.
Was die Güte der Tücher betrifft, so werden die vorjährigen Muster in der Präfektur zu Dortmund und in den Unterpräfekturen auf Verlangen vorgezeigt werden
1813 XI 13 Dortmund (Landesdirektor v Rombeg)
Da die größt Wahrscheinlichkeit vorhanden ist, daß, um den Bedürfnissen der siegreichen Armeen abzuhelfen, vorzüglich wollenen Tücher. Leinwand und Leder, ferner wird geliefert werden müssen, so wollen sie auf der Stelle
1. alle Tücher, grüne, blaue, weiße und grauer Farbe bei der Fabrikation in Re quisition setzen
2. alle vorrätige Leinwand
3. gegerbters Leder und Kalbsfell auf den Gerbereien und Ledermagazinen
(Langen: Fehlanzeige).
1813 I 5 Sendenhorst (Stadtarchiv)
Vorgänger dieses ist der Franz Anton Zartenhausen aus MS gebürtig, welcher vor ungefähr zwei Jahren als Remplacant für mich in französische Dienste getreten ist. Er kömmt jetzt von Stettin zurück, wo er bei der Capitulation als Deutscher nach seiner Heymath entlassen ist. Er ist just bey mir eingekehrt, weil er sehr an Brustbeschwerden leidet, wovon er sich bey mir erholen will. Indem ich mich für die Wahrheit dieser Umstände verbürge, zeige ich Ihnen solche an, damit der Zartenhausen sich danach bey Ihnen legitimieren kann.
v. Vagedes (Friedensrichter zu Sendenhorst; möglicherweise Besitzer oder Pächter der Duckenborg)
....An Franz Anton Zaetenhausen gegenwärtig auf Duckenborg bney Sendenhorst. Da die von der franz. ARmee wieder zurückgekommenen Militär-Personen sich ungesäumt nach MS verfügen, wiedrigenfall sie arretiert ...
Langen
O D
Als die Landwehr sind nach Münster maschirt haben sie getrunken 6 kannen Brantwein 8ggr macht 2 Rthlr
Als sie Trummen haben geholt nach Ahlen haben sie verzehrt für Butterbröde 3 ggr und 3 kannen bir - 2gg 2d
W. Frie
1813 XI 6
24 Kosacken rücken in Sendenhorst ein
1813 XII 17
17 Kosacken von MS über S nach Ahlen
1814 Anfang
Sendenhorst wird dem Zivilgouverneur des preuß. Westfalen v Vincke, unterstellt.
Errichtung von Linie, Landwehr, Landsturm
(1813 III 17 Breslau
Verordnung über die Org. der Landwehr: Alle 17-40j müssen sich der Landwehr zur Verfügung stellen; freiwillige Meldung, falls nicht genügend Meldungen, entscheidet das Los)
====> Wehrbarmachung des ganzen Rheinbundes nach preußischem Muster:
- Linie
- Landwehr
- Landsturm
Landwehr: alle waffenfähigen Männer von 17 - 40 Jahre
- a) Freiwillige
- b) durch Lose bestimme
Landsturm: alle übrigen waffenfähjigen Männer; militärisch geordnet und so gut bewaffnet, wie Mittel und Umstände es gestatten
1814 V 31
Festung Wesel kapituiliert; hielt sich bis zum Waffenstillstand
1814/1815
Organisation des Landsturms; Canton Sendenhorst
Bezirsk-Commandant Bürgermeister Langen
Unterbezirk Sendenhorst:
UB-Commandant Major Schwarte
1. Landsturm-Batallion: Major Schwarte
Adjudant Sulzer
1. Komp: Hauptmann Langen (Vikar)
2. Komp: Hauptmann (CApt) Kocks
3. Komp: Hauptmann Drees; Lt Everke
4. Komp. Capitain Franz Singor
weitere Unterbezirke: Albersloh, Everswinkel, Amelsbüren
1814
Acta generalia über Militärangelegenheiten in Sendenhorst
1814 I 10
Landesdirektor Dortmund an Bürgermeister Sendenhorst:
Steckbriefliche Suche nach einem gewissen Sieger aus Magdeburg, vormal Adjudant. Unteroffizier im 3. Westf. Regiment, der sich einer Untersuchung durch Flucht entzogen hat
Bei dieser Gelgenheit empfehle ich die sorgsamste Aufmerksamkeit auf alle ankommenden Fremden, die unter den jetzigen Umständen nicht zu groß sein kann
17/18 I 1814
Vorladung aller Landwehrpflichtigen
Elmenhorst 15 Personen, dazu 5 Deserteuere
1814 II 3
Capitän Gutson: Mitteilung an der Bürgermeister, die Compagnie (die wohl in S, im Quartier liegt) besteht aus 167 Mann incl eines Feldwebels un der Uffz
1814 III 11 Bürgermeister Langen an Kreisausschuß:
die Arretierten und wieder aufgegriffenen Landwehrmänner meines Bezirks sind von dem dahier anwesenden Herrn Major von Zastrow gleich in Empfang genommen
- Franz Zartenhausen -
Remplacant, für Friedensrichter von Vagedes in französische Dienste getreten. Er kömmt jetzt von Stettin zurück, wo er bey der Capitulation als Deutscher nach seiner Heymath entlassen ist. Er ist jetzt bey mir eingekehrt,weil er sher an Brustbeschwerden leidet, wovon er sich bei mir erholen will
(Signalement: 23 Jahre 5 Fuß; geb zu MS)
gegenwärtig auf der Duckenborg bei Sendenhorst
Landwehrausschuß des Mstr Kreises medelt aus der Commune S. folgende fehlende bzw Desertierte
- Jh Bernd Schmetkamp
- Anton Westermann
- Joh Herman Werring
- Bernd Heinrich Geilern
- Herman Barkholt
- Theodor Heinrich Behring
1814 III 18
Scharfer Tadel Langen durch Kreisausschuß (Zurmühlen):
... daß Sie keineswegs befugt sind, eine einseitige Untersuchung vorzunehmen, und in Betr der Landwehr mit dem Herrn Major von Zastrow in gar keine directe Verbindung stehen: Sie haben desjaöb unserer Weisung von 20. III und der wiederholten Aufforderung vom 4. März zufolge zu verfahren
am gleichen Tag Schreiben ähnlichen Inhalts:
Wir müssen Ihnen übrigens bedenken, daß wir Ihr eigenmächtiges Benehmen keines Weges billigen und daß wir in wieder vorkommenden Falle über Ihre Unfolgsamkeit in Dienstsachen an die hohe Regierungs Commsission unseren Bericht abstatten werden
1814 III 9
Von Zastrow quittiert über desertierte, abgelieferte Landwehrmämmer:
- Christian STapel
- Friedr Edelkötter
- J Th Sandforth
- H Heinrich Tawidde
- J H Älcke
- Balth Niehues
1814 III 20 Dortmund
so lange ein Landwehrmann nicht aus der Provinz ausmarschiert ist und während der Zeit verstirbt, müssen die Begräbniskosten von seinen Eltern oder nächsten Anverwandten bestritten werden. Im Falle des Unvermögens aus dem Kriegsfonds
1814 III 24
Mitteilung v Romberg, Bürgermeister Langen: das in Sendenhorst einquartiert gewesene Landwehr Infantrie Battaillion müßte inzwischen nach Ahlen verlegt sein; wegen der Verzögerung wird Major von der Groeben zur Verantwortung gezogen werden
1814 III 28
Kreisausschuß an Langen:
Aufforderung, die Rechnung über die von Seiten der Kriegsausschuß Deputation gemachten Verzehrung während der in Sendenhorst vom 17 bis 20 Januar stattgehabten Musterung und Losung von dem Gastwirt Schwarte ausgestelt, zu begleichen
Wirt Schwarte übergibt Rechnung in Höhe von 52 Thlr
u a -Wein für die Herren Freiherr von Ketteler, Graf von merfeld, zwei Herren von Böselager (der ganze pucklige, rückständige Adel ist plötzlich wieder da: Napoleon geht, und die Restauration beginnt)für jeden Herrn pro Tag eine Falsche; gesamt 30 Boutellen 15 Rthlr
hierzu ausführliche Aufstellugn vom 12. II. 1814
insgesamt 98 Thlr; 11 Herrn Essen, Frühstück, Abendessen,
43 Boute. rotehn und 51 Bot. Weisen Weil, jede Bout. 10 Ggr; 36 Rthlr gesamt
Material; Siegellack, 3 Bund holländische Federn
(Rechnung wir auf die Gemeinden Everswinkel, Sendenhorst, Alberloe, Alverskirchen umgelegt)
1814 IV 18
Münster legt WErt auf die namentliche Erwähnung: ... die Rechnung so abzufassen, daß darin die Verzehrungs der Herrn von Ketteler, Grafen von Merverldt, zwey Secretairs, zwei Herrn von Boselager und zwei Bedineten mit aufgenommen wird (für die Geschichte? _ Persilschein, guter Eindruck bei den Preußen)
1814 IV 15
Das hohe Gouvermenent hat auf den Antrag de Commandeurs des Landwehr Infanterie Regiments Herrn Major von Gröben genehmiget, daß bey überhandnehmender Desertion der Landwehrmänner deren Eltern oder näcstehn Verwandten arretiert und in das Zuchthaus zu MS abgelifert werden sollen
1814 IV 19
Verfahren der Musterung: Mitteilung an die Polizeidiener: umstehende Landwehrmänner müssen sich am 22. des Monats morgesn um 8 Uhr in Münbster an dem Hause des Herrn Freyherren von Schmissing in Person einfinden um gemustert zu werden
Ich (Langen) werde mich ebenfalls mit dem Herrn Bürgermeisteer Schwarte und Herrn Gemeinderat von Rhemen daselbst einfinden
(Rückseite Liste mit 15 Namen; davon allerdings viele untauglich: Levi Selig, zu klein usw9
1814 IV 22
Münster stellt Beurlaubungen von Landwehrmännern zur Landarbeit in Aussicht (nach den eingelaufenen höchst erfreulichen Nachrichten ...)
darauf namentliche Liste von 21 zu beurlaubenden LWMännern
(Begründung u a: Weil der Vater krank ist und die Hausgeschäfte dadurch sehr leiden; weil der Vateer ein großer Ackerwirt und keinen Knecht hat
1814 V 18
Mitteilung über Desertion: vom 2. bergischen Infanterei Reg. sind inder Nacht vom 9. auf den 10. 200 Gemeinde und 4 Unteroffiziere aus Mainz desertiert
(Affision am Rathaus)
1814 III 30
der aus französischen Diensten zurückgekehrte Bernard Hch Lütkehaus ist nicht in den Listen auffindbar. seine Verheiratung ist wahrscheinlich: d, ist aber vom Dep. Calvados zu bestätigen
4 Wochen Frist (Anm. L. war in die Bretagne ausgewandert und hatte dort eine Französin geheiratet)
- Lütkehaus hat in MS nachgescuht, nach Frankreich zu reisen, um sich über die Heirat zu legitimieren; Familie solle Kaution leisten; 6 Wochen Frist
- Protokoll aufgenommen vom Bürgermeister: B Henrich Lütkehaus erhält eine Frist von 2 Monaten um seine Trauungspapiere aus der Gemeinde Berwie, Dept Calvados zu beschaffen (Ehefrau Maire Louise Elkern); Vater Bernard Hch L. haftet mit seinem gesamten Besitz (Kaution)
- Legitimation bzw Passierschein: Lütkehausen aus der Stadt S. 31 Jahre als, vormals in Bergischen Diensten im 1. Regmient 2. Bataillon, dritte Kompagnie gestanden
- Zwischenbericht Langen: Lütkehaus hat sich aus Caen gemeldet und mitgeteilt, daß er noch unverheiratet sei, sich aber in der Heimat seiner zukünftigen Frau etablieren wolle und deshalb um Befreiung vom Militärdienst anträgt.
Nach Langens Meinung arglistige Täuschung; die Heiratsgenehmigung sollte von Sendenhorst aus nicht gegeben werden
1814 VIII 23
Langen an Tgl Bernard Hernich Lütkehaus: Sohn Bernard Hch hat sich nicht wiedereingestellt, Frist schon seit dem 10. verstrichen; Hinweis auf Haftung des Vaters
1814 VI 27
Desertion der Landwehrmänner
- J B Sommersell (mit allen Montierungsstücken und Tornister
. Christan Sparrenberg von der königlichen Garde
- J B Bartels mit allen Armatur- und Montur Stücken
1814 VII 27
Antrag auf Beurlaubung von weiteren 10 Landwehrmännern, die im elterlichen Hause dringend benötigt werden
1814 VI 26
Aufforderung an alle ehemals in fraz (bergischen) Diensten gestandenen Soldaten, die aus der Gefangenschaft entlassen, sich wieder zu stellen für den Landwehrdienst
1814 VI 26
In der Nach von 21 auf den 22, Juni sind vom Warendorfer Landwehr Batt. auf die bloße Nachricht des Marsches nach Wesels 400 Mann desertiert
- die desertierten Landwehrpflichtigen werden auf Herzogisch Oldenburgischem Gebiet vermitet
- Dortmund: auf alle herumstreichenden Militair-Personen ist strenge zu wachen
1814 VII 17
Anton Schmitz, Sohn des Bürgers Hch Schmitz oo Elisabeth Laes, gibt zu Protokoll:
- vor ca 5 Jahren sei er von der Gendarmerie aufgegriffen und an die Bergische Artiellerie abgeliefert
- von derselben in Spanien desertiert und nach den Engeländern übergeangen, von dieser entlassen; nach Münster
- wolle sich dahier oder in MS verheiraten, bittet um Taufschein
1814 VIII 20
Energische Auffoderung mit allen Mitteln die Wiedergestellung der pflichtvegessnenen Deserteure zu bewirken; auf alle mögliche Art ihren Aufenthalt zu auszukundschaften, auch bei Tag oder bei nach unterwartet und wiederholt Haussuchungen anzustellen; Einsatz des Landsturms
- Gemeiner Anton Sommersell
- gemeiner H. Schmetkamp
1814 VIII 21
Entlassung weiterer landwehrmänner (zum Besten des Landes) in Aussicht gestellt
Darauf Lust von 15 Gemeinen, meist söhnen von Bauern
1^814 IX 24
Verzeichnis auswärts geborener, zu entlassener Landwehrmänner:
ua - Franz Uphoff, geb Ochtrup, Lumpenhändler , 6 Jahre in Sendenhorst. einziger Sohn eines alten Vaters
1814 X
Landwehrmann Christian Stapel will die Tochter de in Drensteinfurt
wohnenden Schmieds Theodor Schmitz heiraten und bittet um Entlas-sung aus dem Militärdienst
1814 XII 2
Landwehrmann Knöpker aus S. zeigt an: vor 5 Jbin ich als rempacant für theodor Schweling in frz Dienste getreten und vor 1/2 Jahr aus englischer Gefangenschaft zurückgekommen; wohne jetzt als Branntweinbrennerknecht beim Branntweinbrenner Wenning in der Stadt Drensteinfurt.
Ich diente bei den Franzosen unter die Bergischen Lanciers unter 2. Escadron 6. Compagnie, bin in Spanieen bei Solata 1813 am 23. October von den Engeländern gefangen genommen und nach Pothmud (Portsmouth) geschickt, von da über Frankreich nach Düsseldorf.
Entlassung bis auf Weiteres
1814 XII 9
Johan Herman Anton Schwaer, vormals in Bergischen Diensten: sei in der Feistung (!) Momade nahe am Fluß Maas gefangen geworden und als Krieges Gefangener von Station zu Station näher nach Deutschland geführt worden. Auf dem transprot als Gefangenner sey er krank geworden und hätte im Spital zu Porquie, Wallanche, Cambre 'krank gelgen. Nachdem er etwas genesen gewesen, hätt er eine Marschroute nach seiner Hymath erhalten, Er seye ungefähr um Jacobi d. J. bey seinen Avnerwandten Große Schute Everswinkel ngekommen wo er sich bis jetzt aufgehalten.
Beschwerde, daß 7 Landsturmmäner unter Führung des Polizeidieners ihn arretieren wollten (er war zufällig nicht im Hause)
1814 XII 21
STadt- und Gerichtsästimator Feiling erklrät: sein Sohn Gerhard habe als freiwilliger Landwehrmann sich unter dem 4. Bataillion 1. Compagnie Westf Landwehrinfanterei verdienstlich gemacht (als Unteroffizier). Nun wolle er, der Vater, seinem Sohn die hiesige Stadt- und Gerichtsaestimatorstelle übertragen. Er habe ihm schon früher assistiert, er wolle auch jährlich von seinem Verdienste dem Vater abtreten
1814 V 1
Zusammenkunft und Schwur aller Landsturmmänner ("Heerschau")
Beamte im Bezirk Sendenhorst:
Notaire: Kreutzhage
Marmett
Schlüter
Huissiere (Gerichtsvollzieher): Drees
Singor
Vikar: Langen
1814 VII 17
Aufstellung einer Cavallerie-Abteilung:
UB Sendenhorst: Rittmeister Friedensrichter von Vagedes
Wachtmeister Niester
Lieutenant Silling sen.
UB Albersloh RM Hpt Hockelmann
WM Everhard Schulte Entrup
LT Albert Dernebocholt
UB Everswinkel RM Herr Schürmann
WM Hauptmann Niemer
LT ein ansehnlicher Schulzensohn
UB Amelsbüren RM Hpt Heidhorn
WM Herr Harling
LT Verwaltur bei dem Herrn Bürgermeister Sudhof
Pro Unterbezirk 60 Berittene; nach Möglichkeit 20 Berittene pro Kompagnie
1815 VIII 11
Einnahme von Paris
Wohlgeborener Herr Bürgermeister
Zufolge eines erhaltenen hohen Befhels wird am sonntag den 13ten dieses ein Dankfest und ein feierliches Tedeum zur Danksagung wegen geschehenen Besitznahme der Stadt Paris durch die verbündten Mächte gehalten werden.
Zu dieser Feierlichkeit will ichj Sie und die übrigen Gemeinderäte hiedurch freundliche einladen, um gegen 10 Uhr morgens dabei zu erscheinnen und ersuche Sie dieselbe darüber in Ketnnis zu setzen
Mit vorzüglicher Hochachtung
der Pfarrer Darup
(fast gleichlautendes Schreiben Bürgermeister Langen an ein Wohllöbliches Gericht; Langen befürchtete, da er nicht selbst eingeladen, um seine Konpetenz)
Vorspann 1814
Acta über die beim Durchmarsch der Truppen crepierten Pferde und verloren gegangenen Wagen
1814 - 1817 ( A 1106)
12. März 1814
Pferde hat mein Bezirk bis jetz noch anders nicht verloren, als die die auf der Landstraße liegen geblieben sind
15. 04.1815
Bauer Erdmann Elmenhorst war ein Wagen mitgenommen worden: Taxiert von den Nachbarn und vom Zimmermann Bernard Hernich Feiling (wohl der Hersteller des Wagens) zwischen 60 und 80 Thlr (durch die russischen Truppen genommen)
Reaprtions-Register zur Aufbringung der Kosten des durch Kriegesfuhr verloren gegangenen Wagen des Colon Erdmann
Umlage auf sämtliche Bauern des Ksp (gesamt 107 Pflichtige) ergibt die Summer von 73 Rthlr
27.12.1815
Nachweise der beym Russischen Truppen marsch im Jahr 1813 1814 zum vorspann gedienten und nachher crepierte Pferde der Eingesessenen des Kirchspiels Sendenhorst, Bezirk Sendenhorst
insgsamt 13 Geschädogte in der Zeit vom 7. November 1813 9. Februar 1814
27.12.1815
Nachweis der beim Durchmarsch russischer Truppen durch das Militär mitgenommenen Ackerwagen
Die Anspänner sind zum Vorspann von MS bis Coesfeld beordert aber zu Coesfeld nicht abgelöst worden und mit Gewalt durch das Militär bis nach Bockholt mitgenommen worden.
wie die Anspänner keine Fourage für ihre Pferde merh hatten und die Pferde durch ERmattung den Wagen stehen lassen mußten. haben diese die Pferde von dem Wagen lsogenommen und dem Wagen in Stich gelassen
- Colon Sandforth, ein Ackerwagen verloren 50 rhtl (durch kaiserlich russische Truppen)
Mitanspänner Tüte bestätigt
3. Juli 1816
Forderung der Bauern Sommersell und S Bering
Bemerkung Langen: Abschätzung richtig und die Gründe stichhaltig; weil dem Sommersell in 3 Jahren fünf Pferde crepiert sind, wovon einige auf dem Vorspann ebenfalls viel gelitten haben sollten. Der Bering verdient ebenfalls den ganzen Betrag zu empfangen, indem derselbe dadurch sehr heruntergekommen weil vor einigen Jahren sein haus total abgebrannt und 2 Pferde dazu verbrannt sind (die beiden Pferde des Sommersell und Bering waren beim preußischen Truppenmarsch 1814 crepiert)
30.Juli 1816 Romberg, Dortmund
Der Verkauf der vom S M der Provinz geschenkten Demobil gewordenen Pferde ht stattgefunden und die bei der hiesigen Kasse geführte REchnung weiset 26.778 Rthlr auf
Extrat aus der General Rapratition über Entschädigungsgelder für die auf dem Vorspann verlorenen Pferde:
entstanden durch Preußen 113 Rhl
durch Russen 1325 Rthlr
9.8.1816
erste, vorläufige Zahlung von Entschädugungsgeldern (534 Taler)
18. Juli 1816
Abrechnung der Entschädigung
1. über die den Münsterschen Landwehrtruppen gelieferten Gegenstände und Naturallieferung
2. die zugleich eingereichten Liqidationen der an Ruschische sächsische und Hanöverische Truppen geschehenen Leistungen
3. in die Magazine zu Haltern und Münster gelieferte Naturalien
Liquidation der durch den Transport der russsciehn Truppen denselben verabreichten Vorspann November 1813 bis Februar 1814
Die durch den Transport der russischen Truppen (meist Kosaken, oder einzelne Offiziere) gefallenen Pferde werden auf 580 Rthlr taxiert (nach einer späteren Aufstellung 745 Tlr)
1096
Acta Gemeralia über Lieferungen 1813 - 1914
Liquidation des dem ussichen Truppen vom 6. Nov 1813 bsi den 20. Juny 1814 in dem Bezirk Sendnhorst verabfolgten Vorspanns
Gesamt 917 Thlr
8, Nov 1813
Mehrfach ausgestellte Bescheinigung, daß die Kosten durch die Kosacken am 6.7. Nov tatsächlich entstanden
ERsatzlegitiomation,. da der Commandeur sich geweigert hatte, ein Quittung auszustellen
Copia
Rechnung des Chirurg Sulzer zu Sendenhorst über 6 Rthlr 20 Ggr Curkosten für Heilung des von den Russen mit Schlägen mißhandelten Polizey-Dieners Panning
Der Bürgermeister
(Panning trug wahrscheinlich französische Uniform, Mütze oder Kokarde
Rechnung des Silling
12 Mann 2 mal Essen, wobei alles Mögliche angeschafft werden mußte 16 Rthlr
40 Bouteillen Wein 16-16
Heitzung und Licht nebst 50 Kerzen im Saal und auf der Deele 4 -
13.11.1813
einen russischen Obersten nebst 10 Offiziere bey seiner Ankunft zu Mittag gespeiset, für die Tafel 6-12 Rt
Für Wein, nemlich 20 Boutellien
8- 12
Verzeichnis der aus der Gemeinde Sendenhorst im Monat April bis Juny 1814 zu Münster gestellten Vorspann
24.05.1814
Liquidation betr. der von 16. Januar bis 19. Januar 1814 1500 Mann Sachsen ; dreimal verpflegt, insgesamt 4500 Portionen, 20 Scheffel Hafer, 20 Bund Heu und Stroh
auf Reqisition eine kgl Sächsischen Majors, Commandanten eine Grenadierregiments
und muß das gute Betragen dieser Truppen vorzüglich rühmen
641 Tlr
6. - 8 März 1814
Hanoversche Freywillige Jäger 2400 Portionen, 92 Rationen Fourage
Februar 1816 Dortmund
Aufforderung, alle Quittungen und Forderungen sofort einzureichen, u.a. für die Englisch-Deutsch Legion, deren Marsch nunmehr beendigt ist
18. July 1816 Dortmund
Aufforderung, die Kosten beim Wiedereinmarsch der Kgl Preußischen Truppen zur Verfügung gestellte Verpflegung, Vorspann und Pferde, die bereits zur Erstattung eingereicht wurden, nämlich
1. über die den Munstr Landwehrtruppen gelieferte Gegenstände an Naturalleiferung 11121 Tlr und
2. über die den Kgl Preuß Truppen gelieferten Gegenstände für 2170 tlr bei der künftig vorgesetzen Behörde wieder in Anregung bringen.
Die Liquidationen der an russ. Sächs. hannöversche Truppen geschehenen Leistungen sind geeigneten Orts zur Liquidation gebracht, ebenfall die L. über die in die Magazine zu Haltern und MS abgelieferte Materialien und Vorspannliquidationen im Wert von 5616 Rthl
Romberg
24. May 1814
General-Übersicht alles dasjenige was die Hohen Verbündeten Mächte und die übrigen Bundesstaaten an Geld und naturalien aus dem Verwaltungsbezirk Sendenhorst bis zum 26ten May 1814 bezogen haben.
1. Kaiserlich russische Truppen 3781 Rtlr
2. Kgl sächsische Truppen 652
3. Hannoversche Truppen 422
4. Köngilich Preußische Truppen 2170
5. Magazin zu Münster 656
6. Magazin zu Haltern 153
7. Münstersche Vorspann Commission 5716
8. Münstersche Landwehrtruppen 11121
Summe 24673 Rthlr
Hierunter sind aber noch nicht begriffen die auf dem Marsch krepirten Pferde und mitgenommenen Wagen, indem darüber schon ausfürhlich Verhandlungen eingereicht sind
Da münstersche Landwehr BVataillion Infanterie Regminent hat vcom 4. Febr bis 21 März in Sendenhorstr cantoniert;: auf Requisiton des Herrn Major und Commandeurs von Zastrow
19. Okt 1816 Oelde
Anweisung die Reg Veordnung 109, Amtsblatt 11 genau einzuhalten
Der landräthliche Commissairus des Beckumer Kreis (v. Merveldt?)
StAS 1096
Acta Generalia über Lieferungen und Leistungen in den Kriegsjahren 1813 und 1814 von Sendenhorst
Am 6./7. Nov 1813 wurde Sendenhorst von Kosaken besetzt. Am 13. /23. 11. und 18 Dez. waren weitere Einquartierungen und Durchzüge. In der Bevölkerung machte sich starker Unmut breit, der sich offensichtlich auch gegen den Stadtrat und vor allem gegen Bürgermeister Langen richtete.
Verschreckt und verunsichert rief Langen Stadträte und angesehene Bürger von Stadt und Kirchspiel zusammen und hielt ihnen eine vorbereitete Rede.
Aus der Einladung (unterschrieben von Langen und Schwarte (Schwarz):
Wir haben es für das Interessse der Gemeinde nützlich und nothwendig gefunden, Sie über verschiedene Gegenstände zu fragen, um dadurch ein alggemeines Resultat fassen.
Wir haben das Zustrauen zu Ihnen, daß Sie nur bloß als Patrioten für das allgemeine Interesse handeln, und das allenfalsige Privat-Ineresse gänzlich beseitigen werden.
Ich rufe Sie daher auf, Morgen als dem 21. des Monats des Vormittas 8 Uhr auf dem hiesigen Rathause zusammen, inmaßen Anträge zu hören und ferner Resultate zu fassen.
Entschuldigungen nicht erscheinen zu können dörfen wir in vorliegendem Falle nicht annehmen und deshaln werden wir mit Gewißheit die persönliche Gegenwart erwarten.
Aus dem Protokoll
... eine andere aber so wichtige Absicht aber, warum ich Sie zu dieser Repartition versammle, ist folgende:
Es ist hier allen bekannt, wie manges dahier in den Wirtshäusern und anderen Zusammenkünften über die hiesige Verwaltung gesprochen. Menschen, die kein Gewissen haben, sprechen die großen Verläumdungen, ohne von der Sache Kenntnis zu haben und selten ist ein Rechtschaffener zu finden, der solchen Verläumdern widerspricht. Ich wünsche daher Sie meine Herren! über alles was in dieser Hinsicht jetzt geschieht in Kenntnis zu setzen, und erwarte dann auch von Ihnen, daß Sie bey solchen Vorfällen ihre Pflicht erfüllen werden die Schlechtdenkenden, und Schlechtredenden zu belehren, und zurechtzuweisen, wollen aber alsdann diese noch fortwährend solceh verruchte Menschen bleiben, welches ich nicht hoffe, so werden Sie es noch zur Zeit dahier, und dann in jener Welt verantworten müssen.
folgen Einzelheiten
06.11. und 07.11. 1813
Die Avantgarde der Russen, welche in Kosacken bestanden: 300 complette Portionen
13. 11.
Zwei russische Regimente auf Requissiton von 2 Obersten 3150 Portionen
23.11.
ein Unteroffizier mit 4 Mann vom russisch.-kayserlichen Ulanden Regiment 10 Portionen
18.12.
17 Kosacken, 34 Portionen
auf Requisition der urssischen Avantgarde, welche nach Versicherung des Dolmetschers über 1500 Kosaken gewesen ist.
24 Kosacken, welche die Quartiermeister vorstellten, machten fast jeder eine besondere Requisition ohne sich auf Rationen oder Portionen einzulassen, und dieses geschah auf eine solche Barbarische Art, daß man nur bey jeder Gegelegenheit suchen mußte, den Kopf aufrecht zu halten.
Der Generalstab quartierte sich in der Stadt ein, die übrigen bivouackirten theils auf dem Kirchhof, und theils vor der Stadt; die Bretter zu Hütten, die Leitern und Ringsten zu Kriuppen pp. wurden des anderen Morgens ins Feuer geworfen und verbrannt, die landesherrliche Steuerkasse wurde mit Gewalt genommen und der Dolmetscher mußte bestochen werden, daß man mit ihm sprechen konnte.
Dabey mußten 30 Schneidermeister angeschafft werden, um von dads gelieferte Tuch Mäntel zu verfertigen, wozu gleich 100 Talglichter, auch Leinwand, Garn pp, auf der Stelle geliefert werden mußten. Die ganze Nacht hindurch dorfte kein Bürger schlafen gehen, denn die auf dem Kirchhofe und nahe der Stadt angelegte großeFeuer drohten jeden Augenblick Unglück, weshalb dann auch die Branntgerätschaften in Bereitschaft gehalten wurden (eine Behandlung, welche man noch in hiesiger Gegend noch nie von Menschen gedacht hat)
Ausgabenaufstellung:
222 Berl Scheffel Hafer 296 Rt
15000 Pfd Heu 222
15000 Stroh 125
100 Fuder Brandholz 300
2000 Fuß Bretter 125
300 Leitern und Wagenringsten Stück 16 Gg 220
120 Ellen Tuch, die Elle zu 2-12 Rt 300
4 Ellen feineres schwarzes Tuch 13
Bindegarn, Leinwand, 120 Talglichter
Branntwein 23
Verpflegung des Generalstabs 40
dem Dolmetscher zahlt 20 Kronthaler 31
1500 Mann Verpflegung im Ganzen 1000
Kosten pro November 1813 4162 Rthlr
16.-19. Januar 1814
Liquidation der kgl Säcksischen Truppen 1500 Grenadiere
8.März 1814
Sind in Sendenhorest im Quartier gewesen 800 Mann Jäger
vom Hannöverschen Jäger Corps (Feldjäger) 314 Rt
Verzeichnis der in der Commune S. vom 9. 11. bis 20. 03. requirierte Spänne
....
11.02.1814 Lützowsches Corps. Linnemann und Rhemen Vorspann nach Herbern
mehrfach: Kriegsgefangene nach Warendorf (Lager?)
26.02. 1814 Mecklenburger Quartiermacher nach Dülmen
11.03. Schwedische Artillerie
10.03. Elmenhorst: Ist desertiert
gesamt 337 Postionen, zusammengestellt zu MS vom Vorspannkommissar Bothe
3. Münstersches Landwehr Bataillon Infanterieregiment hat vom 4. 2. bis 21. 3. 1814 in Sendenhorst kantoniert
828 Mann, 51Tage verpflegt, jeweils drei Mahlzeiten 10557 Rthlr
08.03.1814
Um die Bagage der freywilligen Hanöverschen Jäger, Kranke, Pulverwagen und Gerätschaften der Büxenschäfter (?) nach Bilekum hinter Hamm zu transportieren (gemeint ist wohl Pelckum)
05.06.1814 Dortmund
Bezug auf die Verpflegungs Convention mit den Russen abgeschlossen zuKalisch; Ernennugn REg Rat Müller als Verpflegungskommissar
Vergütung nach Marktpreisen, Berliner Maße usw
28.03. 1814
Erklärungen mehrerer Bauern, daß ihre Pferde krepiert; dabei Zeugenaussagen der Nachbarn
verlorengegangene Pferde:
- Zeller Silling
- s. Northoff
- Sandfort (halber Wagen)
- Tüte
- S, Bernd ein schwarzer Wallach auf der Fuhrreise nach Halle
- Nietert eine weiße Stupe nach Halle krepiert
- Hückelmann auf der Kriegsfuhr der Kosacken nach Coesfeld
- Frye, 12j Wallach auf dem Weg nach Beckum
- Sandfort, 1/2 Wagen auf der Reise nach Beckum
- Hoppe 2 Pferde krepiert
- S. Nordhoff nach Dülmen ein 11j Pferd, Mutterpferd
- S. Bering ein Pferd auf der Kriegesfhur nach Coesfeld, wohin er in der Geschwindigkeit einen gewissen Major Bülow in einer Kutsche fahren mußte, krank geworden und kurze Zeit nacher krepiert, 8j alt, Mutterpferd
18.07.1814
noch einmal: daß die hiesige Commune durch den Überfall der Russichen Avantgarde außerordentlich gelitten hat.
Wenn nun auch in der anfänglichen Berichtserstattung diese Kosten größer angegeben, als sie wirklich sind, so lag dieses in der Requisition der Kosacken, und ist jetzt eine richtige Darstellung der extraordinairen Kosten durch Vernehmung der Betheiligten selbst, teils durch Abhörung der Nachbarn zusammengebracht
In Hinsicht des den Bürgern mit Gewalt genommen Fourage Korn ohne Maße und Gewicht, nach Augenmaß ...
Über das auf meine Requisiation gelieferte Tuch habe ich Rechnung verfertigen lassen
Das Tuch Leinwand wurde des nachts von den Kosacken Schneidermeiter übergeben, und daselben 20 Schneider gestellt, welche in der nämlichen Nacht davon Mäntel verfertigen mußten.
... 20 Cronthaler an den Dolmethscher, indem in Sendenhorst kein einziger war, der russisch sprechen konnte, und der Dollmetscher besonders, der erste mit Gewalt noch eine größere Anforderung machte, man also gezwungen wurde, im mit gesundem Körper davon zu kommen, mit demselben so gut möglich zu accordieren und zu bezahlen
Verzeicnis der durch die Cosacken und russioschen Truppen den Einwohner mit Gewalt genommenen ... Gegenstände an Buch, Leinwand, Holz, Fourage ..
ua. mehrere Bierkrüge, Brandeimer, Stiefel, 7 Maaß Branntwein, 8 Hopfenstöcke, Zinnerner Löffel, Branntweinglas, Bretter, Schubkarre, Wickenkorn
Insgesamt 90 geschädigte Bürger, Gesamtschaden 673 Rthlr
A 1099
Rechnung über die durch Kosacken am 6. und 7. November 1813 veranlaßten Kosten
1820 - 1927
10.05.1820 Bürgermeister Langen an communal-Empfänger Richelmann, Eversw.
Die Kosaken-Rechnung mit Belegen ist zwar eingegangen, aber ganz unvollständig und nicht geheftet
Forderung, die Originalbelege sofort beizubringen
10.08.1824 Langen, Ahlen an Bürgermeister Röhr, Sendenhorst
Hinweis, daß noch eine Rechnung über an russische Truppen gelieferte bedeutende Gegenstände sich in der magistratur Register Sendenhorst befindet.
Die fragliche Rechnung ist die erste Kosakenrechnung vopm 6/7. November 1813
Übrigens darf ich sie Herr Bürgermeister nochmals dringend ersuchen, die in Fine ihres verehrten Schreibens gemachte Äußerung nch auf einige Wochen unrealisiert zu lassen, indem ihnen meine jetzige Lge allzugut bekannt ist, als daß ich specialia aufführen sollte, Erfreuenen sie mich demnach mit einem Schreiben, woraus ich ihre Willfahrung entnehmen darf
Rechnung über Einnahme und Ausgabe der durch Kosacken am 6/7 Nov 1813 der Gemeinde Sendenhorst veranlaßten extraord. Kosten
eingereicht Herrn Bürgermeitser Langen am 29 Dez 1819 mit sämtlichen Belegen
Randbemerkung Röhr: Bis auf die Notaten mit Belegen und ind calculo richtig
hiernach Ausgaben 690 Rt, Einnahmen 696 Taler, Überschuß 5-19 Taler
10.04.1826
Bürgermeister Röhr unterzieht die Rechnung Langen einer kritischen Prüfung, findet Unstimmigkeiten,falsche Maße, Preise, zB:
sind 34 Flaschen Wein berefhnet, die Falsche zu 10 Gg = 14 Tlr 4 Gg. Da auf Beleg 2 von dem Bürgermeister Langen die Flasche Wein zu 8 Gg moderiert ist, so hätte dies auch hier auf der Rechnung seiner Frau geschehen müssen, und werden daher pr0 Flasche 2 Gg mit 2-20 Tlar moniert
Die Rechnung schließt mit 5-2 Tlr Bestand, welcher abgeliefert werden muß
03.07.1826 Oelde
Kritische, vierseitige Durchsicht durch den Landrat, hier unter anderem falsche Preisangaben des Langen
... damit der Langen zu seinem Vorteil für das Maß Branntwein 10 gg erhalten, während
nach Beleg 77 der von Schwarte gelieferte Branntwein nach den Lokalpreisen zu 6 Gg moderiert, sind die anfänglich in Rechnung gestellten 5 Maß, welche pro Maß zu 10 Gg den berechneten Betrag von 2 Tlr ausmachen, in 8 1/3 Maß umgeändert, um auf diese Weise wirklich 2 Rtl erhalten. Üebr deise anscheinende Verfälschung wird verantwortliche Auskunft erwartet, und es werden vorbehaltlich der weiteren Verfüfung berechnet (neue Rechnung) ... daher Defekt zu lasten Langen 20 Gg
5) Es ist zwar unerhört, daß p.Langen die angeblich von den Koscaken genommenen 20 Kronentaler sich von der Gemeinde hat vergüten lassen, da indeß der Gemeinderat die Richtigkeit bescheinigt hat, so muß die Scahe auf sich beruhen
... Langen soll aufgefordert werden, den Defekt von 13 tlr in die Gemeindekasse zu überweisen.
26.08.1826 Everswinkel Richelmann
... der Wirtschafter Westhoff, früherhin Silling, versprach mit bei meiner letzten Anwesenheit in Sendenhorst die monierte Quittung über 2 Rtl für 1 Fuder Holz zu schicken ist aber solches nicht erfolgt
26.9´08.1926 Bürgermeister Röhr
... der vormalige Bürgermeister Langen wiegert sich in dem urschriftlich beigehenden Schreiebn die ihn treffenden Notaten zu erledigen, der Urgrund dieser Weigerung sti zu einleuchtend, als daß es nötig wäre, hierüber etwas zu agen; nur die Bemerkung dürfte nicht überflüssig, sein, daß Langen die fragl Rehcnung erst auf die ihm eingelegt gewesene Location (?) unterm 21 Juni 1824 an mich abgeliefert hat, und also an eine Verjährung nicht gedacht werden kann
04.09.1826 Landrat an Actuar Langen:
Da Weigerung zur Rückzahlung, Exekution durch den Gerichtsboten
Randbemerkung LR: Langen will sich auf nichts einlassen, sondern hat vielmehr auf ein rechtliche Gehör provocirt, Ich habe dieses der Kgl Reg bereits angezeigt, und werden Ihnen von dem ResultateNachricht geben
Einspruch bei der Regierung setzt zumindest die Exekution aus bis 1. November 1826
20.06.1826
Umfangreiches Konvolut über die Richtigkeite der Rechnung durch Langen
... Da die vormalige competente behörde die Ausgleichung dieser Kosten angemessen gefunden und gut gehißen, so kann wohl gegenwärtig von einem Vorwurfe für den Unterzeichneten keine Rde mehr sein, Hat anderwärts ein ähnliches Verfahren nicht stattgefunden, dann liefert dies den Beweis, daß man anderwärts ein großes Vertrauen in die 1814 von den höheren Behörden erteilten Versicherungen wegen Vergütung der russischen Durchmarschkosten zufolge der mit Rußland darüber geshclossenen Verträge gelegt hat, ein Vertrauen welches leider getäuscht worden ist. --
Das Monitum (zu teurer Wein) beruht auf Urkunde der Vehältnisse die Ehenrafu Langen war Weinhändlerin und konnte ihren Wein , wovon die gemeinste Sorte damals 10 Gg galt, beliebig verkaufen. Der Bücker war damals kein Weinhändler und lieferte blos den Kirchenwein nach dem festgesetzten Preis vonm 8 Gg pro Flasche, welcher hier zur Aushülfe genommen
.. betr. 20 Krontaler (Monitum). Der Unterzeichnete bedauert, daß der Verfasser dieser Monitorien ncuth zugegen gewesen ist, als die STadt Sendenhorst im Jahre 1813/14 unter dem Druck der Kriegslast und Einquartierung fast erlage, Derselbe würde dann die Lage eine Verwaltungsbeamten in solcehr Crisis besser zu beruteilen wossen und hätte sich von den lediglich zum Wohl der Gemeinde geschehenen Aufopferungen des Unterzeichneten überzeugen können. Er wrüde dann gesehen, und in in der Tat unerhört gefunden haben, daß der Unterzeichnte bei er größten Last und Anstrengung die die damalige Zeit bei tage und bei nacht erfordert, dann noch ohne alle und jede Verpflichtung jedesmal die Chefs oder Commandeure des einquartiereten Truppenteils lediglich asu dem Grund um den Bequartierten ein gutes Betragen der Mannschaften zu sichern und bei vorfallenden Excessen desto eher Schutz und Hülfe zu erlangen in siern Behausung als Gäste aufnahm und bewirtete, so daß derselbe oft zwei und merher Oberste mit ihrem Gefolge und mannigmal 10 bis 12 Offiziere an der Tafel hatte und bewirtete, ohne dafür der Gemeinde etwas zu berechnen, und ohne auf eigene häuslichen Leiden bei einer anhaltend kränklichen Frau zu achten
Bei derartiger unter den Augen des damaligen Gemeinderats statt gefundenen unerhörten Aufopferung muß es daher höchst kränkend und wahrlich empfindlich sein, wenn jetzt anscheinend alles herangsucht wird, um die ohnehin trübe Rückerinnerung seine verhängnisvolle Periode bei dem Unterzeichneten noch merh zu trüben und von erlittemen großen Verlust noch fühlbarer zu machen
28.08.1827 Reg Münster
Finalabschluß; Regierung bleibt dabei,Langen verschuldet an Defekten 14-15 thl... dem Langen sind aber seine ungeziemende Äußerungen bei der Notatenabeantwortung ernstlich zu verweisen
15.09.1827 Röhr an Langen.
Ihnen zur Last defektierte 14 Tl 15 Sg welche Ihnen bei der bekannten Abrechnung werden angerechnet werden
Übrigens soll ich Ihnen Ihre ungeziemenden Äußerungen bei der Notatenbeantwortung, wie hiermit geschieht, ernstlich verweisen
Landsturm
- 3 -
Sendenhorst, den 16ten May 1814
Herrn Major Schwarze!
bey dem Colon Hoppe, Ksp. Sendenhorst und bey dem Schulte Bering daselbst halten sich 2 Landwehr Männer auf.
bey dem Ersten der Otto Kamphus von Wiedenbrück
Bey dem zweyten der Bruder des hieselbst wohnenden Jungfermanns. Diese beyde Menschen wollen Sie Angesicht dieses durch den Capitain der betr. Compagnie, nemlich durch den Capt Singor angesichts dieses arretieren und mir vorführen lassen.
Der Capt nimme diese Execution fürs erstreemal seblst vor, wird aber durch einen Unterofficier und 4 Gemeine junge kräftige Landstürmer begleitet.
Hiebey muß mit der größten Umsicht und Glimpf verfahren werden
Der Cantons Commandant
Langen
Verhandelt den 19ten May
In Gemäßhiet des und vom Capitain Franz Singor von der vierten Comapgnie des 1ten bataillions Cantons Sendenhorst in betref der Arretirung des Johan Henrich Jungfermann, aus der Stadt Sendenhorst gebürtig, beym Schulten Bering Kirchsp. Sendenhorst und dessen Jonsthoveler Bauerschaft dienend, erhaltenen Auftrags haben wir Lieutenants Jan Bernd Winkelman und Johan Henrich Horstrup mit Zuziehung des Feldwebels Johan Frenking, Unteroffizier Bernd Henrich Feigeler und gehöriger Anzahl Landwehrmänner uns ungefähr halb Ein Uhr nach der Bahausung des SChulten bering begeben und das Haus desselben mit der gehörigen .. Manschaft umsetzt, worauf wir Officiere und Unterofficiere ... Jungffermann, welcher bwy ihm diene, wäre hierauf erwiederte derselbe, daß der Jungferman am 15ten May nach Freckenhorst gegangen sey und am 16ten des Mittags ein Uhr noch nicht wieder zu hause gewesen seye: Hierauf haben wir den Schulten Bering gefragt,wie lange er den Jungfferman in Diensten gehabt, worauf
1814 V 11
Hauptmann Kocks: Nachweis der Landsturmmänner der 2. Comp, die sich auf eigene Kosten mit eingem Gewehr versehen wollen.
1. ...el
2. Adolf Lammerding
3. J H Bücker
4. J Th Beumer
5. J Herm Kammann
6. Anton Wieler
7. B H Bückers
8. Franz Uphoff
Kirchspiel
1. Zeller Rinckhoff
2. Joan Theodor Brüser
Verzeichnus der Landsturmmänner der 2. Comp., die bei der Heerschau am 1. Mai 1814 nicht erschienen und auch nicht geschworen haben:
1. Lütkehaus
2. Ferd Broeck
3. Itzig Levi
4. Balth Terbeining
5. B H Bröker
Kirchspiel:
1. J Th Keppler
2. Z Rinkhoff
3. B H Gronewäller
4. Joh B Bülte
5. Joseph Tronenkötter
6. B Th Suermann
7. B H Termülen
8. Joan B Middrup
9. Balthasar Suermann
__________________________________________________________________________
OD
An Landsturmmänner habe schon zum Transport geliefert:
- 20 nach Steinfurt
- dito des anderen Tages
- 6 nach Albersloh
- 5 nach Hoetmar
- 2 nach Steinfort wegen Geldtransprot mit Herrn Ringelberg
Summa: 53 Mann
Capitain Langen
1814 V 24
An den Herrn Major von Scshwarte vom 1. Landsturm Batallion des Cantons Sendenhorst
Das hohe Militair gouvernement hat bemerkt, daß in einigen Gegenden zu häufige Waffen-Übungen des Landsturms stattfinden, wodurch die Leute zu sehr von den Geschäften und Gewerbe angezogen werden. Es ist daher verordnet worden, daß der Landsturm wöchentlich nur einmal zur Waffenübung versammeln soll. Sie wollen daher gefälligst an die Herrenn Capitains auf das schluenigste verfügen, daß0 von nun an nicht anders als auf Sonn- und Festtagen exerciret werden soll. die angemessenste Zeit hierzu wird seyn des Sonntags-Nachmittags von 4 bis 6 Uhr.
Ich wünsche, da0 Sie ... halten, daß nicht länger exerciret werde, dann hat auch der Landmann gute Zeit, gehörig sein Vieh zu füttern und sich zeitig zur Ruhe zu begeben, damit er des anderen Tages wieder arbeiten kann. Übrigens darf auch nicht alle Sonntage das ganze Batallion zusammengezogen werden, sondern soll in der Regel nur Compagnieweise exerziert wernde, und überhaupt muß jedesmal der 10.te Teil der Mannschaft abwechselnd zu Hause bleiben.
Indem ich Sie ersuche, sich genau nach dieser Verfügung zu richten, versichere ich Sie meiner besonderen Hochachtung
Der Commandant des Canton (Langen)
1814 V 26
Nach hoher Verfügung vom 20. Mai und Instruktion vom 6. April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte vom Landsturm dispensieren lasen. Beamte können auf Wunsch auch verbleiben
1814 VI 1
Auf Wunsch der Capitains des Batallions soll jedem eine Exerzier-Catechismus zugestellt werden.
1814 VI 2
Apotheker Oesterling wird vom Landsturms-Dienst dispensiert.
Aus dem Antrag des Oesterling: In dieser Hinsicht muß ich mich nach der Landsturmverordnung, wo ich nicht darauf beziehe, daß diejenigen welche keine Substitut oder STellvertreter an dessen Stelle nicht erhalten können, von dem Landsturm befreiet wären, auch soll nach der nämlichen Ordnung, wenn der Feind im Lande käme, die Apotheker und Ärzte sich zuerst von Ihren Wohnsitze entfernen.
Oesterling droht, falls eer nicht dispensiert wird "sehe ich mich dieserhlab genöthiget, mneien Beschwerdedn dem hochlöblichen Medicinal Collegium in Düsseldorff zu Entscheidung vorzuelgen
1814 VI 8
Aufstellung einer Tabeel der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert Anforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues
1814 Vi 8
Resolution Capitain Langen wegen Weiterverwendung im Landwehrdienst
1814 VIII 4
Major Schwarte an Hauptmann Langen
Nach der verehrlichen Verfügung des Herrn Cantons-Commandanten Langen von 2. d. M. in Hinsicht einer zu haltenden täglichen Wache auf der hiesigen Wachstube, um im nöthigen Fall der Transportierung nicht in Verlegenheit gesetz zu werden, wie schon bereits geschehen, daß man keine Landsturm-Männer auffinden konnte, so beauftrage ich Sie, Herr Hauptmann, von heute abend an um 8 Uhr auf 24 Stunden mithin bis Morgen Abend 8 Uhr vier Mann auf die Wachstube beordern zu lassen, wo sie solche wieder durch vier andere ihrer Compagnie sowohl von den Kirchspiels Landstürmern als der Stadt fortfahren; jedoch können nach der erlasssenen Verfügung des Herrn Cantons Commandanten zwey von den vier wachtehabenden zu Hause bleiben, wo solche aber in nötigem Falle sofort zu haben sind, zwei derselben aber müssern stets auf der Wache bleiben. sie wollen daher Ihre Unterofficire verantwortlich machen.
1814 VIII 22 Sendenhorst
An den Herrn Hauptmann Langen
Nach einer erlassenen Verfüguing des Herrn Landesdirektor Freiherrn von Romberg wegen vorgefalllenen Diebereien in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna und Lüdignhasusen habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher beauftragt, heute abend den Anfang zu machen; und zwar wie vorhin mit vier Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Herrn Cantons-Commandanten vorzuführen.
Sie werden also, Herr Capotain, die Patrouille aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1 Uffz in den Abend, von 8 Uhr Abends empfangen und morgens 5 Uhr fortgesetzte beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patouillelister dahier einreichen.
Sendenhorst, dn 22. VIII 1814 Der Major Schwarte
der Adjudant Sulzer
Hieneben wird bemerklich gemacht, daß 2 Menschen herumstreichen und ausgeben: Sie collectieren für ruinierte Kirchen und Klöster in Hamburg. Da diese beyde Menschen gefährlich scheinen und den Communen zum Nachteil sind, so werden Sie, Herr Capitain, ebenfalls beuaftragt, auf diese beyde Menschen zu vigilieren und im Betretungsfall zu arretieren und an den Canton-Comm. abzuliefern. Einer dieser beyden, der größtere, trägt ein schwarzes Kleid, wie eine Geistlicher gekleidet und der andere trägt sich wie ein Kaufmann.
1814 VIII 24
Capitain Langen meldet das Ende der Wachzeit seiner Compagnie
1814 VIII 22
Major Schwarte, Adjudant Sulzer an Hauptmann Langen:
Wegen Diebereien in den Kantons Bochum DO, UN, LH habe ich den Auftrag com Herrn Cantons Commandanten, zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouillen ergeben zu lassen,
Heute abend Anfang, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Lanad- und Heerstraßen zu invigilieren und die verädchtigen Menschen zu arrtieren und des Morgens dem comm. vorzuführen. Sie werden also, Herr Capitain, die Patroullle Liste aufführen und von Tag zu Tag 4 Mann und 1 Unteroffizier jeden Abend, von 8 Uhr abends angefangen, bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen
1814 VIII 15
CantComm an UBKomm:
Sie erhalten umstehend das National des am 23. d.M. auf dem Marsch von MS nach Wesel desertierten Landwehrmannes Johann Bernard Ahrens sammt Designation der vom selbigen mitgenommenen Effekten
auftrag, den Aufenthalt herauszufinden und das elterliche Haus in dder kommenden Nacht zu besetzen, ihn zu arretieren und des anderen Morgens vorführen zu lassen
Johann Bernd Ahrens, aus Sendenhost 27J, Gemeiner unter der 1. CComp. 4.batallion 4. Westph. Infantrie Regiment
hat folgende Effekten mitgenommen
1 Mantel 1 paar Handschuhe 1 Halsbinde
1 Litewka 2 paar Socken 1 Leinenhose
1 tuchene Hose 2 Hemden 1 Patronentasche
1 Mütze 2 Paar Schuhe 1 Brodbeutel
1 Camisoll 1 Paar Stiefeletten 1 tornister
1 Kokarde
S.23
1814 X 16
Cantons-Comm. an UB-Comm.
Bekanntgabe einer Verfügung vom 8. Okt. 1814
Euer Wohlgeboren erwidern wir auf den Bericht vom 30ten vorigen Moantes, daß nach strenger und bei den Worten bleibender Auslegeun des Edict vom 3. vorigen Monats die Landsturmpflichtigkeit nur bis zum vollendeten 49. Jahr reicht, so wie darin audrücklich festgelegt worden ist, daß die Landstrumrpflichtigkeit des zweiten Aufgebots nur bis zum vollendenten 39ten Jahre statt findet.
In Rücksicht des Landsturms kann dies Edict schon jetzt in Vollziehung esetzt werden.
Münster 8. Okt 1814
KglPr. Militair Gouvvernement zwischen Weser und Rehin
Heister, Vincke
1814 VI 30
Attest J. Sulzer für Johan Bernard Schmedkamp: Steifer Arm von gehabten Flüßen herrührend und daher als Landsturmmann ungeeignet
1814 XI 25 Münster
Pr. Mo. Gouvermenent:
Landräte und Ober-Commandanten bestimmen die Ärzte, auf deren Gutachten in Landsturmangelegenheiten Bezug genommen werden soll, ferner Strafreglement des Landsturms
1814 XI 16 Dortmund
Bekanntgabe der Ernennung Rittmeisters von der Leithen zu Laer als Oberkommandanten des Dortmunder Kreises
1814 - 17
Acta über die beim Durchmarsch der Truppen crepierten Pferde und verloren gegangenen Wagen
1814 - 1817 ( A 1106)
12. März 1814
Pferde hat mein Bezirk bis jetzt noch anders nicht verloren, als die die auf der Landstraße liegen geblieben sind
15. 04.1815
Bauer Erdmann Elmenhorst war ein Wagen mitgenommen worden: Taxiert von den Nachbarn und vom Zimmermann Bernard Hernich Feiling (wohl der Hersteller des Wagens) zwischen 60 und 80 Thlr (durch die russischen Truppen genommen)
Reaprtions-Register zur Aufbringung der Kosten des durch Kriegesfuhr verloren gegangenen Wagen des Colon Erdmann
Umlage auf sämtliche Bauern des Ksp (gesamt 107 Pflichtige) ergibt die Summer von 73 Rthlr
27.12.1815
Nachweise der beym Russischen Truppen marsch im Jahr 1813 1814 zum vorspann gedienten und nachher crepierte Pferde der Eingesessenen des Kirchspiels Sendenhorst, Bezirk Sendenhorst
insgsamt 13 Geschädogte in der Zeit vom 7. November 1813 9. Februar 1814
27.12.1815
Nachweis der beim Durchmarsch russischer Truppen durch das Militär mitgenommenen Ackerwagen
Die Anspänner sind zum Vorspann von MS bis Coesfeld beordert aber zu Coesfeld nicht abgelöst worden und mit Gewalt durch das Militär bis nach Bockholt mitgenommen worden.
wie die Anspänner keine Fourage für ihre Pferde merh hatten und die Pferde durch ERmattung den Wagen stehen lassen mußten. haben diese die Pferde von dem Wagen lsogenommen und dem Wagen in Stich gelassen
- Colon Sandforth, ein Ackerwagen verloren 50 rhtl (durch kaiserlich russische Truppen)
Mitanspänner Tüte bestätigt
3. Juli 1816
Forderung der Bauern Sommersell und S Bering
Bemerkung Langen: Abschätzung richtig und die Gründe stichhaltig; weil dem Sommersell in 3 Jahren fünf Pferde crepiert sind, wovon einige auf dem Vorspann ebenfalls viel gelitten haben sollten. Der Bering verdient ebenfalls den ganzen Betrag zu empfangen, indem derselbe dadurch sehr heruntergekommen weil vor einigen Jahren sein haus total abgebrannt und 2 Pferde dazu verbrannt sind (die beiden Pferde des Sommersell und Bering waren beim preußischen Truppenmarsch 1814 crepiert)
30.Juli 1816 Romberg, Dortmund
Der Verkauf der vom S M der Provinz geschenkten Demobil gewordenen Pferde ht stattgefunden und die bei der hiesigen Kasse geführte REchnung weiset 26.778 Rthlr auf
Extrat aus der General Rapratition über Entschädigungsgelder für die auf dem Vorspann verlorenen Pferde:
entstanden durch Preußen 113 Rhl
durch Russen 1325 Rthlr
9.8.1816
erste, vorläufige Zahlung von Entschädugungsgeldern (534 Taler)
18. Juli 1816
Abrechnung der Entschädigung
1. über die den Münsterschen Landwehrtruppen gelieferten Gegenstände und Naturallieferung
2. die zugleich eingereichten Liqidationen der an Ruschische sächsische und Hanöverische Truppen geschehenen Leistungen
3. in die Magazine zu Haltern und Münster gelieferte Naturalien
Liquidation der durch den Transport der russsciehn Truppen denselben verabreichten Vorspann November 1813 bis Februar 1814
Die durch den Transport der russischen Truppen (meist Kosaken, oder einzelne Offiziere) gefallenen Pferde werden auf 580 Rthlr taxiert (nach einer späteren Aufstellung 745 Tlr)
1096
Acta Gemeralia über Lieferungen 1813 - 1914
Liquidation des dem ussichen Truppen vom 6. Nov 1813 bsi den 20. Juny 1814 in dem Bezirk Sendnhorst verabfolgten Vorspanns
Gesamt 917 Thlr
8, Nov 1813
Mehrfach ausgestellte Bescheinigung, daß die Kosten durch die Kosacken am 6.7. Nov tatsächlich entstanden
ERsatzlegitiomation,. da der Commandeur sich geweigert hatte, ein Quittung auszustellen
Copia
Rechnung des Chirurg Sulzer zu Sendenhorst über 6 Rthlr 20 Ggr Curkosten für Heilung des von den Russen mit Schlägen mißhandelten Polizey-Dieners Panning
Der Bürgermeister
(Panning trug wahrscheinlich französische Uniform, Mütze oder Kokarde
Rechnung des Silling
12 Mann 2 mal Essen, wobei alles Mögliche angeschafft werden mußte 16 Rthlr
40 Bouteillen Wein 16-16
Heitzung und Licht nebst 50 Kerzen im Saal und auf der Deele 4 -
13.11.1813
einen russischen Obersten nebst 10 Offiziere bey seiner Ankunft zu Mittag gespeiset, für die Tafel 6-12 Rt
Für Wein, nemlich 20 Boutellien
8- 12
Verzeichnis der aus der Gemeinde Sendenhorst im Monat April bis Juny 1814 zu Münster gestellten Vorspann
24.05.1814
Liquidation betr. der von 16. Januar bis 19. Januar 1814 1500 Mann Sachsen ; dreimal verpflegt, insgesamt 4500 Portionen, 20 Scheffel Hafer, 20 Bund Heu und Stroh
auf Reqisition eine kgl Sächsischen Majors, Commandanten eine Grenadierregiments
und muß das gute Betragen dieser Truppen vorzüglich rühmen
641 Tlr
6. - 8 März 1814
Hanoversche Freywillige Jäger 2400 Portionen, 92 Rationen Fourage
Februar 1816 Dortmund
Aufforderung, alle Quittungen und Forderungen sofort einzureichen, u.a. für die Englisch-Deutsch Legion, deren Marsch nunmehr beendigt ist
18. July 1816 Dortmund
Aufforderung, die Kosten beim Wiedereinmarsch der Kgl Preußischen Truppen zur Verfügung gestellte Verpflegung, Vorspann und Pferde, die bereits zur Erstattung eingereicht wurden, nämlich
1. über die den Munstr Landwehrtruppen gelieferte Gegenstände an Naturalleiferung 11121 Tlr und
2. über die den Kgl Preuß Truppen gelieferten Gegenstände für 2170 tlr bei der künftig vorgesetzen Behörde wieder in Anregung bringen.
Die Liquidationen der an russ. Sächs. hannöversche Truppen geschehenen Leistungen sind geeigneten Orts zur Liquidation gebracht, ebenfall die L. über die in die Magazine zu Haltern und MS abgelieferte Materialien und Vorspannliquidationen im Wert von 5616 Rthl
Romberg
24. May 1814
General-Übersicht alles dasjenige was die Hohen Verbündeten Mächte und die übrigen Bundesstaaten an Geld und naturalien aus dem Verwaltungsbezirk Sendenhorst bis zum 26ten May 1814 bezogen haben.
1. Kaiserlich russische Truppen 3781 Rtlr
2. Kgl sächsische Truppen 652
3. Hannoversche Truppen 422
4. Köngilich Preußische Truppen 2170
5. Magazin zu Münster 656
6. Magazin zu Haltern 153
7. Münstersche Vorspann Commission 5716
8. Münstersche Landwehrtruppen 11121
Summe 24673 Rthlr
Hierunter sind aber noch nicht begriffen die auf dem Marsch krepirten Pferde und mitgenommenen Wagen, indem darüber schon ausfürhlich Verhandlungen eingereicht sind
Da münstersche Landwehr BVataillion Infanterie Regminent hat vcom 4. Febr bis 21 März in Sendenhorstr cantoniert;: auf Requisiton des Herrn Major und Commandeurs von Zastrow
19. Okt 1816 Oelde
Anweisung die Reg Veordnung 109, Amtsblatt 11 genau einzuhalten
Der landräthliche Commissairus des Beckumer Kreis (v. Merveldt?)
StAS 1096
Acta Generalia über Lieferungen und Leistungen in den Kriegsjahren 1813 und 1814 von Sendenhorst
Am 6./7. Nov 1813 wurde Sendenhorst von Kosaken besetzt. Am 13. /23. 11. und 18 Dez. waren weitere Einquartierungen und Durchzüge. In der Bevölkerung machte sich starker Unmut breit, der sich offensichtlich auch gegen den Stadtrat und vor allem gegen Bürgermeister Langen richtete.
Verschreckt und verunsichert rief Langen Stadträte und angesehene Bürger von Stadt und Kirchspiel zusammen und hielt ihnen eine vorbereitete Rede.
Aus der Einladung (unterschrieben von Langen und Schwarte (Schwarz):
Wir haben es für das Interessse der Gemeinde nützlich und nothwendig gefunden, Sie über verschiedene Gegenstände zu fragen, um dadurch ein alggemeines Resultat fassen.
Wir haben das Zustrauen zu Ihnen, daß Sie nur bloß als Patrioten für das allgemeine Interesse handeln, und das allenfalsige Privat-Ineresse gänzlich beseitigen werden.
Ich rufe Sie daher auf, Morgen als dem 21. des Monats des Vormittas 8 Uhr auf dem hiesigen Rathause zusammen, inmaßen Anträge zu hören und ferner Resultate zu fassen.
Entschuldigungen nicht erscheinen zu können dörfen wir in vorliegendem Falle nicht annehmen und deshaln werden wir mit Gewißheit die persönliche Gegenwart erwarten.
Aus dem Protokoll
... eine andere aber so wichtige Absicht aber, warum ich Sie zu dieser Repartition versammle, ist folgende:
Es ist hier allen bekannt, wie manges dahier in den Wirtshäusern und anderen Zusammenkünften über die hiesige Verwaltung gesprochen. Menschen, die kein Gewissen haben, sprechen die großen Verläumdungen, ohne von der Sache Kenntnis zu haben und selten ist ein Rechtschaffener zu finden, der solchen Verläumdern widerspricht. Ich wünsche daher Sie meine Herren! über alles was in dieser Hinsicht jetzt geschieht in Kenntnis zu setzen, und erwarte dann auch von Ihnen, daß Sie bey solchen Vorfällen ihre Pflicht erfüllen werden die Schlechtdenkenden, und Schlechtredenden zu belehren, und zurechtzuweisen, wollen aber alsdann diese noch fortwährend solceh verruchte Menschen bleiben, welches ich nicht hoffe, so werden Sie es noch zur Zeit dahier, und dann in jener Welt verantworten müssen.
folgen Einzelheiten
06.11. und 07.11. 1813
Die Avantgarde der Russen, welche in Kosacken bestanden: 300 complette Portionen
13. 11.
Zwei russische Regimente auf Requissiton von 2 Obersten 3150 Portionen
23.11.
ein Unteroffizier mit 4 Mann vom russisch.-kayserlichen Ulanden Regiment 10 Portionen
18.12.
17 Kosacken, 34 Portionen
auf Requisition der urssischen Avantgarde, welche nach Versicherung des Dolmetschers über 1500 Kosaken gewesen ist.
24 Kosacken, welche die Quartiermeister vorstellten, machten fast jeder eine besondere Requisition ohne sich auf Rationen oder Portionen einzulassen, und dieses geschah auf eine solche Barbarische Art, daß man nur bey jeder Gegelegenheit suchen mußte, den Kopf aufrecht zu halten.
Der Generalstab quartierte sich in der Stadt ein, die übrigen bivouackirten theils auf dem Kirchhof, und theils vor der Stadt; die Bretter zu Hütten, die Leitern und Ringsten zu Kriuppen pp. wurden des anderen Morgens ins Feuer geworfen und verbrannt, die landesherrliche Steuerkasse wurde mit Gewalt genommen und der Dolmetscher mußte bestochen werden, daß man mit ihm sprechen konnte.
Dabey mußten 30 Schneidermeister angeschafft werden, um von dads gelieferte Tuch Mäntel zu verfertigen, wozu gleich 100 Talglichter, auch Leinwand, Garn pp, auf der Stelle geliefert werden mußten. Die ganze Nacht hindurch dorfte kein Bürger schlafen gehen, denn die auf dem Kirchhofe und nahe der Stadt angelegte großeFeuer drohten jeden Augenblick Unglück, weshalb dann auch die Branntgerätschaften in Bereitschaft gehalten wurden (eine Behandlung, welche man noch in hiesiger Gegend noch nie von Menschen gedacht hat)
Ausgabenaufstellung:
222 Berl Scheffel Hafer 296 Rt
15000 Pfd Heu 222
15000 Stroh 125
100 Fuder Brandholz 300
2000 Fuß Bretter 125
300 Leitern und Wagenringsten Stück 16 Gg 220
120 Ellen Tuch, die Elle zu 2-12 Rt 300
4 Ellen feineres schwarzes Tuch 13
Bindegarn, Leinwand, 120 Talglichter
Branntwein 23
Verpflegung des Generalstabs 40
dem Dolmetscher zahlt 20 Kronthaler 31
1500 Mann Verpflegung im Ganzen 1000
Kosten pro November 1813 4162 Rthlr
16.-19. Januar 1814
Liquidation der kgl Säcksischen Truppen 1500 Grenadiere
8.März 1814
Sind in Sendenhorest im Quartier gewesen 800 Mann Jäger
vom Hannöverschen Jäger Corps (Feldjäger) 314 Rt
Verzeichnis der in der Commune S. vom 9. 11. bis 20. 03. requirierte Spänne
....
11.02.1814 Lützowsches Corps. Linnemann und Rhemen Vorspann nach Herbern
mehrfach: Kriegsgefangene nach Warendorf (Lager?)
26.02. 1814 Mecklenburger Quartiermacher nach Dülmen
11.03. Schwedische Artillerie
10.03. Elmenhorst: Ist desertiert
gesamt 337 Postionen, zusammengestellt zu MS vom Vorspannkommissar Bothe
3. Münstersches Landwehr Bataillon Infanterieregiment hat vom 4. 2. bis 21. 3. 1814 in Sendenhorst kantoniert
828 Mann, 51Tage verpflegt, jeweils drei Mahlzeiten 10557 Rthlr
08.03.1814
Um die Bagage der freywilligen Hanöverschen Jäger, Kranke, Pulverwagen und Gerätschaften der Büxenschäfter (?) nach Bilekum hinter Hamm zu transportieren (gemeint ist wohl Pelckum)
05.06.1814 Dortmund
Bezug auf die Verpflegungs Convention mit den Russen abgeschlossen zuKalisch; Ernennugn REg Rat Müller als Verpflegungskommissar
Vergütung nach Marktpreisen, Berliner Maße usw
28.03. 1814
auf Requisition der urssischen Avantgarde, welche nach Versicherung des Dolmetschers über 1500 Kosaken gewesen ist.
24 Kosacken, welche die Quartiermeister vorstellten, machten fast jeder eine besondere Requisition ohne sich auf Rationen oder Portionen einzulassen, und dieses geschah auf eine solche Barbarische Art, daß man nur bey jeder Gegelegenheit suchen mußte, den Kopf aufrecht zu halten.
Der Generalstab quartierte sich in der Stadt ein, die übrigen bivouackirten theils auf dem Kirchhof, und theils vor der Stadt; die Bretter zu Hütten, die Leitern und Ringsten zu Kriuppen pp. wurden des anderen Morgens ins Feuer geworfen und verbrannt, die landesherrliche Steuerkasse wurde mit Gewalt genommen und der Dolmetscher mußte bestochen werden, daß man mit ihm sprechen konnte.
Dabey mußten 30 Schneidermeister angeschafft werden, um von dads gelieferte Tuch Mäntel zu verfertigen, wozu gleich 100 Talglichter, auch Leinwand, Garn pp, auf der Stelle geliefert werden mußten. Die ganze Nacht hindurch dorfte kein Bürger schlafen gehen, denn die auf dem Kirchhofe und nahe der Stadt angelegte großeFeuer drohten jeden Augenblick Unglück, weshalb dann auch die Branntgerätschaften in Bereitschaft gehalten wurden (eine Behandlung, welche man noch in hiesiger Gegend noch nie von Menschen gedacht hat)
Ausgabenaufstellung:
222 Berl Scheffel Hafer 296 Rt
15000 Pfd Heu 222
15000 Stroh 125
100 Fuder Brandholz 300
2000 Fuß Bretter 125
300 Leitern und Wagenringsten Stück 16 Gg 220
120 Ellen Tuch, die Elle zu 2-12 Rt 300
4 Ellen feineres schwarzes Tuch 13
Bindegarn, Leinwand, 120 Talglichter
Branntwein 23
Verpflegung des Generalstabs 40
dem Dolmetscher zahlt 20 Kronthaler 31
1500 Mann Verpflegung im Ganzen 1000
Kosten pro November 1813 4162 Rthlr
18.07.1814
noch einmal: daß die hiesige commune durch den Überfall der Russichen Avantgarde außerordentlich gelitten hat.
Wenn nun auch in der anfänglichen Berichtserstattung diese Kosten größer angegeben, als sie wirklich sind, so lag dieses in der Requisition der Kosacken, und ist jetzt eine richtige Darstellung der extraordinairen Kosten durch Vernehmung der Betheiligten selbst, teils durch Abhörung der Nachbarn zusammengebracht
In Hinsicht des den Bürgern mit Gewalt genommen Fourage Korn ohne Maße und Gewicht, nach Augenmaß ...
Über das auf meine Requisiation gelieferte Tuch habe ich Rechnung verfertigen lassen
Das Tuch Leinwand wurde des nachts von den Kosacken Schneidermeiter übergeben, und daselben 20 Schneider gestellt, welche in der nämlichen Nacht davon Mäntel verfertigen mußten.
... 20 Cronthaler an den Dolmethscher, indem in Sendenhorst kein einziger war, der russisch sprechen konnte, und der Dollmetscher besonders, der erste mit Gewalt noch eine größere Anforderung machte, man also gezwungen wurde, im mit gesundem Körper davon zu kommen, mit demselben so gut möglich zu accordieren und zu bezahlen
Verzeicnis der durch die Cosacken und russioschen Truppen den Einwohner mit Gewalt genommenen ... Gegenstände an Buch, Leinwand, Holz, Fourage ..
ua. mehrere Bierkrüge, Brandeimer, Stiefel, 7 Maaß Branntwein, 8 Hopfenstöcke, Zinnerner Löffel, Branntweinglas, Bretter, Schubkarre, Wickenkorn
Insgesamt 90 geschädigte Bürger, Gesamtschaden 673 Rthlr
A 1099
Rechnung über die durch Kosacken am 6. und 7. November 1813 veranlaßten Kosten
1820 - 1927
10.05.1820 Bürgermeister Langen an communal-Empfänger Richelmann, Eversw.
Die Kosaken-Rechnung mit Belegen ist zwar eingegangen, aber ganz unvollständig und nicht geheftet
Forderung, die Originalbelege sofort beizubringen
10.08.1824 Langen, Ahlen an Bürgermeister Röhr, Sendenhorst
Hinweis, daß noch eine Rechnung über an russische Truppen gelieferte bedeutende Gegenstände sich in der magistratur Register Sendenhorst befindet.
Die fragliche Rechnung ist die erste Kosakenrechnung vopm 6/7. November 1813
Übrigens darf ich sie Herr Bürgermeister nochmals dringend ersuchen, die in Fine ihres verehrten Schreibens gemachte Äußerung nch auf einige Wochen unrealisiert zu lassen, indem ihnen meine jetzige Lge allzugut bekannt ist, als daß ich specialia aufführen sollte, Erfreuenen sie mich demnach mit einem Schreiben, woraus ich ihre Willfahrung entnehmen darf
Rechnung über Einnahme und Ausgabe der durch Kosacken am 6/7 Nov 1813 der Gemeinde Sendenhorst veranlaßten extraord. Kosten
eingereicht Herrn Bürgermeitser Langen am 29 Dez 1819 mit sämtlichen Belegen
Randbemerkung Röhr: Bis auf die Notaten mit Belegen und ind calculo richtig
hiernach Ausgaben 690 Rt, Einnahmen 696 Taler, Überschuß 5-19 Taler
10.04.1826
Bürgermeister Röhr unterzieht die Rechnung Langen einer kritischen Prüfung, findet Unstimmigkeiten,falsche Maße, Preise, zB:
sind 34 Flaschen Wein berefhnet, die Falsche zu 10 Gg = 14 Tlr 4 Gg. Da auf Beleg 2 von dem Bürgermeister Langen die Flasche Wein zu 8 Gg moderiert ist, so hätte dies auch hier auf der Rechnung seiner Frau geschehen müssen, und werden daher pr0 Flasche 2 Gg mit 2-20 Tlar moniert
Die Rechnung schließt mit 5-2 Tlr Bestand, welcher abgeliefert werden muß
03.07.1826 Oelde
Kritische, vierseitige Durchsicht durch den Landrat, hier unter anderem falsche Preisangaben des Langen
... damit der Langen zu seinem Vorteil für das Maß Branntwein 10 gg erhalten, während
nach Beleg 77 der von Schwarte gelieferte Branntwein nach den Lokalpreisen zu 6 Gg moderiert, sind die anfänglich in Rechnung gestellten 5 Maß, welche pro Maß zu 10 Gg den berechneten Betrag von 2 Tlr ausmachen, in 8 1/3 Maß umgeändert, um auf diese Weise wirklich 2 Rtl erhalten. Üebr deise anscheinende Verfälschung wird verantwortliche Auskunft erwartet, und es werden vorbehaltlich der weiteren Verfüfung berechnet (neue Rechnung) ... daher Defekt zu lasten Langen 20 Gg
5) Es ist zwar unerhört, daß p.Langen die angeblich von den Koscaken genommenen 20 Kronentaler sich von der Gemeinde hat vergüten lassen, da indeß der Gemeinderat die Richtigkeit bescheinigt hat, so muß die Scahe auf sich beruhen
... Langen soll aufgefordert werden, den Defekt von 13 tlr in die Gemeindekasse zu überweisen.
26.08.1826 Everswinkel Richelmann
... der Wirtschafter Westhoff, früherhin Silling, versprach mit bei meiner letzten Anwesenheit in Sendenhorst die monierte Quittung über 2 Rtl für 1 Fuder Holz zu schicken ist aber solches nicht erfolgt
26.9´08.1926 Bürgermeister Röhr
... der vormalige Bürgermeister Langen wiegert sich in dem urschriftlich beigehenden Schreiebn die ihn treffenden Notaten zu erledigen, der Urgrund dieser Weigerung sti zu einleuchtend, als daß es nötig wäre, hierüber etwas zu agen; nur die Bemerkung dürfte nicht überflüssig, sein, daß Langen die fragl Rehcnung erst auf die ihm eingelegt gewesene Location (?) unterm 21 Juni 1824 an mich abgeliefert hat, und also an eine Verjährung nicht gedacht werden kann
04.09.1826 Landrat an Actuar Langen:
Da Weigerung zur Rückzahlung, Exekution durch den Gerichtsboten
Randbemerkung LR: Langen will sich auf nichts einlassen, sondern hat vielmehr auf ein rechtliche Gehör provocirt, Ich habe dieses der Kgl Reg bereits angezeigt, und werden Ihnen von dem ResultateNachricht geben
Einspruch bei der Regierung setzt zumindest die Exekution aus bis 1. November 1826
20.06.1826
Umfangreiches Konvolut über die Richtigkeite der Rechnung durch Langen
... Da die vormalige competente behörde die Ausgleichung dieser Kosten angemessen gefunden und gut gehißen, so kann wohl gegenwärtig von einem Vorwurfe für den Unterzeichneten keine Rde mehr sein, Hat anderwärts ein ähnliches Verfahren nicht stattgefunden, dann liefert dies den Beweis, daß man anderwärts ein großes Vertrauen in die 1814 von den höheren Behörden erteilten Versicherungen wegen Vergütung der russischen Durchmarschkosten zufolge der mit Rußland darüber geshclossenen Verträge gelegt hat, ein Vertrauen welches leider getäuscht worden ist. --
Das Monitum (zu teurer Wein) beruht auf Urkunde der Vehältnisse die Ehenrafu Langen war Weinhändlerin und konnte ihren Wein , wovon die gemeinste Sorte damals 10 Gg galt, beliebig verkaufen. Der Bücker war damals kein Weinhändler und lieferte blos den Kirchenwein nach dem festgesetzten Preis vonm 8 Gg pro Flasche, welcher hier zur Aushülfe genommen
.. betr. 20 Krontaler (Monitum). Der Unterzeichnete bedauert, daß der Verfasser dieser Monitorien ncuth zugegen gewesen ist, als die STadt Sendenhorst im Jahre 1813/14 unter dem Druck der Kriegslast und Einquartierung fast erlage, Derselbe würde dann die Lage eine Verwaltungsbeamten in solcehr Crisis besser zu beruteilen wossen und hätte sich von den lediglich zum Wohl der Gemeinde geschehenen Aufopferungen des Unterzeichneten überzeugen können. Er wrüde dann gesehen, und in in der Tat unerhört gefunden haben, daß der Unterzeichnte bei er größten Last und Anstrengung die die damalige Zeit bei tage und bei nacht erfordert, dann noch ohne alle und jede Verpflichtung jedesmal die Chefs oder Commandeure des einquartiereten Truppenteils lediglich asu dem Grund um den Bequartierten ein gutes Betragen der Mannschaften zu sichern und bei vorfallenden Excessen desto eher Schutz und Hülfe zu erlangen in siern Behausung als Gäste aufnahm und bewirtete, so daß derselbe oft zwei und merher Oberste mit ihrem Gefolge und mannigmal 10 bis 12 Offiziere an der Tafel hatte und bewirtete, ohne dafür der Gemeinde etwas zu berechnen, und ohne auf eigene häuslcieh Leiden bei einer anhaltend kränklichen Frau zu achten
Bei derartiger unter den Augen des damaligen Gemeinderats statt gefundenen unerhörten Aufopferung muß es daher höchst kränkend und warhlich empfindlich sein, wenn jetzt anscheinend alles herangsucht wird, um die ohnehin trübe Rückerinnerung seine verhängnisvolle Periode bei dem Unterzeichneten noch merh zu trüben und von erlittemen großen Verlust noch fühlbarer zu machen
28.08.1827 REg Münster
Finalabschluß; Regierung bleibt dabei,Langen verschuldet an Defeketen 14-15 thl... dem Langen sind aber seine ungeziemende Äußerungen bei der Notatenabeantwortung ernstlich zu verweisen
15.09.1827 Röhr an Langen.
Ihnen zur Last defektierte 14 Tl 15 Sg welche Ihnen bei der bekannten Abrechnung werden angerechnet werden
Übrigens soll ich Ihnen Ihre ungeziemenden Äußerungen bei der Notatenbeantwortung, wie hiermit geschieht, ernstlich verweisen
Sendenhorst, den 16ten May 1814
Herrn Major Schwarze!
bey dem Colon Hoppe, Ksp. Sendenhorst und bey dem Schulte Bering daselbst halten sich 2 Landwehr Männer auf.
bey dem Ersten der Otto Kamphus von Wiedenbrück
Bey dem zweyten der Bruder des hieselbst wohnenden Jungfermanns. Diese beyde Menschen wollen Sie Angesicht dieses durch den Capitain der betr. Compagnie, nemlich durch den Capt Singor angesichts dieses arretieren und mir vorführen lassen.
Der Capt nimme diese Execution fürs erstreemal seblst vor, wird aber durch einen Unterofficier und 4 Gemeine junge kräftige Landstürmer begleitet.
Hiebey muß mit der größten Umsicht und Glimpf verfahren werden
Der Cantons Commandant
Langen
Verhandelt den 19ten May
In Gemäßhiet des und vom Capitain Franz Singor von der vierten Comapgnie des 1ten bataillions Cantons Sendenhorst in betref der Arretirung des Johan Henrich Jungfermann, aus der Stadt Sendenhorst gebürtig, beym Schulten Bering Kirchsp. Sendenhorst und dessen Jonsthoveler Bauerschaft dienend, erhaltenen Auftrags haben wir Lieutenants Jan Bernd Winkelman und Johan Henrich Horstrup mit Zuziehung des Feldwebels Johan Frenking, Unteroffizier Bernd Henrich Feigeler und gehöriger Anzahl Landwehrmänner uns ungefähr halb Ein Uhr nach der Bahausung des SChulten bering begeben und das Haus desselben mit der gehörigen .. Manschaft umsetzt, worauf wir Officiere und Unterofficiere ... Jungffermann, welcher bwy ihm diene, wäre hierauf erwiederte derselbe, daß der Jungferman am 15ten May nach Freckenhorst gegangen sey und am 16ten des Mittags ein Uhr noch nicht wieder zu hause gewesen seye: Hierauf haben wir den Schulten Bering gefragt,wie lange er den Jungfferman in Diensten gehabt, worauf
1814 V 11
Hauptmann Kocks: Nachweis der Landsturmmänner der 2. Comp, die sich auf eigene Kosten mit eingem Gewehr versehen wollen.
1. ...el
2. Adolf Lammerding
3. J H Bücker
4. J Th Beumer
5. J Herm Kammann
6. Anton Wieler
7. B H Bückers
8. Franz Uphoff
Kirchspiel
1. Zeller Rinckhoff
2. Joan Theodor Brüser
Verzeichnus der Landsturmmänner der 2. Comp., die bei der Heerschau am 1. Mai 1814 nicht erschienen und auch nicht geschworen haben:
1. Lütkehaus
2. Ferd Broeck
3. Itzig Levi
4. Balth Terbeining
5. B H Bröker
Kirchspiel
1. J Th Keppler
2. Z Rinkhoff
3. B H Gronewäller
4. Joh B Bülte
5. Joseph Tronenkötter
6. B Th Suermann
7. B H Termülen
8. Joan B Middrup
9. Balthasar Suermann
_
OD
An Landsturmmänner habe schon zum Transport geliefert:
- 20 nach Steinfurt
- dito des anderen Tages
- 6 nach Albersloh
- 5 nach Hoetmar
- 2 nach Steinfort wegen Geldtransprot mit Herrn Ringelberg
Summa: 53 Mann
Capitain Langen
1814 V 24
An den Herrn Major von Scshwarte vom 1. Landsturm Batallion des Cantons Sendenhorst
Das hohe Militair gouvernement hat bemerkt, daß in einigen Gegenden zu häufige Waffen-Übungen des Landsturms stattfinden, wodurch die Leute zu sehr von den Geschäften und Gewerbe angezogen werden. Es ist daher verordnet worden, daß der Landsturm wöchentlich nur einmal zur Waffenübung versammeln soll. Sie wollen daher gefälligst an die Herrenn Capitains auf das schluenigste verfügen, daß0 von nun an nicht anders als auf Sonn- und Festtagen exerciret werden soll. die angemessenste Zeit hierzu wird seyn des Sonntags-Nachmittags von 4 bis 6 Uhr.
Ich wünsche, daß Sie ... halten, daß nicht länger exerciret werde, dann hat auch der Landmann gute Zeit, gehörig sein Vieh zu füttern und sich zeitig zur Ruhe zu begeben, damit er des anderen Tages wieder arbeiten kann. Übrigens darf auch nicht alle Sonntage das ganze Batallion zusammengezogen werden, sondern soll in der Regel nur Compagnieweise exerziert werden und überhaupt muß jedesmal der 10.te Teil der Mannschaft abwechselnd zu Hause bleiben.
Indem ich Sie ersuche, sich genau nach dieser Verfügung zu richten, versichere ich Sie meiner besonderen Hochachtung
Der Commandant des Canton (Langen)
1814 V 26
Nach hoher Verfügung vom 20. Mai und Instruktion vom 6. April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte vom Landsturm dispensieren lasen. Beamte können auf Wunsch auch verbleiben
1814 VI 1
Auf Wunsch der Capitains des Batallions soll jedem eine Exerzier-Catechismus zugestellt werden.
1814 VI 2
Apotheker Oesterling wird vom Landsturms-Dienst dispensiert.
Aus dem Antrag des Oesterling: In dieser Hinsicht muß ich mich nach der Landsturmverordnung, wo ich nicht darauf beziehe, daß diejenigen welche keine Substitut oder Sellvertreter an dessen Stelle nicht erhalten können, von dem Landsturm befreiet wären, auch soll nach der nämlichen Ordnung, wenn der Feind im Lande käme, die Apotheker und Ärzte sich zuerst von Ihren Wohnsitze entfernen.
Oesterling droht, falls eer nicht dispensiert wird "sehe ich mich dieserhlab genöthiget, mneien Beschwerdedn dem hochlöblichen Medicinal Collegium in Düsseldorff zu Entscheidung vorzulegen
1814 VI 8
Aufstellung einer Tablle der tauglichen Männer zur mobilen Landstrumrkolonne angefordert. Aufforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues.
1814 VI 8
Resolution des Capitain Langen betr. Wieterverwendung im Landsturmdienst: ... Wenn es der Wunsch meines hochzuverehrenden Landesherrn seyen sollte, auch der gleichen Männer wie ich bin zu dießem Landsturmdienst gerne zu sehen, so bin ich nicht nur allein willig genug meinem Landesherrn gehorsam zuleisten, sondern ich erbiethe mich sogar mit dem grösetn Vergnügen für die gute Sache mich aufzuopfern und werde menen Dienst bestmöglichst sicher vorzustehen.
- 7 -
1814 VII 5
An den Herrn Unter Bezirks Kommandanten Schwartz!
Sie wollen mir innerhalbn 3 Tagen ein namentliches Verzeichnis der zur Mobilen colonne tauglichen Landstürmer, von jeder Comagnie 30 Mann, nach umstehenden Schema in Vorschlag bringen. Dieser Aufnahme geschieht blos von Ihnen und Ihrem Adjudanten ohne Zuziehung eines Dritten, und muß dabey mit Umsicht verfahren und darf dieser Verfügung nicht zur Publicität gelangen. Langen
1814 VIII 22
An den Herrn Hauptmann Langen
Nach einer erlassenen Verfügung des Herrn Landes Direktor Freyherr von Romberg wegen vorgefallenen Diebereyen in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna, Lüdinghausen, habe ich den Auftrag vom herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patroiuille ergehen zu lassen. Sie werden daher ersucht, heute abend den Anfang zu machen, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigiliren und die verdächtigen Menschen zu arretiren und des Morgens dem herrn Cantons Commandanten vorzuführen. Sie werden also Herr Capitain die Patroille-Liste aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1Unteroffziier jeden Abend, von 8 Uhr Abends angefangen bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patroille-Liste dahier einzureichen
Der Major Schwarte
der Adjudant Sulzer
1814 VIII 20
Die Bezahlung der Binden betreffend
Beziirkskommandant Cicel teilt mit, daß Ober Commandant Freiherr von Syberg die Gelder für die zugesandten Binden einzuziehen, da der Dortmunde Kaufmann, der sie geliefert hatte, das Geld für die Frankfurter Messe braucht.
Preise Cantona commandanten Binde 4 Treesen 2 Rt 15 Ggr
Berzirks Comm. 3 Tressen 2 Rthlr 3 Ggr
Lieutenant oder Hauptmanns Binde 1 Rthlr 15 Ggr
1814 VIII 20
Bitte um Erledigung der Verfügung vom, 17. m. pr wegen der in Vorschlag zu bringenden tauglichen Subjekte zu Anführer der Landsturms Cavallerie.
- 8 -
1814 VI 8
Aufstellung einer Tabelle der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert Anforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues
1814 VI 8
Resolution Capitain Langen wegen Weiterverwendung im Landwehrdienst
1814 VIII 4
Major Schwarte an Hauptmann Langen
Nach der verehrlichen Verfügung des Herrn Cantons-Commandanten Langen von 2. d. M. in Hinsicht einer zu haltenden täglichen Wache auf der hiesigen Wachstube, um im nöthigen Fall der Transportierung nicht in Verlegenheit gesetz zu werden, wie schon bereits geschehen, daß man keine Landsturm-Männer auffinden konnte, so beauftrage ich Sie, Herr Hauptmann, von heute abend an um 8 Uhr auf 24 Stunden mithin bis Morgen Abend 8 Uhr vier Mann auf die Wachstube beordern zu lassen, wo sie solche wieder durch vier andere ihrer Compagnie sowohl von den Kirchspiels Landstürmern als der Stadt fortfahren; jedoch können nach der erlasssenen Verfügung des Herrn Cantons Commandanten zwey von den vier wachtehabenden zu Hause bleiben, wo solche aber in nötigem Falle sofort zu haben sind, zwei derselben aber müssern stets auf der Wache bleiben. sie wollen daher Ihre Unterofficire verantwortlich machen.
1814 VIII 22 Sendenhorst
An den Herrn Hauptmann Langen
Nach einer erlassenen Verfüguing des Herrn Landesdirektor Freiherrn von Romberg wegen vorgefalllenen Diebereien in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna und Lüdignhasusen habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher beauftragt, heute abend den Anfang zu machen; und zwar wie vorhin mit vier Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Herrn Cantons-Commandanten vorzuführen.
Sie werden also, Herr Capotain, die Patrouille aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1 Uffz in den Abend, von 8 Uhr Abends empfangen und morgens 5 Uhr fortgesetzte beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patouillelister dahier einreichen.
Sendenhorst, den 22. VIII 1814 Der Major Schwarte
der Adjudant Sulzer
Hieneben wird bemerklich gemacht, daß 2 Menschen herumstreichen und ausgeben: Sie collectieren für ruinierte Kirchen und Klöster in Hamburg. Da diese beyde Menschen gefährlich scheinen und den Communen zum Nachteil sind, so werden Sie, Herr Capitain, ebenfalls beuaftragt, auf diese beyde Menschen zu vigilieren und im Betretungsfall zu arretieren und an den Canton-Comm. abzuliefern. Einer dieser beyden, der größtere, trägt ein schwarzes Kleid, wie eine Geistlicher gekleidet und der andere trägt sich wie ein Kaufmann.
23. VIII 1814
Herrn UB Com Schwarte!
Der Anton Sommersel und H Schmedkamp, Landwehr-Männner aus dem Ksp Sendenhorst sind vom 1. Batt desertiert.
Ich ersuche Sie daher, sowohl bey Tag, als bey der Nacht zur unbestimmten Zeit die Wohnungen der Eltern und Verwandte besetz, visitiren, auf die Pflichtvergessenen invigilren und im Betretungsfall dieselbe arretiren zu lassen und an mich abliefern zu lassen.
Der Bürgermeister
Langen
27. VIII: 1814
An den Herrn Major Schwarte, Wohlgeboren!
Zufolge des mir von Ihnen gestern abend um sechs Uhr gewordenen Auftrags in betr Aufsuchung der Deserteurs Anton Sommersell und Hernich Scmetkampf habe ich vorschriftsmäßig die Bewohnunge des Zellers Schmetkampf, Sommerselle und des Bruders Hagedorn, und zwaren jedes Haus besonders duch vier vertraute Land-STurm-Männer und einen Unterofficier von meiner Compganie, in verwichener Nacht zwischen 11 und 12 Uhr ganz in der Stille besetzen und untersuchen lassen. Sämmtliche Landsturm-Männer haben aber nach der von den Unterofficieren darüber erstatteten mündlichen Rapprt in den gesagten Wohnungen weder die obgedachten Desertuers, noch auch sonstige verdächtige Leute vorgefunden, welches ich allso an durch pflichtmäßig anzuzeigen nicht verfehle.
Der Hauptmann
Kocks
28. VIII 1814
Hauptmann Kocks Bitte mit ärztlichem Attest des Medicina Doctor Boner, Alverskirchen, wegen Gichtzufällen undd Kurzsichtigkeit um Suspension vom Dienst. Als Stellvertreter tritt provisorisch Leutnant Wiegard für ihn ein.
1814 VIII 24
Capitain Langen meldet das Ende der Wachzeit seiner Compagnie
1814 VIII 22
Major Schwarte, Adjudant Sulzer an Hauptmann Langen:
Wegen Diebereien in den Kantons Bochum DO, UN, LH habe ich den Auftrag com Herrn Cantons Commandanten, zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouillen ergeben zu lassen,
Heute abend Anfang, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Lanad- und Heerstraßen zu invigilieren und die verädchtigen Menschen zu arrtieren und des Morgens dem comm. vorzuführen. Sie werden also, Herr Capitain, die Patroullle Liste aufführen und von Tag zu Tag 4 Mann und 1 Unteroffizier jeden Abend, von 8 Uhr abends angefangen, bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen
1814 X 12
Cantons Comm. an UB Comm:
Der Herr Landesdirector Freyherr von Romberg hat mitgeteilt, daß das hohe Militairgouvernement statt des verstorbenen Freyherrn von Syberg Major von Sidwo zu Westhausen als Obercommandant des Landsturms im Dortmundischen Kreise ernannt hat.
Weitergabe an das Bataillon.
1814 X 15
CantComm an UBKomm:
Sie erhalten umstehend das National des am 23. d.M. auf dem Marsch von MS nach Wesel desertierten Landwehrmannes Johann Bernard Ahrens sammt Designation der vom selbigen mitgenommenen Effekten
auftrag, den Aufenthalt herauszufinden und das elterliche Haus in dder kommenden Nacht zu besetzen, ihn zu arretieren und des anderen Morgens vorführen zu lassen
Johann Bernd Ahrens, aus Sendenhost 27J, Gemeiner unter der 1. CComp. 4.batallion 4. Westph. Infantrie Regiment
hat folgende Effekten mitgenommen
1 Mantel 1 paar Handschuhe 1 Halsbinde
1 Litewka 2 paar Socken 1 Leinenhose
1 tuchene Hose 2 Hemden 1 Patronentasche
1 Mütze 2 Paar Schuhe 1 Brodbeutel
1 Camisoll 1 Paar Stiefeletten 1 tornister
1 Kokarde
S.23
1814 X 16
Cantons-Comm. an UB-Comm.
Bekanntgabe einer Verfügung vom 8. Okt. 1814
Euer Wohlgeboren erwidern wir auf den Bericht vom 30ten vorigen Moantes, daß nach strenger und bei den Worten bleibender Auslegeun des Edict vom 3. vorigen Monats die Landsturmpflichtigkeit nur bis zum vollendeten 49. Jahr reicht, so wie darin audrücklich festgelegt worden ist, daß die Landstrumrpflichtigkeit des zweiten Aufgebots nur bis zum vollendenten 39ten Jahre statt findet.
In Rücksicht des Landsturms kann dies Edict schon jetzt in Vollziehung esetzt werden.
Münster 8. Okt 1814
KglPr. Militair Gouvvernement zwischen Weser und Rehin
Heister, Vincke
1814 VI 30
Attest J. Sulzer für Johan Bernard Schmedkamp: Steifer Arm von gehabten Flüßen herrührend und daher als Landsturmmann ungeeignet
1814 XI 25 Münster
Pr. Mo. Gouvermenent:
Landräte und Ober-Commandanten bestimmen die Ärzte, auf deren Gutachten in Landsturmangelegenheiten Bezug genommen werden soll, ferner Strafreglement des Landsturms
1814 XI 16 Dortmund
Bekanntgabe der Ernennung Rittmeisters von der Leithen zu Laer als Oberkommandanten des Dortmunder Kreises
- 27 -
1814
Register der Landsturmmänner, welche sich von heute das 49te Jahr ihres Alters anmessen, das wir aber keinen speziellen Befehl haben, uns die Tauscheine derjenigen einliefern zu lassen, so schicke ich nur bloß´das Register nach eigener Aussage der Subjecte ein:
Nr
Name
Alter
1
B H Panning Polizeidiener
50
2
Wolfgang Sperl
50
3
J H Kalthoff
54
4
Wilhelm Werring
54
5
Chr Hagemann
55
6
Anton Feigler
50
7
Theodor Kleyer
49
8
Th Hch Edeling
57
9
Theodor Hagedorn
50
10
J Th Kerkmann
50
11
Anton Jönsthövel
50
12
Josef Nordhaus
59
13
B H Röttgermann
50
14
Arnold Bülte
56
15
J H Hinsenbrock
50
16
Henrich Wilking
50
17
B H Niemann
50
18
Th H Aland
55
19
J B Elmenhorst
55
20
J Th Hinsenbrock
55
21
J B Höne
56
22
Anton Möllenkamp
49
Tab. Liste der Landsturmmänner, die das 50. Lebenshar nach ihrer Angabe erreicht haben
2. Kompanie
Nr.
Rang
Name
Geburtsort
Alter
1
Leutnant
J H Suermann
Stadt Sendenhorst
52
2
Leutnant
J Th Ottenlohe
Ksp. S.
51
3
Uffz
Adolf Lammerding
Stadt S.
51
4
Uff.
J Henrich Bücker
Ksp Ostbevern
49
5
Uffz
Theodor Middrup
Ksp S.
52
6
J Hermann Geisler
Stadt S.
52
7
Wilhelm Ramer
Einen
50
8
Joan Steph. Drees
Westkirchen
59
9
Adolf Linnemann
Stadt S.
54
10
Everhard Saerbeck
Stadt S.
49
11
Joan Herman Börger
Stadt S.
52
KglPr. Militair Gouvvernement zwischen Weser und Rehin
Heister, Vincke
Landsturm
- 1-
4. April 1814
Cantons Commandant an UB Commandant
Ich beehre mich hierbey Ihnen die Binden für den UB-Commandanten mit 3 Streifen und 5 mit 2 Streifen für die 4 Hauptleute und ihren Adjudanten , welchen letzteren Sie wählen wollen.
4. April 1814
UB-Commandant durch den Cantons Commandanten
Bekanntgabe: Sonntag der 24. April nachmittags 3 Uhr ist Versammlung der UB Commandanten zum Empfang näherer Instruction über die Haltung der Heerschau, denn die Stunde nahet heran, wo wir die Heerschau halten müssen.
1814 VII 25
Cantons Commandant an UB Commandant
Da die Leute durchgängig bey den bisherigen Übungen und Exercitio guten Willen gezeigt, und da die Ernte mit starken Schritten herannahet, und es wegen der geschehenen starken Recrutirungen an arbeitenden Händen fehlt, so werden Sie hierdurch beauftragt, den Landsturm in ihrem Unterbezirk 4 Wochen, nehmlich 4 Sonntag hintereinander von allen Übungen und Exercitio zu dispensiren, ausgenommen höchstnötiger Dienst, Transporte etc.
1814 VIII 13
Cantons Commandant an UB Commandant
Zwey gefährliche Menschen, welche sich als Kirchen- und Schul-Collectoren aus Hamburg ausgeben, und der eine ziemlich groß und schwarz gekleidet, der andere etwas kleiner und wie ein Kaufmann gekleidet, treiben sich in hiesiger Gegend herum und versuchen, frommen Kristen zu betrügen ... Im Betrachtungfsall zu arretiren und abführen lassen!
- 2 -
Nachweise derjenigen Landsturmmänner, der 2ten Compagnie, Unterbezirks Sendenhorst, welche sich auf eigene Kosten mit einem Gewehr versehen wollen
1. ... nsel
2. Adolph Lammerding
3. Joh Henrich Bücker
4. Johan Th Beumer
5. Joan Herman Kamman
6. Anton Wieler
7. B H Bückers
8. Franz Uphoff
Aus dem Kirchspiel:
1. Zeller Rinkhoff
2. Joan Theodor Brüser
Sendenhorst, den 11, Mai 1814, der angeordnete Hauptmann Kocks
Verzeichnis derjenigen Landsturmmänner der 2ten Comp. des UB Sendenhorst, welche beym Heerschau an 1ten May nicht erschienen:
Stadt Sendenhorst: Kirchspiel Sendenhorst
1. Lütkehues 1. Johann Th. Keppler
2. Ferdinand Bruck 2. Zeller Rinkhoff
3. Itzig Levi 3. B H Gronewäller (nicht Ksp!)
4. Balthaar Terbenning 4. Joh B. Bülte
5. B H Bröcker 5. Joseph Tronenkötter
6. B. Th. Suermann
7. B H Termülen
8. Joan Bernd Middrup
9. Balthasar Suermann
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Sendenhorst, den 16ten May 1814
Herrn Major Schwarze!
bey dem Colon Hoppe, Ksp. Sendenhorst und bey dem Schulte Bering daselbst halten sich 2 Landwehr Männer auf.
bey dem Ersten der Otto Kamphus von Wiedenbrück
Bey dem zweyten der Bruder des hieselbst wohnenden Jungfermanns. Diese beyde Menschen wollen Sie Angesicht dieses durch den Capitain der betr. Compagnie, nemlich durch den Capt Singor angesichts dieses arretieren und mir vorführen lassen.
Der Capt nimmt diese Execution fürs erstemal selbst vor, wird aber durch einen Unterofficier und 4 Gemeine junge kräftige Landstürmer begleitet.
Hiebey muß mit der größten Umsicht und Glimpf verfahren werden
Der Cantons Commandant
Langen
Verhandelt den 19ten May
In Gemäßheit des und vom Capitain Franz Singor von der vierten Compagnie des 1ten Bataillons Cantons Sendenhorst in betreff der Arretirung des Johan Henrich Jungfermann, aus der Stadt Sendenhorst gebürtig, beym Schulten Bering Kirchsp. Sendenhorst und dessen Jonsthoveler Bauerschaft dienend, erhaltenen Auftrags haben wir Lieutenants Jan Bernd Winkelman und Johan Henrich Horstrup mit Zuziehung des Feldwebels Johan Frenking, Unteroffizier Bernd Henrich Feigeler und gehöriger Anzahl Landwehrmänner uns ungefähr halb Ein Uhr nach der Behausung des SChulten Bering begeben und das Haus desselben mit der gehörigen .. Mannschaft umsetzt, worauf wir Officiere und Unterofficiere ... Jungffermann, welcher bey ihm diene, wäre hierauf erwiderte derselbe, daß der Jungferman am 15ten May nach Freckenhorst gegangen sey und am 16ten des Mittags ein Uhr noch nicht wieder zu hause gewesen seye: Hierauf haben wir den Schulten Bering gefragt, wie lange er den Jungfferman in Diensten gehabt, worauf
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derselbe antwortetet seit Ostern, bey der uns aufgetragenen, neuerdings geschehenen Aufnahme der Landsturm Männer ist der Jungfermann vom Schulten Bering nicht angegeben worden.
Nach obiger Erklärung ist derselbe seit Ostern bey ihm in Diensten oder Arbeit gewesen und habe daselbst sein Coffre, welches Schulte Bering mit dem Bedeuten: daß er bestimmt wisse, welches es wäre, auf dem Knechte Bühne vorfindlich sey. Hierauf erklärte der Schulte Bering, daß er für die Aufbewahrung des Coffre des Jungfermann haftbar seyn wolle, welches derselbe auch eigenhändig unterschrieben habe.
Am nehmlichen Abend ungefähr zehn Uhr begaben wir Unterschriebene uns abermals nach der Behausung des Schulte Bering. Bey unserer Ankunft war der Jungfermann ebenfalls nicht zu finden, und ein Coffre war vom Knechtebühne, worauf vor erst bey der Untersuchung drei Coffres eine Kiste (gewesen) war, weggeschafft.
Vorgelesen und unterschrieben
J B Winkelmann, Lieutenant
J H Horstrup, Lieutenant
Johannes Frenking, Feldwebel
E. Singor, Capitain
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1814 V 11
Hauptmann Kocks: Nachweis der Landsturmmänner der 2. Comp, die sich auf eigene Kosten mit eignen Gewehr versehen wollen.
1. ...el
2. Adolf Lammerding
3. J H Bücker
4. J Th Beumer
5. J Hermann Kammann
6. Anton Wieler
7. B H Bückers
8. Franz Uphoff
Kirchspiel
1. Zeller Rinckhoff
2. Joan Theodor Brüser
Verzeichnus der Landsturmmänner der 2. Comp., die bei der Heerschau am 1. Mai 1814 nicht erschienen und auch nicht geschworen haben:
1. Lütkehaus
2. Ferd Broeck
3. Itzig Levi
4. Balth Terbeining
5. B H Bröker
Kirchspiel
1. J Th Keppler
2. Z Rinkhoff
3. B H Gronewäller
4. Joh B Bülte
5. Joseph Tronenkötter
6. B Th Suermann
7. B H Termülen
8. Joan B Middrup
9. Balthasar Suermann
_
OD
An Landsturmmänner habe schon zum Transport geliefert:
- 20 nach Steinfurt
- dito des anderen Tages
- 6 nach Albersloh
- 5 nach Hoetmar
- 2 nach Steinfort wegen Geldtransport mit Herrn Ringelberg
Summa: 53 Mann
Capitain Langen
1814 V 24
An den Herrn Major von Schwarte vom 1. Landsturm Bataillon des Cantons Sendenhorst
Das hohe Militair Gouvernement hat bemerkt, daß in einigen Gegenden zu häufige Waffen-Übungen des Landsturms stattfinden, wodurch die Leute zu sehr von den Geschäften und Gewerbe angezogen werden. Es ist daher verordnet worden, daß der Landsturm wöchentlich nur einmal zur Waffenübung versammeln soll. Sie wollen daher gefälligst an die Herren Capitains auf das schleunigste verfügen, daß0 von nun an nicht anders als auf Sonn- und Festtagen exerciret werden soll. die angemessenste Zeit hierzu wird seyn des Sonntags-Nachmittags von 4 bis 6 Uhr.
Ich wünsche, daß Sie ... halten, daß nicht länger exerciret werde, dann hat auch der Landmann gute Zeit, gehörig sein Vieh zu füttern und sich zeitig zur Ruhe zu begeben, damit er des anderen Tages wieder arbeiten kann. Übrigens darf auch nicht alle Sonntage das ganze Bataillon zusammengezogen werden, sondern soll in der Regel nur Compagnieweise exerziert werden und überhaupt muß jedesmal der 10.te Teil der Mannschaft abwechselnd zu Hause bleiben.
Indem ich Sie ersuche, sich genau nach dieser Verfügung zu richten, versichere ich Sie meiner besonderen Hochachtung
Der Commandant des Canton (Langen)
1814 V 26
Nach hoher Verfügung vom 20. Mai und Instruktion vom 6. April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte vom Landsturm dispensieren lasen. Beamte können auf Wunsch auch verbleiben
1814 VI 1
Auf Wunsch der Capitains des Batallions soll jedem eine Exerzier-Catechismus zugestellt werden.
1814 VI 2
Apotheker Oesterling wird vom Landsturms-Dienst dispensiert.
Aus dem Antrag des Oesterling: In dieser Hinsicht muß ich mich nach der Landsturmverordnung, wo ich nicht darauf beziehe, daß diejenigen welche keine Substitut oder Stellvertreter an dessen Stelle nicht erhalten können, von dem Landsturm befreiet wären, auch soll nach der nämlichen Ordnung, wenn der Feind im Lande käme, die Apotheker und Ärzte sich zuerst von Ihren Wohnsitze entfernen.
Oesterling droht, falls er nicht dispensiert wird "sehe ich mich dieserhalb genöthiget, meine Beschwerden dem hochlöblichen Medicinal Collegium in Düsseldorff zu Entscheidung vorzulegen
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1814 VII 5
An den Herrn Unter Bezirks Kommandanten Schwartz!
Sie wollen mir innerhalb 3 Tagen ein namentliches Verzeichnis der zur Mobilen Colonne tauglichen Landstürmer, von jeder Compagnie 30 Mann, nach umstehenden Schema in Vorschlag bringen.
Dieser Aufnahme geschieht blos von Ihnen und Ihrem Adjudanten ohne Zuziehung eines Dritten, und muß dabey mit Umsicht verfahren und darf dieser Verfügung nicht zur Publicität gelangen.
Langen
1814 VIII 22
An den Herrn Hauptmann Langen
Nach einer erlassenen Verfügung des Herrn Landes Direktor Freyherr von Romberg wegen vorgefallenen Diebereyen in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna, Lüdinghausen, habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher ersucht, heute abend den Anfang zu machen, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigiliren und die verdächtigen Menschen zu arretiren und des Morgens dem Herrn Cantons Commandanten vorzuführen. Sie werden also Herr Capitain die Patroille-Liste aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1Unteroffziier jeden Abend, von 8 Uhr Abends angefangen bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patroille-Liste dahier einzureichen
Der Major Schwarte
der Adjudant Sulzer
1814 VIII 20
Die Bezahlung der Binden betreffend
Bezirkskommandant Cicel teilt mit, daß Ober Commandant Freiherr von Syberg die Gelder für die zugesandten Binden einzuziehen, da der Dortmunder Kaufmann, der sie geliefert hatte, das Geld für die Frankfurter Messe braucht.
Preise Cantons Commandanten Binde 4 Tressen 2 Rthlr 15 Ggr
Bezirks Comm. 3 Tressen 2 Rthlr 3 Ggr
Lieutenant oder Hauptmanns Binde 1 Rthlr 15 Ggr
1814 VIII 20
Bitte um Erledigung der Verfügung vom, 17. m. pr wegen der in Vorschlag zu bringenden tauglichen Subjekte zu Anführer der Landsturms Cavallerie.
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1814 VI 6
An den Herrn Schwarte, Unter Bezirks Commandant des ersten Landsturm-Bataillons Cantons Sendenhorst
Randbemerkung: Der Capitain Langen an den Herrn Cantons Commandant Langen
Anliegend beehre ich mich, Ihnen die mir vom Herrn Capitain Langen eingereichten Protocolle zur gehörigen Bestrafung zu überreichen
Der Major Schwarte
„Eine Unmöglichkeit ist mir ohne eine andre Einrichtung meine Land Sturm Männer in Ordnung zuhalten. Soll die wichtige Sache mit Ernst betrieben werden, so wünsche ich die Unterstützung meiner Behörde. Wo nicht, ich genöthiget bin, meinen Abschied vom Dienst ansuchen zu müssen, wiewohl ich ganß gerne und willig mich für die gute Sache darbiete.
Wünsche ich den ungehorsamen Land-Sturms-Mann Johann Hermann Brandhove und
2. den Anton Thormann ihrer Unordnung und Ungehorsams wegen auf den Grund der einliegenden abschriftlichen Protocolle ferner zu vernehmen und nach Befinden gesetzlich zu bestrafen.
Bitte übrigens von dem Fortgang der Sache mir baldigst zu verwissigen.
Sulzer
1814 VI 7
Nachstehend finden Sie Herr Major die unter meiner Compagnie nach meiner Meinung befindenden unbrauchbaren Landsturms-Männer
Lfd Nr
Name
Alter
Ursache
1
B Theod Bonse
32-2
Schwindsucht
2
B Henrich Panning
50-3
Polizey-Diener
3
Caspar Conermann
29-5
Schaden am Fuß
4
J Henrich Vernold
35-5
verwachsen
5
J B Kersting
30-5
verwachsen
6
Frans Lütke Düveler
55
verwachsen
7
Schulze Northoff
45
steifer Arm
8
J B Werring
43
kann nicht sehen
9
J Heinrich Horstmann
30-4
Fehler im Gesicht
10
Schulze Tergeist
57
wegen Gicht
Langen, Capitain der 1. Comp des Canton Sendenhorst
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1814 VI 6
An folgende Beamte des Bezirks Sendenhorst als an den
Herrn Friedensrichter von Vagedes
Herrn Notaire Kreutzhage
Herrn Notaire Marmett
Herrn Notaire Schlieter
Herrn Huissiere Drees
Herrn Huissiere Singor
Herrn Vicar Langen
Nach der Verfügung vom 26. May gemäß der Instruction vom 6ten April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte ganz vom Landsturm dispensieren lassen. Langen bitte um definitive Erklärung, ob die obengenannten weiterhin im Landsturm Dienst tuen wollen.
Alle Angeschriebenen erklären sich bereit, weiterhin Dienst zu tun; v. Vagedes:
Ich bin gern bereit, die mir im Landsturm angewiesenen Funktionen zu übernehmen und beizubehalten, so lange die Regierung mich nicht anderweit in Anspruch nimmt, und dringende Geschäfte mich nicht abhalten. Im letzten Falle werde ich meine Erklärung früh genug abgeben, so daß durch meinen Austritt auf keinen Fall Unordnung und Stockung entstehen kann.
1814 VI 8
Aufstellung einer Tabelle der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert. Aufforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues.
1814 VI 8
Resolution des Capitain Langen betr. Weiterverwendung im Landsturmdienst: ... Wenn es der Wunsch meines hochzuverehrenden Landesherrn seyen sollte, auch der gleichen Männer wie ich bin zu dießem Landsturmdienst gerne zu sehen, so bin ich nicht nur allein willig genug meinem Landesherrn gehorsam zu leisten, sondern ich erbiethe mich sogar mit dem größten Vergnügen für die gute Sache mich aufzuopfern und werde meinen Dienst bestmöglichst sicher vorzustehen.
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1814 VI 9
An den Herrn UB Commandanten Schwarte
Sie wollen so fort die Veranstaltung treffen, daß jeder Landsturmpflichtige sich eine Picke anschaffe. Dieser Gegenstand muß so beschleunigt werden, daß ich am Sontag über 8 Tagen Revision halten kann, wo alsdann keine fehlen, widrigenfalls der Säumige in 12 Ggr Strafe und nach Umständen noch härter bestraft wird.
Die Piquen werden 8 Fuß (2.50m) reinländisch lange, mit einer passenden Spitze, welches ich Ihnen überlasse vorzuschreiben, versehen, wobey ich aber bemerke, daß jede Stange bis zwei Fuß unter der Spitze mit Ölfarbe angestrichen seyn muß und soll jede Compagnie ein besonderes Abzeichen durch folgende Farbe haben:
die 1te Comp. zwei Fuß unter der Spitze rot
die 2te weiß
die 3te schwarz
die 4te grün
Die Unterofficiere müssen die Stange, welche 2 Fuß kürzer sein muß, ganz mit der Compagniefarbe streichen. lassen Sie sich Ihrerseits bestens angelegen seyn, und wirken Sie dahin, daß alles gehörig gemacht wird.
Diejenigen, welche so arm sind, daß sie sich keine Piquen anschaffen können, müssen sie verfertigen und mir die Kosten Rechnung einreichen lassen, damit solche festgesetzet und Ihnen die Gelder wieder angewiesen werden.
Über diesen Gegenstand werden Sie so fort die Herren Hauptleute und Officiere zusammen berufen und diese Verfügung und Anordnung denselben mittheilen lassen.
Ich muß Sie übrigens für die Anschaffung der Piquen persönlich verantwortlich machen und können Sie auf Verlängerung der Frist nicht rechnen.
Der Cantons Commandant.
Langen
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1814 VI 11
Capitain Drees berichtet über die ergebnislose Durchsuchung in der Elmenhorster Bauerschaft (Leutnant Silling und 11 Mann) sowie in der Rinkhöver Bauerschaft (Uffz Feilung und Lütkehaus, da Leutnant Everke gerade wie die Mannschaft abmarschieren wollte, sich krank melden muß).
1814 VI 24
An den Herrn UB Comm. Schwartz dahier!
Mit Bezug auf mein diese Nacht an Sie erlassenen Schreibens wegen Arrestation der entwichenen Landwehrmänner gebe ich Ihnen noch zu gleich auf, von heute an bis zum Widerruf, des Tages und des nachts zwey Corporalschaften in dem Bezirk Ihrer Unter-Commandantur patrolieren zu lassen, und nicht nur auf diese entwichenen Landwehr-Männer, sondern auch auf alle verdächjtige Menschen, Garten, Holz und Graßdiebe, und solche Weibspersohnen, welche zur Gewohnheit haben Fremde Kühe in der Weide zu melken zu invigiliren und zu arretiren und an den Herrn Bürgermeister Ihres Unterbezirks mittelst Bericht abliefern zu lassen.
Langen
1814 VI 26
Auftrag, vier Landsturmmänner für den Transport eines Arrestanten nach Hoetmar und 4 Landsturmmänner für den gleichen Transport nach Münster zu stellen.
O. D.
der Höcker Theodor Henrich Wiesmann kann wegen sein 60jähriges Alter und wegen seiner bekannten Gichtskrankheit im rechten Arm aus der Landsturmliste gestrichen werden.
1814 IV 27
Capt. Langen meldet die Ausführung des Befehls betr. Patrouille. der Arrestant Steinenkötter ist lt. Attest des Herrn Bürgermeisters Becker an Ort und Stelle richtig abgeliefert (Hoetmar ?)
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1814 VI 27
An den Herrn Landsturms Major Schwarte zu Sendenhorst
Nach ein in diesen Augenblick dahier eingegangenes Schreiben des Herrn Cantons Commandanten zu Warendorf sind in der vorigen Nacht 300 Landwehr Männer größtentheils mit den Waffen vom 2te Bataillon Westphäl. Landwehr Infanterie entwichen, und da dieserhalb in den benachbarten Cantons diese Nacht eine genaue Visitation auf den Land- und Heerstraßen und in den Kornfeldern und Büschen wie auch in sämtliche Häuser gehalten wird, ... ergeht Auftrag, das erforderliche zu veranlassen. ... Der Adjudant muß zu Pferd sitzen.
1814 VII 5
Protocolle betr. Klage der Landsturm-Männer Franz Becker und Wilhelm Borgmann ctra ihren Capitain Drees.
Erschien der Landsturm-Mann Wilhelm Borgmann Stadt Sendenhorst wohnhaft von der 8ten Compagnie des 1ten Bataillons, mit Anzeige, am 26ten vorigen Monates nach dem Exerciren seye er von dem Herrn Capitain beordert, den 27ten des Abends um 8 Uhr auf dem gewöhnlichen Sammelplatz am Osten-Thor zu erscheinen, und die gewöhnliche Patrouille mit zu machen. Comparent, welcher gerade des Tage in Sendenhorst gearbeitet habe, habe geeilt, selbige zu beendigen, und seye etliche Minuten des Abends zu spät auf dem Sammelplatz erschienen. Bey seiner Ankunft daselbst seye der Herr Capitain Drees am Abteilen der wachthabenden Landsturm-Männer gewesen, so bald wie er ihn gesehen, und er sich gestellt habe, habe er ihn mit dem Säbel zu schlagen gedrohet und angeredet: Hunds-Voiuts, wo kommt er her, gleich mit dir ins Loch. Comparent habe ihm auf diese Anrede erwidert, ich komme soeben vom Herrn Bürgermeister bey welchem ich bis itzt gearbeitet, es wird für diesesmal nicht darauf ankommen daß ich mich ein bischen verspätet habe, weil ich daselbst meine Arbeit nicht füglich ehender beendigen konnte; hierauf antwortete
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der Herr Capitain in lautendem Thone: Daran stöhre ich mich nicht, ob sie bey dem Bürgermeister gearbeitet haben, ich scheiße was auf den Bürgermeister, allo marsch, bringt ihn ins Loch. Er seye hierauf von dem Herrn Capitain und wachthabenden Unterofficiren auf die Wachtstube gebracht, wobey ihm zugleich bekannt gemacht worden, daß er 2 mal 24 Stunden in Arrest verbleiben, und überdem eine angemessene Geldbuße bezahlen sollte.
Des Nachts 12 Uhr seye der H. Capitain auf die Wache gekommen, um solche zu visitiren, bey seinem Eintritt in die Wachtstube hätte er sich an ihn gewandt und mit den Worten angeredet: Bist du nich böse? Comparent habe ihm hierauf erwiedert, daß er nie böse gewesen seye. Der Herr Capitain habe ferner gesagt: Daß du dich für mich gebogen hast, so bist Du Deines Arrestes und fernern Strafe berreyt und sollst daher gleich jeden anderen Wachthabenden deine Dienste verrichten.
Comparent bemerkte und bath schließlich, da das Benehmnen des H. Capitains hart und nach seyner Meinung dienstwidrig gewesen seye, die Sache gehörig zu untersuchen, damit künftig dergleichen Vorfälle beseitiget werden. Womit dieses Protokoll geschlossen, vorgelesen und unterschrieben worden.
1814 VII 3
Erschien der Landsturm Mann Franz Becker, gebürtig aus Nordwalden, 35 Jahr alt, katholischer Religion, welcher zur Zeit auf der hiesigen neuen Windmühle des Johannes Hugemann (Hegemann ?) als Gehülfe aus Freundschaft diene, anzeigend:
Der Corporal Joseph Böckmann, unter dessen Corporalschaft er stehe, habe ihm am 27ten v. M, des morgens 11 Uhr beordert, des Abends um halb 8 Uhr auf die Wache am Osten Thor zu erscheinen und die nächtliche Patrouille mit zu machen; gleich bey Endigung seiner knechtlichen Verrichtungen hätte er nicht versäumt, des
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abends zur bestimmten Stunde und noch ein Paar Minuten zu vor, auf dem Sammelplatz vor gedachter Wache mit seiner Pike zu erscheinen. Bey seiner Ankunft daselbst hätte der H. Capitain Drees bereits die Wache in Reihe und Glied gestellt, und die Verlesung der Mannschaft begonnen. Sobald er ihn erblickte, hätte der mehr gedachte Capitain Drees, ohne ein Wort zu sagen, ihn beym Rock gefaßt und mit großer Wuth in die Wachtstube geworfen. Comparent hätte die Thüre der Wachtstube angegriffen, um sich beym Herrn Capitain zu verantworten, allein der selbe habe ihm auf der Stelle einen so derben Stoß im Rücken versetzt, daß er in die Stuben hingeflogen und fast über die darin befindlichen Gegenstände gefallen sey.
Comparent bemerkte ferner schließlich und trug darauf an, daß er unter eine andere Compagnie versetzt zu werden wünschte wiedrigenfalls es nicht geschehen könnte, er sich veranlaßt sehe, Sendenhorst als seinen Wohnsitz verlassen und nach seiner Heimath zurückzukehren.
- Verkündigung des Landsturms 6. April 1814 -
1814 VII 7
Capt. Singor hat die Revision der Piquen seiner Compagnie nicht zugelassen und sich schleunigst weggemacht und sich dabey geäußert, daß ihm der Herr Cantons Commandant nichts zu befehlen habe.
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1814 VII 8
Damit über die eingehenden Strafgelder von den vier Bataillons gehörig Rechnung geführt werde und die nötigen Einrichtungskosten hiervon bestritten werden können, soll ordentlich Rechnung geführt werden.
1814 VII 14
Bürgermeister Daldrop (Ahlen) an den Bezirkskommandanten Langen:
Ersuch, den beykommenden Transport von Ältern und Verwandten der Deserteurs durch ein Kommando Landsturm Männer sofort nach Münster bringen zu lassen, wohingegen der hiesige Vorspann bis Münster durchfährt.
Anm. Langen: Der UB Comm. soll den Transport mit 10 Mann und 1 Unterofficier nach Albersloe geleiten, vor dort soll ihn Bürgermeister Bispinck weiterleiten.
1814 VII 14
Cantons- Comm. Langen an den Herrn UB- Comm. zu Sendenhorst
Dem hohen Militair-Gouvernement ist es angezeigt worden, daß mehrere Commandanten des Landsturms den Officieren - sogar unter Drohung von Strafen - die Anschaffung von besonderen Kleidungen auferlegt hätten, wo ich vom Herrn Obercommandanten von Syberg zum Bericht aufgefordert worden bin. Mir ist zwar davon nichts bekannt geworden und ich habe auch bereits einen Bericht dahin abgestattet, daß sich die untergeordneten Bezirks-Commandanten meines Bezirks keine dergleichen Anmaßungen hätten zu schulden kommen lassen. Bin aber zugleich angewiesen. Ihnen meine Herrn zum Überfluß zu eröffnen, daß im Fall Sie sich die Anmaßung erlauben mögten, den Landsturm-Officieren das Tragen besonderer Kleidung vorschreiben zu wollen, sie sich einer ernstlichen Rüge aussetzen würden.
Der Herr Ober-Commandant von Syberg wie auch ich sähen es jedoch gerne, wenn die Officiere des Landsturms sich im Dienste mit einem ordentlichen blauen Überrock, etwa in der Form der blauen Litephka ohne alle Abzeichen bekleideten, wenn gleich dieses lediglich dem guten Willen der Officiere überlassen und auch auf keine Weise vorgeschrieben werden muß.
Cantons-Commandant Langen
1815 VII 15
Der Capitain der 4. Compagnie an Major Schwarte:
Nach dem Erlaß vom heutigen dato beschuldigen Sich mich: daß ich am vorletzten Exerciertage als dem 26ten Junii, wo die Pieken haben revidirt werden sollen, ich ohne auf Ihre Ankunft gewartet zu haben, schleunigst mit der Compagnie abmarchirt seye, da doch durch den Feldwebels den Capitains soll bekannt worden seyn: daß diese Revision vorgenommen werden sollte. Dieses ist aber bey mir der Fall nicht; sondern mein Feldwebel hat mir nach abgehaltener Paroll bey Abstattung des Rapports vor einige und allein die schriftliche Verfügung vom 25. Junii ohne weiters mündlich zu rapportieren, eingereicht, mithin bin ich vom genannten Befehle nicht in Kenntnis gesetzt worden. Nach eingezogener Erkundigung und Aussage des Herrn Feldwebels der 3ten Compagnie soll mein Feldwebel, da er zuerst mit seiner Schreiberei fertig gewesen, weggegangen seyn,. und habe den nachher ertheilten gedachten mündlichen Befehl nicht gehört, mithin mir auch nicht rapportieren können, dieses ist also die Ursache der ohne meine Schuld geschehen seyen sollenden Nichtbefolgung des gedachten Befehls.
Nach Inhalt des ebenfallsigen obgedachten Erlasses soll ich geäußert haben: daß mir der Herrn Cantons Commandant nicht zu befehlen habe: Dieses sind falsche Erdichtungen und bestehen in Unwahrheit:
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Es ist recht nicht gedenkbar: wenn mir der Befehl in Betreff der Revision der Pieken bekannt gewesen wäre, ich solche Subordninationswidrigen Ausdrücke, da ich selbst von meinen mir untergebenen Subordnination fordere, durchaus auch in jedem Falle nicht ausstoße. Ich muß daher bitten, solchen Plaudereyen kein Gehör zu geben, und um künftighin dergleichen Irrungen vorzubeugen, muß ich unmaasgeblich bemerken: daß es dienlich und dem Dienste zweckmäßig seye, wenn den Feldwebeln aufgegeben würde, sich ein Rapportbuch anzuschaffen, wo sie alsdann bey Austeilung der Paroll jeden auch kleinsten Befehl eintragen und demnägst bey Erstattung des Rapports durch den Capitain vorzeigen müssen, wo alsdann keine Irrungen entstehen können.
Singor
1814 VII 17
Langen an den UB-Commandanten Schwarte
Innerhalb von 3 Tagen sind in Vorschlag zu bringen: 2 Rittmeister, 2 Wachtmeister, 2 Lieutenants sowie 20 Mann von jeder Compagnie zur Cavallerie. Wenn in der Compagnie keine 20 Mann zu finden, so müssen in den anderen so viel mehr ausgehoben werden, daß Sie für das ganze 60 Mann haben. Es muß möglichst auf Bauern Söhne, welche sich mit ein ordentliches Pferd versehen und Vermögen haben, sich Uniform verschaffen zu können .. gesehen werden. Reclamationen werden nicht angenommen.
Die Rittmeister muß ein angesehener, wohlgebildeter Mann sein und um sich wissen, so ist zum Beispiel für den UB Sendenhorster der Herr Friedensrichter von Vagedes zum Rittmeister (bestimmt).
Wenn in den UB Albersloh, Everswinkel, Ahmesbüren sich kein passendes Subject dazu findet, so können aus der vorhandenen Anzahl Hauptleute und Officiere die Rittmeister genommen werden. Wird einer der Hauptleute zum Rittmeister gewählt, so muß die Stelle durch den Premier Lieutenant wieder provisorisch besetzt werden. Sehr angenehm würde es mir sein, für den
UB Alberslohe:
Hauptmann Hockelmann zum Rittmeister
Everhard Schulte Entrup zum Wachtmeister
Albert Dernebockholt zum Lieutenant
UB Everswinkel:
Rittmeister Schürmann
Wachtmeister Herr Hauptmann Niemer oder ein gedienter, ansehnlicher unverheirateter Bauer oder Schulzensohn
Lieutenant ebenfalls ein ansehnlicher Schulzensohn
UB Ahmesbüren
Rittmeister Hauptmann Heidhorn
Wachtmeister Harling
Lieutenant der Verwalter bey dem Bürgermeister Sudhoff
UB Sendenhorst
Rittmeister Friedensrichter von Vagedes
Wachtmeister Silling Niestert
Lieutenant Silling senior
Die Sache hat Eile, und ich befürchte, daß wir ersten Tags aufgefordert werden, die Cavallerie ausrücken zu lassen um Parade zu machen.
1814 VII 17
Major Schwarte soll eine Wache von 4 Mann stellen, die einen Arrestanten bewachen soll, ferner 2 Mann um 7 Uhr vor die Ratsthüre stellen zu lassen und den Arrestanten weiter nach Vorhelm zu begleiten.
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1814 VII 20
Die Hornbläser und Tambours müssen sich morgen um 8 Uhr am Rathause in Person einfinden.
1814 VII 20
Langen an Schwarte
Zufolge Requisition des Bürgermeisters zu Hoetmar sollen die Ackerknechte Bernard Henrich Wessel bey Zeller Volking und Zurmühlen beym Zeller Kleykamp wohnend arretiert und abgeliefert werden. Auftrag, abends um 10 Uhr mit 6 Mann und 1 Unterofficier die beiden Ackerknechte, welche desertierte Landwehr- Männer sind, zu arretieren, weil solche bis zur Rückkehr ihrer Brüder eingestellt werden sollen.
1814 VII 19
Erschien der Glasemacher und Landsturmmann Joseph Hurtig mit der Anzeige und Klage, daß am Sonntag, den 17ten d. M. der Herr Capitain Langen gegen Comparenten sich gesetzwidrig soll vergangen haben. Beym Aufzug der Landsturm-Männer vor dem Osten Thor nahm der Comparent eine Blume, welch er in seinem Hut verborgen hatte, hervor. Mittlerweile stieß der Unteroffizier Mays mit seiner Picke an den Comparenten. und auf dieses stieß der Comparent wieder mit seiner Picke an des Unteroffiziers Meys seine Piecke, mit der Aussage, der genannte Hurtich solle seine Pike gerade halten.
Über diesen Vorfall ist der Herr Capitain Langen hervorgekommen und habe ihm, Comparent, einen starken Schlag mit der Klinge versetzt, so daß er nicht länger vor Schmerzen mehr in der Reihe des Gliedes Ordnung verblieben konnte, Auf dieses hat sich der Comparent von dem Landsturm entfernen wollen, weil er nach seiner Sage so starke Schmerzen von dem Schlagen erhalten, aber der Herr Capitain habe ihn wieder beym Rocke angefaßt und ihm sogleich Arrest angesagt und auch sogleich auf die Wache an das Osten Thor als Arrestant bringen lassen. Der Comparent habe über eine Stunde im Arrest gesessen, worauf er von dem Herrn Capitain wieder befreiet worden.
Der Comparent klaget aber darauf an, da nach seiner Meinung das Verfahren gesetzwidrig sein soll, auf fernere Untersuchung und nach dem vorgeschriebenen Strafreglement zu verfahren. Zeugen dieses vorgefallen Schlages von dem Herrn Capitain kann die ganze Compagnie bezeugen.
1814 VII 19
Erschien der Faßbänder Anton Mays, Landsturm-Mann, mit der Anzeige, daß am vorigen Sonntag, als dem 17ten, bey dem Auszug nach dem Ecercierplatz der Landsturm Mann Joseph Hurtig vor dem Osten Thor seine Pike sinken ließ und auf dieses ich mit meiner Pike unter die seinige Pike gestoßen, mit dem Bedeuten, solche gerade zu halten; bey diesem Vorfall kam der Herr Capitain unserer Compagnie heran und versetzte genanntem Hurtich einen derben Schlag mit der Klinge in den Rücken, worauf sich derselbe entfernte mit der Aussage, er wolle sich nicht schlagen lassen, man solle ihn, wann er sich verfehlet, nach dem vorgeschriebenen Kriegsreglement bestrafen. Hierauf wurde ich, Unterofficier Anton Mays, gegenwärtiger Comparent, geordert, den genannten Joseph Hurtich in Arrest zu setzen. Bey meinem gutwilligen Auftreten, und dem Arrestanten in Arrest zu nehmen, hat mich der Herr Capitain ohne alles weitere Vergehen sogleich in Arrest mit einsetzen lassen. Wir sind beyde, ich und der Hurtich, solange in Arrest gesessen, bis das Exercieren vorüber war, ohngefähr ein und halbe Stunde.
Comparent klaget gegen seinen Herrn Capitain, dieses Verfahren als gesetzwidrig an und traget auf weitere Untersuchung der Sache untertänigst hiemit an.
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Auf die mir zugeschickte Beschwerde des Landsturm-Mannes Hurtig und des Unteroffiziers Mays erwidere ich:
Am 17ten dieses, als meine Compagnie nach den Erxercierplatz marschierte, lies er Hurtig seine Pieke zum Ungebühr über die Schulter hangen. Ich bedeutete ihm mehrenmals, daß er seine Pieke gerade halten sollte, allein vergebens. Der Unterofficier Mays schob während des Marschierens mit seiner Pieke die Pieke des Hurtig in die Höhe. Weil dadurch Unordnung und Gelächter unter den Leuten entstand, so bedeutete ich ihm, es zu lassen. Dem Hurtig befahl ich aber, sich anständig zu betragen, widrigenfalls ihn die auf Subordinationsfehler gesetzte Strafe treffen würde. Der Hurtig, de Ermahnung eingedenk, griff den Unteroffizier Mays mit gefällter Pieke an, Mays wehrte sich mit seiner Pieke. Die ganze Compagnie kam dadurch in Unordnung. Ich geboth Ruhe, aber vergebens. Endlich sprang ich zwischen die beyden Kämpfenden, wobey ich den Hurtig einen Hieb mit der flachen Klinge über die Schulter versetzte. Ich rief einen Unteroffizier und vier Mann hervor, worauf der Unterofficier Mays hervortrat. Ich schickte sodan den Hurtig und Mays in die Wache, woraus ich Sie nach einer Stunde entließ.
Es geht daraus hervor, daß der dem Hurtig versetzte Hieb mit der flachen Klinge keine Strafe, sondern nur ein nothwendiges Mittel war, ein grausames Unglück zu verhüten und die Ordnung für den Augenblick wieder herzustellen. Das einzige, dessen ich mich schuldig gemacht habe, ist wohl, daß ich zu gelinde verfahren bin. Übrigens trage ich noch auf beyderseits gesetzliche Strafe an.
Langen, Capitain der 1. Compagnie.
Verzeichnis der Landsturmmänner der 2. Compagnie, wie sie sich zum Dienst gestellt haben
25.06.
Unteroffizier Lütkehues
mit seiner Corporalschaft abends Wache
26.06.
Unterofficier Bennnemann
ebenso
26.06.
Unterofficier Brüser
ebenso im Kirchspiel
22.06.
Unterofficier Lammerding
mit 4 Mann nach Steinfordt einen Restanten zu transportieren
28.06.
Unteroffizier Schmettkamp
mit 4 Mann einen Restanten nach Albersloh
29.06.
derselbe
mit 2 Mann auf Wache
01.07.
derselbe
mit 3 Mann nach Albersloh
13.07.
Unterofficier Bücker
mit 4 Mann einen Restanten nach Albersloh
13.07.
derselbe
mit 3 Mann ebenso
14.07.
derselbe
mit 2 Mann einen Restanten transportieren
15.07.
Unteroffizier Artmann
mit 4 Mann nach Albersloh
16.07.
2 Mann nach Albersloh
17.07.
4 Mann nach Albersloh
1814 VI 8
Aufstellung einer Tabelle der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert Anforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues
1814 VI 8
Resolution Capitain Langen wegen Weiterverwendung im Landwehrdienst: Wenn es der Wunsch meines hochzuverehrenden Landesherrn seyen sollte, auch dergleichen Männer wie ich bin zu dießem Landsturmdienst gerne zu sehen, so bin ich nicht nur allein willig genug, meinem Landesherrn gehorsam zu leisten, sondern ich erbiethe mich sogar mit dem größten Vergnügen für die gute Sache mich aufzuopfern und werde meinen Dienst bestmögligst sicher vorzustehen.
1814 VIII 4
Major Schwarte an Hauptmann Langen
Nach der verehrlichen Verfügung des Herrn Cantons-Commandanten Langen von 2. d. M. in Hinsicht einer zu haltenden täglichen Wache auf der hiesigen Wachstube, um im nöthigen Fall der Transportierung nicht in Verlegenheit gesetzt zu werden, wie schon bereits geschehen, daß man keine Landsturm-Männer auffinden konnte, so beauftrage ich Sie, Herr Hauptmann, von heute abend an um 8 Uhr auf 24 Stunden mithin bis Morgen Abend 8 Uhr vier Mann auf die Wachstube beordern zu lassen, wo sie solche wieder durch vier andere ihrer Compagnie sowohl von den Kirchspiels Landstürmern als der Stadt fortfahren; jedoch können nach der erlassenen Verfügung des Herrn Cantons Commandanten zwey von den vier wachhabenden zu Hause bleiben, wo solche aber in nötigem Falle sofort zu haben sind, zwei derselben aber müssen stets auf der Wache bleiben. sie wollen daher Ihre Unterofficire verantwortlich machen.
1814 VIII 22 Sendenhorst
An den Herrn Hauptmann Langen
Nach einer erlassenen Verfügung des Herrn Landesdirektor Freiherrn von Romberg wegen vorgefallenen Diebereien in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna und Lüdinghasusen habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher beauftragt, heute abend den Anfang zu machen; und zwar wie vorhin mit vier Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Herrn Cantons-Commandanten vorzuführen.
Sie werden also, Herr Capitain, die Patrouille aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1 Uffz in den Abend, von 8 Uhr Abends empfangen und morgens 5 Uhr fortgesetzte beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patouillelisten dahier einreichen.
Sendenhorst, den 22. VIII 1814 Der Major Schwarte
der Adjudant Sulzer
Hieneben wird bemerklich gemacht, daß 2 Menschen herumstreichen und ausgeben: Sie collectieren für ruinierte Kirchen und Klöster in Hamburg. Da diese beyde Menschen gefährlich scheinen und den Communen zum Nachteil sind, so werden Sie, Herr Capitain, ebenfalls beauftragt, auf diese beyde Menschen zu vigilieren und im Betretungsfall zu arretieren und an den Canton-Comm. abzuliefern. Einer dieser beyden, der größere, trägt ein schwarzes Kleid, wie eine Geistlicher gekleidet und der andere trägt sich wie ein Kaufmann.
23. VIII 1814
Herrn UB Com Schwarte!
Der Anton Sommersell und H Schmedkamp, Landwehr-Männner aus dem Ksp Sendenhorst sind vom 1. Batt desertiert.
Ich ersuche Sie daher, sowohl bey Tag, als bey der Nacht zur unbestimmten Zeit die Wohnungen der Eltern und Verwandte besetz, visitiren, auf die Pflichtvergessenen invigiliren und im Betretungsfall dieselbe arretiren zu lassen und an mich abliefern zu lassen.
Der Bürgermeister
Langen
27. VIII: 1814
An den Herrn Major Schwarte, Wohlgeboren!
Zufolge des mir von Ihnen gestern abend um sechs Uhr gewordenen Auftrags in betr Aufsuchung der Deserteurs Anton Sommersell und Henrich Schmetkampf habe ich vorschriftsmäßig die Bewohnung des Zellers Schmetkampf, Sommerselle und des Bruders Hagedorn, und zwaren jedes Haus besonders durch vier vertraute Land-Sturm-Männer und einen Unterofficier von meiner Compagnie, in verwichener Nacht zwischen 11 und 12 Uhr ganz in der Stille besetzen und untersuchen lassen. Sämmtliche Landsturm-Männer haben aber nach der von den Unterofficieren darüber erstatteten mündlichen Rapport in den gesagten Wohnungen weder die obgedachten Deserteurs, noch auch sonstige verdächtige Leute vorgefunden, welches ich allso an durch pflichtmäßig anzuzeigen nicht verfehle.
Der Hauptmann
Kocks
28. VIII 1814
Hauptmann Kocks Bitte mit ärztlichem Attest des Medicina Doctor Boner, Alverskirchen, wegen Gichtzufällen und Kurzsichtigkeit um Suspension vom Dienst. Als Stellvertreter tritt provisorisch Leutnant Wiegard für ihn ein.
1814 VIII 24
Capitain Langen meldet das Ende der Wachzeit seiner Compagnie
1814 VIII 22
Major Schwarte, Adjudant Sulzer an Hauptmann Langen:
Wegen Diebereien in den Kantons Bochum DO, UN, LH habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten, zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouillen ergeben zu lassen,
Heute abend Anfang, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Commandanten. vorzuführen. Sie werden also, Herr Capitain, die Patrouille Liste aufführen und von Tag zu Tag 4 Mann und 1 Unteroffizier jeden Abend, von 8 Uhr abends angefangen, bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen
1814 X 12
Cantons Commandanten. an UB Commandanten:
Der Herr Landesdirector Freyherr von Romberg hat mitgeteilt, daß das hohe Militairgouvernement statt des verstorbenen Freyherrn von Syberg Major von Sidow zu Westhausen als Obercommandant des Landsturms im Dortmundischen Kreise ernannt hat.
Weitergabe an das Bataillon.
1814 X 15
CantComm an UBKomm:
Sie erhalten umstehend das National des am 23. d.M. auf dem Marsch von MS nach Wesel desertierten Landwehrmannes Johann Bernard Ahrens sammt Designation der vom selbigen mitgenommenen Effekten
Auftrag, den Aufenthalt herauszufinden und das elterliche Haus in der kommenden Nacht zu besetzen, ihn zu arretieren und des anderen Morgens vorführen zu lassen
Johann Bernd Ahrens, aus Sendenhorst 27J, Gemeiner unter der 1. Comp. 4.Batallion 4. Westph. Infanterie Regiment
hat folgende Effekten mitgenommen
1 Mantel 1 paar Handschuhe 1 Halsbinde
1 Litewka 2 paar Socken 1 Leinenhose
1 tuchene Hose 2 Hemden 1 Patronentasche
1 Mütze 2 Paar Schuhe 1 Brodbeutel
1 Camisoll 1 Paar Stiefeletten 1 Tornister
1 Kokarde
- S.23 -
1814 XI 16 Dortmund
Bekanntgabe der Ernennung des Rittmeisters Leithen zu Laer als Oberkommissar des Dortmunder Kreises
1814 X 16
Cantons-Comm. an UB-Comm.
Bekanntgabe einer Verfügung vom 8. Okt. 1814
Euer Wohlgeboren erwidern wir auf den Bericht vom 30ten vorigen Monates, daß nach strenger und bei den Worten bleibender Auslegung des Edict vom 3. vorigen Monats die Landsturmpflichtigkeit nur bis zum vollendeten 49. Jahr reicht, so wie darin ausdrücklich festgelegt worden ist, daß die Landsturm- Pflichtigkeit des zweiten Aufgebots nur bis zum vollendeten 39ten Jahre statt findet.
In Rücksicht des Landsturms kann dies Edict schon jetzt in Vollziehung ersetzt werden.
Münster 8. Okt 1814
Kgl. Pr. Militair Gouvernement zwischen Weser und Rhein
Heister, Vincke
1814 VI 30
Attest J. Sulzer für Johan Bernard Schmedkamp: Steifer Arm von gehabten Flüßen herrührend und daher als Landsturmmann ungeeignet
- 25 -
....
Landsturmmänner, die entlassen werden können, weil sie 50 Jahre und älter sind
2. Komp- (?)
Nr
Name
Wohnort
Alter
12
Hermann Lütkehues
Stadt
50
13
Melchior Leser
Stadt
x51
14
Theodor Herte
Stadt
58
15
Balthasar Terbenning
Stadt
58
16
Andreas Quante
Stadt
x49
17
Joan Hch Saerbeck, Zimmermann
Stadt
x49
18
Franz Uphoff
Ochtrup
x49
19
David Kössendrup
Stadt
54
20
Joan Hch Saerbeck Holzschuhmacher
Stadt
59
21
Joan Hermann Scheffer
Stadt
54
22
B Hch Fuest
Stadt
52
23
Joan Theodor Keppler
Kirchspiel
59
24
Theodor Herman Heimann
Stadt
x53
25
B Hermann Niemann (dient sonst bei Schulze Bernd)
Stadt
x49
26
Joan H Näring
Kirchspiel
x49
27
Theodor Hermann Greive
Kirchspiel
54
- 26 -
III. Compagnie
1
Bern Hch Feiling, Unteroffizier
56
2
Jost Hch Voss, Unteroffizier
49
3
Hermann Linnemann, Unteroffizier
49
4
Bern Theodor Schmetkamp, Unteroffizier
50
5
Hermann Brune, Gemeiner
58
6
Joh Hch Homann
51
7
Theodor Laackmann
50
8
Johann Hermann Borgmann
49
9
Joh Henrich Vagedes
49
10
Johann Theodor Lütkehues
56
11
Bernd Hch Saerbeck
53
12
Bernd Hch Weddehage
60
13
Bernd Hch Brüggemann
49
14
Bernd Hermann Niehues
49
15
Joh Hch Behring
58
16
Theodor Asche
52
17
Anton Weddehage
56
18
Theodor Wiesemann
60
19
Hermann Sommersell
49
20
Anton Griesekampf
49
21
Theodor Backkötter
49
22
Johann Bernd Hagedorn
51
23
Hermann Hartmann
55
24
Jodocus Mönnig
50
25
Große Düveler Kötter
49
26
Wilhelm Borgmann
54
27
Christian Geilern
55
28
Kötter Greive
51
IV. Compagnie
Nr
Name
Geburtsort
Alter
1
Schulte Bering, Unteroffizier
Sendenhorst
60
2
Johann Hermann Möllers
dito
52
3
Johann Henrich Grolle
Ahlen
55
4
Theodor Henrich Schockinghoff
Sendenhorst
58
5
Gerd Grolle
dito
59
6
Johann Hch Bröcker
dito
50
7
Ferdinand Sprinker
Rinkerode
59
8
Johann Henrich Vennewald
Sendenhorst
55
9
Balthasar Schotte
dito
53
10
Johann Hch Speigelberg
dito
56
11
Johann Hch Brüggenkötter
Hoetmar
57
12
Caspar Ossenbeck
Rinkerode
50
13
Johann Theodor Bartels
Sendenhorst
50
14
Conrad Gröneweg
Albersloh
59
15
Johann Bernhard Kössendrup
Sendenhorst
55
16
Joh Hch Hartmann
dito
54
17
Bernd Hch Bröcker
dito
55
18
Martin Krey
dito
58
19
Johan Hch Haerbaum
dito
58
20
Joh Hch Brandhove
dito
58
21
Gerhard Hch Heimann
dito
50
22
Franz Sievert
Ahlen
62
23
Theodor Bartmann gt. Meykötter
Sendenhorst
52
24
Johann Hch Bartmann
dito
52
25
Anton Hoppe
dito
54
26
Theodor Hch Frye
dito
50
27
Schulze Horstrups Kötter
dito
50
28
Johann Hch Joelmann
dito
49
29
J H Heidfeld
Beckum
59
30
H Vennewald (Nachtrag)
1814 XII 7 Laer
Mitteilung des Ober-Commandanten Leithen, daß laut Anzeige des Landesdirektors von Romberg vom 23. Nov. Landsturmleute, die das 49. Jahr zurückgelegt haben, beurlaubt werden können. Frei werdende Offiziersstellen sind provisorisch durch Unteroffiziere oder Gemeine zu besetzen.
Mahnung, nur solche Leute zu entlassen, die tatsächlich das Alter erreicht haben. Im Zweifelsfalle Auszüge aus dem Taufregister beibringen.
1814 XI 25
an den Hauptmann der 2. Komp. Kocks:
Zurück zur Berichtigung und zur Untersuchung dieser Liste, indem bey verschiedenen ein jüngeres Alter notiert zu sein scheint
Schwarte.
Hierzu Kocks: Liste zurück; die angestrichenen Individuen (x) sollen Geburtsschein über ihr wirkliches Alter beibringen.
1814 XI 25 Münster
Pr. Mo. Gouvermenent:
Landräte und Ober-Commandanten bestimmen die Ärzte, auf deren Gutachten in Landsturmangelegenheiten Bezug genommen werden soll, ferner Strafreglement des Landsturms
1814 XI 16 Dortmund
Bekanntgabe der Ernennung Rittmeisters von der Leithen zu Laer als Oberkommandanten des Dortmunder Kreises
- 27 -
Register der Landsturmmänner, welche sich von heute das 49te Jahre ihres Alters anmessen, da wir aber keinen speziellen Befehl haben, und die Taufscheine derjenigen einliefern zu lassen, so schicke ich nur bloß das Register nach eigener Aussage der Subjecte bei. Capitain. Langen
1
B H Panning, Polizeydiener
50
13
B H Röttgermann
50
2
J H Kalthoff
50
14
Arnold Bülte
56
3
Wolfgang Sperl
50
15
J H Hinsenbrock
50
4
Wilhelm Werring
54
16
Henrich Wilking
50
5
Christian Hageman
55
17
B H Niemann
50
6
Anton Feigler
50
18
Theodor H Aland
55
7
Theodor Kleyer
49
19
J B Elmenhorst
55
8
Theodor H Edeling
57
20
J Th Hinsenbrock
55
9
Theodor Hagedorn
50
21
J B Höne
56
10
J Theodor Kerkmann
50
22
Anton Mollenkamp
49
11
Anton Jönsthövel
50
12
Josef Nordhaus
59
Tab. Liste der Landsturmmänner, die das 50. Lebensjahr nach ihrer Angabe erreicht haben, 2. Kompanie
Nr
Name
Geburtsort
Alter
1
Lieutenant Joan Hch Suermann
Stadt Sendenhorst
52
2
Lieutenant Johan Theodor Ottenlohe
Ksp Sendenhorst
51
3
Uffz Adolf Lammerding
Stadt
51
4
Uffz Johan Henrich Bücker
Ksp Ostbevern
49
5
Uffz Theodor Middrup
Ksp
52
6
Johan Herman Geiseler
Stadt
58
7
Wilhelm Ramer
Einen
50
8
Joan Stephan Arens
Westkirchen
59
9
Adolf Linneman
Stadt
54
10
Everhard Saerbeck
Stadt
49
11
Joan Herman Börger
Stadt
52
Landsturm
wurde noch bis 1820 nachweisbar zur Bewachung und zum Transport von Gefangenen (meist bis in die Nachbarorte Albersloh, Drensteinfurt, Hoetmar, Ahlen) eingesetzt
A 598 Gefangenen-Verpflegungs- Sachen
1816 VIII 9
Richter Kreuzhage an den Landsturm Commandanten Schwarte: daß die Landsturms-Escorte von Alberslohe durch drei hiesige Landsturm- Männer zur Bewachung des Arrestanten baldmöglichst abgelöset wird. ...
1817 II 1
Daß der Joseph Glashagel seinen dreitägigen Arrest auf der hiesigen Wachtstube richtig und ruhig ausgehalten habe, bescheinige ich hiermit
Langen, Capitain der ersten Compagnie Landsturm
1819 Stadtarchiv S.
Bericht des Sendenhorster Landwehrmanns Theodor Große Kogge an den
Bürgermeister über seine Abenteuer nach der Schlacht bei Fleur
14. Mertz 1819
Sein Sie gegrüßet, hochgeehrter Herr Bürgermeister!
Da ich zu Lande angekommen bin, möchte ich meine Begebenheit dem Herrn Bürgermeister von Anfang her erzählen. Da wir im ersten Treffen bestimmt und bei Flörr (Fleur?) den Angriff machten gegen die Fransosen, ging anfänglich alles gut zu arranßieren. Bald darauf wurde alles verstärket und vermehret und waren wir genöthiget, ein wenig zu weichen, um Ablösung zu haben.
Indem verlor ich alle meine Nebenmänner und sah augenscheinlich, wie sie zusammengeschossen wurden. Ich ergab mir gleich in den Willen des Herrn und bat nur Gott, er möchte mir aus diesen Jammer helfen und mich behüten für Krüppel zu werden.
Nun hatte ich wieder einen Nebenmann linker Seit laufen, Es kam gleich eine Kanonenkugel auf uns und zerriß meinen Nebenmann, daß ich vondessen Blut ganz rot wurde. Nun hatte ich meine Kraft ganz verloren und hatte Hilfe nötig. Ich war noch bei der Compagnie, konnte aber nicht mehr stehen. Es wurde rechts ein Marsch commandiert und ich mußte liegen bleiben bis endlich mir die Fransoßen kriegten und führten mich nach mehreren Gefangenen. Sie nahmen und Waffen und alles ab und wir waren Herdenviehe.
Bis nach zwei Tagen, da die Fransoßen Rütherath (Retrait) machen mußten, sahen wir Gelegenheit, davon zu kommen.
Wir kamen auch glücklich davon. Nun konnte ich nicht mitkommen, es schien, als würde ich tödtlich krank. Dann kam ein Fuhrmann vorbei, welcher von der Armee nach Hause wollte, welchen ich bat, auf seinen Wagen zu sitzen. Er hob mich hinauf und fuhr mit mir weg nach Tongern welches jenseits Maastricht liegt.
Auf dem Wege vor der Stadt kam ein Kaufmann dabei, welcher sich auf der Reise begab. Er fragte nach Begebenheiten und untersuchte alles. Er sah, daß ich Hülfe bedürfte und sagte, wenn ich mit ihm reien wollte, so wolle er mir verpflegen und sehen, mir im Stande zu setzen, umd die Gesundheit wieder zu erhalten. Ich, sagte der Kaufmann, habe um Napoleons Willen viele Schäden erlitten in meinem Handel und Ihr habt dafür gefochten, und Eure Gesundheit verloren. Ich will tun, was ich kann.
Ich nahm die Verpflegung und reisete mit. Den andern Tag gab er mirverfrischte Kleider und wir setzten und zu Schiff auf der Maas und fuhren ab über Nordsee nach Holland, Da hat er mir gleich seinen Arzt geholt,und bat ihm, er möge mich genesen, sobald er könne. Die Genesung dauerte aber zwölf Wochen, ehe ich wieder arbeiten konnte. Doch mußte ich ein halbes Jahr Mittel gebrauchen, Nun machte der Kaufmann mit dem Arzt Rechnung.
Diese belief sich 160 Gulden 4 Stüber, Da war ich betrübt und sagte, ich wäre so viel nicht wert. Nun sagte mein Verpfleger, ich mache, ihr sollt leicht davon kommen. Ich will Euch nach meinen Verwalter bringen, um ein Jahr zu dienen, so soll die größte Summe damit bezahlt sein und übrigens will ich weiter darüber sprechen
Nun kam ich bei demselben Mann in Dienst, 1816 den 4ten May. Der Verwalter war mir hold und genöthigte mir, daß ich über zwei Jahre da bliebe. Als ich nun von ihm Abschied nahm, bat er mir, ich möchte ihn künftigen Sommer wieder bei ihm kommen, welches ich beliebte, um davon zu kommen, solches zu tun, wenn ich gesund bliebe.
Jetzt komme ich nach Eurem Wohlgefallen, mich an meiner Ortsobrigkeit zu zeigen. Bitte daher um Verzeihung und Begnadigung. Denn der König hat viele Begnadigungen in seinem Reich, besonder für Leute, die um seinetwillen haben leiden müssen, welches ich begehre von meiner Obrigkeit, welche anstatt des Königs darüber Gewalt hat und mich theilhaft machen kann.
Hierüber sehe und vertraue ich den Herrn Bürgermeister als Vormundt über mich an, welches ich in meiner ganzen Landwehrlage habe getan. Denn es scheint, als wenn ich wesentlich, und komandieren klein und groß über mich u.s.w.
ich ihr untergebener
Johann Theodor Große Kogge
den 13ten März 1819
2. Bericht
Hochwohlgeborener Hochzuehrender Herr Bürgermeister
Ich grüße Ihnen und melde mir bei Ihnen, daß ich jetzt in mein Vaterland wieder gelanget bin. Ich werde Ihnen also in mein Schreiben vortragen, wie es mir ergangen ist.
1. Als wir Westfählische Landwehr im Jahra 1815 den 16ten Juni für unsern König und Vaterland gestreitet haben und bei Braband an die französische Grenze nah bei dem Dorf Linny (Ligny) vor die Franzosen eine Schlacht kamen, ging es uns zuerst gut und streiteten mit voller Mut, aber es dauerte nicht lange, da wurde uns der Feind zu stark, da mußten wir rütterieren und in der Rütterrat wurde ich und viele von uns gefangen von die Franzosen. Die Franzosen nahmen alle unsere Waffen und Gewehre, plünderten uns aus und transportierten uns in Frankreich zurück.
Als sie uns ungefähr 2 oder 3 Meilen tranzportiert hatten, machte ich mir wieder los und verbarg mir in ein Gehölz bis die meisten Franzosen weg waren. Als ich nun vernahm, daß es auf dem Wege etwas stiller wurde, ging ich wieder aus das Gehölz, wußte aber nicht, wohin oder her ich gehen sollte, denn alles was ich von weiten sah, waren lauter Franzosen und ich fürchtete mich sher, daß sie mir wieder ertapfterten (ertappten). Aber als ich ungefähr eine Stunde gelaufen hatte, begegnete mir ein reisender Mann, welcher wohl etwas deutsche Sprache verstand. Diesem Mann erzählte ich alles, was mir widerfahren war, und daß ich kein Geld mehr hätte, wovon ich zehren könnte. Dieser Mann sagte mir, ich sollte mit ihm gehen, so wollte er mir versorgen, daß mir die Franzosen nicht wieder ertapfern (ertappen) würden. Ich ging also mit ihm und kam in Braband an die holländische Grenze vor ein großes Wasser und ließen und herüber fahren,. Als wir nun noch etwas weiter kamen, wurde ich schwerlich krank und habe da in Braband über ein ganzes Jahr krank gelgen und auch schlimme Augen gehabt. Endlich hatte ich mir wieder gebssert, hatte aber kein Geld mehr, daß ich meine Verpflegung bezahlen konnte. Deswegen mußte ich bei die Leute arbeiten bis ich alles bezahlt hatte. Nun also hatte ich mir wieder in mein Vaterland geneiget und bin jetzt wieder in diese Gegend ins Münsterland gekommen und zeige mir jetzt, da ich wieder hier bin.
Ich bitte daher um des Königs Begnadigung, denn der König hat die Begnadigung in seinen Reich mit solchen Menschen., welche um seinetwillen gelitten haben. Ich verlange solches von meinen Obrigkeiten, welche anstatt des Königs Gewalt darüber haben. Ich vertraue daher also unserm Herrn Bürgermeister als der erste Oberherr über mich an u. s. w.
Ich, Ihr untergebenster Diener
Johan Theodor Lütke Kogge
Sendenhorst, den 20ten Mai 1819