Heimatverein Sendenhorst e.V. seit 1925
Heimatverein Sendenhorst e.V. seit 1925

Krieg

1450 Münsterische Stiftsfehde 

Rahmenbedingungen:

Ausgehendes MA;

Köln vormacht;

Landfriedemsbüdnisse

Veme 1440 Ende der Blütezeit

EB Dietrich von Moers versucht mit den Mitteln der Hausmachtpolitik (Bistumsbesetzungen durch seine Brüder) seine beherrschende Machtstellung in NW-Dtl auszubauen    .

            -Formungprozeß der westf. Ladnschaft

            -Amtsprinzip tritt als Organisationsrpinzip hervor

            -Geldnot zwingt zu Verpfändungen

            -Schriftlichkeit der Verwaltung

            -Landstände

 

Dietrich von Moers:

1444-1449 Soester Fehde

Soest sagt sich von Köln los und stellt sich unter den Schutz von Kleve

Heinrich v Moers Stiftsadministrator von Osnabrück

15.000 Söldner, davon 12.000 Hussiten, werden gegen Soest aufgeboten

1450 Heinrich v Moers, Bischof von Münster +

 

Kölner Ämter orientieren sich an der Gogerichtseinteilung

Burgen und Städte als Amtsmittelpunkte

====> vgl. die Absichten, Sendenhorst als Amtssitz zu wählen

 

Vgl. Hansen, Die  Münsterische  Stiftsfehde  (Publikationen  aus  den  königlich  Preuß. Staatsarchiven Bd 21/22; Westfalen und Rheinland im 15. Jh

 

 

1450 VII 2 Schwieters Gesch östl LH 248

Heinrich von Moers, Bischof von Münster, stirbt infolge eines bei Ahlen erfolgten Sturzes vom Pferde

 

1450

Johann Ocke, Bürgermeister von Rheine

 

1450

Vereinigung zwischen Domkapitel und Stadt MS zur Beförderung  der  Erhebung

Erichs v Hoya auf den Bischofsstuhl

 ... Ock sal men van der sulven schattinge lozen de molen up den  Bischoping hove to Munster ... und dat gogerichte to  Zendenhorst  ...  und  dat  dan samentlichen up eynen wederkop verpanden der stad  Munster  vor  deer dusent rinschen gulden tor ... des schadens und unkost vorg.

 

Raub und Plünderungen in der Fehde:

1450 Schwieters Gesch östl LH S. 250

Brief des Erbmarschalls Gert van Morrien über das Verhalten der zu Werne liegenden münsterschen Truppen des Bischofs Walram:

Erbare besunders, leve heren und gude vründe, yk beger to wetten, dat de rüter to Werne lesten umetrent mol twehundert rinder, veirtich ackerperde und andere plunder wat en gedegelikt was, dat se krygen unb henbrengen kunden, in den ambte van Werne genommen hebt . . .

So is set ser tyd her Aleff Quade, Johann van Nesselrode und Johan van Eckel, Dirkes sone, myt ere gesellscop ut Werne reden und debt genommen, wat se krygen und enwegh bringen kunden tuschen der Zantvort unb Hulleren  van koyen unb perden, des eyndeyl ton stichte hort, eyn  deyl is  und der meiste deil der hovetlüde.  Ock hebet se eyn         

deyl borgern ut Koesvelde  ere have ut  Werne genommen (Kaufmannsgüter?). Ock hevet Arnd Volenspiet (auf Haus Nordheringen.) myt syn gesellschop de Walsen’eschen ere have und plunder genommen ut Werne. Ock hebt eyn deyl der Kolschen de to Werne beveel hebben, van wegen mynes gnedigen hern van Kollen, twe manne gevangen, de to Lüdinckhusen hoert, so sande ick darume to Werne und leit bidden, dat men de wolde quyt geven; so en mochte my dat nicht geschehen, so reed ick to Werne und bat der selven umme, so enm mochte my dat ock nicht geschehen ... Und do ock to Werne was und had gerne de meine quid gehad, do waren eyn deyl perde ninnen Werne, de eyne man genommen wern, de den hern van düssen lande to vordedigen staet; so badde ick darum, dat men de mane wolde syne perde weder geven, so en mochte, dat nicht gescheien der wyle dat ick dar was ...

Oik so rydet und gait de rüter, de to Werne ligget, dagelix in de bürde van Werne und derschet de arme lüde er korn aff, weite roggen und haveren, wat se in den husen offte up den velde so finden und krygen kunen, dat en gedelick is, und schlaet en ere gose und honere aff, und nemet voirt potte ketteln und wat se in den husen finden, sunderlix er heren lüde (Bauern) von Kappenberg und de ton stichte hoirt ... Ok so hevet neisten verledene sundage Bernd de Greve de junge und Evert van der Mark breve schryven laten und gesandt an alle kerkheren in den ampte van Werne ume koye und haveren, derselven breve ick eyn hyr inne beschloten sende, als gy der inne seyn mogen, want se so alle holden de eyne myn de andere mer van koyen und haveren ... So en had ick my nich vermodet, dat de rüter, de to Werne liggen, dat ampt und de dar inne wonet, so overfallen und verderven wolden myt my ... dat wogt gy den genen, dar gy des mede to doen heben, vor de wahrheit wol seggen und gy moget ju de vorder darna wetten to richten, na den ju dat gelegen is; und ick bid ju, dit nicht van my vor unwile to nehmen,t at ick ju dit sus bloit skrive, got sy met ju

Gegeven den gudensdags na sünte bartholomäus (24. August) Anno 1450

 

 

 

1451 Schwieters Gesch östl LH S. 250

Johann von Hoya und Herzog Johann von Kleve, Verbündete Erichs von Hoya, ziehen durch das Stidt und erobern die Städte und festen Plätze mit Gewalt, Herzog Johann unter anderem Telgte, Schönefliet, Billerbeck, Haltern und Sendenhorst.

 

1451

Stadt MS gegen die Provision Walram v Moers  zum  Bischof,  Zustimmung  der  Welt- und  Klostergeistlichkeit:  ...  Herman  Burdewijck in Sendenhorst, Lambertus Hulderman in Albersloe

 

1451 VIII 16 Ottenstein

Walram v Moers verhängt gegen seine Widersacher das Interdikt

... proconsules, consules, opidanos et incolas ... opidorum WAF. Alen.  BE,  Dulmen, Horstmer, Scopingen, Renen, Bevergen, Wernen, Sendenhorst, Telget., Wolbecke, Lune ...

 

1454

Memorienbuch des Domk.; jährliche Gedächtnisfeier des Sieges bei Varlar

In festo autem  ipse bursarius ministrabit XI marcas de certis bonis in parr.  Sendenhorst situatis

 

1456

Die Abgeordneten der Städte Coesfeld,  Warendorf,  Bocholt, Borken,  Beckum,  Alen  Dulmen  Rheyne, Telghet Bevergern, Sendenhorst bekräftigen ihre Wahl Erich von Hoyas

 

1457 XI 1

Vergleich zwischen  Johan greve to Hoya und vrunden der stat Monster to Sendenhorst

 

Münstersche Stiftsfehde 1450-1456

WZ 16 (1855 S. 157)

Die Münsterschen hatten an vielen Orten in der mstr Stiftsfehde große Truppenlager, Koste (Ort, wo auf jemandes Kosten Soldaten liegen)

Sammelplatz kleinerer Einheiten u.a. Wolbeck und Sendenhorst

 

Geldschwierigkeiten Bischof Heinrich von Moers

Fot 161

1444

Bischof  Heinrich verkauft Series v der Hege +Series Sohn, Richter zu Ahlen, eine Rente von 20/500 Gg aus dem Zoll und Gericht des Wigbolds to Alen und aus dem Hove to Brockhusen

 

Gewalttätigkeiten eine Burgmanns (durch Fehde legitimierter Terror)

1452 Horstmar U 16

... As Strick dinxedach den veehoff to Borchorst met sinen vrunden brant hevet, syn wy berichtet, hie sulle druwet ind schatt heben, den kerckhoff to schynnen ind der kercken to bernen ind vor andern luden gedruwt krume to schynnen ont to bernen, ind bysunders Kerstien Blomen oder to schedigen, dat doch ey arme weduwe is

Graf von Bentheim ersucht die Mitburgmann zu Horstmar, einzuschreiten, anderfalls wy dat mit unsen vrunden des gelyken doende werden ...

 

 

 30-jähriger Krieg und Vorgeschichte

1573 FM LA 422/ 10

Bürgermeister und Rat der Stadt Sendenhorst erheben Beschwerde wegen der hochbeschwerlichen durch Herzog Erich zu Braunschweig abgedrungenen Brandschatzung . Bitte um Nachlaß, wie es auch den Nachbarstädten Ahlen, Warendorf und Telgte geschehen.

 

Schwieters Gesch östl. LH S. 270ff

 

1585

Das Münsterland wird in die span-niederländischen Kämpfe hineingezogen

 

1586 II 27

Der holländische Oberst Martin Schenk nahm die Stadt Werl mit Gewalt; die Spanier verfolgten ihn und brannten Lütgendortmund ab

 

1587

2 Schwadronen Spaniern werden bei Darfeld von Bauern, die sich zusammengerottet hatten, niedergehauen. Darauff werden Appelhülsen und Havixbeck niedergebrannt, der Abzug mit 8000 Rthlr erkauft

 

1589

300 Niederländer vor Dülmen; Schlacht bei Haltern zwischen Niederl/Spaniern, 500o Tote; die Niederl. Plündern den Grevener Markt

Dorf und Kirchspiel Rinkerode werden von den Spaniern ausgeplündert, ebenfalls Herbern und Wernde sowie Olfen und Selm

 

1591

der niederl. Oberst von Eberstein verheert Metelen und Borghorst, besetzt Schöneflieth und plündert von dort Greven und gimbte, machte Raubzüge nach Rinkerode, Albersloh, Angelmodde, Ameslbüren; Eine andere Abteilung zieht  von Telgte über Roxelm Nottuln nach Holland zurück

1. Sept: die Holländer plündern Albersloh; vorher Greven und Amelsbüren

 

1594

Die münsterschen Soldaten bekamen 11 Holländer gefangen, 9 wurden zu Wolbeck hingerichtet

 

1595

Drensteinfurt wird gegen die vielen räuberischen Überfälle mit Wällen, Gräben und Toren befestigt

 

1598

Der Admiral von Arragonien Franz von Meosa fällt mit 30000 Soldaten in das Münsterland ein und überschwemmt den südlichen Teil

General-Commissar Contrares zeiht mit einer Abteilung auf Beckum und Ahlen; Ahlen ergibt sich, Beckum wird mit List genommen. Auch Warendorf, Telgte, Sendenhorst wurden nicht verschont.

 

1599

Die „wilden Gänse“ (Geusen) überfallen die Prozession in Stromberg und rauben das wundertätige Kreuz

Pest in Hamm

 

1609

12jähriger Waffenstillstand zwischen Spanien und Niederlande

 

 

Beckum, Kämmereirechnungen

 

1558-1610

1591

Item den sundach Sept. (10. II) als dat stattysche krygesfolck thor Walbecke und the Sendenhorst legen, gegeven mester Jorgen solff ferde van fer tage hebben suden de porten gemacket und eynen balcken darbaven der porten gemacket ...yn Juryes hus to eynem stucke geschuttes und den fleschouers up erer schanschen scheytholle gemacket

 

1591 Geschichte der Stadt Beckum

Verstärkung der Befestigung durch Schießlöcher, weil bereits niederländische Truppen in Sendenhorst liegen: ... desgl. am Sonntag Septuagesima, als das staatische Kriegsvolk zu Wolbeck und zu Sendenhorst lag, dem Meister Jorgen selbviert bezahlet, ... zur Verbesserung der Befestigung. (s.o.)

 

Spanier im Münsterland: GQBM III MS 1856, S. 130-141

und Kirchspielsrechnungen Albersloh

 

Vorspiel, Span-niederl Krieg;

1582 Kirchspielsrechnungen Albercsloh

dem Rentmeister zur Wolbecke mit den Obristen  Jochen  van  Loben  als  die Kriegesleute einen Durchzug hättten 7 Rthlr

 

1595 IV 10 FMLA Militaria 4

Verbot der Generalstände der Ver. Niederlande an ihre Truppen, Streif-  und  Raubzüge in die benachbarten neutralen Länder zu  unternehmen

 

1598

24.000 Spanier überschreiten den Rhein; das MS-Land erleidet  Schaden von 1/2 Mio Gulden

 

==> Ernst v Mansfeld und Herzog v Braunschweig,  Administrator  des  Stifts Halberstadt übernehmen auf eigene Faust de Krieg, um die Sache der  Ev.zu unterstützen; Der "tolle  Christian"  *  1599,  Cousine  Elisabeth  Stuart, Gattin des Winterkönigs

 

...Mansfeld war in die Niederlande abgzogen

 

1598 XI 5

General Mendoza überschreitet den Rhein mit 24.000 Soldaten, Truppen sind verwildert, haben jahrelang keinen Sold mehr bekommen. Alle Städte außer Münster werden besetzt und geplündert.

 

1599 III

Spanier ziehen sich nach einem Winter des Entsetzens zurück. Anschließend Pestepedemie im östlichen Münsterland.

 

 

 

Fraterherren A45

 

30jähriger Krieg, Abgaben, Register

Die ca.70-80 Schriftstücke sind vermutlich in den Besitz der Fraterherren gekommen, weil Johann Engelberting, ein Fraterherr, während des gesamten 30jährigen Krieges Pfarre in Sendenhorst war und sich sehr für die Beschaffung von Darlehen zur Bezahlung der Kontributionen eingesetzt hat.

 

1. Einwohnerverzeichnis Kichspiel

schmale, lange Blattstreifen

Aufzählung der Personen, Erbe, Halberbe, Kötter usw.

beginnend:

Hostrup ein Erbe, ist woest gelegt, wovon de Mann und Frowe geben als daghloners 8ß

 

2. Register der Vieheschatzung 1636

summa 37 Rthlr

 

3. 1637 Huiß Schattinge; wüst (w) oder arm (p=pauper):

Hostrup                       w

Kolsendorff     w

Averhoff                     p

Sivert               p

Hoppe             p

Homann                      w

Frye                 abgebrannt

 

Rotgerman                   p

Koes ?)            w

Fronholt                      p

Kinenholt ?      vacat

Wisch              vacat

 

Dukenborch     vacat

 

Bruser             p

Keppeler                     P

Schurmann                  vacat

Rinckhoff                    vacat

Luttikhus                     p

 

Voß                             vacat

Gr Dovelhover p

Grisekamp                   w

Wessel             p

Geilern            p

Smedkamp                  vacat

Hagedorn                    nihil

Teiner              p

Monnick                      p

Voßkotte                     w

Baggelman                  p

Lange              w

Jonsthovel       nihil

 

 

 

 

 

das Bistum Münster

1585-1612 Kurfürst Ernst von Bayern (Köln) Bischof von MS

1588 Jesuiten errichten Kolleg in MS

1566-1609 spanisch-ndl Krieg

1586  Kurfürst Ernstholt die Spanier gegen  einen abgesetzten

Vorgänger EB Gebhard Truchseß v Waldburg ins Land

das wehrlose MSland wird Tummelplatz des spanischen und holl. Heeres

 

1612-1650 Ferdinand, EB, Kurfürst,  Bischnof  von  Köln,  MS,  Lüttich  und Hildesheim  Anhänger absoluter Fürstenmacht; Ausweisungbefehle an Ev. greuelvollen Raub- und Verwüstungszüge Hzg Christian v Braunschweig und Grf  von Mansfeld

General v Anholt führt Verteidigung

 

1623 wichtigstes Jahr (?!) Ev Städte werden wieder katholisch

Landgraf Wilhelm v Hessen versucht, die geistlichen  Stifter  für  sich  zu  erobern

 

1623: alle Städte außer MS und WAF werden erobert

Hessen behalten im Mstrland alle Städte (Coesfeld, Dülmen, Haltern, Werne, Bocholt)

erst nach dem Friedensschluß Räumung

 

1623 MLA Militaria 432

Durch Einzug kaiserlicher Truppen in Beckum, Ahlen und Warendorf entstanden Unruhen,  Bestrafung  der  rebellierenden  Bürger  durch    Aufhebung  ihre Privilegien

 

1623 MS LA Nachträge 25 (neu MLA 432,20)

Bericht der münsterschen Regierungskommission über die durch Einquartierung kaiserlicher Truppen in Beckum, Ahlen und Warendorf entstandenen Unruhen und deren Bestrafung, insbesondere durch Aufhebung der Privilegien.

 

1622 I 2

Christian vor Lippstadt

 

1622 III

Das Münsterland versucht, sich durch Zahlung von 30.000  freizukaufen: trotzdem weitere Beutezüge

 

1622 IV

Münster beginnt zu rüsten:

- 3000 Mann angeworben, aber nur 2.500 von den Ständen bewilligt

- 600 Mann Schutz Münsters

- 600 Mann zum Schutz des Dreingaus

Abneigung der Stände gegen wirksame  Landesverteidigung,  Soldaten  ungeübt und schlecht bewaffnet.

 

1622 V

200.000 Rthlr von MS gefordert, abgewiesen

 

1622 XI 1

Einbruch ins Münsterland

 

1623 I

Mansfeld in Ostfriesland; Cloppenburg: Um diese  Zeit  die  meisten  Städte noch evangelisch; BE, WAF (600:7) Ahlen

Oberstleutnant Matth v Gallas belagert die mstr  Städte:Beckum  leistet zwei Tage Widerstand; Ahlen übernimmt gutwillig eine Besatzung:  Warendorf  wehrt sich drei Monate.

                 

1623 III - IV

27. VI: Einzug Anholts in WAF

 

1627/32

entsprechende Gesetze erzwingen die katholische Religion,  Nichtbesuch  der Messe  wird unter Strafe gestellt. Evangelische müssen auswandern.  Geldstrafen für die Städte: BE 25.000 Rthlr; Verarmung

 

1623 VIII

Schlacht im Lohner Bruch, 6.000 Tote, gleichviel Gefangene

 

1622 IV 16

Stadt an den "ferstlichen Richter zu und außerhalb Sendenhorst  Adolph  von der Mark:

Ew. Edel Lieben ist wohl bewußt, und sehen es täglich und  stündlich vor Augen, daß nicht allein dies  Gogericht  Sendenhorst mit Brandschatzung, Beraubung ihrer Pferde und sonstigen Plünderungen unchristlich und über die Maß überfallen, sondern auch nunmehr mit gewaltsamer Einnehmung dieses Städtlein Sendenhorst durch Reiter und Fußknechte heftig bedrängt wird. Die

Bürgerei hat nun schon lange, die eine Hälfte zu Tag, die andere Hälfte zu Nacht Wache gehalten, ist matt und nicht im Stande, auf  die Dauer  Widerstand zu leisten. Sie bittet um Hilfe.

 

hierzu: Weskamp (Hg), Herzog Christian v Braunschweig und  die  Stifter  MS   und PB im Beginne des 30j Krieges, PB 1884

S.  139: Sendenhorst hatte sich anfangs geweigert,   Stiftstruppen aufzunehmen, aber schon Mitte April kam es selbst um 40 bis 50 Mann in MS ein, als es Tag und Nacht vor Augen sah, wie schwer das umliegende Gogericht heimgesucht wurde. Ende April bat es sogar um 100 bis 200 Mann Besatzung. welche weiterhin auch das Landvolk  in  geeigneter  Weise  zu  Gegenwehr  anleiten sollte.

 

3. V. 1622 , Dienstag   Herzog Christian bricht von Lippstadt auf

4. V. 1622 , Mittwoch   erreicht Sendenhorst

9. V 1622  , Montag     Christian räumt Sendenhorst

 

 

MSLA 473.14

1623

Kaiserliche Achtserklärung gegen den allgemeinen Friedensstörer   und Landsverderber Ernst Mansferlder oder Graf Ernst von  Mansfeld  und dessen räuberischen Anhang nebst Verfolg

 

1624 VIII 15 Haus Borg U 15 und Stadtarchiv Sendenhorst. Transsumpt vom 20. 12. 1640

Kirchspiel, Darlehnsaufnahme:

 

1650         

Ich Herman Huge, Fürstl münst. in  und  außerhalb  Sendenhorst  verordneter Richter und Gografe thue kundt und bezeuge  hiemit  für jedermänniglichen, daß für mir endsbenennten und  nachgesetzten Gezeugen Gegewärtigkeit persönlich kommen und erschienen seyen die ehrenhaften

            - Jürgen Saurman und

            - Mellighoff, jetzige Zeit Provisores des Ksp Sendenhorst, so denn auch mit ihnen

             - Joan Jungman

             - Conrad Heiman

             - Berndt Nysert

             - Gerhard Schulte Bernd

             - Henrich Tawede

             - Heinrich Schulte Emenhorst

             - Martin Ahlandt

             - Bernd Arneman

             - Bernd Sommerselle

             - Joan Joleman,

alle Eingesessene des Ksp S. sagten und bekannten offen und freiwillig vor ihren Erben und Anerben, furth jedermänniglichen, was  maßenihre Voreltern im Jahre Eintausend sechshundertzwanzig  vier im Festo Assumptione  Mariae  der  wolerwürdig  respective  ehrenfeste Herr Johan Engelbertinch zur Zeit Pastor zu Sendenhorst und Adolf von  dr  Mark,  Zeit seines Lebens gewesener Richter und Goggraf in und außerhalbs S. und mit dann Henrich Niesert und Johan Sehlingh, als ehezeits gewesenen Provisores und dem hochachtbaren Johan Werneke, Bürgern und Rathsverwandten der  Stadt  MS zur Abkaufung des Herrn  Obristen  Huckamms  (?)  Volkes  und  bey  sich habenden Truppen, so zu der Zeit in der  Baurschaft  Rinkhoffen vur Sendenhorst gelegen.. wirklich erhalten haben  die  Summe  von  zweyhundert Reichsthaler vermöge aus künften  ...  undt alhier die verbo ad verbum inserirte Obligation,  welche  gegen  diese  ausgegebene  Versiegelung den Hausleuthen retituiert worden und lautet dieselbe wie folget:

 

Wir unten benennte thun kund, bekennen und bezeugen hiemit kraft dieses für uns und unsrer Erben und Anerben fort jedermännichlichen, daß der Erbare und vornehme Joan  Werneke Bürger binnen der Stadt MS  uns seit datountenbenennten uf unser freundlich Begehren zur Zahlung und Dämpfung dieses Ksp nötige Schulden Zahlung vorgestreckt und geleffert die Sumb von 200

Rthlr, erhalten und zu obigem Grund wiederum angewandt.

Die Schuldner versprechen Rückzahlung bis zum 15. Aug kommenden Jahres 1625

Unterschrift und Zeugen:

- Adolff von der Marck (Richter)

- Johann Engelberting, Pfarrer

- Henrich Niesert

- Johann Selling, Kirchspielsprovisoren

 

gelobten samt und sonders, das Kapital künftig mit 6 % zu verzinsen geschehen, Sendnhorst in Diethrich Zuers Hause, Bürgermeister         

1640 XII 19

 

1639 V 20 Stadtarchiv S. fehlerhafte Abschrift Anfang saec 19

Schuldurkunde des Kirchspiels Sendenhorst

Vor dem Sendenhorster Notar erscheinen die ehrenfesten

          - Berndt Schulze Nordhoff

          - Johann Erdtman

          - Berndt Arneman

          - Berndt MIddendorff

          - Johann Frede

          - Henrich Stüker (?)

          - Berndt Sommersell

          - Dirick Schulte Beerinck

          - Henrich Sellingh

          - Johann Jungeman

          - Wittibe Heymans

          - Johan Nysert

alle Ksp Sendenhorst eingesessene Hausleute, ferner

- der ehrenfeste un vornehme Albrecht Wulffert (Kirchspielsrezeptor) und bekannten, dem ehrbaren und  vornehmen  Jurgen  Wortman  oo  Margarete, Bürgern binnen Sendenhorst, 100 Rthlr in vollgültiger Münze und 90 Rthlr in Kupfer erhalten  zu  haben zur Contribution und Landschatzung mit demVersprechen, dem Ehepaar Wortman die ersten 50 Rthlr  auf  Michaeli  wieder

zurückzuzahlen.

Zur Pension erhält Wortman zwei Weiden Länge zu Wessels Erbe  gehörig, der eine Wessels Kuhkamp, der ander Kostkamp genannt

Sendenhorst, in der Kirche, anwesend

Der Ehrenhafte Caspar Geisselers, Küster

Dietrich Scheffers, Schulmeister als Zeugen

 

1624 GV Fraterherren Hs 253 fol 142f

Obligation des Ksp S., vertreten durch  Walter  Suedhoetmar,  Eingesessenen des Stättleines S. und den Provisoren der Kirche  für  Melchior Lennep oo Cath Wittons, Bürger zu MS über 200 Silbertaler  zum  Unterhalt der i S. einquartierten Fuggerschen Kriegsleute, wobei die obigen persönlich haften.

 

1626 RKG, Wessel - Grieskamp - Middelhove

doch gter Frei, wie er sagte, sich zu erinnern  wisse,  daß  die  Hausleute  wegen des Hertogen von Braunschweigs  Christians  und  anderen  Kriegsleute getane Überzuge und Übelhausungen ganz ausgemergelt und in Grund  verdorben sein, als daß dieselbe nicht allein die Pacht nicht bezahle können, sondern auch von ihnen daher sie nicht ganz verlaufen  sollen, ihre Notdurft dan

Geld und Geldtgewähr entlehnen müssen.

 

1628 I 2

Zahlung des Pächters des Hofes Rinkhof, Herbert Lintelen:

Ein Quartal zur Sendenhorstischen Einlagerunge

 

1630

Obligation des Kirchspiels für die Fraterherren zur  Einlösung  der  obigen 200 Rthlr

Zeugen Caspar Geißeler, Herman Palsteringh

 

1633

"Der  kleine  Jacob";  Reiteroberts  Jaques  Mercier,  nahm  Warburg   ein; Heerführer der Hessen

 

Kumann Msc (AV Msc 38):

... Lüneburgsche und Hessische Armada lagerten sich auf  dem  Südfelde  bei  Heessen,  plünderten  die  Häuser,  raubten  alls   Hornvieh und Korn,verbrannten beide Mühlen zu den Häusern Westerwinkel und  Itlingen  gehörig und verwüsteten die Gegend so, daß die Menschen ihre Wohnungen verließen, viele vor Hunger und Elend an den Hecken und Zäunen starben und  Wölfe und andere wilde Tiere im Dorfe ihren Aufenthalt hatten. Im folgenden Jahre sammelten sich zwar die Leute wieder, allein es entstand  unter  ihnen die Pestseuche, waram gegen 1700 Menschen starben und die Menschenzahl schmolz so zusammen, daß der Küster die Leichen mit  der Schubkarre zum Kirchhof fahren und beerdigen mußte.  Alles  dies enthalt eine  Urkunde, die der Wernesche Richter Johan Ascheberg 1640 ... aufnahm. Auch das Dorf Bockum 1 1/2  Stunde von Herbern soll nach einer  Überlieferung  durch  diesen  Krieg  so menschenleer geworden sein, daß auf dem Kirchhofe hinter dem Chor ein  Wolf sein Lager gehalten habe. So erzählen es die  ältesten  Leute  die es von ihren Vorfahren gehört haben.

 

Nach dem Abzuge der Unierten schickte der General Böninghausen die Regimenter Eremite, Loh, Osterholz, Wend und Schwarzenberg ins  Waldecksche und  Hessische,.  Sie  wurden  aber  derbe  geschlagen  und mußten sich zurückziehen. Ein anderes Cavallerie Corps von 3 bis 4000 Mann teils Reuter teils Dragoner zog den 29. Juni aus MS um Hildesheim zu  ersetzen, allein der Zweck wurde nicht erreicht.

 

Bald nachher stieß der Oberst Giesen* mit 5000 Niederländern zu den Hessen, beschoß Bockum mit 4 Canonen, ward Feuerkugeln hinein  und  zwang den Comamdanten Negingen der sich mit seinen 800 Schützen tapfer wehrte, mit Accord abzuziehen.

 

Die  Stadt  MS hatte um diese Zeit  eine sehr starke kaiserliche Einquartierung. Sie hatte die sämtliche Generalität aufgenommen  und  mußte an das draußen liegende Kriegsvolk gegen  11000  Rthlr  erlegen, wozu die Geistlichkeit das meiste beitrug  (?). Zugleich  herrschte eine große Teuerung, denn das Scheffel Korn kostete 1 Rthlr,der Ztr Stockfisch  und  Käse 12 Rthlr und eine Tonne Bier 10  Rthlr. Deswegen klageten auch die Bürger sehr über den Herren von Gleen, weil er sie so stark mit  Reutervolk belegt hattte und ersuchten den neuen General der Ligisten Grafen Philipp  von Mansfeld, er möchte ihnen 1000 Mann Fußvolk von den Ligisten zur Verteidigung wider die Schweden überlassen, wovon ...

         

* Obrist Johann Geyso, 1634 Militärbefehlshaber des Landgrafen  von  Hessen im Stift Paderborn

 

25. III. 1633

Landgraf Wilhelm von Hessen besetzt Beckum. Hessische Truppen  verschleppen den Pfarrer von Vellern und 16 Bewohner des Ortes; Sommer 1633

Freikauf (100 Rthlr) ==> WZ 108 (1958)

 

VII 1633

Hochstift MS stellt 10.000 Thl rückständige Kontribution und 2000  Musketen zur Verfügung. Kaiserliche Regimenter (v. Bönninghausen) erhalten Quartiere  in der Gegend um BE, Ahlen und Werne. Anf. August  Abmarsch  ins  kölnische Westfalen.

Hessen sollen gezwungen werden, das Münsterland zu verlassen. Deshalb zieht  B. Truppen zum Einfall in das Hessenland zusammen. Darauf verläßt  Landgraf  Wilhelm in Eilmärschen das Münsterland, zieht von Werries an der Lippe über  Hovestadt nach Störmede (28. IX)

Nach Einfall B. in Hessen kann Alexander v Velen, Kommandant der Ligatruppe im Münsterland, Bocholt, Borken, Dülmen den Hessen  abnehmen. Hessische  Garnison zu Ahlen wird gefangen genommen.

 

1633 Fraterherren

Stadt und Kirchspiel Sendenhorst zahlen zur Fortifikation der Stadt Münster 47 Rthlr (ein Achtel Schatzung) durch H. Mormann im Fraterhaus

 

1634 IV

Bönninghausen marschiert den Hessen unter Melander entgegen  (Lippstadt, Ostwestfalen.) Vor der hessischen Übermacht ausweichend, weicht  B. zurück und bezwingt die hessischen Stützpunkte Hamm und  Lünen; reiche Beute an Kriegsmittel

 

1634 V 18

Lünen wird von lüneburgisch-hessichen Truppen zurückerobert

 

1634 V 27

Hessen erobern Hamm zurück. Kommandant der Liga  v.  Siebelsorff  gefangen, seine Soldaten niedergemacht, Hamm 6 Stunden lang  geplündert  ("doch  ohne einige Tyranei")

 

         

1634 V 31

Hessen, Schweden und Lüneburger vor  Münster.  Münsterland  hat  unter  den raubenden Horden schrecklich  zu leiden.

 

1634  XI 9 FM Lehen 62,6

Zahlungsunfähigkeit des Wolbecker Drosten von Merveldt:

Bischof Ferdinand (gegeben in unser Stadt Bonn!) beurkundet, daß sein Getreuer, Drost Dietrich Herman  von  Mervelt zu Westerwinkel von seinen Voreltern her seit  undenklichen  Zeiten die Erlaubnis habe, auf seinem eigenen Grunde im  Kirchspiel Herbern  eine Windmühle zu erbauen. So habe er 1613 auf dem Lehntage diese Mühle vom Bischof zu Lehen erhalten...  "und als dieselbe bei vorgewesenen Kriegsläufen vor und nach  bau­fällig  geworden, er gleichwohl selbige jedesmal reparieren und unterhalten, auch vor Jahresfrist mit kostbarer Anlage wiederum in vollkommener esse bringen lassen, aber darauf in nächst verschie­nenen Sommer bei dem Ends hingefallenen Lüneburgisch und Hessi­schem feindlichem Marsche sich zugetragen, daß allsolche von neuem reparierte und instand gebrachte  Mühle  durch  die  Soldatesca  verwüstet, zerhauen und endlich in Grund abgebrannt worden, und obwohl  er selbige, wie vorhin, jetzo wiederum gern reädifizieren wolle, daß ihm dennoch bei  gegenwärtigem leidigen Zustande - so ihm alle seine Pachten und Gefälle ausbleiben,

Erbgüter und Häuser ruiniert, auch sogar seine adelich Wohnung augeplündert, Viehe und Mobilar hingeraubt unda lso ihme nit woll die nötige Underhaltungs mittelen mehr übrig sein, solche Reedification ahn hand zu nehem nit allein dieser Zeit, sondern auch noch in vielen Jahren besorglich nit möglich fallen möchte

Der Bischof sichert von Merveldt den ungestörtem Besitz der Herberner Mühle zu ...

 

1637 Oktober

Die Hessen plündern Sendenhorst

 

1637 V 25 Drensteinfurt:

Henrich Westhues zu Büren erhält Konsens, in der Freiheit D. auf einem von H Aldenberg gekauften Platz einen Speicher zu bauen, in  dem er bei Kriegsgefahr sein Vieh und Korn verwahren könne.

 

1647 FM LA 422,13

Im Sommer wurde von den Städten und Wigbolden des Landes eine Summe  Geldes in Eil, doch vorschußweise beigebacht. Sendenhorst hatte ein Kontingent von 33 Rthrl an kaiserlichen Artilleriegeldern an  den  kaiserlichen  Kommissar Kleiman zu zahlen (1648: Antrag auf Rückzahlung der Summe)

 

ebda 486

Hess. und schwedische Satisfaktionsgelder

Originalvergleich über die dem fürstl Hause Hessen-Cassel  auszuzahlenden 600.000 Rthlr und derselben Repartion auf das Erzstift Köln, und die beiden Hochstifter PB und MS vom 8. XI 49 nebst einen Verfolg über den Anschlag, wie auch deswegen vorgenommener Exekution

 

1655

Original Indemmitions Recess; Nürmberg, betr im Westf Frieden dem König von Schweden wegen seiner Kriegsvölker versprochenen 5 Mill  Rthlr  von  seiten des westf Kreis

         

1656

Hessische Versicherungsgarnison in COE

 

 

 

30jähriger Krieg

Verluste, Zerstörungen, Schulden

 

1676 FM LA 355.20

S. Horstrupf: wüst; Junker Kettler zu Sythen eigen; monatlich 7 Rthlr. Das Haus wird von einem Heuerling bewohnt

 

1665 FM LA 331.47II

Meys Erbe wüste; in dessen Backhaus Johan Haßelman, Tagelöhner

 

1676 (FM LA 355.20)

Mey und Frie: wüst und Junker Drost zu Hove eigen; Mey gibt 5-6 Rthlr  Diese beiden Erben liegen durcheinander wüst von heß. Krieg her, halten  Einsaat zusammen 64 Sch und 28 Reiße ad 50 Sch Einssat, wüst und ganz schlecht; Kuhweide 5 Heugewachs, 9 Fuder, Wintersaat 7 1/2 Reiße Bauens, hat in 1676 auf teuerste getan 20 RThlr, restiert; kann ante maium nicht ausgetan werden.

 

1653

wüst; nicht in der Liste der Höfe, die Schäden im 30j. Krieg melden

 

1676

Thumbursener, wüst; monatlich 3 Rthrl vor langen Jahren wüst gewesen. Hat 3 1/2  Molt Einssat am Kampland, so jedoch zur Weide gelegt; an schlechtem Feldland, so mehrenteils wüst an die 5 Molt   Einsaat; Heu 2 Fuder 6 Kuhweide, hat im vorigen Jahr aufs teuerste getan 22    Rthl, so bereits im Julo a J absorbiert. Rückstände

 

1637-44 monatlich Schatzung von Niestert geliefert und gerechnet:

Aug/Sept 1639 Kaiserl Schatzung nach Warendorf (Hauptmann Becker)

1640 Hauptmann Hovel. Fortifikationsgelder nach Warendorf

1641 nach Lippstadt geliefert.

gesamt 126 Rthlr Schatzung von der Osterhove, 48 Gewinn aus den Ländereien,

78 Rthlr Verlust.

 

1652

Wegen der Kriegszeiten kann Niestert die Hove nicht länger halten:  "Weylen aber leyder wie offenkundige eine zeti von Jahren die schwere  Contribution den armen Untertanen so woll an hessischer als keyserlichen          seiten hochbeschwerlich auferleget worden, daß dadurch viele Menschen und Untertanen verloffen und alle das ihrige daran geben müssen, daher hat     Niestert den Hof liegen lassen.

 

1636 Armenhaus U 26

Henrich Kerstien oo Trine zum Broke, Brocker Bft, leihen von Henrich Pustekreye oo Catharina Deckenbrock 60 Rthlr für den Brautschatz und  Kindesteil der Meryen Kerstien. Sie setzen zum Unterpfand die an der Broker  Mark am Kleiswevel belegene Wiese.

 

          1626 (Stapel 312)

          Hoff zu Henderkingh zu Broke; Weinkauf 150 Rthl, Henrich, Sohn des Zellers

          und Tonies Langenhorst; in 5 Terminen. Sterbfall 50 RThl; Wegen Krieg und

          Mißwachs nicht zur Ausführung gekommen.

 

          1627 (Stapel 312)

          Herman Hurkamp bekennt Zahlung von 10 Rthl durch Sch Hinrich in Anwesenheit

          Andreß Hinßenbrock und TEmmo Hesse; Geschehen in Hynrich Stryckmans huße in

          der Küche.

 

          1630 (Stapel)

          Schulte Henrich oo Cath bezeugen, daß Ihnen Junker Buck zu MS 1627 29 RThl

          geliehen.

 

          1636 (Stapel)

          Prozeß Cath Deckenbrock Wwe Hinrich Pustekrey gegen Anna Marg von Harde,

          Wwe Johan Eberhard Buck, Weiderecht der Rüschenhove.

 

          1648 (Stapel 312)

          Vor Herman Huge überlassen die Sendenhorster Kirchspielsprovisoren Junker Bock die Schulten hove gegen Zahlung von 6 Rthl kaiserliche und hessische Kontributionm monatlich und 50 Rthl von Jan 1648 bis Jan 1649. Der Sandkamp ist schatzfrei. Das Haus des Schulten ist niedergefallen. Die Schatzungsgelder sind monatlich an Dietrich zur Geist Haus abzuliefern.

Z: Junker v Drolskhagen, Dietrich zur Geist, Bürgermeister, Caspar Geiler, custos

 

 

1661-69 (Stapel)

Verpachtung des Schultengutes an Bernd Vornholt. Er soll das Haus auf Eberhard Bocks Kosten zu Ende bauen. Pachtfreiheit auf 2 Jahre, dann 2 Jahre die Hälfte.

 

1634

Gerhard Schulte Berndt zum Brock oo  Ennecke leihen von Christopher Keppel, B zu MS zu des Hofes Nutzen 200 Rthlr zu 6%. Joh Herding und Herman Plonies genehmigen als Erb- und Eigentumsherr die Darlehnsaufnahme.          (Da Joh Herding wegen Leibeschwachheit nicht schreiben kann, unterschreibt seine Frau Clara Valbers gt Herdynck.)

 

          1636

          Unter Bewilligung der Gutsherrschaft leiht W. 20 rthlr von Berndt Engbers

          >>zur Auszahlung ethliches bei diesem kriegerischen Zustand

          aufgeschwollenen und unbezahlten Schatzung<<.

 

          1636 VII 19

          eine Kommission des Klosters [gidii läßt das Winterkorn auf Werrings Erbe

          schätzen; mitanwesend Jobst zum Damme, Frone zu S.und Johan Mey beeideter

          [stimator

 

          1636 VIII 8

          Jobst v d Damme, Joh Mey (s.o.)schätzen das Sommerkorn auf Werrings im

          Beisein des Vogts von ST. Ilien binnen Münster.

          Nach dieser Schätzung Kauf durch Bürgermeister Angelkotte:

          Joan Angelkotte, Bürgermeister binnen S. oo Anna bekennen, daß sie von dem

          Vogt Bernt Engelberdingh zu St. Ilien (=[gidii) von Werrings Erbe

          vorhandenes Sommerkorn gekauft haben und zwar 8 Molt Gerste für 18 RThlr, 5

          Molt Hafer für 15 Rthlr, zwei Scheffel Erbsen, welche teils durch das

          Ungewetter verdorben. (4 Rthlr), 2 Sch Hafer für 17 SChilling.

          Die Ankäufer sollen 1 Molt Hafer und Gerste zur Saat auf Werrings Erbe  zurückhalten.

          Item noch 2 Pferde, so der Hinsenbrockschen anvertraut und eingetan. Und

          weilen gemelte Hinsenbrock Thodes durch die abscheulich Seuche der

          Pestilentz durch Gott dem almechtigen aus diesem Jamerthal abgefürdert

          worden, sein die 2 Pferde ästimiert vom Kriegsästimator auf 18 Rthlr, so

          jetzo bey Tawedden dieselben eingedan, daß selbiger vorhandenes Land an

          Werrings Erbe pflegen und den vorhandenen Weizen auf Werrings Winkelkamp zu

          üebrnehmen, was Tawedde in seiner Behausung versprochen; auch wiederum zur

          Wintersaat zu besamen.

          Sollte das besamte Korn, das die Ankäufer gekauft, durch den Krieg

          verdorben werden, sollen sie nicht zahlen.

          Gegeben zu s. in der Wittib Holschers Behausung im Beisein P. Engelberdingh

          (Pfarrer zu S.), Schulmeister Dietrich Reiffers.

 

          13.noch ausgedan zwe sercke (Särge) vor sahligen Wernings und sein Sohn 1

             Rthlr

 

          1676                                    FM LA 355.20

          Closter  Ägidii, ganz wüst; gibt monatlich 5 Rthl. Der Zeller ganz

          unvermögend, bewohnet zwar annoch das Erbe, jedoch ohne Viehe. Haltet an

          Einsaat 6 Molt 9 Sch an schlecht Veltland, wovon nichts gekommen 18 sch

          Heugewachs,2 Fuder. Hat im vorigen Jahr nur getan 21 Rthlr, weilen er seine

          Länderei und Wiesen anticipato 4 Jahre bereits ausgetan und die Gelder vorhin zur Schatzung , zahlt nicht bis ante Majum

 

1624

P. Engelbertingh bezeugt die Zahlung einer halben Kirchsp.schatzung für Ahlandt und Lohaußkamp durch Joh vuck welches Geld zu Alen zur Unterhaltung der gräfl. Armada eingeliefert.

(zur Abdankung des Blauekerschen Kriegsvolkes)

 

          1624 VII 12

          Kirchspielschatzung zur Bezahlung dreiwöchiger Einlagerung des Fockerschen

          Volkes in Rinkhöven

 

          1627

          Zur Erlveltschen Kontribution:

          - Ahlandt 3 Rthlr

          - Lohaußkamp 14 ß

 

          1665 FM LA 331. 47 II

          Ahlandt: in dessen Backhaus Berndt Heyman, Soldat unter Obristenleutnant

          Benthheimb

 

          1676

          Junker Bock zum Grevinghof gehörig. monatlich 3 Rthlr Schatzung. Weilen der

          Zeller ohnlängst des Landes verwiesen, hat ohngefährt Einsaat 5 Molt 3 Sch.

          (25 Morgen) warunter 9 Sch schlegt Veldland

 

1631 II 15

Dietr. v Plettenberg erlaubt seinem Eigenhörigen Joh Veltmann zur Rettung  seiner Beschwer und Schulden von Henrich Schmidekamp 100 Rthlr aufzunehmen.

 

1650

Ders. (Domkellner) erlaubt Joh Veltmann 50 Rthlr bei Herman Austrup zu leihen

 

o.D.

Veltmann wird wegen seiner Schulden vom Hof entsetzt.

 

1650 Maria Wickensack, Wwe Johann Erdmann und Söhne bekennt, daß sie die Pacht nicht mehr zahlen könnte (dafür zwei rotbunte Kühe und ein lichtbraun  docken Pferd

 

1665 FM LA 331,47II

L Dobbeler baut ein neu Haus, wovon die Halbscheidt fertig

 

1645 Vinnenberg Akten 104a

Martin Schotte gibt an, er sei von Albert Wulfferts gepfändet worden obwohl die 200 Rthl des Kirchspiels Schuldigkeit sei und nicht seine. Die Summe sein von W. bei dem mstr Bürger und Wandschneider Otterstedde aufgenommen zur Bestreitung der hessischen und kaiserl. Kontribution, wie Schulte Berndt als provisor bestätigt.

 

Streit um die Güter Wessel, Grieskamp. Middelhove

     

RKG S 562

1626 II 10

Wilbrandt Staell Bürger und Händler der Stadt MS kauft von Wilhelm Ketteler zu Syten lt versiegeltem Kaufbrief drei Erbe gt Middelhoff, Weßell und Grisekampf. frei und ohnbeschwert mit einigen Verschreibungen. Auch die Zeller haben darauf ihn, Staell, für einen Erbherrn gutwillig angenommen und bis herzu respektiert.

Dann hat Herman Frie, Bürger zu MS, wegen Privatschuldforderung eine Immission in die Güter bewirkt. Frie verlangte, daß St. ihm die empfangenen Pächte wieder herausgeben sollte. da doch wie gt Frie sagte, sich zu erinnern wisse, daß obg. Hausleute

wegen des Herzogen v Braunschweig Christian und anderen Kriegsleuten gethane Überzuge und Übelhausunge ganz ausgemergelt und im Grund verdorben sein, als daß dieselbe nicht allein die Pacht nicht bezahlen können, sondern auch  von ihnen, da sie nicht ganz verlauffen sollen, ihre Notturft an Gelt und Geltsgewehr entlehnen müssen

Deshalb habe er Staell mit den Zellern eine Urkunde über erhaltene

Vorschüsse und geliehene Gelder aufgesetzt:

Zeller Midendorf bekennt von STaell zu unterschiedlichen Malen Geld  bekommen zu haben, gesamt 93 Rthlr; Mit der gezahlten Pacht verrechnet, gibt M. 11 Rthlr schuldig, soll auf die 5 Jahre restierende Pacht angerechnet werden.

Zeller Wessel: 109 Rthlr geliehen, 90 zurückgezahlt, bleibt 19 RThlr und 5 Jahre Pacht

Zeller Grisekamp 73 Rthlr Schulden, 82 bezahlt, bleibt mehr bezahlt als geliehen 9 Rthlr soll auf die 5 Jahre restierende Pacht angerechnet werden.

 

1676 FM LA 422.20 Hartman

Ihro hochfürstl. Gnaden, gibt monatlich 3 Rthlr; ist zumahlen verkranket, bearmet, daß kein Brodt noch Vieh übrig. Hat im vorigen Jahr prästiert 18 RThlr; kann also monatlich nicht üner 1 1/2 Rthlr bringen.

 

1665 FM LA 331. 47II

Wittib Teiners ist zwar ein Pferdekötter, aber ist alda kein Pferd und Kuhe, sondern lebt der Almoßen

 

1676 FM LA 355.20

Cloister Marienfeld, gibt monatlich 2 Rthlr

Das Haus wird zwar bewohnet, ist aber ein Soldat. Die Ländereien, insamt an 30 Sch Einsaat; die Halbscheid liegt wüst, unausgetan, weilen in gemeinen Leim veldt (Lehm). Ist kein Weidegrund. Im vorigen Jahr hat er nur 9 RThlr getan. Hat sich kein Pächter angegeben, kann nichts tun ante maio; voller Ausfall.

 

1697 Hofkammer (wüste Erben)

Teiners Kotte Lütke Doveler für 24 Rthl

 

1652 Erbtag (FM Hofkammer 94c)

Hermann Smitkamp, eigen, Frau von der Äbtissin Freckenhorst

Alle Mittel zum Aufbau des Hauses verwandt, daher keine Pferde und Kühe

Hat allein ein Häuselein auf seine Kosten von 3 Fach gezimmert

Fünf Molt Korn Pacht

1 Molt Zehntkorn (Zehntherr Ludgeri)

1 Sch Sendhafer

43 Rthl Schulden

 

1629 Domkapitel Obedienzen 319

Baggelmann leiht 100 Rthlr von Hermann Gallenkamp

 

1635 Domkapitel Obedienzen 319

Ders. leiht 60 Rhtl von Hermann Komes

 

1638 Domk. Obedienzen 319

Domherr Christoph Bernhard von Galen, Besitzer des Amtes Leppering, genehmigt dem Erbe Baggelmann die Schuldenaufnahme von 100 Rthlr

(hiervon mit Zinsen 1639-62 nach Teilzahlungen noch 120 Rückstand)

 

1676                                              FM LA 355.20

monatlich 4-5 Rth; Der Zeller ist uff ein ander Erbe gezogen, Die Ländereien ungefähr 93 Sch Einsaat (35 Morgen), wovon wegen Entlegenheit und Lemgrundt bei der Steinkuhle die Halbscheidt wüst und ungeackert liggen pleiben.

Weiden und Wiesengrundt nur 3 Kuhbister: Davon kommen 27 Å Rthlr,

In diesem Jahr kann bis Mai nicht ausgetan werden. Bleibt 5 Rthl

 

1664, Schatzung (FM LA 361,44) verbrannt

 

1652 Erbtag (FM Hofkammer 94c)

Thonnies, aus dem Erbe gebürtig, 30 J, oo Enneke Lohmanns; landfürstliche Kötters Tochter aus Albersloh, eigen; vor 6 Jahren gewonnen

2 Pferde, 6 Ochsen (Ochsen und das übrige Vieh ist anderen Leuten zuständig)

4 Kinder

Nur Prinzipalhaus vorhanden, baufällig und mit 20 Stützen gestützet

Scheuer fürlängst niedergefallen

 

1650

Die Stiftsjungfern von Überwasser verpachten auf acht Jahre (bis 1659) ihr Niemanserbe an Johan Nieman und dessen Ehefrau. Weil der Hof sehr heruntergkommen ist (30jähriger Krieg) soll Niemann in den ersten 4 Jahren nur eine verminderte Pacht (Zehntgerste 1 Scheffel münstersch, 4 ß 2d, 1 Molt Pachtgerste) zahlen

Die jetzige Zellerin, Wwe Niemann,  Niemans Schwester erhält samt ihren Kindern Wohnrecht auf dem Hof, 1 Kuh und 1 Kalb und 2 Pflüge Saatland

 

1676 FM LA 355,20

Niemann: Kloster Überwasser, gibt monatlich 4 Rthl, uvnermögen wegen vorigen lotharingischen Krieg, so ihn verderbt.

kann monatlich nichs prästieren als 3 Rthl

 

1676 FM LA 355,20

Niemann: Kloster Überwasser, gibt monatlich 4 Rthl, uvnermögen wegen vorigen lotharingischen Krieg, so ihn verderbt.

kann monatlich nichs prästieren als 3 Rthl

 

1666

Designatio was Henrich Lindeman und Margareta Niemans, Eheleute, nach ihrer Pachtzeit von 1658 bis 1666 an das Haus zu reparieren verwendet und was ihenen wegen Hagedorns an Kosten und laufender Pension entstanden.

 

Erstlig zu wissen, daß in Ao 1660 durch den greulichen entstandenen Windsturm nicht allein das Dack vom Hause heruntergeworfen, sondern so gahr vier Vack Spahr zumahlen ab, und im Grundt niedergeschlagen, das fünfte Vack ist entblößet und gantz abgewehet, wie nun hochnötig gewesen, das           Haus damit es nicht zumahlen verdorben wird in esse zubringen und repariren lassen. So habe ich, Henrich Lindeman, auf Kindertag 1660 Johan Kohaus und Johan Wessel, Zimmerleuthe, verdungen, die Spehr und Latten aus dem Strohe und sonsten loes zu machen und hierwieder so weit zu bringen, daß es aufgerichtet werde, woüber beide Männer vier Tage gearbeitet, verdienen jeder täglig geben müssen sieben Schilling (2 Rthl)

 

Item 25. Man aus Sendenhorst und dem Kirchspiel gebeten zu dem Aufrichten, den selben essen und Trincken geben müssen, und dazu geholet eine Tonne Bier  (2 Rthl)

 

Item weilen keine Heilboemen latten alhie und in den benachbarten Kirchspielen zu bekommen gewesen, habe darzu geschnittene Latten brauchen müssen und also vier Sagenschneider acht Tage gehabt so die Latten geschnitten, ein jeder taglichs verdienet 7 ß, ist den 4 Männern in 8 Tagen an Gelde 8 Rthl

 

Item 2 Man gehabt zwei Tage die die Schwepen und Hanericke (?) fast gemachet (1 Rthl)

 

1657 ebda

Weil der Freckenhorster Eigenbehörige Jacob Kleikamp seine monatliche Schatzung schuldig geblieben, wurde ihm ein Pferd zu Sendenhorst auf den Pfandstall gebracht.

Freckenhorst erlaubt Kl. den Bergkamp auf 4 Jahre zu versetzen und zu verkaufen, damit der Käufer jährlich 12 Rthrl Schatzung zahlen soll.

 

1697 Hofkammer; Hofsprachprotokolle

Dieses Erbe ist von ohndenklichen Jahren hero wüst gelegen, kann man also von den vorigen Besitzern keine Namen Nachricht erfahren.

Colonus modernus Joan Lütke Dovelhovers auf diesem Erbe frei geboren, hat sich ohngefähr vor 1 1/2 Jahren der Hofkammer zu eigen gegeben und ein neues  Haus  auf diesem Erbe gebauet.

uxor Anna Schmittkmap von Schmitkamps Erbe in hochf. Eigentum geboren.

 

Hofkammer VII 93

1624 Creditores Rinckhoffs, u a

Andres Angelkotte dotis suae uxoris 50  Rthlr,

Johan Angelkotten dotis suae matris uti filia Rinkhoff,

ferner: Andres Angelkotte gt Kolsendorff fideiussionis 50 Rthlr;

Joh Rüßgenschmidt vor Schmedelohn  11.5 Rthlr,

Pustekrey,

Joh Fischer (Schatzung 22 Rthl) gesamt 487 Rthlr

 

Was von der Stätte verrichtet werden muß an Zehnden und neuer Schatzung 351 Rthlr ( ua S Rastrup den jährlichen Zehnten, Kloster Vinnenberg wegen der Hove)

noch vor einer Tochter Brautschatz und Verschreibung 100 Rthlr restiert J Mervelden von etlichen Jahren eine Heuer, wissen nicht wieviel

Pertinentien 1624

1. Das Haus, so von neuem gezimmert neben der Schoppe und Backhaus in gutem Esse

Eltern und Kinder

Der +Thonnis Rinkhoff hat mit seiner Frau einen Sohn Thonnis geheißen, so im hispannischen Kriegsdienst neulich verstorben sein soll, und deren 2 Töchter gezegut, die älteste Ennike geheißen, sit auf Mosterts Kotten zu Wolbeck bestattet, die jüngste aber Maria noch unbestattet und weilen dieselbe von keinem Zugespann gewußt, ist hieselbst von dem Bräutigam nichts gesetzet

geschehen 1624 I 16

 

1625 Hofkammr VIII i 149                                  

  Berichtet, daß Rinkhoffs Erbe vor ungefähr 2 Jahren ganz verstorven sei, itzo unbewohnt ligge und sich dessen niemand von fremden und Verwandten annehmen wolle,

 

1632 III 14 den Ringkhoff lt Nottil 8 Jahr lang heursweis angenommen, davon Pacht, Schatzung und ad usum creditorum von 350 RThl die pension jährlich auszurichten; das mir dannoch von der Zeit hero, da mein Vieh und andere Gereitschaft darauf gebracht, alles von Kayserlichen und Hessischer Soldatesca abgeraubt, weggenommen und dermaßen jamerlich entblößet, das mir und den meinigen Gott dem Herrn zu großem Dank, das Leben und Umbwurff geringer Leinenkleider allein übrig plieben, und nciht haben davon PächteSchatzung und anderer Lasten zu zahlen, ja lauter wegklauffen und verweichen müssen, da ein guter Freund, Johan Lageman, Bürger zu MS zu Rantzionierung abgeraubter Pferde und Rindviehs auch zahlender Schatzung udn wieder Leihung anderen seins Lagemans Pferde und Kühe mir barmherziglich nicht beigetnaden, und bis zu dieser Zeit damit bei der Jahrpachten geholfen, ich nicht fortkommen, oder wohnen bleiben kann. Bitter, mir schenler beraubter Man zum Troist die verschienenen Pächte geheel oder zum Teil mitleidentlich nachzugeben,alle Scahtzungen und pensionaarien von mir abzunehmen neue Collecten nitt abzutragen, daran Verarmten last abzuschaffen.

 

1634 Aussage des Herman Niehaus anders Kleikamp wegen der Vinnenberger Hove und des Bleckamps (Merveldtsche Hove)

 

1648  Vinenberg Akten 67

Betr BleckampVinnenberg hat die Hove Berghove seit vielen Jahren in possession gehabt, die nach gemeinen Land- und Hovenrecht einem fürstlichen Eigenhörigen gt Rinchhove in Pacht getan, der auch die Pacht ordentlich zahlte, bis dahin das die zwere Kriegsempörung und dessen last und große und fast unerdregliche kriegssteuer selbigen daran geschwacket, so daß V. lange Jahre keine Pacht mehr bekommen. Als R. gestorben haben die Beamten zu Wolbeck die Hove sich angemaßt , was aber von V. mit Mühe und Not verhindert wurde

 

1652 Hofkammer VII 94c (Erbgericht)

Joh Vrede, Bernd Greive, nächste Nachbarn sagen, daß Rinkhoff seit ca 17 Jahren ( D: h. seit 1635) wüst.

Letzter Besitzer des Erbs sei von Ippenbüren gewesen und ein Heuerling, sei aber mit Weib und Kind an der Pest gestorben (frei)

Prinzipalhaus obwohl noch neu und mit guten geschnittenen Latten, wurd wenn nicht gebessert herunterfallen. Backhaus ohne Dach

Blutiger Zehnt an Schulte Vaestrup (Raestrup)

Schulden 199 Rthlr

 

ca 1660    FM LA  422,11

dieser Hof hat lange Jahre wüst gelegen es ist alles verstorben. Das Haus ist gut und muß verfallen, wann es niemand ankleibet. Ungfähr 13/14 Molt Feldland, darunter nur 6 Kämpe so ausgetan oder geweidet werden können

 

1665 FM LA 331, 47 II

Auf Nordings kein Haus; in dessen Backhauses wohnet Elsche Nordings, eine alte, arme Frau

 

1676  FM.LA355.20

Thumburse gibt monatlich 3 RThlr; wüst vor undenklichen Jahren, haltet 35 Scheffel Einsaat, 2 Kuhweide, 4 Fuder Heus

Hat im vorigen Jahr gegeben 23 Rthlr, Ante maj nichts thut

 

1665 FM LA 331. 47 II

Ottenloh: in dessen Schur Catharina Rahwe, ernähret sich mit Spinnen

 

Bockholt 1676 FM LA 355.20

frei, ist wüst, gibt monatlich 7 Rthlr

Hat im vorigen Jahr nur getan 85 Rthlr. Die Ländereien sind meistenteils wässerig und ganz abgelegen. Bleibt monatlicher Rückstand 1-18-8 Rthlr

 

1676 FM LA 355.20

Bischoffs Kotte: Erben Schlitzweg, monatlich 1-14 Rthlr, ganz wüst, wird aber von dem Heuerling bewohnt, hat sonsten 12 Sch Einsaat und ein paar Rinderweide; Das Ksp bekommt jährlich zur Schatzung 10 Rthl, restiert alles

 

Tüte 1676 FM LA 355.20

wüst, Fraterhaus (?) gibt monatl 4-14 Rthlr

Der Zeller ist ein Soldat geworden, haltet ungefähr 6 Sch Einsaat, halb schlecht halb gut Land; Kuhweide 8; im vorigen Jahrdavon eingekommen 26-21 RThlr; Rückstand 4-17-6

 

1650 III FML 361 Nr 25

Die Eingesessenen des Ksp Sendenhorst bitten den Landesherrn wegen Armut und Mißwachs um Reduzierung der Kirchspielschatzung

Johann Vrede  

Bernd Greve

Berndt Sommersell

Johann Watermann

Berndt Schotte

Henrich Sellingh

Dirich S. Beringh

Johann Jungeman

Berndt Kogge

Jorgen Suerman und Johan Tute; Provisores

Berdt Nisert

Gerdt Schult Berndt+Berndt Schult Northoff

Heinrich Tahwidde

Berndt zue Volckinck

Johan Erdtmann

 

Schadens Kerspell Sendenhorst  ab Anno 1633 so ihm an unterscheitlichen Durchzögen als von Hartzogen von Lunenborgh, auch an hessischen Seiten von Generall Melander, Ebberstein, Oberst Dinger, Obrist Gißen, tean an unterscheitlichen schweren Exekutionen an hessischen Seiten mit Wegnehmung vieler Pferde und Kühe, Raub und Plünderung, wie dann auch an unterscheidlichen Belegerung der Städte als Hamm, Dorsten, Rehnen und deren mehr, und auch von etzlichen Armadas so vör Münster gelegen ist  zugefüget worden; wie dann auch an unterscheidlichen Durchzögen an kasierlicher Seite als in specie Graf von Velen, Glotz, Wahll, Ohr, hartzveld, Schnetter.

Ist aber mehrenteils den sämtlichen Eingesessenen des Kerspels durch Langwierung der Zeit abgefallen, wie das auch von den verwüsten Erben keine Nachrichtung zu finden, was sie aber noch sich erinnern können, ist wie folget:

 

 

Bröcker Baurschafft

 

Bernt Niesert von der Luneburgischen Armada wie dieselbe hedurch das Land gezogen an Pferde und Kühe hätten abgenommen, so er rechtmäßig könnte berchenten 150 Rt

als das Leger vor Münster gelegen hätten sie ihm abgenommen an Vieh und anderer Sachen mehr dann 200 Rt

des Obersten Ohr seine Reuterei  wie sie im Kerspell Sendenhorst geloßiert ihn 2 Kämpe mit Weizen abgeschniotten, ad minimum 150 Rt

was ihm noch übrig, welche Völker er nicht spezifizieren kann an Pferden gemisset und ihm abgenommen sein setzte er zum geringsten mit Plünderung des Hauses ad 300 Rt

800 Rt

 

Kerstien  an unterschiedlichen Malen alle seine Pferde und Kühe abgenommen, vor allem vond en Ünenburgischen wärem ihn abgenommen 5 Pferde und 8 Kühe ad 200 Rt

200 Rt

 

...

 

Ellemhorster Baur

 

S. Elmenhorst  die Lunenburgschen abgenommen neun Pferde taxiert 180 Rt

vier Kühe und alles kurz samt alle Ingedonte des Hauses weggenommen und verdorben 60 Rt

an unterschiedlichen Hessischen Zügen an Kühe abgenommen 50 Rt

an anderer Plünderung und erlittenem Schaden gesetzt 200 Rt

490 Rt

 

Ertman

 

 

Schulte Northoff deponirt, das ihme die Hessische uff einmal abgenohmen ahn Kuhebeister ad 100 R

zur selbiger Zeitt ihme ahn Kühen und einedonte des Hauses 120 R

item hette die Kayserschen von Hamm kommen und im Kerspell Sendenhorst einen Nacht loziert, ihm alles am Hoff abgebrandt und verdurben, hette ihm in einer Nacht die 100 Reuter so er uff sein Hoff gehabt gekostet  130 R

item des Obersten Ohr sein Regiment in zwey Baurschafften gelegen, als Sandtfurt und Elmenhorst, hetten ihm gekostet über die 100 R

item wie die Keisercshen von dem hamm hingekommen ihme abgenommenn fünf Pferde, dieselbe vör 20 Rthlr gerantzinoíert wie sie das selbe bekommen hääten sie die Pferde jedoch mitgenohmen,   220 Rt

gesamt  650 R

 

Tüte bekennt, daß er von den Lunenburgschen seine abgenohmen Beister wiederumb ranzioniern müssen vor    30 R

item von denselbigen ihm darnach abgenohmen 4 Pferde und 11 Kühe-beister gesetzet uff 200 R

item hettenvom Hamm Völcker kommen und ihme mehr Schaden in einer Nacht langh als        100 R

item die Hessen aus Dülmen hetten ihm drey Pferde abgenohmen ad       60 Rt

item hette ihm der Graff von Vehlen seine Völcker uff einmal fünf Bette abgenohmen und verdurben ad 30 Rt

item durch einen Überzug des Obersten Ohrs, so ihme an Korn und anderen Sachen verdorben    50 Rt

von den Haeßveldischen Reutern ihme abgenohmen 4 Pferde ad 80 Rt

die übrige Räuberey und Plünderungh, so ihme vör und nach beschehen setzet er uff das geringste uff 150 Rt

gesamt                                                                                                                       700     Rt

 

 

                                              

 

- 9 -

 

Hermann Kötter bekendt und deponirt, das er nach seinem geringen Vermogens erstlich die Lunenburschen abgenohmen zwey Kühe gesetzet uff 20 R  item an underschedltlich Plunderungh des Hauses gesetzet uff 20 R

 

 

 

Hörder Bauschaft

 

Mellinghoff bekendt das ihme allein ahn Hessen seiten abegnohmen an Pferden ad       400 Rt

item hetten ihme die Lunenbrugschen Reuther abgenohmen 6 Pferde und 16 Kühe beister gesetzet insampt ad    300 Rt

item wie die Hessen den Ham belagert hätten, ihm abgenommen 2 Pferde ad     50 Rt

item wie das Leger vor Münster gelegen ihme abgenohmen 8 Kühe zum Rantzhus geben müssen           20 Rt

item wie des Obristen Westerholt uff der Hart und in Rinckhoven gelegen hette, ihme das mahl gekostet über die            200 Rt

item ahn underscheidtlichen Plünderung gemisset über die        100 Rt

 1070 Rt

 

Lütke Dofelhover bekendt das er solange er das Erbe gebracuet ahn Überzogen, in Abnehmung der Pferde, Plunderung des Hauses und Verderbung des Korns mehr dan als drey hundert Rthlr Schaden erlitten ist  300 Rt

 

Hagedorn deponirt und bekendt, das ihme von den Lunenbergschen abgenohmen vier Pferde und vier Kühe 8 Sterken gerechnet ad 128 Rt

item zur derselbigen Zeitt ihme abgenohmen 16 Schaffe ad        20 Rt

item von der Lipstedischen Reuthers abgenohmen  vier Pferde und nicht wieder bekommen setzet ad 100 Rt

item das Westerholtsche Regement alhie gelozirt ime gekostet uber 70 Rt

318 Rt

 

- 10 -

Schotte deponiert und zeiget, daß ihme die Lünenburger abgenommen vier Pferde und vieer Kühe so er settzet uff 130 Rt

item zwey Stercken und einen Ossen gesetzte ad 18 Rt

Item  als die Hessen in Beckum gelegen, dieselbe ihm abgenommen 2 Pferde gesetzet uff 50 Rt

wie Köningsmakrt vör Warrendorpff gelegen, ihm abgenohmen 2 Pferde 50 Rt

war andere Überzogen betreffen täte, währe ihm eunmüglich zu erzellen, wollte aber solches insamt uffs geringste gerechnet haben ad 500 Rt

718 Rtlr

 

Röper bekennt, daß vihm von die Lünenbursche und des Kleinen Jacob abgenommen 14 Pferde = 300 Rt

von den selibgen abgenommen 6 Kühebeister = 150 Rt

wie das Leger vor Münster gelegen, ihme abgenommen 3 Pferde, 4 Kühe = 130 Rt

ein Zogh von Hamme gekommen und ihm abgenommen 4 Pferde und 3 Kühe = 130 Rt

Was ihm an Kornfrüchten und Plünderung des Hauses geschehen 400 Rt

1110 Rt

 

Linneman:  daß ihm der Lünenburger abgenommen 6 Pferde und 3 Kühe = 130 Rt

der Kleyne Jacob 3 Pferde = 90 Rt

Des Obersten Gißen, so derorter hinzogen, ihm abgebnommen 2 Kühe, 1 Pferd; derhalben gherantzioniert vür 18 Rt

wie der Koningmarsch vor Warendorpff gegelen, ihm abgenommen 3 Pferde = 80 Rt

Was er an unterschiedlicher Plünderung des Hauses, auch an Verderb und Abschneidung des Korns Schaden gelitten ist 200

518 Rt

 

Große Douvelhouver der Lunenburger abgenommen 16 melke Kühe, 5 Sterken und 6 Pferde = 300 Rt

der Kleyne Jacob aus Sendenhorst genommen 8 Pferde 200 Rt

nach der Zeit ihm ein Pferd genommen 25 Rt

wie der Bönninghausen anch Beckum gezogen, ihm in einer Nacht an Vieh abgeschlachtet 30 Rt

wie dann auch zu selbigen Zeit ihm drei Stück Weizen abgeschnitten 30 Rt

item des Obristen Westerholt sein Hasu geplündert und alles tiels mitgenommen, teils verdroben 100 Rt

685 Rt

 

Focke der Kleyne Jacob abgenommen 7 Pferde = 175 Rt

auch 6 Mald klares Korns 20 Rt

das nachfolgende Jahr ihm der Lünenburger abgenommen 7 Pferde und ein Füllen, 12 Schweine, insamt 108 Rt

zur selbigen Zeit 16 Schaffe 16 Rt

vom Obersten Ohr ihm abgenommen 3 Pferde 60 Rt

was der Plünderung des Hauses betr setzet er uff 100 Rt

479 Rt

 

Schmetkamp der Lünenburger abgenommen 3 Kühe 30 Rt

wie die Hessen vorm Ham gelegen, ihm abgenommen 2 Pferde 50 Rt

an unterschidlicher Plünderung 100 Rt

180 Rt

 

Teyner der Lünenburger abgenommen 4 Pferde und 6 Kühe     160 Rt

der kleybe Jacob 6 Pferde und 15 Kühebeister 250 Rt

Was ihn hin und wider mehr Schaden an Kornfrüchten  oder Eingedonte des Hauses geschehen 200 Rt

610 Rt

 

Waterman die Lunenburgsche Armada abgenommen 7 Pferde 3 Kühebeister 252 Rt

6 Schweine 12 Rt

vom Obristen Ohr abgenommen 4 Pferde 100 Rt

was der Plünderung insgemein betr 100 Rt

464 Rt

 

Mönningh der Lünenburger abgeommen 8 Pferde 190 Rt

die Hessen aus Coesfeld abgenommen 4 Kühe = 40 Rt

von des Haesvelders Völker ihm abgenommen 4 Kühe 40 Rt

die Plünderung des Hauses 200 Rt

470 Rt

 

Middelhove die Lünenburgische Armada abgenommen 9 Pferde, 16 Kühe        410 Rt

wie der Oberster Westerholt an der Hart gelegen und ihm abgenommen 2 Pferde

dieselbige Westerholtsche ihm 2 Kämpe mit Korn abgeschnitten = 100 Rt

von Hauptmann Kindt ihm abgenommen 3 Pferde und eine Stercke 80 Rt

von den Lipstedischen Reutern ihm abgenommen 3 Pferde 90 Rt

Plünderung und Eingedonet des Hauses 100 Rt

830 Rt

 

Sommerselle die Lünenburgschen abgenommen vor und nach an Pferden und Kühen 200 Rt

wie der Oberster an der hart gelegen, ihm abgenommen drie Pferde 80 Rt

zwei Kämper mit Korn abgeschnitten und verdorben 100 Rt

an unterschiedlichen Plünderungen des Hauses, mehr Schaden gelittenals 50 Rt

430 Rt

 

Euert Dirckes in diesen Kriegesjarhen abgenommen an Kühebeisteer ad 50 Rt

an Plünderung des Hauses ausgerechnet 50 Rt

100 Rt

 

Brechter Baurschaft

 

Kerckman  die Lunenburgef abgenommen 8 Pferde und 13 Kühebeisteer 300 Rt

der Kleine Jacob abgenommen 3 Pferde und 3 Kühe = 120 Rt

an unterschiedlichen Überzügen undIngednoten des Hauses 200 Rt

620 Rt

 

Henrich Kogge daß ihm solange as er alda Hausgehalten wiewohl wenig an jahren sSchaden gelitten

300 Rt

 

Jungemann der Lünenbuger abgenommen an Pferdenund Kühen mehr als über 400 Rt

von den Hessische so im Ham gelegen, ohm abgenommen 2 Pferde

der Obnerster Karx (?)  in Dülmen ihm abgebnommen an Plünderung, Korn und Eigendonte des Hauses, wie auch ein Pferde damalen ad 60 Rt

selbigem Jahr hätte ihm dieOhrschen Reuter abgenommen 4 Pferde

hätten die Hessische in der Lippstatt seine Mutter gefangen genommen und zurm Rantzus geben 30 Rt

was der andern Plünderung des hasues betr setzet insampt auf 50 Rt

darüber Schaden gelitten 30 Rt

670 Rt

 

S. Horstrup  dieweil er das Erbe gebrauchet an Schaden gelitten

30 Rt

 

Bernt Kogge der Lunenburger abgenommen 8 pferde 220 Rt

wie die Hessen vor dem Ham gelegen, hätten ihm abgenommen 6 Kühe und 3 Pferde = 140 Rt

wie das Lger vorm ham gelgen an Kornfrüchten verdorben 100 Rt

460 Rt

 

Nießman  die  Luneburschen abgenomme an Pferdenund Kühen  ad

300 Rt

 

Jonsshouerler Baurschaftt

 

Beringh  die Lunenburger abgenommem 10 Pferde und 16 Kühe, 410 Rt

wie die Hessen vorm ham gelgen 4 Pferde und 7 Kühe 170 Rt

von dem Oberten Westerholt ihm abgebommen 6 Kühe, 3 Pferde 18 Schweine 190 Rt

wie das Leger vor Münster gelegen abgenommen an Beister 100 Rt

Plünderung des Hasueses setzte ufs Geringste 300 Rt

1170 Rt

 

Baggelman Lunenburschen abgenommen 4 Pferde 100 Rt#auch vier melke Kühe 30 Rt

wie das Kirspell verlaufen gewesen, ihetten ihm die Hessen aus der Lippstatt abgepresset 50 Rt

hätten ihm der Harßfeldischen Reuter abgenommen 6 Pferde zum Ratzuhn gegebn 40 Rt

was der Plünderung betr, 200 Rt

420 Rt

 

 

Jonshouell  der Lunenburger abgenommen 4 Pferde 4 Kühebeister 262 Rt

von kasierlichen Völkern in einem Sommer abgenommen 16 Pferde 380 Rt

von den Coesfeldtischen Reutern abgenommen 8 Pferde 200 Rt

der Bonninghuser 2 Kämper mit Korn abgehscnittenad minimum tyiert 40 Rt

Graf von Vehlen Reuteri abgenommen an klarem Korn 20 Rt

dersleb ihn abgeschlachtet  13 Schweine 60 Rt

1162 Rt

 

Jolman  die Luneburgische Pferde und Rind 30 Rt

von dem Kleinen jacob abgenommen 2 Pferde, ein Stoppen und 5 Schape 80 Rt

hätten ihn die Hessen gefänglich nacher Lipstat geführet, zum Rantzuhn geben müssen 15 Rt

oft geschehen Plüdnerung des Hasues zum Geringsten 100 Rt

225 Rt

 

Sellingh der Lunenburger und Kleine Jacob an Pferden und Kühen und Eingedonte des Hauses 300 Rt

die Konningbersche (?) Völker 4 Pferde 120 Rt

wwie die Hessen vorm Ham gelegen ihm abgenommen 3 Pferde und 2 Stoppen 100 Rt

des Obristen Ohrs  Völker abgeschitten 2 Kämpe mit Korn 80 Rt

vielmaliger Plünderung und Verderbung des Hauses 250 Rt

850 Rt

 

Lange die Lunenburgsche 2 Pferde, 1 Kuhe 60 Rt

etzliche Hessen Reuter abgenommen ein Pferd und eine Kuh, zur Ratntzion 10 Rt

wie der Harßvelder von Warendorf uff den Ham gezogen, hätte ihm abgenommen 3 Pferde 65 Rt

bei Nachtzeiten waren ihm von den Hessischen abgenommen 4 Pferde 60 Rt

wie die Hessen in Ahlen gelgen, dieselben aus seinem Haus geholt 8Fuder Heues und 30 Bauten Flachses

item ihm 2 Eggen und einen Plugh abgenommen und verbrannt, das Haus ganz ausgeplündert, 100

295 Rt

 

S. 16

Folget die Außgabe dder Hessischen  Contribution so das Kerspel Sendenhorst ab Anno 1633 nach der Lipstat, Ham, Beckum, Cosfeldt, Lüninghausen, Dülmen, laut gehaltener Liquidation in Anno 1646 den 13. März in der Guarnison Lipstat vür

Herrn  Paul Loddewig

Herrn Joan Martini

Herrn Tobias Rotberger

abgehalten und mit selbsthanden als der zur vor Ihro Hochfürstl. Gnaden von Hessen deputierter Commissarius deputierte unterschrieben worden

 

 

Item Anno 633 wie obg. laut gehaltener Liquidation Caspar Geseler, custos in Sendenhorst  wegen des Kerspels an Contribution usque ad Annum 646 zahlt - fünfzehn thausent drey hundert fünf Rthlr sechs Groschen

 

Item Extraordniarie laut gehaltener Liquidation

 

wegen Proviandt

 

Magazin

 

Executionsgeld

 

insampt zahlt 575 Rthlr

                                                Summa lateris 15.880 Rthlr 6 Groschen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

30j Krieg, Daten

Vorspiel, Span-niederl Krieg;

 

1582 Kirchspielsrechnungen Albersloh

dem Rentmeister zur Wolbecke mit den Obristen Jochen van Loben als die Kriegesleute einen Durchzug hättten 7 Rthlr

 

ca 1590 Albersloh (Urkunden Haus Borg)

... als das spanische Kriegsvolk im Stift MS jämmerlich hauste

 

1595 IV 10 FMLA Militaria 4

Verbot der Generalstände der Ver. Niederlande an ihre Truppen, Streif- und Raubzüge in die benachbarten neutralen Länder zu  unternehmen

 

1598

24.000 Spanier überschreiten den Rhein; das MS-Land erleidet Schaden von 1/2 Mio Gulden

 

==> Ernst v Mansfeld und Herzog v Braunschweig, Administrator des Stifts Halberstadt übernehmen auf eigene Faust de Krieg, um die Sache der Ev. zu unterstützen; Der "tolle Christian" * 1599, Cousine Elisabeth Stuart, gattin des Winterkönigs

 

 

...Mansfeld war in die Niederlande abgzogen

 

das Bistum Münster

1585-1612 Kurfürst Ernst von Bayern (Köln) Bischof von MS

     1588 Jesuiten errichten Kolleg in MS

1566-1609 spanisch-ndl Krieg

     1586 Kurfürst Ernst holt die Spanier gegen seinen abgesetzten Vorgänger EB Gebhard Truchseß v Waldburg ins Land

das wehrlose MSland wird Tummelpaltz des spanischen und holl. Heeres

 

1612-1650 Ferdinand, EB, Kurfürst, Bischnof von Köln, MS, Lüttich und Hildesheim

Anhänger absoluter Fürstenmacht; Ausweisungbefehle an Ev.

greuelvollen Raub- und Verwüstungszüge Hzg Christian v Braunschweig und Grf von Mansfeld

General v Anholt führt Verteidigung

 

1623 wichtigstes Jahr (?!) Ev Städte werden wieder katholisch

Landgraf Wilhelm v Hessen versucht, die geistlichen Stifter für sich zu erobern

 

1623: alle Städte außer MS und WAF werden erobert

Hessen behalten im Mstrland alle Städte (Coesfeld, Dülmen, Haltern, Werne, Bocholt)

erst nach dem Friedensschluß Räumung

 

1623 MLA Militaria 432

Durch Einzug kaiserlicher Truppen in Beckum, Ahlen und Warendorf entstanden Unruhen, Bestrafung der rebellierenden Bürger durch  Aufhebung ihre Privilegien

 

1623 Rother Westf Geschchte

Johann Jakob von Anholt: Zum Schutz des MS-Landes traf Anholt 1623 mit einem Heer der Liga ein, Mstr. STädte sträubten sich geegn Besatzungen. Anholt mußte sich deshalb auf dem Land und in schlechten Flecken begnügen

Anholt besetzt Beckum, Ahlen, Warendorf

 

 

1622 I 2

Christian vor Lippstadt

 

1622 III

Das Münsterland versucht, sich durch Zahlung von 30.000 freizukaufen: trotzdem weitere Beutezüge

 

1622 IV

Münster beginnt zu rüsten:

- 3000 Mann angeworben, aber nur 2.500 von den Ständen bewilligt

- 600 Mann Schutz Münsters

- 600 Mann zum Schutz des Dreingaus

Abneigung der Stände gegen wirksame Landesverteidigung, Soldaten ungeübt und schlecht bewaffnet.

 

1622 V

200.000 Rthlr von MS gefordert, abgewiesen

 

1622 XI 1

Einbruch ins Münsterland

 

1623 I

Mansfeld in Ostfriesland; Cloppenburg: Um diese Zeit die meisten Städte noch evangelisch; BE, WAF (600:7) Ahlen

Oberstleutnant Matth v Gallas belagert die mstr Städte: BE leistet zwei Tage Widerstand; Ahlen übernimmt gutwillig eine Besatzung: WAF wehr sich drei Monate.

1

1623 III - IV

27. VI: Einzug Anholts in WAF

 

1627/32

entsprechende Gesetze erzwingen die kath Religion, Nichtbesuch der Messe wird unter Strafe gestellt. Evangelische müsssen auswandern

Geldstrafen für die Städte: BE 25.000 Rthlr; Verarmung

 

1623 VIII

Schlacht im Lohner Bruch, 6.000 Tote, gleichviel Gefangene

 

 

 

1622 IV 16

Stadt an den "ferstlichen Richter zu und außerhalb Sendenhorst Adolph von der Mark:

 

Ew. Edel Lieben ist wohl bewußt, und sehen es täglich und stündlich vor Augen, daß nicht allein dies Gogericht Sendenhorst mit Brandschatzung, Berauburng ihrer Pferde und sonstigen Plünderungen unchristlich und über die Maß überfallen, sondern auch nunmehr mit gewaltsamer Einnehmung dieses Städtlein Sendenhorst durch Reiter und Fußknechte heftig bedrängt wird. Die Bürgerei hat nun schon lange, die eine Hälfte zu Tag, die andere Hälfte zu Nacht Wache gehalten, ist matt und nicht im Stande, auf die Dauer Widerstand zu leisten. Sie bittet um Hilfe.

 

hierzu: Weskamp (Hg), Herzog Christian v Braunschweig und die Stifter MS und PB im Beginne des 30j Krieges, PB 1884

S. 139: Sendenhorst hatte sich anfangs geweigert, Stiftstruppen aufzunehmen, aber schon Mitte April kam es selbst um 40 bis 50 Mann in MS ei, als es Tag und Nacht vor Augen sah, wie schwer das umliegende Gogericht heimgesucht wurde. Ende April bat es sogar um 100 bis 200 Mann Besatzung. welche weiterhin auch das Landvolk in geeigneter Weise zu Gegenwehr anleiten sollte.

 

3. V. 1622 , Dienstag   Herzog Christian bricht von Lippstadt auf

4. V. 1622 , Mittwoch   erreicht Sendenhorst

9. V 1622  , Montag     Christian räumt Sendenhorst

 

 

MSLA 473.14

1623

Kaiserliche Achtserklärung gegen den allgemeinen Friedensstörer und Landsverderber Ernst Mansferlder oder Graf Ernst von Mansfeld und dessen räuberischen Anhang nebst Verfolg

 

 1624 VIII 15 Haus Borg U 15

              und Stadtarchis Sendenhorst. Transsumpt vom 20. 12. 1640

Kirchspiel, Darlehnsaufnahme:

Ich Herman Huge, Fürstl münst. in und außerhalb Sendenhorst verordneter Richter und Gografe thue kundt und bezeuge hiemit für jedermänniglichen, daß für mir endsbenennten und nachgesetzten Gezeugen Gegewärtigkeit prsönlich kommen und erschienen seyen die ehrenhaften

- Jürgen Saurman und

- Mellighoff, jetzige Zeit Provisores des Ksp Sendenhorst, so denn auch mit

ihnen

- Joan Jungman

- Conrad Heiman

- Berndt Nysert

- Gerhard Schulte Bernd

- Henrich Tawede

- Heinrich Schulte Emenhorst

- Martin Ahlandt

- Bernd Traeman

- Bernd Sommerselle

- Joan Joleman, alle Eingesessene des Ksp S. sagten und bekannten offen und freiwillig vor ihren Erben und Anerben, furth jedermänniglichen, was maßen ihre Voreltern im Jahre Eintausend sechshundertzwanzig vier im Festo Assumptione Mariae der wolerwürdig respective ehrenfeste Herr Johan Engelbertinch zur Zeit Pastor zu Sendenhorst und Adolf von dr Mark, Zeit seines Lebens gewesener Richter und Goggraf in und außerhalbs S. und mit dann Henrich Niesert und Johan Sehlingh, als ehezeits gewesenen Provisores und dem hochachtbaren Johan Werneke, Bürgern und Rathsverwandten der Stadt MS zur Abkaufung des Herrn Obristen Huckamms (?) Volkes und bey sich habenden Truppen, so zu der Zeit in der Baurschaft Rinkhoffen vur Sendenhorst gelegen.. wirklich erhalten haben die Summe von zweyhundert Reicshthaler vermöge aus künften ... undt alhier die verbo ad verbum inserirte Obligation, welche gegen diese ausgegebene Versiegelung den Hausleuthen retituiert worden und lautet dieselbe wie folget:

 

Wir unten benennte thun kund, bekennen und bezeugen hiemit kraft dieses für uns und unsrer Erben und Anerben fort jeermännichlichen, daß der Erbare und vornehme Joan Werneke, Bürger binnen der Stadt MS uns seit dato untenbenennten uf unser freundlich Begehren zur Zahlung und Dämpfung dieses Ksp nötige Schulden Zahlung vorgestreckt und geleffert die Sumb von 200 <Rthlr, erhalten und zu obigem Grund wiederum angewandt.

Die Schuldner versprechen Rückzahlung bis zum 15. Aug kommenden Jahres 1625

Unterschrift und Zeugen:

Adolff von der Marck (Richter)

Johann Engelberting, Pfarrer

Henrich Niesert

Johann Selling, Kirchspielsprovisoren

 

gelobten samt und sonders, das Kapital künftig mit 6 % zu verzinsen

geschehen, Sendnhorst in Diethrich Zuers Hauses, Bürgermeister

1640 XII 19

1639 V 20 Stadtarchiv S. fehlerhafte Abschrift Anfang saec 19

Schuldurkunde des Kirchspiels Sendenhorst

Vor dem Sendenhorster Notar erscheinen die ehrenfesten

- Berndt Schulze Nordhoff

- Johann Erdtman

- Berndt Arneman

- Berndt MIddendorff

- Johann Frede

- Henrich Stüker (?)

- Berndt Sommersell

- Dirick Schulte Beerinck

- Henrich Sellingh

- Johann Jungeman

- Wittibe Heymans

- Johan Nysert

alle Ksp Sendenhorst eingesessene Hausleute, ferner

- der ehrenfeste un vornehme Albrecht Wulffert (Kirchspielsrezeptor)

und bekannten, dem ehrbaren und vornehmen Jurgen Wortman oo Margarete, Bürgern binnen Sendenhorst, 100 Rthlr in vollgültiger Münze und 90 Rthlr in Kupfer erhalten zu haben zur Contribution und Landschatzung mit dem Versprechen, dem Ehepaar Wortman die ersten 50 Rthlr auf Michaeli wieder zurückzuzahlen.

Zur Pension erhält Wortman zwei Weiden Länge zu Wessels Erbe gehörig, der eine Wessels Kuhkamp, der ander Kostkamp genannt

Sendenhorst, in der Kirche, anwesend

Der Ehrenhafte Caspar Geisselers, Küster

Dietrich Scheffers, Schulmeister als Zeugen

 

1640

Albert Wulffert quittiert über 436 Rthlr Kichspielschatzung, die ihm sein lieber Vetter Gert Schücking vorgestreckt hat.

 

1624 GV Fraterherren Hs 253 fol 142f

Obligation des Ksp S., vertreten durch Walter Suedhoetmar, Eingesessenen des Stättleines S. und den Provisoren der Kirche für Melchior Lennep oo Cath Wittons, Bürger zu MS über 200 Silbertaler zum Unterhalt der i S. einquartierten Fuggerschen Kriegsleute, wobei die obigen persönlich haften.

 

1626 RKG, Wessel - Grieskamp - Middelhove

doch gter Frei, wie er sagte, sich zu erinnern wisse, daß die Hausleute wegen des Hertogen von Braunschweigs Christians und anderen Kriegsleute getane ]berzuge und ]belhausungen ganz ausgemergelt und in Grund verdorben sein, als daß dieselbe nicht allein die Pacht nicht bezahle können, sondern auch von ihnen daher sie nicht ganz verlaufen sollen, ihre Notdurft dan Geld und Geldtgewähr entlehnen müssen.

 

1628 I 2

Zahlung des Pächters des Hofes Rinkhof, Herbert Lintelen:

Ein Quartal zur Sendenhorstischen Einlagerunge

 

1630

Obligation des Kirchspiels für die Fraterherren zur Einlösung der obigen 200 Rthlr

Zeugen Caspar Geißeler, Herman Palsteringh

 

1633

"Der kleine Jacob"; Reiteroberts Jaques Mercier, nahm Warburg ein; Heerführer der Hessen

 

Kumann Msc (AV Msc 38):

... Lüneburgsche und Hessische Armada lagerten sich auf dem Südfelde bei Heessen, plünderten die Häuser, raubten alls Hornvieh und Korn,, verbrannten beide Mühlen zu den Häusern Westerwinkel und Itlingen gehörig und verwüsteten die Gegend so, daß die Menschen ihre Wohnungen verließen, viele vor Hunger und Elend an den Hecken und Zäunen starben und Wölfe und andere wilde Tiere im Dorfe ihren Aufenthalt hatten. Im folgenden Jahre sammelten sich zwar die Leute wieder, allein es entstand unter ihnen die Pestseuche, waram gegen 1700 Menschen starben und die Menschenzahl schmolz so zusammen, daß der Küster die Leichen mit der Schubkarre zum Kirchhof fahren und beerdigen mußte. Alles dies enthalt eine Urkunde, die der Wernesche Richter Johan Ascheberg 1640 ... aufnahm. Auch das Dorf Bockum 1Å Stunde von Herbern soll nach einer ]berlieferung durch diesen Krieg so menschenleer geworden sein, daß auf dem Kirchhofe hinter dem Chor ein Wolf sein Lager gehalten habe. So erzählen es die ältesten Leute die es von ihren Vorfahren gehört haben.

 

Nach dem Abzuge der Unierten schickte der General Böninghausen die Regimenter Eremite, Loh, Osterholz, Wend und Schwarzenberg ins Waldecksche und Hessische,. Sie wurden aber derbe geschlagen und mußten sich zurückziehen. Ein anderes Cavallerei Corps von 3 bis 4000 Mann teils Reuter teils Dragoner zog den 29. Juni aus MS um Hildesheim zu ersetzen, allein der Zweck wurde nicht erreicht.

 

Bald nachher stieß der Oberst Giesen* mit 5000 Niederländern zu den Hessen, beschoß Bockum mit 4 Canonen, ward Feuerkugeln hinein und zwang den Comamdanten Negingen der sich mit seinen 800 Schützen tapfer wehrte, mit Accord abzuziehen.

 

1633 nach Rothert Westf. Geschichte

Der kühne Reiteroberst Jaques Mercier, unter dem Namen "der kleine Jacob" weit und breit bekannt, nahm Warburg ein

weitere Feldherren und Heerführer

- Bönninghausen

- Melander

 

1644 I 25 Minoriten U 10 ebenfalls Haus Borg U 15

vor Hermann Huge, Richter und Gograf in und außerhalb Sendenhorst, verkaufenn Henrich Tawede, Volkinck, Jobst Schulte zu Elmenhorst, Johan Erdtman, Thonies Angelkotte, die Wwe Anna Veltmans, Bernhard Arnman und Egbert Werninck, Eingesessene des Kirchspiels Sendenhorst Bft Elmenhorst zu behuf der Kaiserlichen und Hessischen Kontribution dem Dr. Jur. Hch Berninck, einen Hagen oder Heggewall, 170 Schuh lang,  11 Tritt breit, angefangen ann Volkincks Wiese oder Kamp bis an den großen Kamp der Fraterherren, bei dem Bitteren Rhaden (Bitterrodt), die Berninch schon gehören; Kaufpreis 15 Rthlr

Zeugen Henrich Tute, Adam Hase, Bürger zu Münster.

Der Richter unterschreibt

 

 

 

 

FMLA Militaria 109

 

Designatio der ergangenen Kosten durch kaiserliche  und so an  hess. dem  Kirchspiel Sendenhorst theils mit Plündern und Rauben, teils an  monatliche  Contribution verwendet und bezahlt worden

 

Contribution des Ksp Sendenhorst an Hessischer Seiten:

          der Empfang Receptoris Gerhard Hadderwick, Bürger zu  Sendenhorst  ab  anno

          1640 usque ad 1645 lt Abrechnung 7.983 Rthlr

 

          Ab anno 1646 usque ad 1650 Ksp Sendenhort durch Receptor Bernt Niesert

          - monatliche Kontribution

          - Magazin

          - Fortification- und andere Arbeitsgelder 6.384 Rthlr

 

          Summa summarum Unkosten Schnulden usw 62.339 Rthlr

 

          Daß der obg aufgestzte kaiserliche  und  hessische  Schadea  in  natura  et

          effecte sich also befindet, bezeuge mit untergesetztem Gerichtssiegel

          Hermann Huge mp

          Sendenhorst 1653 VI 26

 

 

... Schadens Kerspell Sendenhorst anno 1653  so  ihm  an  unterschiedlichen

Durchzügen als von Herzogen von Lauenborg auch an  hessischen Seitn von General    Melander, Eberstein, Obersten Dinger, Obristen Gießenitem  an unterschiedlichen schweren Executionen an  hessischer  Seiten  mit Wegnehmung vieler Pferde und Kühe. Raub und Plünderung, wie denn auch an unterschiedlicher Belagerung der Städte als Hamm, Dorsten, Rheine  (Rehnen) und deren mehr und auch von etzlichen Armadas, so vor Münster gelegen,  ist zugefügt  worden,  wie  dann  auch  an  unterschiedlichen   Durchzügen an

kaiserlicher Seite als in specie Graf von Velen, GoLtz, Wahll,  Ohr  (Oer), Hartzvelt, Schmetter etc.

Ist aber mehrenteils  den  sämtlichen  Eingesessenen  des  Kerspells  durch Langwierung der Zeit abgefallen, wie dann auch von  den  verwüsteten  Erben keine Nachrichtung zu finden, was sie aber noch sich  erinnern  können  ist wie folgt:

erstlich, Bröcker Baurschaft (Aufzählung der Höfe mit Angabe des  Verlusts in Rthlr)

 

Mehrfach sich wiederholende Angaben:

.. von der Lunenburgischen Armada, wie dieselbe hier durch das Land gezogen

an Pferde und Kühe hätten abgenommen, so er rechtmäßig konnte berechnen und setzen auf ...

... als das Leger vor MS gelegen, hätten ihm abgenommen an Vieh und anderen Sachen

... des Obersten Oer seine Reuterei wie sie im Kersepel S.gelogeirt,ihm zwei Kämpfe mit Weizen abgeschnitten (Niestert)... wie die  Hessischen  dem  Ham  belagert,  Pferde  und  Kühe  abgenommen          (Kerstien)

... wie die Hessen hier ins Land gekommen, ihn gefangen  genommen  und für die Ranzion, ihnen geben müssen, frei gekommen (S. Berndt)

... nacher die Hessischen zweimal nach dem Hamm geführt (S. Berndt)

.. der General  Eberstein  ihm  abgenommen  3  Pferde  und  15  Kuhbiester (Wilcken)

... Wagen und Pflug abgebrannt und weggenommen, Kornfrucht  auf  dem  Lande verdorben (Wilcken)

... die Hessischen abgenommen

... Korn und Eingedonte des Hauses

... die Kaiserlichen von Hamm kommen und im Ksp S. eine Nacht logiert,  ihm alles am Hofe abgebrannt und verdorben,  hätten  in  einer  Nacht  die  100Reuter so er uff seinem Hof gehabt, gekostet ... (S: Northoff)

... Oberst Ohr sein Regiment in zwei Baurschaften gelegen als Sandfort  undElmenhorst

...wie die Kaiserschen von dem Hamm hingekommen, ihm  abgenommen  5  Pferdeund dieselbe für 20 Rthrl gerantzioniert, wie sie dasselbe bekommen, hätten sie die Pferde jedoch mitgenommen (S. Northoff)

... Hätten von dem Ham Völker kommen und ihm Schaden getan in einer Nacht

... Die Hessen aus Dülmen

... Hätten des Grafen  von  Velen  seine  Völker  auf  einmal  fünf  Bettenabgenommen und verdorben

.. Durch einen Überzug des Obersten Ohrs, Korn und andere Sachen verdorben

... von den Harßfeldischen Reuters

... die übrige Reuberei und Plünderung (Tüte)

..  an  unterschiedlichen  hessischen  Zügen  Kuhbiester  abgenommen   (S   Elmenhorst)

. die Harßfeldischen Reuter 2 Kämpe mit Korn abgeschnnitten

... auf unterschiedliche Malen sowohl Kaiserliche als hessische  abgenommen(Ertman)

... des Hertzoges von Lüneburges Völker abgenommen

.. durch Überzüge des Melanders

... wie Dorsten belagert, ihm von denselbigen Reutern abgenommen  3  Pferde und alles andere Vieh

... was dem Ingedonte des Hauses betrifft, so ist  ihm  oftmals  abgenommen und das Haus ganz geplündert worden (Werring)

... beklagt, daß ihm durch Überzüge des Kleinen Jacobs  und  Lünenborgs  im Jahre 1633 und 1635 abgenommen 7 Pferde, 8 Kühe, 7 Sterken

.. zweimal klarer Gerste abgenommen, auch alles Korn, so er  an  der  Erde gehabt abgeschnitten, alles am Hof verbrannt und verdorben (Tawedde)

... zeiget erstlich, daß sein Vater von den Lünenborgischen tot geschossen,welches ihm hätte großen Schaden zugefügt (Hintzenbrock)

..alle Pferde abgenommen, Korn abgeschnitten, das Haus ganz  ausgeplündert und alles, was ingedonet mitgenommen (Hintzenbrock)

... von des Obristen Bonninckhausen Völker Pferde (Hintzenbrock)

... an des Lünenborgischen Kriegs gemisset

... von den Ebbensteinschen Reutern abgenommen

... bei Nacht des Obristen Ohr seine Soldaten abgenommen (Alandt)

... Die Lünenborgischen ... Hauptmann Becker abgenommen drei Pferde

... auf einmal die Coesfeldtische und Dülmensche an sein Haus gelogirt und ihm in einer Nacht gekostet

... Obrist Ohr hätte  einmal  an  seinem  Haus  mit  seiner  gehelen  Leib-Compagnie gelegen von Monatgas bis auf den Donderstags und alle  sein  Korn verdorben (Volckinck) 320 Rthrl

... Hauptmann Hawer im Kerspel von Vastelabend bis uff  Pfingsten  das  Ksp geschatzet

... hätte der Obrister Ohr eine Confay (Konvoi) nacher Albersloe getan,  Veltman)

... auch einen Kamp mit Weizen  abgeschnittn.auch damalen an  Hausgerät verdorben und abgenommen (Veltman)    ... des Obristen Harfelds seine Völker abgenommen

... des Obristen Gißen Völker abgenommen

... Schwelhovers VÖlker 11 Molt Korn an Gerste und Roggen, ein Perd

... vier Betten ausgeschüttet (Bedde ausgeschudt) (Angelkotte)

... von General Melanders Völker abgenommen

... an Abschneidung der Kornfrüchte, so oftmals sowohl von Kaiserlichen als Hessischen geschehn       ... ein schleuniger Überzug  von  Hamm  gekommen  und  ihm  alles  am  Hove geruiniert und verdorben, auch das Haus heel ausgeplündert (Niemann)

... an Plünderung des Hauses, welches mehrmalen  geschehen,  also,  daß  er auch nicht ein Bette hätte behalten (Greve)

... von Obersten Westerholt abgenommen vier Pferde (Middendrupf)

...des Fürsten von Holtstein abgenommen 2 Pferde und  Ingedonte des Hauses (Midd,)

... des Obristen Kampe seine Völker  gefänglich  hingeführet,  zum  Rantzus geben müssen (Suerman)         ... des Obristen Ohrs VÖlker in der Holtstraßen ihm abgenommen 3 Pferde

... wie  das  Leger  vor  MS  gelegen,  hätten  die  Hessen  abgenommen  15 Kuhbiester

... nach der Zeit hätte er nach MS gefahren und ihm  die  Kaiserlichen  uffdem Wege abgenommen 3 Malder Gerste und ein Vatt Butter (Suerman)

... die Hessen aus der Lipstat ihm abgenommen

 ... wie die Hessen vor dem Hamm gelegen ihm abgenommen

... die Ebbersteinsche ihm abgenommen, dafür zum Ratzum geben müssen

... hätten ihm des Obristen Westerholt sein Haus geplündert und  Verderbung der Kornfürchte (Vrede)          ... des Obristen Dingers Völker

... Lutterheimbs Völker

... wie dei Cosfeldtischen Sendenhorst geplündert, ihm abgenommen

... an Plünderung des Hauses, an Betten und anderen eingdonten  des  Hauses (Kleykamp)

.. wie die Hessen den Hamm belagert hätten (Mellinghof)

... Wie des Obristen Westerholt uff der  Hart  und  in  Rinckhoven  gelegen

hätte ihm gekostet (Mellinghoff)

... von den Lipstedischen Reutern abgenommen vier Pferde und  nicht  wieder bekommen

 ... das Westerholtsche Regiment so geloziert ihm gekostet (Hagedorn)

... als die Hessen in Beckum gelegen

... wie Königsmarkt vor Warendorpff gelegen

... was andere Überzogen betreffen täte, wäre ihm  unmöglich  zu  erzählen,wollte aber solches insamt aufs geringste gerechnet  haben  auf  500  Rthlr

.. Ein Zug von Hamm gekommen und ihm abgenommen (Röper)

...  wie  der  KÖnigsmarsch  (!)  vor  Warendorf  gelegen,  ihm  abgenommen(Linneman)

... der kleine Jacob ihm aus Sendenhorst genommen

.. wie der Bonninghusen anch Beckum  gezogen,  ihm  in  einer  Nacht  Vieh abgeschlachtet          ...  des  Obristen  Westerholt  sein  Haus  geplündert  und  alles,   teils mitgenommen, teils verdorben (Gr Dovelhover)

... was die Plünderung des Hauses betr (Focke

... die Hessen aus Cosfeldt (Monnig)

... wie der Oberster Westerholt an der Hart gelegen, ihm abgenommen

 ... von Hauptmann Kindt ihm abgenommen drei Pferde (Middelhove)

 ... von den Hessischen, so in Hamm gelegen

 ... Rittmeister Brockmans ihm abgenommen in Plünderung Korn und Eindgedonte des Hauses (Jungeman)          ... hätten die Hessischen in der Lipstadt seine  Mutter  gefangen  genommen nd zum Rantzung geben müssen (Jungeman)

 ..daß ihm der Lünenburger abgebrannt Serhaus (?), Schoppe ud Holthaus (Herte

... zwei Häuser als Meys und Freys von die Luhnenbursche an Grund abgerannt worden, ad minimum gesetzt ad 600 Rthlr

... wie das Kirchspiel verlaufen gewesen, hätten ihm die Hessen  aus Lipstadt abgepreßt (Baggelman)        

 ... daß ihm die kaiserlichen Völker abgenommen  in einem Sommer

 ... die Cosfeldtschen Reuter

... des Grafen von Velen Reuter ihm abgeschlachtet 13 Schweine (Jonßhövel)

... hätten die Hessen gefänglich ihn nach Lippstadt geführt

 ... vielmalige Plünderung und Verderbung des Hauses, wie auch an Schaden der  Wagen und Pflüge (Silling)

... Wie der Harßfelder von Warendorf  auf  den  Hove  gezogen  drei  Pferde abgenommen

... wie die Hessen in Ahlen gelegen, dieselben  aus  sein  Haus  geholet  8Fuder Heu, 30 Bauten Flachs, das Haus ganz ausgeplündert (Lange

 

Folgt die Ausgabe der hessischen Contribution, so das Kerspell ab Anno 1633

nach  der  Lipstat, Ham, Beckum, Cosfeldt,  Lüinghausen, Dülmen  laut  gehaltener Liquidation in Anno 1646 den 13 martii in der Guarnison  Lipstat vor Herrn Paul Loddewig, Herrn Joan Martini und Herrn Tobias Rotberger abgehalten und mit selbst Händen als der zuvor Ihro Hochfürstl  Gnaden  von Hessen deputierte Commissarien deputiert unterschrieben worden.

 

Anno 1633 wir obg. laut gehaltener Liquidation Caspar Geseler, Custos in Sendenhorst  wegen  des  Ksp  an   Contribution  ad annum 646 zahlt,  fünfzehntausenddreihunertfünf Rthlr sechs Gr.

Item Extraordinarie lt gehaltener Liquidation

Wegen Proviandt

Magazin

Executionsglder

insamt zahlt 575 Rthlr

Summa lateris 15.880 Rthlr

 

 

 

 

 

 

Höfe, die Verluste im 30j. Krieg angegeben (nicht genannte HÖfe wüst)

          Niesert

          Kerstien

          Schulte Bernt

          Kosendorpf

          Wilcken

          Vornholt

 

          Schulte Northoff

          Tüte

 

          S. Elmenhorst

          Ertman

          Werninck

          Tawedde

          Hintzenbrock

          Alandt

          Volckinck

          Veltman

          Angelkotte

 

          Nieman

          Greve

          Midendrupff

          Dobbeler

          Suerman

          Vrede

          Kleykamp

          Herman Kötter

 

          Mellinghoff

          L Dovelhover

          Hagedorn

          Schotte

          Röper

          Linneman

          Gr Dovelhover

          Focke

          Schmetkamp

          Teyner

          Waterman

          Moningh

          Middelhove

          Sommerselle

          Evert Dirckes

 

          Kerckman

          Henrich Kogge

          Jungeman

          S. Horstrup

          Bernt Kogge

          Niesman

          Herte

          Hoppe

               Beeringh

          Baggelman

          Jonßhövel

          Jolman

          Sellingh

          Lange

 

 

 

1661 III 1 FM LA Militaria

Betr. Einquartierung Rittemeister Schwartzenberg im Amt Wolbeck; ders.  hat wegen in diesem Amt logierten Reuter große Unordnung  und  Unterschleif  in Abforderung einiger Gelder von  Köpfen, welche nicht  in den Quartieren          vorhanden. v Merveldt fordert deshalb:

 Untertänigster Bericht, wieviele Reuter im Wigbold S. logieren und  was  so woll den präsent wie absenten an Geld - ohne Hafer, Schepel, Heu,  Stroh  -    hergeben müssen.

(zu Hoetmar ist am 15. XI 1660 ein reformierter Lieudnant angelangt)

 

Sendenhorst, Wigbold:

2- 10. Jan 1661: 16 Pferde

 

14. XI. 1660 - 30. I. 1661

15. Gesamtkosten der Stadt für Logis  156 - 9- 4 Rtl

          für Hafer, Stroh das Gleiche

          Gesamt                                                       342-18- 8 Rthl

 

ð Die Häuser, wo dieselbe logiert, können hier nicht spezifiziert werden, dann die Reuter alle 14 Tage umgelegt worden; Was  ihr  Verhalten  belangt,  davon ist nicht viel zu preisen. Dietr Torgeist, Bürgermeister          Designatio, Rittmeister Schw. von den Hausleuten erpresset (Ksp):

ð - Jorgen Suerman, daß er seinem Reiter geben müssen 1-21 Rt, 1 Sch Hafer

          - der Bruser, Schockemoller, Dobbeler usw

          - Middelhove hat 3 Reiter, so in S. logiert, geben müssen 2 Rtl, 2 Scheffel

          Hafer

          - Schotte dem Cornet in S. 1 Rthl 1 Sch Hafer

          - Waterman wird annoch berdräuet, daß er den Reitern geben soll 1Å Rthl und

          2 Sch Hafer; Und hat er einem Reiter in Sendenhorst,  Trakel genannt, geben

          müssen 2 Rthlr

          - Middendorf 3 Reitern in S. 1Å Rthl 1Å Sch Hafer

          - Focke einem Reiter, Monning, Keithage, Hagedorn

          - Ottenloh 2 Reuter in S. unterhalten müssen, davon an den Wirt gezahlt  1Å

          Rthr

          - Röper 2 Reuter in S.

          - Lindeman den Pollaken geben müssen 9ß 8 Pf

          - Jungeman, dem Rittmeister in S. innerhalb S. eine  Nacht  über  bestellt,

          welches ihm an den Wirt gekostet 4 Rthlr, die andere Nacht  mit  8  Pferden

          wieder bei ihm eingezogen und große Unkosten getan; Gesamt 25-18  Rtl,  11 1/2

          Sch Hafer

 

 1648 ff

 FMLA Militaria 109

 

Designatio der ergangenen Kosten durch kaiserliche  und so an  hess. dem  Kirchspiel Sendenhorst theils mit Plündern und Rauben, teils an  monatliche  Contribution verwendet und bezahlt worden

 

Contribution des Ksp Sendenhorst an Hessischer Seiten:

          der Empfang Receptoris Gerhard Hadderwick, Bürger zu  Sendenhorst  ab  anno

          1640 usque ad 1645 lt Abrechnung 7.983 Rthlr

 

          Ab anno 1646 usque ad 1650 Ksp Sendenhort durch Receptor Bernt Niesert

          - monatliche Kontribution

          - Magazin

          - Fortification- und andere Arbeitsgelder 6.384 Rthlr

 

          Summa summarum Unkosten Schnulden usw 62.339 Rthlr

 

          Daß der obg aufgestzte kaiserliche  und  hessische  Schadea  in  natura  et

          effecte sich also befindet, bezeuge mit untergesetztem Gerichtssiegel

          Hermann Huge mp

          Sendenhorst 1653 VI 26

 

          ... Schadens Kerspell Sendenhorst anno 1653  so  ihm  an  unterschiedlichen  Durchzügen als vonHerzogen von Lauenborg auch an  hessischen Seitn von General Melander, Eberstein, Obersten Dinger, Obristen Gießen item  an unterschiedlichen schweren Executionen an  hessischer  Seiten  mit

          Wegnehmung vieler Pferde und Kühe. raub und Plünderung,  wie  den  auch  an   unterschiedlicher Belagerung der Städte als Hamm, Dorsten, Rheine  (Rehnen)  und deren mehr und auch von etzlichen Armadas, so vor Münster gelegen,  ist   zugefügt  worden,  wie  dann  auch  an  unterschiedlichen   Durchzügen   an          kaiserlicher Seite als in specie Graf von Velen, GoLtz, Wahll,  Ohr  (Oer), Hartzvelt, Schmetter etc. Ist aber mehrenteils  den  sämtlichen  Eingesessenen  des  Kerspells  durch Langwierung der Zeit abgefallen, wie dann auch von  den  verwüsteten  Erben   keine Nachrichtung zu finden, was sie aber noch sich  erinnern  können  ist

          wie folgt:    erstlich, Bröcker Baurschaft (Aufzählung der Höfe mit Angabe des  Verlusts

          in Rthlr)

 

          Mehrfach sich wiederholende Angaben:

          .. von der Lunenburgischen Armada, wie dieselbe hier durch das Land gezogen

          an Pferde und Kühe hätten abgenommen, so er rechtmäßig konnte berechnen und

          setzen auf ...

          ... als das Leger vor MS gelegen, hätten ihm abgenommen an Vieh und anderen

          Sachen

          ... des Obersten Oer seine Reuterei wie sie im Kersepel S.  gelogeirt,  ihm

          zwei Kämpfe mit Weizen abgeschnitten (Niestert)

          ... wie die  Hessischen  dem  Ham  belagert,  Pferde  und  Kühe  abgenommen

          (Kerstien)

          ... wie die Hessen hier ins Land gekommen, ihn gefangen  genommen  und  für

          die Ranzion, ihnen geben müssen, frei gekommen (S. Berndt)

          ... nacher die Hessischen zweimal nach dem Hamm geführt (S. Berndt

 ... der General  Eberstein  ihm  abgenommen  3  Pferde  und  15  Kuhbiester (Wilcken)

... Wagen und Pflug abgebrannt und weggenommen, Kornfrucht  auf  dem  Lande verdorben (Wilcken)

... die Hessischen abgenommen ... Korn und Eingedonte des Hauses

... die Kaiserlichen von Hamm kommen und im Ksp S. eine Nacht logiert,  ihm alles am Hofe abgebrannt und verdorben,  hätten  in  einer  Nacht  die  100Reuter so er uff seinem Hof gehabt, gekostet ... (S: Northoff)

... Oberst Ohr sein Regiment in zwei Baurschaften gelegen als Sandfort  undElmenhorst

...wie die Kaiserschen von dem Hamm hingekommen, ihm  abgenommen  5  Pferdeund dieselbe für 20 Rthrl gerantzioniert, wie sie dasselbe bekommen, hätten sie die Pferde jedoch mitgenommen (S. Northoff)

... Hätten von dem Ham Völker kommen und ihm Schaden getan in einer Nacht

... Die Hessen aus Dülmen

... Hätten des Grafen  von  Velen  seine  Völker  auf  einmal  fünf  Bettenabgenommen und verdorben

.. Durch einen Überzug des Obersten Ohrs, Korn und andere Sachen verdorben

... von den Harßfeldischen Reuters

... die übrige Reuberei und Plünderung (Tüte)

..  an  unterschiedlichen  hessischen  Zügen  Kuhbiester  abgenommen   (S   Elmenhorst)

. die Harßfeldischen Reuter 2 Kämpe mit Korn abgeschnnitten

... auf unterschiedliche Malen sowohl Kaiserliche als hessische  abgenommen(Ertman)

... des Hertzoges von Lüneburges Völker abgenommen

.. durch Überzüge des Melanders

... wie Dorsten belagert, ihm von denselbigen Reutern abgenommen  3  Pferde und alles andere Vieh

... was dem Ingedonte des Hauses betrifft, so ist  ihm  oftmals  abgenommen und das Haus ganz geplündert worden (Werring)

... beklagt, daß ihm durch Überzüge des Kleinen Jacobs  und  Lünenborgs  im Jahre 1633 und 1635 abgenommen 7 Pferde, 8 Kühe, 7 Sterken

.. zweimal klarer Gerste abgenommen, auch alles Korn, so er  an  der  Erde gehabt abgeschnitten, alles am Hof verbrannt und verdorben (Tawedde)

... zeiget erstlich, daß sein Vater von den Lünenborgischen tot geschossen,welches ihm hätte großen Schaden zugefügt (Hintzenbrock)

..alle Pferde abgenommen, Korn abgeschnitten, das Haus ganz  ausgeplündert und alles, was ingedonet mitgenommen (Hintzenbrock)

... von des Obristen Bonninckhausen Völker Pferde (Hintzenbrock)

... an des Lünenborgischen Kriegs gemisset

... von den Ebbensteinschen Reutern abgenommen

... bei Nacht des Obristen Ohr seine Soldaten abgenommen (Alandt)

... Die Lünenborgischen ... Hauptmann Becker abgenommen drei Pferde

... auf einmal die Coesfeldtische und Dülmensche an sein Haus gelogirt und ihm in einer Nacht gekostet

... Obrist Ohr hätte  einmal  an  seinem  Haus  mit  seiner  gehelen  Leib-Compagnie gelegen von Monatgas bis auf den Donderstags und alle  sein  Korn verdorben (Volckinck) 320 Rthrl

... Hauptmann Hawer im Kerspel von Vastelabend bis uff  Pfingsten  das  Ksp geschatzet

... hätte der Obrister Ohr eine Confay (Konvoi) nacher Albersloe getan,  inltman)

          ... auch einen Kamp mit Weizen  abgeschnittn.  auch  damalen  an  Hausgerät

          verdorben und abgenommen (Veltman)

          ... des Obristen Harfelds seine Völker abgenommen

          ... des Obristen Gißen Völker abgenommen

          ... Schwelhovers VÖlker 11 Molt Korn an Gerste und Roggen, ein Perd

          ... vier Betten ausgeschüttet (Bedde ausgeschudt) (Angelkotte)

          ... von General Melanders Völker abgenommen

          ... an Abschneidung der Kornfrüchte, so oftmals sowohl von Kaiserlichen als

          Hessichen geschehn

          ... ein schleuniger Überzug  von  Hamm  gekommen  und  ihm  alles  am  Hove

          geruiniert und verdorben, auch das Haus heel ausgeplündert (Niemann)

          ... an Plünderung des Hauses, welches mehrmalen  geschehen,  also,  daß  er

          auch nicht ein Bette hätte behalten (Greve)

          ... von Obersten Westerholt abgenommen vier Pferde (Middendrupf)

          ...des Fürsten von Holtstein abgenommen 2 Pferde und  Ingdonte  des  Hauses

          (Midd,)

          ... des Obristen Kampe seine Völker  gefänglich  hingeführet,  zum  Rantzus

          geben müssen (Suerman)

          ... des Obristen Ohrs VÖlker in der Holtstraßen ihm abgenommen 3 Pferde

          ... wie  das  Leger  vor  MS  gelegen,  hätten  die  Hessen  abgenommen  15

          Kuhbiester

          ... nach der Zeit hätte er nach MS gefahren und ihm  die  Kaiserlichen  uff

          dem Wege abgenommen 3 Malder Gerste und ein Vatt Butter (Suerman)

          ... die Hessen aus der Lipstat ihm abgenommen

          ... wie die Hessen vor dem Hamm gelegen ihm abgenommen

          ... die Ebbersteinsche ihm abgenommen, dafür zum Ratzum geben müssen

          ... hätten ihm des Obristen Westerholt sein Haus geplündert und  Verderbung

          der Kornfürchte (Vrede)

          ... des Obristen Dingers Völker

          ... Lutterheimbs Völker

          ... wie dei Cosfeldtischen Sendenhorst geplündert, ihm abgenommen

          ... an Plünderung des Hauses, an Betten und anderen eingdonten  des  Hauses

          (Kleykamp)

          ... wie die Hessen den Hamm belagert hätten (Mellinghof)

          ... Wie des Obristen Westerholt uff der  Hart  und  in  Rinckhoven  gelegen

          hätte ihm gekostet (Mellinghoff)

          ... von den Lipstedischen Reutern abgenommen vier Pferde und  nicht  wieder

          bekommen

          ... das Westerholtsche Regiment so geloziert ihm gekostet (Hagedorn)

          ... als die Hessen in Beckum gelegen

          ... wie Königsmarkt vor Warendorpff gelegen

          ... was andere Überzogen betreffen täte, wäre ihm  unmöglich  zu  erzählen,

          wollte aber solches insamt aufs geringste gerechnet  haben  auf  500  Rthlr

          (Schotte)

          ... Ein Zug von Hamm gekommen und ihm abgenommen (Röper)

          ...  wie  der  KÖnigsmarsch  (!)  vor  Warendorf  gelegen,  ihm  abgenommen

          (Linneman)

          ... der kleine Jacob ihm aus Sendenhorst genommen

          ... wie der Bonninghusen anch Beckum  gezogen,  ihm  in  einer  Nacht  Vieh

          abgeschlachtet

          ...  des  Obristen  Westerholt  sein  Haus  geplündert  und  alles,   teils

          mitgenommen, teils verdorben (Gr Dovelhover)

          ... was die Plünderung des Hauses betr (Focke)

          ... die Hessen aus Cosfeldt (Monnig)

          ... wie der Oberster Westerholt an der Hart gelegen, ihm abgenommen

          ... von Hauptmann Kindt ihm abgenommen drei Pferde (Middelhove)

          ... von den Hessischen, so in Hamm gelgen

          ... Rittmeister Brockmans ihm abgenommen in Plünderung Korn und Eindgedonte

          des Hauses (Jungeman)

          ... hätten die Hessischen in der Lipstadt seine  Mutter  gefangen  genommen

          und zum Rantzung geben müssen (Jungeman)

          ... daß ihm der Lünenburger abgebrannt Serhaus (?), Schoppe ud Holthaus

          (Herte)

          ... zwei HÄuser als Meys und Freys von die Luhnenbursche an Grund abgerannt

          worden, ad minimum gesetzt ad 600 Rthlr

          ... wie das  Kirchspiel  verlaufen  gewesen,  hätten  ihm  die  Hessen  aus

          Lipstadt abgepreßt (Baggelman)

          ... daß ihm die kaiserlichen Völker abgenommen  in einem Sommer

          ... die Cosfeldtschen Reuter

          ... des Grafen von Velen Reuter ihm abgeschlachtet 13 Schweine (Jonßhövel)

          ... hätten die Hessen gefänglich ihn nach Lippstadt geführt

          ... vielmalige Plünderung und Verderbung des Hauses, wi auch an Schaden der

          Wagen und Pflüge (Silling)

          ... Wie der Harßfelder von Warendorf  auf  den  Hove  gezogen  drei  Pferde

          abgenommen

          ... wie die Hessen in Ahlen gelegen, dieselben  aus  sein  Haus  geholet  8

          Fuder Heu, 30 Bauten Flachs, das Haus ganz ausgeplündert (Lange)

 

          Folgt die Ausgabe der hessischen Contribution, so das Kerspell ab Anno 1633

          nach  der  Lipstat,  Ham,  Beckum,  Cosfeldt,  Lüinghausen,   DÜlmen   laut

          gehaltener Liquidation in Anno 1646 den 13 martii in der Guarnison  Lipstat

          vor Herrn Paul Loddewig, Herrn Joan  Martini  und  Herrn  Tobias  Rotberger

          abgehalten und mit selbst Händen als der zuvor Ihro Hochfürstl  Gnaden  von

          Hessen deputierte Commissarien deputiert unterschrieben worden.

 

          Anno 1633 wir obg. laut gehaltener Liquidation Caspar  Geseler,  Custos  in

          Sendenhorst  wegen  des  Ksp  an   Contribution   ad   annum   646   zahlt,

          fünfzehntausenddreihunertfünf rthrl sechs Gr.

 

          Item Extraordinarie lt gehaltener Liquidation

          Wegen Proviandt

          Magazin

          Executionsglder

          insamt zahlt 575 Rthlr

 

          Summa lateris 15.880 Rthlr

 

 

 

 

 

 

 

 

          Höfe, die Verluste im 30j. Krieg angegeben (nicht genannte HÖfe wüst)

          Niesert

          Kerstien

          Schulte Bernt

          Kosendorpf

          Wilcken

          Vornholt

 

          Schulte Northoff

          TÜte

 

          S. Elmenhorst

          Ertman

          Werninck

          Tawedde

          Hintzenbrock

          Alandt

          Volckinck

          Veltman

          Angelkotte

 

          Nieman

          Greve

          Midendrupff

          Dobbeler

          Suerman

          Vrede

          Kleykamp

          Herman Kötter

 

          Mellinghoff

          L Dovelhover

          Hagedorn

          Schotte

          Röper

          Linneman

          Gr Dovelhover

          Focke

          Schmetkamp

          Teyner

          Waterman

          Moningh

          Middelhove

          Sommerselle

          Evert Dirckes

 

          Kerckman

          Henrich Kogge

          Jungeman

          S. Horstrup

          Bernt Kogge

          Niesman

          Herte

          Hoppe

           Beeringh

          Baggelman

          Jonßhövel

          Jolman

          Sellingh

          Lange

 1661 III 1 FM LA Militaria

Betr. Einquartierung Rittemeister Schwartzenberg im Amt Wolbeck; ders.hat  wegen in diesem Amt logierten Reuter große Unordnung  und  Unterschleif  in  Abforderung einiger Gelder von  Köpfen,  welche  nicht  in  den  Quartieren vorhanden. v Merveldt fordert deshalb:

Untertänigster Bericht, wieviele Reuter im Wigbold S. logieren und  was  sowoll den präsent wie absenten an Geld - ohne Hafer, Schepel, Heu,  Stroh hergeben müssen.

(zu Hoetmar ist am 15. XI 1660 ein reformierter Lieudnant angelangt)

 

Sendenhorst, Wigbold:

 2- 10. Jan 1661:

16 Pferde

 

14. XI. 1660 - 30. I. 1661

Gesamtkosten der Stadt für Logis  156 - 9- 4 Rtlfür Hafer, Stroh das Gleiche

          Gesamt                                                       342-18- 8 Rthl

 

==> Die Häuser, wo dieselbe logiert, können hier nicht spezifiziert werden, dann die Reuter alle 14 Tage umgelegt worden; Was  ihr  Verhalten  belangt,  davon ist nicht viel zu preisen.

Dietr Torgeist, Bürgermeister

 

Designatio, Rittmeister Schw. von den Hausleuten erpresset (Ksp):

          - Jorgen Suerman, daß er seinem Reiter geben müssen 1-21 Rt, 1 Sch Hafer

          - der Bruser, Schockemoller, Dobbeler usw

          - Middelhove hat 3 Reiter, so in S. logiert, geben müssen 2 Rtl, 2 Scheffel  Hafer

          - Schotte dem Cornet in S. 1 Rthl 1 Sch Hafer

          - Waterman wird annoch bedräuet, daß er den Reitern geben soll 1 ½  Rthl und 2 Sch Hafer; Und hat er einem Reiter in Sendenhorst,  Trakel genannt, geben  müssen 2 Rthlr

          - Middendorf 3 Reitern in S. 1  ½ Rthl 1 ½  Sch Hafer

          - Focke einem Reiter, Monning, Keithage, Hagedorn

          - Ottenloh 2 Reuter in S. unterhalten müssen, davon an den Wirt gezahlt  1 ½   Rthr

          - Röper 2 Reuter in Sendenhorst

          - Lindeman den Pollaken geben müssen 9ß 8 Pf

          - Jungeman, dem Rittmeister in S. innerhalb S. eine  Nacht  über  bestellt,  welches ihm an den Wirt gekostet 4 Rthlr, die andere Nacht  mit  8  Pferden wieder bei ihm eingezogen und große Unkosten getan; Gesamt 25-18  Rtl,  11 1/2  Sch Hafer

 

1665 Dep AV Handschriften 391/1

Für die münstersche Zitadelle hat das Gogericht Sendenhorst vom 12. bis 23. Dezember täglich Karren und zwei gute Pferde sowie Fuhrleute und Verpflegung zu stellen.

 

1669

Das Gogericht Sendenhorst muß Papelen zur Fortification nach Münster schicken. 

 7-jähriger Krieg

Nachrichten über den 7jährigen Krieg

aufgezeichnet im Protokollbuch des Rates, Sendenhorst

 

Demnach der verderbliche Krieg  von  denen  Alliierten  Chur-Hannövrischen,  Königlich  Engelländischen,  Schottländischen,  Preußischen, Herzoglichen Braunschweigischen, Landgräflichen Hessischen und Gräflich  Bückeburgischen Völkern   gegen   die   Königlich Französischen Trouppen in diesem Hochfürstlichen Münsterischen Hochstift im Jahr 1757 um Pfingsten seinen Anfang genommen und bis im März 1763 fortgedauret hat,  in  welchen kriegerischen Jahren die Bürgerschaft dieser Stadt fast  alle Jahre durch Beibringung der Personen-, Haus- und Kopfschatzung, tägliche Durchmärsche, Fouragelieferungeng, Fourarierungen vom Feld, Einquartierungen, zweimaliger Winterquartierungen Hessischer Trouppen, Ordinanzen und so  weiter  mit Stellung der Arbeiter auf den Marschrouten, Festungswerken zu Hamm, Münster und anderorten, auf den Landstraßen, zweimaliger Krepierung des Hornviehs, häufiger Hergebung landesherrlicher  Schatzungen, wie denn auch zur Beibringung der gezwungenen  Darlehns-kontribution und Quotisationssummen, die Gelder in Kapitalien, wie in diesem Buch zu ersehen, von den Einwohnern dieser Stadt haben negotiieren und aufnehmen müssen, zu welcher Erleichterung der Pensionenm im Jahre 1766 gegen  erlegten  und  erhaltenen Quittungen nachstehende, mit vier  Siegeln befestigtte  Landesobligationen

hiesiger Stadt mitgeteilt und in archivo auf dem Rathaus hingelegt  worden,  als folgen ...

Jobst Hinrich Duffhues, Secretr.

Weitere Nachrichten im Protokollbuch 1759 - 1780

 

Anno 1759 den 25.  Juli  ist  die  Stadt  Münster  und  Citadelle  von  den französischen  Trouppen  unter  Commando  des   Herrn   Marquis   Armenties eingenommen und sind die Hannoveraner unter Commando des Herrn Generalleutnant von Zastrow zu Kriegsgefangenen gemacht und haben ihr Gewehr  vor  dem Neuen Tor strecken müssen.

 

Anno 1759, den 20. November, ist die Stadt Münster und  Citadelle  von  den Hannoveranern unter Commando des Grafen von  Schaumburg,  Lippe,  Bückeburg vermittels eines abscheulichen Brands abgegangen und ist den franzöischen Trouppen unter Commando des Rayon Marechal de Camp der freie Abzug  a.  22. November.

 

 

 

Anno 1760 ist auf dem Rathaus öffentlich vom Bürgermeister und Rat folgende Schatzung eingewilligt (folgt Register der 1 1/2fachen Monatsschatzung)

 

Anno 1760, den 20. Januar, haben drei Compagnien  Hessischer  Trouppen des Regiments von Toll dahier das  Winterquartier  geommen, welchen man frei Essen und Trinken geben müssen.

 

Anno 1761, den 10. Dezember, hat dr Major von Oldenkop mit 90  Mann Hessen hier in der Stadt und drei Compagnien von Bartels Regiment das Winterquartier im Kirchspiel genommen, erstere sind am 14. April abmarschiert und den 24. April wieder kommen und in ihrem alten Quartier einige Tage geblieben.

 

          Anno 1761, den 6. Februar, ist Clemens August, Chrufürst zu Cölln, Bischnof

          zu Münster, Paderborn, Hildesheim und Osnabrück im Herrn entschlafen.

 

          Anno 1761, den 6. April, ist Maximilian Friedrich zum Churfürsten zu  Cölln

          un im Jahr 1762, den 16. September zum Bischof  von  Münster  erwählet,  so

          geboren den 13. Mai 1708.

 

          Im Dezember 1762 ist Frieden worden und hat der Krieg im Jahr  1757  seinen

          Anfang genommen.

 

          Anno 1767, den 27.  August  haben  Ihro  Churfürstliche  Gnaden  Maximilian

          Friedrich zum neuen Schloß den ersten Stein gelegt.

 

          In diesem 1770ten Jahr sind die Feiertage abgestzt

 

          den 26. Mai 1772  ist  der  Ostendamm  über  die  Heide  neu  angelegt  und

          ausgegraben wordn.

 

          Anno 1773  um Martin haben die  Herrn  Jesuiten  ihr  Ordenskleide  ablegen

          müssen und ist die ganze Gesellschaft zernichtet.

 

          eodem Anno (1773) ist im Oktober der Südendamm neu angelegt und ausgegraben

          worden.

 

          eodem  Anno  (1773),  den  8.  Juli,  haben  Ihro  Churfürstlichen   Gnaden

          Maximilian Friedrich den Einzug im neuerbauten Schloß gehalten.

 

          Anno 1774, den 26. März, hat ie [btissin  von  Brandenburg  mit  sämtlichen

          Fräuleins das Gotteshaus ]berwasser geräumt  und  den  30.  März  sind  die

          Pferde und Kühe den Meistbietenden öffentlich versteigert.

 

          In diesem Jahr 1775 sind die Trauerkleider abgeschafft.

 

          Von dem 9. November 1775 bis dem 31. März 1776 sind in dieser Stadt an  der

          leidigen Viehseuche 182 Stück Hornvieh krepiert und 222 Stück kranke wieder

          gebessert.

 

          Im März 1776 sind auf der Heide 700 Weide und Telgen in einer  Creutz-Allee

          gepflanzet

 

          In diesem 1776.  Jahr  hat  das  Seminarium  in  dem  hochadeligen  Kloster

          ]berwasser seinen Anfang genommen.

 

          den 15. Januar 1777 ist das Churfürstliche Schloß in Bonn abgebrannt

 

          Anno 1778 ist der Wall von Süden bis Norden planiert

 

          Anno 1779 sind die Straßen dahier in Sendenhrost neu gemacht.

 

          Anno 1780 ist der Nordenwall planiert.


1757-1763 Stadtrechnungen

Aus dem 7jährigen Krieg:

 

 

1757

 

15. Juni

von denen französischen Offizieren und Gemeinen bei vorgehabter

Visitation der Fourage verzehrt -1-21---

bei deren von ihro kurfürstl. Gnaden auferlegten Fourage-Abliefe-

rungen vor und nach verzehrt   -1-17---

Bei Ablieferung der Rekruten von einem münsterschen Kommando ver-

zehrt    -1--8---

dem Unteroffizier gegeben       ---9--4

die beigebrachten Rekruten verzehrt     -3-18--8

den Rekruten zum Zehrpfennig gegeben           -3--9--4

bei gehaltener Visitation des Herren Richters Oistendorf zur Wol-

beck von einem Unteroffizier und zwei Gemeinen verzehrt       -1--3--6

die Französischen so vor und nach durchpassiert, haben verzehrt

in toto  -5-12--6

 

 

 

1758

 

11. Januar

Zu Münster aus der Hannoverischer Magazin-Kasse verschiedene

Lieferungen empfangen, so unter den Lieferanten hinwiederum

verteilt worden 41------

 

Für Extraordninäre ]berlasten und erlittenen Schaden bei den

oftmaligen Durchmärschen und Lieferungen     10------

 

 

1759

 

8. Juli

Ein Kommando französicher Husaren ad 36 Mann mit einem Leutnant

an Wein, Essen und Trinken verzehrt    4-24---

 

9. Juli

100 Arbeiter nach dem Hause Lütkenbeck bestellen müssen, dabei vom

Magistrat verzehrt        -13---

 

12. Juli

5  Hannoverische Dragoner   mit 6 Franzosen an Essen und Trinken

verzehrt           1-18---

 

15. Juli

ein Offizier mit bei sich habenden zwei Bedienten an Essen und

Trinken 1--7---

 

4. August

Vier Reiter, so Lagerstroh nach Wolbeck holen wollen und nicht

anschaffen können       3--9--4

Zwei davon bei mir logiert gewesen an Essen und Trinken mit zwei

Kannen Wein   1--7---

 

4. September

Ein Offizier mit einem Knecht in einer Nacht bei mir verzehrt   -16---

 

9. Oktober

Beim Durchmarsch 4 Regimenter Hannoveraner an die Arrier-Garde auf

dem Kirchhof geliefert 30 Pfd Butter    5------

 

 

10. Oktober

4 Brotwagen bei mir mit einem Wagenmeister und 8 Knechten ein-

quartiert eine Nacht      2-14---

 

19. Oktober

Für 5 durchpassierte Brotwagen, so Nachtquartier machen wollen         2-14---

 

1. November

Da die zwei Regimenter Estorff und Block dahier Quartier gemacht,

ist von den vorauskommenden Quartiermeistern und Fourierschützen

verzehrt           1-26--6

 

9. November

nach Wolbeck gewesen um die gelieferte Fourage ausschreiben zu

lassen, ein Tag ---9--4

 

4. Dezember

Wegen der Lieferung zu Münster gewesen        -12---

 

 

1760

 

27. und 28. Januar

Bei Ankunft des von Laffits Regiment zu Fuß, wie auch eines zu

Pferde, so von 3 Kompanien Hessischer Truppen im Winterquartier

vom vorauskommenden Quartiermeistern wie auch Bürgermeister und

Rat bei der Billetur vor und nach verzehrt         2-27--6

 

19. Februar

wiederum nach Münster gewesen um Abnahme einer Kompanie suppli-

ziert     --14---

 

2.  Mai

Nach Ahlen gewesen, dem Herrn General von Toll eine Supplik über erlangendes Brot überreicht          ---9--4

 

11. Mai

Bei Einquartierung 80 Dragoner ist verzehrt     1-14---

 

7. Juni

nach Münster gewesen um die Zahlung der Brotportionen zu erhalten,

zwei Tage        1------

 

6. September

auf Ordre des Hofrats Voß nach Münster gewesen um Nachlaß der rück

ständigen Quotisation suppliziert, 2 Tage          1------

 

6. November

Nach Münster gewesen um eine Moderation der Schatzung wegen ausge

standener Fouragierung gleich den Kirchspielseingesessenen zu

erhalten, 2 Tage           1------

Von dem vor und nach durchpassierten Militärbedienten das ganze

Jahr hindurch verzehrt  5-17---

 

 

 

1761

 

12. Januar

an durchpassierte 35 Kurhannoverische Jäger, so übernachten wol-

len, Geld und Verzehr  3-24--6

 

4. März

Vier Husaren an Essen und Trinken      1-14---

 

19. April

Die bei Einquartierung des Erbprinzen-Regiment von Hessen, Infante

rie von vorauskommenden Offizieren und Fourierschützen verzehrt       2-26---

 

20. April

An das Hospital zur Verpflegung der Kranken geliefert 86 Pfd Kalb-

fleisch, 2 Pfd Butter     10--4--2

 

21. April

Bei Einrückung der hessischen schweren Artillerie eine Diskretion

gemacht           5--9--4

 

26. April

eine Diskretion zu Münster getan         6------

 

2. Mai

Drei Husaren an Kaffee, Essen und Trinken      1--7---

 

17. Mai

Zwei Reiter von Wolbeck auf Exektuion um den dritten Teil der Quo-

tisation zu bezahlen, in vier Tagen an Essen und Trinken           3-14---

denselben vier Kannen Wein    2-18--8

 

23. Mai

Bei der Billetierung der Rekonvalisen der hessischen Artillerie

vom Magistrat verzehrt --24---

Zweimal den Schornstein im Hospital zu reinigen         ---4--8

 

28. Mai

Zwei Ordonanzpferde   -18--8

 

4. Juni

Ein Reiter von Albersloh, der 100 Arbeiter von Sendenhorst abgeholt,

um eine Marsch-Route zu machen, verzehrt      --18--8

 

7. Juni

Nach Albersloh gewesen, um den Arbeitern abzuhelfen, verzehrt          ---9--4

an einen englischen Offizier geliefert 1/2 Scheffel Hafer           --14---

 

8. Juni

Einem Reiter gegeben 1/2 Scheffel Hafer          --14---

 

20. Juni

Zwei Offiziere mit einem Kommando verzehrt  1-25---

 

4. Juli

Vier Jägern zu Pferde gegeben 1 1/4 Scheffel Hafer      1-18--8

denselben mitgeben müssen 1/4 Tonne Bier mit dem Faß          --25--8

 

7. Juli

Einem Wagenmeister, so Mehlwagen abholen wollen, verzehrt  -18--8

 

10. Juli

Sechs Husaren an Essen, wie auch Kaffee und Wein     2------

 

14. Juli

Einem Offizier mit acht Mann an Essen und Trinken     1-18--8

 

23. Juli

Ein Offiziere mit drei Husaren an Kaffee und Wein       3--7---

 

26. Juli

Einem Jäger von Ahlen auf Salva Garde gehabt 12 Tage, täglich an

Geld erhalten 18ß 8d    8-18--8

 

29. Juli

Zwei Husaren 3/4 Scheffel Gerste        1------

 

31. Juli und 2. August

Ein Wachtmeister mit fünf Husaren, Essen, Trinken, Kaffee      3--7---

 

6. August

Die Husaren, so von Ahlen auf Telgte marschiert, an Weißbrot, But-

ter und Bier verzehrt    2-21---

 

7. und 10. August

in Stadtangelegenheiten am Seppenhagen bei der hessischen Reserve

gewesen          ------8

als dann den Herren Offizieren wegen anschaffende Artillerie-Knech

te ein Duceur gemacht

 

10. August

Neun schwarze Husaren in einer Nacht an Essen und Trinken    2--7---

des Mittags 16 Husaren von Telgte an Butter und Weißbrot       1-24---

 

11. August

5 Husaren mit 11 Wagen an der Osten-Kapelle kampiert; bei mir ver-

zehrt 2 1/2 Kannen Branntwein

 

13. August

Neun Husaren in einer Nacht geliefert ein Zentner Heu 1------

Den Herrn Leutnant Stivarino hessischer Artillerie drei Wochen

mit einem Bedienten im Quartier gehabt           7-17--8

12 Husaren bei mir verzehrt eine Kanne Branntwein     --18--8

26 Husaren, die übernachten wollen, für das Nachtquartier        10------

im Vorbeimarschieren verzehrt an Branntwein und Tabak (Tuback)

wie auch Weißbrot       1--3--6

 

15. August

30 Jäger zu Pferde an Branntwein verzehrt und mitgenommen 3 1/2 Kannen      2--9--4

 

17. August

2 Offiziere mit 4 Artilleristen, verzehrt 1------

40 Jäger an Branntwein, Tabak und Weißbrot   1-26--2

 

18. August

bei Anrückung der königlich französischen Truppen, so den 22 Aug.

wieder abmarschiert, für eiserne Pötte, Krüge und anderes Geschirr ,so hergeben müssen und verloren worden, wenigstens       7-14---

noch für Butter, Bier, Weißbrot an auswärtige Wachen liefern

müssen 40------

18  1/2 Kannen Branntwein      12--9--4

 

19. August

an die Pastorat geliefert 16 junge Hühner          2------

 

20. August

an die Pastorat geliefert 12 junge, 2 alte Hühner 2--9--4

96 Eier, 4 ad 1 Schilling           --24---

 

21. August

für Holz, an die Wache an der Nordpforten und Joannes Feyglers

Haus geliefert  4------

an die einquartiert gewesenen franösischen Truppen geliefert 665

Bund Heu, jedes Bund ad 20 Pfd, facit 121 Zentner       121------

wegen geforderter alter Bettlaken, 50 an der Zahl, und ebensoviel

Hemden (Hembder) an Exekution         2-21---

die Exekutanten an Essen und Trinken  1-18--8

 

an die französischen Truppen geliefert

4 1/2 Scheffel Gerste    6-21---

6 alte Hühner   1-14---

dem Juden Lazarus für 3 Scheffel Gerste          4--5--6

3 Ordonanzpferde        1-14---

 

23. August

ein Offizier mit 40 Jäger zu Pferd auf Patrouille; jedem zu Essen

an Butter und Weißbrot 5--7---

noch an die Pastorat für des Herrn Obristen Pferde 8 Scheffel

Roggen geliefert          10------

An Johann Hölschers Haus geliefert 6 Scheffel schlechten Roggen        7-14---

Noch an die Pastorat geliefert 4 Scheffel haferige Gerste           5------

Wiederum an die Pastorat geliefert 4 Scheffel klaren Roggen    6------

sodann an Johann Hölschers 4 Scheffel klaren Roggen  6------

 

7. September

Beim Durchmarsch des Majors von Trimbach Batallionan die Pasto-

rat geliefert 4 alte Hühner         -18--8

an Bier und Weißbrot für          3------

An die Wache für Butter und Weißbrot 1-14---

Bei Einrückung des Freibatallions von Trimbach an Branntwein

1 3/4 Kannen   1--4--8

Beim verschiedenen Quartiermachen in dreimal vom Magistrat ver-

zehrt    1-21---

 

16. - 20. September

bei allnächtlichen Patrouillen-Durchmarsch der Husaren an Wein,

Bier, Bier und Butter insgesamt verzehrt           5-10--6

ein hessischer Offizier und ein Husar 2 neue Säcke mitgenommen         2------

 

21. - 26. September

bei nochmaligem nächtlichem Durchmarsch an Bier, Butter und Weiß-

brot verzehrt    10--2--4

Kommando Husaren verzehrt an Branntwein 2Å Kannen          1-14---

 

28. September

ein Offizier mit 12 Mann an Schulten Zurgeist schicken müssen 2

Kannen Branntwein     1--9--4

10 Pakete Tabak und 6 Tabakspfeifen   1--8--6

 

12. Oktober

ein Kommando Reiter verzehrt 1 Kanne Branntwein     --18--8

 

15. Oktober

ein Kommando Dragoner eine Nacht hier gewesen, 3 Offiziere und 3

Bediente, an Bier, Kaffee und Essen     2--9--4

 

12. November

zu Münster gewesen und dort die Fourage-Quittungen präsentiert          1--9--4

 

15. November

bei der Einquartierung des Regiments von Busch Dragoner vom Voraus-

kommando verzehrt     2-14---

diesen Dragonern 71 Rationen Stroh geliefert   3------

 

16. Dezember

Bei Einquartierug des Regiments von Block von den Vorauskommenden

verzehrt           1-18--8

2 Husaren, in zweimal an Bier, Butter, Brot und Wein   1-14---

 

18. Dezember

zu Münster gewesen umd die vom letzten Jahr über getanen Fourage-

Lieferungen vergütet zu haben, 2 Tage  1--9--4

zu Münster die Tabelle der hannoverischen Fouragierung überliefert

in 2 Tagen        1--9--4

 

an Jobst Fuest für geliefertes Stroh auf dem Lazarett                2------

bei zweimaliger Visitierung der Quartiere durch den Bürgermeister

und Rat und übrige Anwesende 1-18--8

an das hessische Artillerie-Hospital geliefert Leinwand, Salz; und

ausbezahlten Aufwärtern          14------

 

bei verschiedenen Durchmärschen vor und nach verzehrt          --14---

 

an die französischen Offiziere geliefert ein Kalb                             3---

 

 

Siebenjähriger Krieg

 

 

Vorgeschichte - Truppendurchmärsche

 

1744 MS LA Nachträge 89

Durchmarsch Hannoverscher Truppen durch das Stift Münster

 

1758 MS LA Nachtr. 96

Register Hannoverscher Kontribution

 

1758 MS LA Nachtr 97

Untersuchung gegen münstersche Bürger wegen angeblichen Komplotts gegen die hannoverschen Truppen

 

WZ 36 (1878) S. 109

Am 12. May 1758 gienge das Hannöversche Infantrie-Regiment Diepenbroick  auff Sendenhorst, wo es bis auff weiten befehl einquartiret wurde.

 

WZ 37 (1879)

Münst. Chronik oder Begebenheiten im 7j Kriege

          - Quotisation der drei Landstände

            Domkapitel 22.500

            Kloster zu Ahlen 475

            Kloster zu Beckum 400

 

           v Beverförde zu Hemisburg 381

 

           Stadt Sendenhorst 747-33

           Ksp.  S.         3957

           Ksp Albersloh    5139

           Ksp Everswinkel  6277

 

Am 19. April 1761 mußten 5000 Rationes von hier nach Sendenhorst gelieffert  werden, weil in dortigen Gegenden viele trouppen Angekommen waren, welche   von Tag zu Tag also vermehret wurden, daß sie in kurzem den ganzen   Hochstift übrschwemmeten und of 30 bis 40 in einem Baurenhause also  regierten, daß mancher Bauer in kurzem mit ihnen andere Wohnungen zu suchen genötiget wurde.

 

          

1771

Verbesserte Tabelle de Anno 1771 der von der Stadt S. im letzten Krieg  aufgenommenen Kapital und jährlich zahlenden Zinsen:

          

Creditores:

CreditorKapitalin Gold reduziert JahrZinsenErben Hinrich Bonse20019317587-20-8Johan Did. Fih300281175911-6-8Anna Catharina Vinnewalt300281175911-6-8Erben B H Wettendorff20018717597-13-11Erben B H Wettendorff400333176013-9-4Provisoren der Armen1008317603-9dito10076-2517603-2dito12566-2717612-18dito12553-1617622-4Erben B H Wettendorff40017117626-23-19Provisoren der Kirche50211762-23Wittibe Plöger12512517655dito17517517657Franz Caspar Cajetan  Buchholtz300300176912Albert Henrich Valle350350176914Wittibe Pleuger575575177023dito300300177012gesamt3575142-27

Zinssatz gleichmäßig 4 %

Kriege, Durchmärsche  17/18 Jh

 

Stadtrechnungen


 

 

1688

- ein Lifgewarde um Mitternacht kommen, so bei Casparn Suer an Essen, Bier,  Hafer, Heu verzehrt, welches die Stadt zahlen sollte 7ß

- den 16. XII ein Lifgewardt der Flüchter genannt, eine Kutsche auf das  Haus Werries zu überbringen hat. dem einen Boten mitgeben müssen 2ß

     

- Extraordinäre Restanten, miles:

  Henrich Brolman, miles

  Berndt Erdtman miles

  Hilig Baltz miles (Heilige Baltzi)

  Dirich Brolman miles

  Nording miles

 

1724

3. II als vom Rat wegen einquartierten Reutern eine Beisteuerzettul formiert und sonstwegen  der Stadt etwas nachgesehen, verzehrt 1-7 Rthlr

          - Extraordniäre Restanten, miles

            Ostviertel:

            Henrich Broilman

            Henirch tho Boyinck

            Jobst Borlo

            Südviertel:

            Berndt Westeroth

            Westviertel:

            Henrich Reineke

            Nordviertel:

            Johan Dirk Ritter

            Dirck Edelinck         gesamt 7 Soldaten

 

1726

13. III als wegen dden durchmarschierten an geheimen Rat suppliziert und  erhalten, daß das Kirchspiel pro quota konkurrieren müssen 14ß

          - Restanten

            ... Westviertel: Berndt Schaller miles 4 Mon 6ß

 

1728

17. II. als mit meinem Collegar um die Einquartierung abzukehren nach MS gewesen, haben in zwei Tagen verzehrt 1-18 Rthlr

von geführter Bilettierung resultieren mir von der Stadt von Mai bis Dezember 19 Rthlr

Von geführter Bilettierung jetziger Infanterie und Mühewaltung resultieren  von der Stadt 29 Rthlr

 

1730

IV 16: Herrn Capitain von der Wenge pro mensibus Jan-April 8 Rthlr

 

1731

VI 26: als der Oberstwachtmeister von der Reck seine anvertraute Compagniy allhie in Sendenhorst eine Nacht Quartier gehabt bei der Bilettierung der  Magistrat verzehrt 17ß

 

1735 III 29

Von den Bürger und Einwohnern, welche beim preußischen Durchmarsch keine  Einquartierung gehabt an Beisteuer erhoben 24 Rthlr

 V 4: den durchmarschierten Truppen nach Attestation des Herrn Obristen v  Elberfeldt 41 Rthlr

Aus der Pfennigkammer habe die wegen den dahier gestandenen preußischen Troppen und zugelagte Fouragegelder erhoben 182 Rthlr

 

1736

den 28. März als der Rat die Bevästigung dieser Stadt besichtiget ist an  Branntwein verzehrt 5-6ß

29.III wegen des pr. Durchmarsches nach MS berichtet an Botenlohn 8ß

30.III Herrn Hauptmann v Platens Compagnie Biletter gemacht, vom Rat verzehrt 12ß

30.IV um den Durchmarsch unserer Troupen abzukehren nach er Wolbeck, auch  ferner nach MS und zurückgegangen und verzehrt 21ß

2.V. für die 2. Komp. Biletter gemacht, Rat cum secretario verzehrt 

Johan Evert Renne, daß er namens der Stadt die Cheffs Personen tractiert  11-14 Rthlr

Herrn Richter, welcher sowohl wegen dem Ausmarsch der Preußen als auch wegen dem Durchmarsch unsrer Truppen zum Besten der Stadt von der Obrigkeit präsentiert 2-14 Rthlr

20.Juni nochmals wegen Fourage. Standquartier und Durchmarsch der Preußen die Rechnungen 18ß

25.VII wegen Verzehrung und Fourage unserer Oberoffiziere, auch wegen dessen, was der Gemeinheit halber uns aus der Kriegeskassen bezahlt werden sollen, Rechnung vorgelegt, verzehrt in zwei Tagen 20ß

30.VIII die Beisteuergelder, deren beim preußischen Durchmasch zu viel gelittenen zugelegt, dabei verzehrt 7ß

den zuviel Beschwerten gezahlt 11-3 Rthlr

den Bäckern, welche den durchmarschierenden Preußen ihr vorrätig gebacken  Brot geben müssen habe gezahlt 5-22 Rthlr

wegen unserer Truppen das aus der Pfennigkammer per Kopf ad 2ß4d erhobene unter den Bürger ausgeteils gesamt 507 Köpfe = 42 Rthlr

27. IX. wegen der pr Truppen die uns zugelegte Fouragegelder aus der  Pfennigkammer erhoben ...

(Bürger, die an die pr. Truppen Fourage geliefert, erhalten insgesamt 29 Rthlr)

 

1736

von den Bürgern und Einwöhnern, welche bei den dänischen Durchmarsch kein Einquartierung gehabt an Beisteuer 17-15

wegen den durchmarschierenden dänischen Truppen habe die der Stadt zukommende Portiones und rationes aus der Pfennigkammer erhoben zu 18 Rthlr

20. III. die uns zugelegten wegen den Preußen aus der Pfennigkammer erhoben  Serviesgelder ausgeteilt worden zu 184 Rthlr

Aug 16 für die dänischen Truppen Biletter gamcht, Rat verzehrt 1-7 Rthlr

dem Obristen Ruhmor eine Portion Krebse gesandt 7ß

demselben ex commissione des mstr Commissars und Herrn Richters ein Viertel  Wein spendieren müssen 1-9 Rthlr

den mit dänischen Truppen bequartierte gewesene Bürgern repartiert, 35  Rthlr

 

1737

Der Stadt Dülmen habe behuf Servitierung des Herrn Generals Argentanischen  Regiments assigniertermaßen gezahlt 13 Rthlr

 

1740

Als unser Recroute Jobst Borman von der Soldatesca zu MS losgegeben, uns aber am Platz dessen einen anderen darzustellen zugemutet worden, habe den

28. II. dagegen suppliziert und in zwei Tagen verzehrt 21ß

 

1741

Die der Stadt Dülmen gnädigst zugelegte Supportgelder pro Januar bis März  zahlt 13-14 Rthlr

IX 6: Bei Einquartierung mstr Truppen, 2 Unteroffiziere verschiedentlich  vom Herrn Capitain geschickt, verzehrt 10ß

bei abegstatteter Decopierung der Einquartierungsliste 3-6ß

Bein Einzug der Quartieren ein Feldscher, weil in Lysta nicht benennet  gewesen, pernoctiert und verzehrt 6ß

 

1742

I 3: Ein zugeschickter Musquartier, so sobald kein Billet erhalten, verzehrt 3ß

 

1744

Beim Durchmarsch deren Hannoverschen an Botenlohn hin und wieder ausgegeben  4-17 Rthlr

wegen Obdach, Lagerstatt vermög beamtlichen Beschluß 6-5 Rthlr

Dem Wigbold Olfen zum Support der Einquartierung pro mense Nov. 4 Rthlr

 

1745

Sept 27 Bei Einrücken der Grrenadier Compagnie und gemachter Billetter verzehrt 27-6ß

 

1747

III 26 wegen den hessischen Durchmarsch nach MS gewesen auch bei der Wwe  Loyer taxam deserviti zahlt mit 2-7 Rthlr

X 29 eingeloffener Ordres der Einquartierung vom Rat verzehrt 16-6ß

wie aus beamtlichen Befehl die angewiesenen Soldaten verzeichnet, vom Rat  und einigen der Gemeinheit verzehrt 22-6ß

 

1795 I 31 Ratsprotokolle

Beamtliches Reskript (Amt Wolbeck, Geisberg):

Da es sich bei den jetziger Zeitumständen gar leicht  zutragen könnte, daß einige unter dem Kommando des Herr Generals von Wallmoden stehende Truppen in hiesigen Hochstift einrückten und die Entrepreneurs, mit welchen die Fourage zu liefern, der Accord getroffen wird, solches nicht so bald, als die Truppen einrücken, anschaffen könnten, wodurch große Unordnung gar leicht entstehe ... so geben wir dem Magistrat der Stadt Sendenhorst reifer und kluger Überlegung nach dem Localumständen anheim, wie etwan am allerbesten in aller Stille und Geheimnis einiger Vorrat an Fourage angeschafft oder nötigenfalls gleich auf den ersten Wink beisammen gebracht werden könnte ... eine solche Anstalt muß aber notwendig zum Besten der Allgemeinheit ganz geheim gehalten werden, damit die Truppen durch Erfahrung dessen nicht verleitet werden, die Anordnung ihres eigenen Entrepreneurs mit weniger Eifer zu betreiben, mithin sich auf eine solche Lieferung zu verlassen.  (folgen detaillierte Anweisungen in 10 Punkten

Nachschrift: Obige Punkte sind heute also vereinbart

Münster, den 24. Januar 1795

C F von Elverfeldt zu Werries, Geheimer Rat und Marsch-Commissar

M A v Tenspölde angeordneter mstr Kommissar

Mit Vorbehalt der Ratifikation durch Generalquartiermeister Wallmoden E. Vincke, Rittmeister und Oberadjudant.

 

1795 II 21 Ratsprotokoll

nötige Heulieferung für die  dahier in der Stadt einquartierten Teile des kayserliche-königlichen Dragoner-Reg. von Koburg

Rezeptor Kocks erhält pro Ztr Heu 25ß 8 Pf und zwar alle 8 Tage

Weil bei den Eingesessenen gar kein Haber und Heu vorrätig, so ist beschlossen, zu Ankaufung nötigen Heus und Haber 2 Monatschatzung einzunehmen.

- Verkauf von Hafer an die Kuhr hanoverische Artillerie

Das kaiserliche-kgl Dragonerregiment  von Koburg war vom 19 bis 28. Februar in Sendenhorst

III 7

Rezeptor Kocks verkauft der Stadt seine ziemlich großen Vorräte an Heu und Hafer für insgesamt 331 Taler. Da die Stadt kein Bargeld wird die Schuld in eine Obligation zu 3 1/3 % umgewandelt.

1795 III 31

Kötter Keppeler und Adolph Lammerding verkaufen der Stadt Hafer im Wert von 238 Talern

 

» Da die erste Zeit wegen an den kuhr Hanoverischen und kayserlich kgl Truppen abgelieferte Fouragegelder hoffentlich die Gelder einkommen werden, eins und andern teils dienlich befunden, daß die noch vorrätige Fourage zur Halbscheidt verkauft werde, wäre also der Jude Ansel Salomon darüber zu vernehmen, ob er nicht die Stadt auf einige Wochen gegen eine Handschrift diese Gelder gegen billige Zinsen herleihen wollte und ist der berufene Jude erschienen und erklärte, daß er der Stadt auf 6 Wochen  die Summe von 160 Stück französischen Kronentalern gegen davon ihn zu zahlende 4 Taler Zinsen hergeben wollte (14% Zinsen!!!)

BE Landratsamt Nr 646a - Am 31. October 1813 Abends gegen fünf Uhr, wo ich gerade  den  Ge­meinderath von Liesborn versammelt hatte, erhielt ich vom Maire Schmitz  zu Lippstadt Nachricht, daß der Französische Divisions-General Regeaux auf den folgenden Morgen 200 Vorleger-Pferde  ver­lange, eine große Lieferung an Fourage, Fleisch, Brod und Brandt­wein requirirt habe, und meine  Gegenwart  erwartet werde. Gegen halb sechs Uhr langte ich in Lippstadt an, allein erst ge­gen 10 Uhr erschien der Ordonneteur, der unter Androhung der  Plünderung eine  ungemein starke Lieferung der  vorbemerkten Ar­ticulen  auf  den folgenden  Morgen forderte, Nach vielen Vorstel­lungen wurde die Lieferung bis auf 1/8 nachgelassen, indessen auf die Gestel­lung der 200 Vorleger-Pferde bestanden.

Gerade um 12 Uhr Nachts verlies ich ganz ermattet  - denn ich  war  fünf Monate krank - in fürchterlichem Sturm das Thor von Lipp­stadt, und langte gegen 2 Uhr zu Liesborn wieder an, wo ich die  verlangte  Fourage  von  den größten und nächsten Bauern, und auch die Pferde requirirt.

Ohngefähr gegen 2 Uhr Nachmittags wurde ich von allen Seiten her benachrichtigt, daß die Bauern mit den Vorleger-Pferden halb weg  Lippstadt umgekehrt und geflüchtet wären, daß man die Fourage abgeworfen  hätte, und in der Bauerschaft Suderlauge und Hundrup französische Husaren plünderten.

Lippstädter Bürger,  die  ihre  Pferde  ebenfalls  eilends  aus  der Stadt gebracht hattten, waren Veranlasser der Ereignisse.

Ich eilte auf der Stelle wider alle Warnung nach Lippstadt,  um  die  Sache wieder auf guten Fuß zu bringen. Die abgeworfenen Fourage ließ ich indessen  sammelen und beim Ende zu Kappel deponiren.  Nichts  war  davon  verlohren. Gegen 10 Uhr kam ich vor Lippstadt, wo mehrere  Bauern  mit  Fourage  nicht      einge-lassen werden sollten, die aber endlich eingelassen wurden. Die  Thore  wurden gesperrt - keiner sollte ausgelassen werden - indessen bewirkte  ich ihre Entlassung, nur ich wurd als Geissel zurückgehalten und bewachet. Beim Maire Schmitz fand ich den Staab  versammelt,  Ich  vertheidigte  mich  mit vielen Gründen, und erhielt so viel Gehör, daß die Plünderung,  worauf 12  Husaren ausgeschickt waren, aufgehoben wurde, Obgleich gegen 5000 und  6000 Mann Infanterie und Cavallerie von allen  Waffengattungen  und  Corps von allen Nationen - in Lippstadt lagen, so herrschte doch eine große Stille.

Die Bürger ahnten zwar einen baldigen Abstieg, befürchteten aber Plünderung und Brand. Gegen 8 Uhr Abends verlautete das unsichere Gespräch, daß die  Brücken  mit   Brennmaterialien versehen wären. Keiner konnte die Gewißheit erforschen. Gegen Mitternacht legte ich mich ganz entkräftet zu Bette. Gegen 3 - 4 Uhr hörte ich dumpfes Getöse, das um 5 Uhr  lauter  wurde. Ich  lauschte durch da Fenster, und sah im Dunkeln einige  Kavallerie über die Soester Straße ziehen  und  glaubte  den  Abmarsch  fast beendet.  Indessen vernahm ich noch meine Wache vor meinem Schlafzimmer. Ich legte  mich aufs Bett und erwachte ungefähr gegen halb sieben aus dem Schlummer über starkes Pferdeegeklapper. Schnell erhob ich mich, sah durchs Fenster - und  was sah ich - zwei Cosacken vor  Laaes  Tür, die 2 polnische Lanicers  gefangen nahmen, Ich zählte bald darauf nicht mher als 39 Mann, Die Bürger  stellten die abgebrannte Brücke am Soester  Tor gleich  wieder  her.  Die  Cosacken  verfolgten den Nachtrab und  attakierten  nahe  vor  dem  Tore,  Man  schoß gegenseitig aus kleinen Gewehren, keiner aber wurde blessiert. Der Jubel in Lippstadt war allgemein und am folgenden Tag folgte ein Pulk Cosacken unter dem General Ezinschy nach, die in der Gegend viele Pferde raubten.

         

B.

 

Polizeyberichte 1812-1813, hier Militärangelegenheiten

 

1812 II

Der Refracteur Hoppe gt Hoveschmidt aus der Conscription 1811 hat sich nach 4tägiger Einlagerung eines geminen Gensdarmen bei den im Ksp wohnenden Eltern wieder gestellt, und ist an die Unterpräfectur Hamm abgeliefert.

Ein französischer Deserteur namen Flaetman vom Lippe-Departement sollte sich hier bei seinem Oheim aufhalten, wurde aber nicht aufgefunden.

 

1812 II

Der Gerhard Henrich Eulert gt. Bockholt, Conscribierter 1811, Los Nr . 30, ist auf dem marsch nach Wesel desertiert.

Der Bernard Henrich Widdehage, Los Nr 4, Conscribirter des Jahre 1811, so auch Bernard Große Düweler, Los 18, ist am 18. Januar 1812 aus der Caserne zu Düsseldorf desertiert und hat man dieselben bis jetzt nicht wieder ertappen können.

 

1812 IV

Die anfänglich in diesem Monat dahier eingerückte Brigade-Gendarmerie ist wieder abgezogen und  soll nach Lippstadt verlegt werden

 

1812 VIII

Zwey Conscibirte sind desertirt.

 

1812 IX

Die Conscribirten Frenking und Tawidde sind aus Hamm desertirt.

 

1812 X

Der Refracteur Schwager ist arretirt und abgeliefert.

 

1813 I

Am 29. Januar haben die Conscribirten des Jahres 1813 gelöst und sind der Herr Präfect mit der Ruhe, welche unter den Conscribirten des Cantons Sendenhorst herrschtem sehr zufrieden gewesen, auch ist kein einziger von denselben auf die Refracteurs-Liste notirt.

 

1813 II

Die Concr. pro 1813 haben Befehl erhalten, sich am 13. März zu Dortmund zu stellen. Diese Consrc., welche sechs aus meiner Mairie sind, versprachen heilig, nicht zu dersertieren.

 

1813 III

Von meiner Mairie haben sich 4 Conscr. pro 1813 auf flüchtigen Fuß gesetzt, sind aber aller angewandten Mühe ungeachtet, nicht wider aufgegriffen.

 

1813 IV

Das Kirchspiel hat zu den Militärtransporten von Warendorf nach Münster beriets 29 Fuhren gestellt. Auch hat der hiesige Vorspanns-Entrepreneur einige krank gewordenen Refracteurs mit einem dreyspanningen Wagen auf  Frequention der Gensdarmerie bis Steinfurth transportiert.

 

1813 V

die Kgl. Douauniers mit einer Escorte regulierter Truppen haben dahier Colonial-Waaren gesucht, aber keine gefunden.

 

1813 VIII

4 von den gestellten 11 Refractuers sind wieder desertiert, aber einer schon wider aufgegriffen. Der General-Pardon hat die tätige Aufgreifung verhindert.

 

1813 IX

Die aus meiner Marie desertierte Soldaten sind auf 3 Mann wieder zurückgekommen.

 

===> Polizeiberichte bis September geführt. Am 12. November 1813 besetzen Kosaken Sendenhorst

 

 

 

A 765 Gewerbebetriebe

1813 III 4

Publicandum des Maire Langen: ... solche Lieferungen, welche für die Armee gemacht werden, sollen sofort zugelassen werden.

Was die Güte der Tücher betrifft, so  werden die vorjährigen Muster in der Präfektur zu Dortmund und in den Unterpräfekturen auf Verlangen vorgezeigt werden

 

1813 XI 13 Dortmund (Landesdirektor v Rombeg)

Da die größt Wahrscheinlichkeit vorhanden ist, daß, um den Bedürfnissen der siegreichen Armeen abzuhelfen, vorzüglich wollenen Tücher. Leinwand und Leder, ferner wird geliefert werden müssen, so wollen sie auf der Stelle

1. alle Tücher, grüne, blaue, weiße und grauer Farbe bei der Fabrikation in Re   quisition setzen

2. alle vorrätige Leinwand

3. gegerbters Leder und Kalbsfell auf den Gerbereien und Ledermagazinen

(Langen: Fehlanzeige).

 

1813 I 5 Sendenhorst (Stadtarchiv)

Vorgänger dieses ist der Franz Anton Zartenhausen aus MS gebürtig, welcher vor ungefähr zwei Jahren als Remplacant für mich in französische Dienste getreten ist. Er kömmt jetzt von Stettin zurück, wo er bei der Capitulation als Deutscher nach seiner Heymath entlassen ist. Er ist just bey mir eingekehrt, weil er sehr an Brustbeschwerden leidet, wovon er sich bey mir erholen will. Indem ich mich für die Wahrheit dieser Umstände verbürge, zeige ich Ihnen solche an, damit der Zartenhausen sich danach bey Ihnen legitimieren kann.

v. Vagedes (Friedensrichter zu Sendenhorst; möglicherweise Besitzer oder Pächter der Duckenborg)

....An Franz Anton Zaetenhausen gegenwärtig auf Duckenborg bney Sendenhorst. Da die von der franz. ARmee wieder zurückgekommenen Militär-Personen sich ungesäumt nach MS verfügen, wiedrigenfall sie arretiert ...

Langen

 

O D

Als die Landwehr sind nach Münster maschirt haben sie getrunken 6 kannen Brantwein 8ggr macht 2 Rthlr

Als sie Trummen haben geholt nach Ahlen haben sie verzehrt für Butterbröde 3 ggr und 3 kannen bir - 2gg 2d

W. Frie

 

 

1813 XI 6

24 Kosacken rücken in Sendenhorst ein

 

1813 XII 17

17 Kosacken von MS über S nach Ahlen

 

1814 Anfang

Sendenhorst  wird  dem  Zivilgouverneur  des  preuß. Westfalen  v  Vincke,  unterstellt.

Errichtung von Linie, Landwehr, Landsturm

 

(1813 III 17 Breslau

Verordnung über die Org. der Landwehr: Alle 17-40j  müssen sich der Landwehr  zur Verfügung stellen;  freiwillige Meldung, falls nicht genügend Meldungen,   entscheidet das Los)

 

 

====> Wehrbarmachung des ganzen Rheinbundes nach preußischem Muster:

- Linie

- Landwehr

- Landsturm

Landwehr: alle waffenfähigen Männer von 17 - 40 Jahre

- a) Freiwillige

- b) durch Lose bestimme

Landsturm: alle übrigen waffenfähjigen Männer; militärisch geordnet und so gut bewaffnet, wie Mittel und Umstände es gestatten

 

1814 V 31

Festung Wesel kapituiliert; hielt sich bis zum Waffenstillstand

 

 

1814/1815

Organisation des Landsturms; Canton Sendenhorst

 

          Bezirsk-Commandant Bürgermeister Langen

          Unterbezirk Sendenhorst:

          UB-Commandant Major Schwarte

          1. Landsturm-Batallion: Major Schwarte                                     

                                  Adjudant Sulzer

          1. Komp: Hauptmann Langen (Vikar)

          2. Komp: Hauptmann (CApt) Kocks

          3. Komp: Hauptmann Drees; Lt Everke

          4. Komp. Capitain Franz Singor

          weitere Unterbezirke: Albersloh, Everswinkel, Amelsbüren

 

 

1814

Acta generalia  über Militärangelegenheiten in Sendenhorst

 

 

1814 I 10

Landesdirektor Dortmund an Bürgermeister Sendenhorst:

Steckbriefliche Suche nach einem gewissen Sieger aus Magdeburg, vormal Adjudant. Unteroffizier im 3. Westf. Regiment, der sich einer Untersuchung durch Flucht entzogen hat

Bei dieser Gelgenheit empfehle ich die sorgsamste Aufmerksamkeit auf alle ankommenden Fremden, die unter den jetzigen Umständen nicht zu groß sein kann

 

17/18 I 1814

Vorladung aller Landwehrpflichtigen

Elmenhorst 15 Personen, dazu 5 Deserteuere

 

1814 II 3

Capitän Gutson: Mitteilung an der Bürgermeister, die Compagnie (die wohl in S, im Quartier liegt) besteht aus 167 Mann incl eines Feldwebels un der Uffz     

 

1814 III 11 Bürgermeister Langen an Kreisausschuß:

die Arretierten und wieder aufgegriffenen Landwehrmänner meines Bezirks sind von dem dahier anwesenden Herrn Major von Zastrow gleich in Empfang genommen

 

- Franz Zartenhausen -

Remplacant, für Friedensrichter von Vagedes in französische Dienste getreten.  Er kömmt jetzt von Stettin zurück, wo er bey der Capitulation als Deutscher nach seiner Heymath entlassen ist. Er ist jetzt bey mir eingekehrt,weil er sher an Brustbeschwerden leidet, wovon er sich bei mir erholen will

(Signalement: 23 Jahre 5 Fuß; geb zu MS)

gegenwärtig auf der Duckenborg bei Sendenhorst

 

Landwehrausschuß des Mstr Kreises medelt aus der Commune S. folgende fehlende bzw Desertierte

- Jh Bernd Schmetkamp

- Anton Westermann

- Joh Herman Werring

- Bernd Heinrich Geilern

- Herman Barkholt

- Theodor Heinrich Behring

 

1814 III 18

Scharfer Tadel Langen durch Kreisausschuß (Zurmühlen):

... daß Sie keineswegs befugt sind, eine einseitige Untersuchung vorzunehmen, und in Betr der Landwehr mit dem Herrn Major von Zastrow in gar keine directe Verbindung stehen: Sie haben desjaöb unserer Weisung von 20. III und der wiederholten Aufforderung vom 4. März zufolge zu verfahren

am gleichen Tag Schreiben ähnlichen Inhalts:

Wir müssen Ihnen übrigens bedenken, daß wir Ihr eigenmächtiges Benehmen keines Weges billigen und daß wir in wieder vorkommenden Falle über Ihre Unfolgsamkeit in Dienstsachen an die hohe Regierungs Commsission unseren Bericht abstatten werden

 

1814 III 9

Von Zastrow quittiert über desertierte, abgelieferte Landwehrmämmer:

- Christian STapel

- Friedr Edelkötter

- J Th Sandforth

- H Heinrich Tawidde

- J H Älcke

- Balth Niehues

 

1814 III 20 Dortmund

so lange ein Landwehrmann nicht aus der Provinz ausmarschiert ist und während der Zeit verstirbt, müssen die Begräbniskosten von seinen Eltern oder nächsten Anverwandten bestritten werden. Im Falle des Unvermögens aus dem Kriegsfonds

 

1814 III 24

Mitteilung v Romberg, Bürgermeister Langen: das in Sendenhorst einquartiert gewesene Landwehr Infantrie Battaillion müßte inzwischen nach Ahlen verlegt sein; wegen der Verzögerung wird Major von der Groeben zur Verantwortung gezogen werden

 

1814 III 28

Kreisausschuß an Langen:

Aufforderung, die Rechnung über die von Seiten der Kriegsausschuß Deputation gemachten Verzehrung während der in Sendenhorst vom 17 bis 20 Januar stattgehabten Musterung und Losung von dem Gastwirt Schwarte ausgestelt, zu begleichen

Wirt Schwarte übergibt Rechnung in Höhe von 52 Thlr

u a -Wein für die Herren Freiherr von Ketteler, Graf von merfeld, zwei Herren von Böselager (der ganze pucklige, rückständige Adel ist plötzlich wieder da: Napoleon geht, und die Restauration beginnt)für jeden Herrn pro Tag eine Falsche; gesamt 30 Boutellen 15 Rthlr

 

hierzu ausführliche Aufstellugn vom 12. II. 1814

insgesamt 98 Thlr; 11 Herrn Essen, Frühstück, Abendessen,

43 Boute. rotehn und 51 Bot. Weisen Weil, jede Bout. 10 Ggr; 36 Rthlr gesamt

Material; Siegellack, 3 Bund holländische Federn

(Rechnung wir auf die Gemeinden Everswinkel, Sendenhorst, Alberloe, Alverskirchen umgelegt)

1814 IV 18

Münster legt WErt auf die namentliche Erwähnung: ... die Rechnung so abzufassen, daß darin die Verzehrungs der Herrn von Ketteler, Grafen von Merverldt, zwey Secretairs, zwei Herrn von Boselager und zwei Bedineten mit aufgenommen wird (für die Geschichte? _ Persilschein, guter Eindruck bei den Preußen)

 

1814 IV 15

Das hohe Gouvermenent hat auf den Antrag de Commandeurs des Landwehr Infanterie Regiments Herrn Major von Gröben genehmiget, daß bey überhandnehmender Desertion der Landwehrmänner deren Eltern oder näcstehn Verwandten arretiert und in das Zuchthaus zu MS abgelifert werden sollen

 

1814 IV 19

Verfahren der Musterung: Mitteilung an die Polizeidiener: umstehende Landwehrmänner müssen sich am 22. des Monats  morgesn um 8 Uhr in Münbster an dem Hause des Herrn Freyherren von Schmissing in Person einfinden um gemustert zu werden

Ich (Langen) werde mich ebenfalls mit dem Herrn Bürgermeisteer Schwarte und Herrn Gemeinderat von Rhemen daselbst einfinden

(Rückseite Liste mit 15 Namen; davon allerdings viele untauglich: Levi Selig, zu klein usw9

 

1814 IV 22

Münster stellt Beurlaubungen von Landwehrmännern  zur Landarbeit in Aussicht (nach den eingelaufenen höchst erfreulichen Nachrichten ...)

darauf namentliche Liste von 21 zu beurlaubenden LWMännern

(Begründung u a: Weil der Vater krank ist und die Hausgeschäfte dadurch sehr leiden; weil der Vateer ein großer Ackerwirt und keinen Knecht hat

 

1814 V 18

Mitteilung über Desertion: vom 2. bergischen Infanterei Reg. sind inder Nacht vom 9. auf den 10. 200 Gemeinde und 4 Unteroffiziere aus Mainz desertiert

(Affision am Rathaus)

 

1814 III 30

der aus französischen Diensten zurückgekehrte Bernard Hch Lütkehaus ist nicht in den Listen auffindbar. seine Verheiratung ist wahrscheinlich: d, ist aber vom Dep. Calvados zu bestätigen

4 Wochen Frist (Anm. L. war in die Bretagne ausgewandert und hatte dort eine Französin geheiratet)

- Lütkehaus hat in MS nachgescuht, nach Frankreich zu reisen, um sich über die Heirat zu legitimieren; Familie solle Kaution leisten; 6 Wochen Frist

- Protokoll aufgenommen vom Bürgermeister: B Henrich Lütkehaus erhält eine Frist von 2 Monaten um seine Trauungspapiere aus der Gemeinde Berwie, Dept Calvados zu beschaffen  (Ehefrau Maire Louise Elkern); Vater Bernard Hch L. haftet mit seinem gesamten Besitz (Kaution)

- Legitimation bzw Passierschein: Lütkehausen aus der Stadt S. 31 Jahre als, vormals in Bergischen Diensten im 1. Regmient 2. Bataillon, dritte Kompagnie gestanden

- Zwischenbericht Langen: Lütkehaus hat sich aus Caen gemeldet und mitgeteilt, daß er noch unverheiratet sei, sich aber in der Heimat seiner zukünftigen Frau etablieren wolle und deshalb um Befreiung vom Militärdienst anträgt.

Nach Langens Meinung arglistige Täuschung; die Heiratsgenehmigung sollte von Sendenhorst aus nicht gegeben werden

1814 VIII 23

Langen an Tgl Bernard Hernich Lütkehaus: Sohn Bernard Hch hat sich nicht wiedereingestellt, Frist schon seit dem 10. verstrichen; Hinweis auf Haftung des Vaters

 

 

1814 VI 27

Desertion der Landwehrmänner

- J B Sommersell (mit allen Montierungsstücken und Tornister

. Christan Sparrenberg von der königlichen Garde

- J B Bartels mit allen Armatur- und Montur Stücken

 

1814 VII 27

Antrag auf Beurlaubung von weiteren 10 Landwehrmännern, die im elterlichen Hause dringend benötigt werden

 

1814 VI 26

Aufforderung an alle ehemals in fraz (bergischen) Diensten gestandenen Soldaten, die aus der Gefangenschaft entlassen, sich wieder zu stellen für den Landwehrdienst

 

1814 VI 26

In der Nach von 21 auf den 22, Juni sind vom Warendorfer Landwehr Batt. auf die bloße Nachricht des Marsches nach Wesels 400 Mann desertiert

- die desertierten Landwehrpflichtigen werden auf Herzogisch Oldenburgischem Gebiet vermitet

- Dortmund: auf alle herumstreichenden Militair-Personen ist strenge zu wachen

 

1814 VII 17

Anton Schmitz, Sohn des Bürgers Hch Schmitz oo Elisabeth Laes, gibt zu Protokoll:

- vor ca 5 Jahren sei er von der Gendarmerie aufgegriffen und an die Bergische Artiellerie abgeliefert

- von derselben in Spanien desertiert und nach den Engeländern übergeangen, von dieser entlassen; nach Münster

- wolle sich dahier oder in MS verheiraten, bittet um Taufschein

 

1814 VIII 20

Energische Auffoderung mit allen Mitteln die Wiedergestellung der pflichtvegessnenen Deserteure zu bewirken; auf alle mögliche Art ihren Aufenthalt zu auszukundschaften, auch bei Tag oder bei nach unterwartet und wiederholt Haussuchungen anzustellen; Einsatz des Landsturms

- Gemeiner Anton Sommersell

- gemeiner H. Schmetkamp

 

1814 VIII 21

Entlassung weiterer landwehrmänner (zum Besten des Landes) in Aussicht gestellt

Darauf Lust von 15 Gemeinen, meist söhnen von Bauern         

 

1^814 IX 24

Verzeichnis auswärts geborener, zu entlassener Landwehrmänner:

ua - Franz Uphoff, geb Ochtrup, Lumpenhändler , 6 Jahre in Sendenhorst. einziger Sohn eines alten Vaters

 

1814 X

Landwehrmann Christian Stapel will die Tochter de in Drensteinfurt

wohnenden Schmieds Theodor Schmitz heiraten und bittet um Entlas-sung aus dem Militärdienst

 

1814 XII 2

Landwehrmann Knöpker aus S. zeigt an: vor 5 Jbin ich als rempacant für theodor Schweling in frz Dienste getreten und vor 1/2 Jahr aus englischer Gefangenschaft zurückgekommen; wohne jetzt als Branntweinbrennerknecht beim Branntweinbrenner Wenning in der Stadt Drensteinfurt.

Ich diente bei den Franzosen unter die Bergischen Lanciers unter 2. Escadron 6. Compagnie, bin in Spanieen bei Solata 1813 am 23. October von den Engeländern gefangen genommen und nach Pothmud (Portsmouth) geschickt, von da über Frankreich nach Düsseldorf.

Entlassung bis auf Weiteres

 

1814 XII 9

Johan Herman Anton Schwaer, vormals in Bergischen Diensten: sei in der Feistung (!) Momade nahe am Fluß Maas gefangen geworden und als Krieges Gefangener von Station zu Station näher nach Deutschland geführt worden. Auf dem transprot als Gefangenner sey er krank geworden und hätte im Spital zu Porquie, Wallanche, Cambre 'krank gelgen. Nachdem er etwas genesen gewesen, hätt er eine Marschroute nach seiner Hymath erhalten, Er seye ungefähr um Jacobi d. J. bey seinen Avnerwandten Große Schute Everswinkel ngekommen wo er sich bis jetzt aufgehalten.

Beschwerde, daß 7 Landsturmmäner unter Führung des Polizeidieners ihn arretieren wollten (er war zufällig nicht im Hause)

 

1814 XII 21

STadt- und Gerichtsästimator Feiling erklrät: sein Sohn Gerhard habe als freiwilliger Landwehrmann sich unter dem 4. Bataillion 1. Compagnie Westf Landwehrinfanterei verdienstlich gemacht (als Unteroffizier). Nun wolle er, der Vater, seinem Sohn die hiesige Stadt- und Gerichtsaestimatorstelle übertragen. Er habe ihm schon früher assistiert, er wolle auch jährlich von seinem Verdienste dem Vater abtreten   

 

1814 V 1

          Zusammenkunft und Schwur aller Landsturmmänner                                                      ("Heerschau")

 

          Beamte im Bezirk Sendenhorst:

          Notaire: Kreutzhage

                   Marmett

                   Schlüter

          Huissiere (Gerichtsvollzieher): Drees

                                          Singor

          Vikar: Langen

 

          1814 VII 17

          Aufstellung einer Cavallerie-Abteilung:

          UB Sendenhorst: Rittmeister Friedensrichter von Vagedes

                          Wachtmeister Niester

                          Lieutenant Silling sen.

          UB Albersloh    RM Hpt Hockelmann

                          WM Everhard Schulte Entrup

                          LT Albert Dernebocholt

          UB Everswinkel  RM Herr Schürmann                                         

                          WM Hauptmann Niemer

                          LT ein ansehnlicher Schulzensohn

          UB Amelsbüren   RM Hpt Heidhorn

                          WM Herr Harling

                          LT Verwaltur bei dem Herrn Bürgermeister   Sudhof

          Pro Unterbezirk 60 Berittene; nach Möglichkeit 20  Berittene pro Kompagnie

 

 

1815 VIII 11

Einnahme von Paris

Wohlgeborener Herr Bürgermeister

Zufolge eines erhaltenen hohen Befhels wird am sonntag den 13ten dieses ein Dankfest und ein feierliches Tedeum zur Danksagung wegen geschehenen Besitznahme der Stadt Paris durch die verbündten Mächte gehalten werden.

Zu dieser Feierlichkeit will ichj Sie und die übrigen Gemeinderäte hiedurch freundliche einladen, um gegen 10 Uhr morgens dabei zu erscheinnen und ersuche Sie dieselbe darüber in Ketnnis zu setzen

Mit vorzüglicher Hochachtung

der Pfarrer Darup

(fast gleichlautendes Schreiben Bürgermeister Langen an ein Wohllöbliches Gericht; Langen befürchtete, da er nicht selbst eingeladen, um seine Konpetenz)

 

Vorspann 1814

Acta über die beim Durchmarsch der Truppen crepierten Pferde und verloren gegangenen Wagen

1814 - 1817 ( A 1106)

 

12. März 1814

Pferde hat mein Bezirk bis jetz noch anders nicht verloren, als die die auf der Landstraße liegen geblieben sind

 

15. 04.1815

Bauer Erdmann Elmenhorst war ein Wagen mitgenommen worden: Taxiert von den Nachbarn und vom Zimmermann Bernard Hernich Feiling (wohl der Hersteller des Wagens) zwischen 60 und 80 Thlr (durch die russischen Truppen genommen)

 

Reaprtions-Register zur Aufbringung der Kosten des durch Kriegesfuhr verloren gegangenen Wagen des Colon Erdmann

Umlage  auf  sämtliche Bauern des Ksp (gesamt 107 Pflichtige) ergibt  die Summer von 73 Rthlr

 

27.12.1815

Nachweise der beym Russischen Truppen marsch im Jahr 1813 1814 zum vorspann gedienten und nachher  crepierte Pferde der Eingesessenen des Kirchspiels  Sendenhorst, Bezirk Sendenhorst

insgsamt 13 Geschädogte in der Zeit vom 7. November 1813  9. Februar 1814

 

27.12.1815

Nachweis der beim Durchmarsch russischer Truppen  durch das Militär mitgenommenen Ackerwagen

Die Anspänner sind zum Vorspann von MS bis Coesfeld beordert aber zu Coesfeld nicht abgelöst worden und mit Gewalt durch das Militär bis nach Bockholt mitgenommen worden.

wie die Anspänner keine Fourage für ihre Pferde merh hatten und die Pferde durch ERmattung den Wagen stehen lassen mußten. haben diese die Pferde von dem Wagen lsogenommen und dem Wagen in Stich gelassen

- Colon Sandforth, ein Ackerwagen verloren 50 rhtl (durch kaiserlich russische Truppen)

Mitanspänner Tüte bestätigt

 

3. Juli 1816

Forderung der Bauern Sommersell und S Bering

Bemerkung Langen: Abschätzung richtig und die Gründe stichhaltig; weil dem Sommersell in 3 Jahren fünf  Pferde crepiert sind, wovon einige auf dem Vorspann ebenfalls viel gelitten haben sollten. Der Bering verdient ebenfalls den ganzen Betrag zu empfangen, indem derselbe dadurch sehr heruntergekommen weil vor einigen Jahren sein haus total abgebrannt und 2 Pferde dazu verbrannt sind (die beiden Pferde des Sommersell und Bering waren beim preußischen Truppenmarsch 1814 crepiert)

 

30.Juli 1816 Romberg, Dortmund

Der Verkauf der vom S M der Provinz geschenkten Demobil gewordenen Pferde ht stattgefunden und die bei der hiesigen Kasse geführte REchnung weiset 26.778 Rthlr auf

 

Extrat aus der General Rapratition über Entschädigungsgelder für die auf dem Vorspann verlorenen Pferde:

entstanden durch Preußen 113 Rhl

                  durch Russen   1325 Rthlr

 

9.8.1816

erste, vorläufige Zahlung von Entschädugungsgeldern (534 Taler)

 

18. Juli 1816

Abrechnung der Entschädigung

1. über die den Münsterschen Landwehrtruppen gelieferten Gegenstände und Naturallieferung

2. die zugleich eingereichten Liqidationen der an Ruschische sächsische und Hanöverische Truppen geschehenen Leistungen

3. in die Magazine zu Haltern und Münster gelieferte Naturalien

 

 

Liquidation der durch den Transport der russsciehn Truppen denselben verabreichten Vorspann November 1813 bis Februar 1814

Die durch den Transport der russischen Truppen (meist Kosaken, oder einzelne Offiziere) gefallenen Pferde werden auf 580 Rthlr taxiert (nach einer späteren Aufstellung 745 Tlr)

 

 

1096

Acta Gemeralia über Lieferungen 1813 -  1914

 

Liquidation des dem ussichen Truppen vom 6. Nov 1813 bsi den 20. Juny 1814  in dem Bezirk Sendnhorst verabfolgten Vorspanns

Gesamt 917 Thlr

8, Nov 1813

Mehrfach ausgestellte Bescheinigung, daß die Kosten durch die Kosacken am 6.7. Nov tatsächlich entstanden

ERsatzlegitiomation,. da der Commandeur sich geweigert hatte, ein Quittung auszustellen

 

Copia

Rechnung des Chirurg Sulzer zu Sendenhorst über 6 Rthlr 20 Ggr Curkosten für Heilung des von den Russen mit Schlägen mißhandelten Polizey-Dieners Panning

Der Bürgermeister

(Panning trug wahrscheinlich französische Uniform, Mütze oder Kokarde

 

Rechnung des Silling

12 Mann 2 mal Essen, wobei alles Mögliche angeschafft werden mußte 16 Rthlr

40 Bouteillen Wein                                                                                16-16

Heitzung und Licht nebst 50 Kerzen im Saal und auf der Deele       4 -

 

13.11.1813

einen russischen Obersten nebst 10 Offiziere  bey seiner Ankunft zu Mittag gespeiset, für die Tafel 6-12 Rt

Für Wein, nemlich 20 Boutellien                                                        

8- 12

 

Verzeichnis der aus der Gemeinde Sendenhorst im Monat April bis Juny 1814 zu Münster gestellten Vorspann

 

24.05.1814

Liquidation betr. der von 16. Januar bis 19. Januar 1814 1500 Mann Sachsen ; dreimal verpflegt, insgesamt 4500 Portionen, 20 Scheffel Hafer, 20 Bund Heu und Stroh

auf Reqisition eine kgl Sächsischen Majors, Commandanten eine Grenadierregiments

und muß das gute Betragen dieser Truppen vorzüglich rühmen

641 Tlr

 

6. - 8 März 1814

Hanoversche Freywillige Jäger 2400 Portionen, 92 Rationen Fourage

 

Februar 1816 Dortmund

Aufforderung, alle Quittungen und Forderungen sofort einzureichen, u.a. für die Englisch-Deutsch Legion, deren Marsch nunmehr  beendigt ist

 

18. July 1816 Dortmund

Aufforderung, die Kosten beim Wiedereinmarsch der Kgl Preußischen Truppen  zur Verfügung gestellte Verpflegung, Vorspann und Pferde, die bereits zur Erstattung eingereicht wurden, nämlich

1. über die den Munstr Landwehrtruppen gelieferte Gegenstände an Naturalleiferung 11121 Tlr und

2. über die den Kgl Preuß Truppen gelieferten Gegenstände für 2170 tlr  bei der künftig vorgesetzen Behörde wieder in Anregung bringen.

Die Liquidationen der an russ. Sächs. hannöversche Truppen geschehenen Leistungen sind geeigneten Orts zur Liquidation gebracht, ebenfall die L. über die in die Magazine zu Haltern und MS abgelieferte Materialien und Vorspannliquidationen im Wert von 5616 Rthl

Romberg

 

24. May 1814

General-Übersicht alles dasjenige was die Hohen Verbündeten Mächte und die übrigen Bundesstaaten an Geld und naturalien aus dem Verwaltungsbezirk Sendenhorst bis zum 26ten May 1814 bezogen haben.

1. Kaiserlich russische Truppen                                                  3781 Rtlr

2. Kgl sächsische Truppen                                                           652

3. Hannoversche Truppen                                                            422

4. Köngilich Preußische Truppen                                               2170

5. Magazin zu Münster                                                                656

6. Magazin zu Haltern                                                                 153

7. Münstersche Vorspann Commission                                       5716

8. Münstersche Landwehrtruppen                                             11121

Summe                                                                                   24673 Rthlr

 

Hierunter sind aber noch nicht begriffen die auf dem Marsch krepirten  Pferde und mitgenommenen Wagen, indem darüber schon ausfürhlich Verhandlungen eingereicht sind

 

Da münstersche Landwehr BVataillion Infanterie Regminent hat vcom 4. Febr bis 21 März in Sendenhorstr cantoniert;: auf Requisiton des Herrn Major und Commandeurs von Zastrow

 

19. Okt 1816 Oelde

Anweisung die Reg Veordnung 109, Amtsblatt 11 genau einzuhalten

Der landräthliche Commissairus des Beckumer Kreis  (v. Merveldt?)

 

 

StAS 1096

Acta Generalia über Lieferungen und Leistungen in den Kriegsjahren 1813 und 1814 von Sendenhorst

 

 

Am 6./7. Nov 1813 wurde Sendenhorst von Kosaken besetzt.  Am 13. /23. 11. und  18 Dez. waren weitere Einquartierungen und Durchzüge. In der Bevölkerung machte sich starker Unmut breit, der sich offensichtlich auch gegen den Stadtrat und vor allem gegen Bürgermeister Langen richtete.

Verschreckt und verunsichert rief Langen  Stadträte und angesehene Bürger von Stadt und Kirchspiel  zusammen und hielt ihnen eine vorbereitete Rede.

 

Aus der Einladung (unterschrieben von Langen und Schwarte (Schwarz):

Wir haben es für das Interessse  der Gemeinde nützlich und nothwendig gefunden, Sie über verschiedene Gegenstände zu fragen, um dadurch ein alggemeines Resultat fassen.

Wir  haben das Zustrauen zu Ihnen, daß Sie nur bloß als Patrioten  für das allgemeine Interesse handeln, und das allenfalsige Privat-Ineresse gänzlich beseitigen werden.

Ich rufe Sie daher auf, Morgen als dem 21. des Monats des Vormittas 8 Uhr auf dem hiesigen Rathause zusammen, inmaßen Anträge zu hören und ferner Resultate zu fassen.

Entschuldigungen nicht erscheinen zu können dörfen wir in vorliegendem Falle nicht annehmen und deshaln werden wir mit Gewißheit die persönliche Gegenwart erwarten.

 

Aus dem Protokoll

... eine andere aber so wichtige Absicht aber, warum ich Sie zu dieser Repartition versammle, ist folgende:

Es ist hier allen bekannt, wie manges dahier in den Wirtshäusern und anderen Zusammenkünften über die hiesige Verwaltung gesprochen. Menschen, die kein Gewissen haben, sprechen die großen Verläumdungen, ohne von der Sache Kenntnis zu haben und selten ist ein Rechtschaffener zu finden, der solchen Verläumdern widerspricht. Ich wünsche daher Sie meine Herren! über alles was in dieser Hinsicht jetzt geschieht in Kenntnis zu setzen, und erwarte dann auch von Ihnen, daß Sie bey solchen Vorfällen ihre Pflicht erfüllen werden die Schlechtdenkenden, und Schlechtredenden zu belehren, und zurechtzuweisen, wollen aber alsdann diese noch fortwährend solceh verruchte Menschen bleiben, welches ich nicht hoffe, so werden Sie es noch zur Zeit dahier, und dann in jener Welt verantworten müssen.

 

folgen Einzelheiten

 

06.11. und 07.11. 1813

Die Avantgarde der Russen, welche in Kosacken bestanden: 300 complette Portionen

 

13. 11.

Zwei russische Regimente auf Requissiton von 2 Obersten 3150 Portionen

 

23.11.

ein Unteroffizier mit 4 Mann vom russisch.-kayserlichen Ulanden Regiment 10 Portionen

 

18.12.

17 Kosacken, 34 Portionen

 

auf Requisition der urssischen Avantgarde, welche nach Versicherung des Dolmetschers über 1500 Kosaken gewesen ist.

24 Kosacken, welche die Quartiermeister vorstellten, machten fast jeder eine besondere Requisition ohne sich auf Rationen oder Portionen einzulassen, und dieses geschah auf eine solche Barbarische Art, daß man nur bey jeder Gegelegenheit suchen mußte, den Kopf aufrecht zu  halten.

Der Generalstab quartierte sich in der Stadt ein, die übrigen  bivouackirten theils auf dem Kirchhof, und theils vor der Stadt; die Bretter zu Hütten, die Leitern und Ringsten zu Kriuppen pp. wurden des anderen Morgens ins Feuer geworfen und verbrannt, die landesherrliche Steuerkasse wurde mit Gewalt genommen und der Dolmetscher mußte bestochen werden, daß man mit ihm sprechen konnte.

Dabey mußten 30 Schneidermeister angeschafft werden, um von dads gelieferte Tuch Mäntel zu verfertigen, wozu gleich 100 Talglichter, auch Leinwand, Garn pp, auf der Stelle geliefert werden mußten. Die ganze Nacht hindurch dorfte kein Bürger schlafen gehen, denn die auf dem Kirchhofe und nahe der Stadt angelegte großeFeuer drohten jeden Augenblick Unglück, weshalb dann auch die Branntgerätschaften in Bereitschaft gehalten wurden (eine Behandlung, welche man noch in hiesiger Gegend noch nie von Menschen gedacht hat)

Ausgabenaufstellung:

222 Berl Scheffel Hafer                                                               296 Rt

15000 Pfd Heu                                                                            222

15000 Stroh                                                                                125

100 Fuder Brandholz                                                                   300

2000 Fuß Bretter                                                                         125

300 Leitern und Wagenringsten Stück 16 Gg                                220

120 Ellen Tuch, die Elle zu 2-12 Rt                                              300

4 Ellen feineres schwarzes Tuch                                                     13

Bindegarn, Leinwand, 120 Talglichter

Branntwein                                                                                   23

Verpflegung des Generalstabs                                                        40

dem Dolmetscher zahlt 20 Kronthaler                                             31

1500 Mann Verpflegung im Ganzen                                           1000

Kosten pro November 1813                                                     4162 Rthlr

 

16.-19. Januar 1814

Liquidation  der kgl Säcksischen Truppen 1500 Grenadiere

 

8.März 1814

Sind in Sendenhorest im Quartier gewesen 800 Mann Jäger

vom Hannöverschen Jäger Corps (Feldjäger)                                314 Rt

 

Verzeichnis der in der Commune S. vom 9. 11. bis 20. 03. requirierte Spänne

....

11.02.1814 Lützowsches Corps. Linnemann und Rhemen Vorspann nach Herbern

mehrfach: Kriegsgefangene nach Warendorf (Lager?)

26.02. 1814 Mecklenburger Quartiermacher nach Dülmen

11.03. Schwedische  Artillerie

10.03. Elmenhorst: Ist desertiert

gesamt 337 Postionen, zusammengestellt zu MS vom Vorspannkommissar Bothe

 

3. Münstersches Landwehr Bataillon Infanterieregiment hat vom 4. 2.  bis 21. 3. 1814 in Sendenhorst kantoniert

828 Mann, 51Tage verpflegt, jeweils drei Mahlzeiten            10557 Rthlr

 

08.03.1814

Um die Bagage der freywilligen Hanöverschen Jäger, Kranke, Pulverwagen und Gerätschaften der  Büxenschäfter (?) nach Bilekum hinter Hamm zu transportieren (gemeint ist wohl Pelckum)

 

05.06.1814 Dortmund

Bezug auf die Verpflegungs Convention  mit den Russen abgeschlossen zuKalisch; Ernennugn  REg Rat Müller als Verpflegungskommissar

Vergütung nach Marktpreisen, Berliner Maße usw

 

28.03. 1814

Erklärungen mehrerer Bauern, daß ihre Pferde krepiert; dabei Zeugenaussagen der Nachbarn

verlorengegangene Pferde:

- Zeller Silling

- s. Northoff

- Sandfort (halber Wagen)

- Tüte

- S, Bernd ein schwarzer Wallach auf der Fuhrreise  nach Halle

- Nietert eine weiße Stupe nach Halle krepiert

- Hückelmann auf der Kriegsfuhr der Kosacken nach Coesfeld

- Frye, 12j Wallach auf dem Weg nach Beckum

- Sandfort, 1/2 Wagen auf der Reise nach Beckum

- Hoppe 2  Pferde krepiert

- S. Nordhoff nach Dülmen ein 11j Pferd, Mutterpferd

-  S. Bering  ein Pferd auf der Kriegesfhur nach Coesfeld, wohin er in der Geschwindigkeit einen gewissen Major Bülow in einer Kutsche fahren mußte, krank geworden und kurze Zeit nacher krepiert, 8j alt, Mutterpferd

 

18.07.1814

noch einmal:  daß die hiesige Commune durch den Überfall der Russichen Avantgarde außerordentlich gelitten hat.

Wenn nun auch in der anfänglichen Berichtserstattung diese Kosten größer angegeben, als sie wirklich sind, so lag dieses in der Requisition der Kosacken, und ist jetzt eine richtige Darstellung der extraordinairen Kosten durch Vernehmung der Betheiligten selbst, teils durch Abhörung der Nachbarn zusammengebracht

In Hinsicht des den Bürgern mit Gewalt genommen Fourage Korn  ohne Maße und Gewicht, nach Augenmaß ...

Über das auf meine Requisiation gelieferte Tuch habe ich Rechnung verfertigen lassen

Das Tuch Leinwand wurde des nachts von den Kosacken Schneidermeiter übergeben, und daselben 20 Schneider gestellt, welche in der nämlichen Nacht davon Mäntel verfertigen mußten.

... 20 Cronthaler an den Dolmethscher, indem in Sendenhorst kein einziger war, der russisch sprechen konnte, und der Dollmetscher besonders, der erste mit Gewalt noch eine größere Anforderung machte, man also  gezwungen wurde, im mit gesundem Körper davon zu kommen, mit demselben so gut möglich zu accordieren und zu bezahlen

 

Verzeicnis der durch die Cosacken und russioschen Truppen den Einwohner mit Gewalt genommenen ... Gegenstände an Buch, Leinwand, Holz, Fourage ..

ua. mehrere Bierkrüge, Brandeimer, Stiefel,  7 Maaß Branntwein, 8 Hopfenstöcke, Zinnerner Löffel, Branntweinglas, Bretter, Schubkarre, Wickenkorn

Insgesamt 90 geschädigte Bürger, Gesamtschaden                         673 Rthlr

 

 

 

A 1099

Rechnung über die durch Kosacken  am 6. und 7. November 1813 veranlaßten Kosten

1820 - 1927

 

10.05.1820 Bürgermeister Langen an communal-Empfänger Richelmann, Eversw.

Die Kosaken-Rechnung mit Belegen ist zwar eingegangen, aber ganz  unvollständig und nicht geheftet

Forderung, die Originalbelege sofort beizubringen

 

10.08.1824 Langen, Ahlen an Bürgermeister Röhr,  Sendenhorst

Hinweis, daß noch eine Rechnung über an russische Truppen gelieferte bedeutende Gegenstände  sich in der magistratur Register Sendenhorst befindet.

Die fragliche Rechnung ist die erste Kosakenrechnung vopm 6/7. November 1813

Übrigens darf ich sie Herr Bürgermeister nochmals dringend ersuchen, die in Fine ihres verehrten Schreibens gemachte Äußerung nch auf einige Wochen unrealisiert zu lassen, indem ihnen meine jetzige Lge allzugut bekannt ist, als daß ich specialia aufführen sollte, Erfreuenen sie mich  demnach mit einem Schreiben, woraus ich ihre Willfahrung entnehmen darf

 

Rechnung über Einnahme und Ausgabe der durch Kosacken am 6/7 Nov 1813 der Gemeinde Sendenhorst veranlaßten extraord. Kosten

eingereicht Herrn Bürgermeitser Langen am 29 Dez 1819 mit sämtlichen Belegen

Randbemerkung Röhr: Bis auf die Notaten mit Belegen und ind calculo richtig

hiernach Ausgaben 690 Rt, Einnahmen 696 Taler, Überschuß 5-19 Taler

 

10.04.1826

Bürgermeister Röhr unterzieht die Rechnung Langen einer kritischen Prüfung, findet Unstimmigkeiten,falsche Maße, Preise, zB:

sind 34 Flaschen Wein berefhnet, die Falsche zu 10 Gg = 14 Tlr 4 Gg. Da auf Beleg 2 von dem Bürgermeister Langen die Flasche Wein zu 8 Gg moderiert ist, so hätte dies auch hier auf der Rechnung seiner Frau geschehen müssen, und werden daher pr0 Flasche 2 Gg mit 2-20 Tlar moniert

Die Rechnung schließt mit 5-2 Tlr Bestand, welcher abgeliefert werden muß

 

03.07.1826 Oelde

Kritische, vierseitige Durchsicht durch den Landrat, hier unter anderem falsche Preisangaben des Langen

... damit der Langen zu seinem Vorteil für das Maß Branntwein 10 gg erhalten, während

nach Beleg 77 der von Schwarte gelieferte Branntwein nach den Lokalpreisen zu 6 Gg moderiert, sind die anfänglich in Rechnung gestellten 5 Maß, welche pro Maß zu 10 Gg den berechneten  Betrag von 2 Tlr ausmachen, in 8 1/3 Maß umgeändert, um auf diese Weise wirklich 2 Rtl erhalten. Üebr deise anscheinende Verfälschung wird verantwortliche Auskunft erwartet, und es werden  vorbehaltlich der weiteren Verfüfung berechnet (neue Rechnung) ... daher Defekt zu lasten Langen 20 Gg

5) Es ist zwar unerhört, daß p.Langen die angeblich von den Koscaken genommenen 20 Kronentaler sich von der Gemeinde hat vergüten lassen, da indeß der Gemeinderat die Richtigkeit bescheinigt hat, so muß die Scahe auf sich beruhen

... Langen soll aufgefordert werden, den Defekt von 13 tlr in die Gemeindekasse zu überweisen.

 

26.08.1826 Everswinkel Richelmann

... der Wirtschafter Westhoff, früherhin Silling, versprach mit bei meiner letzten Anwesenheit in Sendenhorst die monierte Quittung über 2 Rtl für 1 Fuder Holz zu schicken ist aber solches nicht erfolgt

 

26.9´08.1926 Bürgermeister Röhr

... der vormalige Bürgermeister Langen wiegert sich in dem urschriftlich beigehenden Schreiebn die ihn treffenden Notaten zu erledigen, der Urgrund dieser Weigerung sti zu einleuchtend, als daß es nötig wäre, hierüber etwas zu agen; nur die Bemerkung dürfte nicht überflüssig, sein, daß Langen die fragl Rehcnung erst auf die ihm eingelegt gewesene  Location (?) unterm 21 Juni 1824 an mich abgeliefert hat, und also an eine Verjährung nicht gedacht werden kann

 

04.09.1826 Landrat an Actuar Langen:

Da Weigerung zur Rückzahlung, Exekution durch den Gerichtsboten

Randbemerkung LR: Langen will sich auf nichts einlassen, sondern hat vielmehr  auf ein rechtliche Gehör provocirt, Ich habe dieses der Kgl Reg bereits angezeigt, und werden Ihnen von dem ResultateNachricht geben

Einspruch bei der Regierung setzt zumindest die Exekution aus bis 1. November 1826

 

20.06.1826

Umfangreiches Konvolut über die Richtigkeite der Rechnung durch Langen

 

... Da die vormalige competente behörde die Ausgleichung dieser Kosten angemessen gefunden und gut gehißen,  so kann wohl gegenwärtig von einem Vorwurfe für den Unterzeichneten keine Rde mehr sein, Hat anderwärts ein ähnliches Verfahren nicht stattgefunden, dann liefert dies den Beweis, daß man anderwärts ein großes Vertrauen in die 1814 von den höheren Behörden erteilten Versicherungen wegen Vergütung der russischen Durchmarschkosten zufolge der mit Rußland darüber geshclossenen Verträge gelegt hat, ein Vertrauen welches leider getäuscht worden ist. --

Das Monitum (zu teurer Wein)  beruht auf Urkunde der Vehältnisse die Ehenrafu Langen war Weinhändlerin und konnte ihren Wein , wovon die gemeinste Sorte damals 10 Gg galt, beliebig verkaufen. Der Bücker war damals kein Weinhändler und lieferte blos den Kirchenwein nach  dem festgesetzten Preis vonm 8 Gg pro Flasche, welcher hier zur Aushülfe genommen

.. betr. 20 Krontaler (Monitum). Der Unterzeichnete bedauert, daß der Verfasser dieser Monitorien ncuth zugegen gewesen ist, als die  STadt Sendenhorst im Jahre 1813/14 unter dem Druck der Kriegslast und Einquartierung fast erlage, Derselbe  würde dann die Lage eine Verwaltungsbeamten in solcehr Crisis besser zu beruteilen wossen und hätte sich von den lediglich zum Wohl der Gemeinde geschehenen Aufopferungen des Unterzeichneten überzeugen können. Er wrüde dann gesehen, und in in der Tat unerhört gefunden haben, daß der Unterzeichnte bei er größten Last und Anstrengung die die damalige Zeit bei tage und bei nacht erfordert, dann noch ohne alle und jede Verpflichtung jedesmal die Chefs oder Commandeure des einquartiereten Truppenteils lediglich asu dem Grund um den Bequartierten ein gutes Betragen der Mannschaften zu sichern und bei vorfallenden Excessen desto eher Schutz und  Hülfe zu erlangen in siern Behausung als Gäste aufnahm und bewirtete, so daß derselbe oft zwei und merher Oberste mit ihrem Gefolge und mannigmal 10 bis 12 Offiziere an der Tafel hatte und bewirtete, ohne dafür der Gemeinde etwas zu berechnen, und ohne auf eigene häuslichen  Leiden bei einer anhaltend kränklichen Frau zu achten

Bei derartiger unter den Augen des damaligen Gemeinderats statt gefundenen unerhörten Aufopferung muß es daher höchst kränkend und wahrlich empfindlich sein, wenn jetzt anscheinend alles herangsucht wird, um die ohnehin trübe Rückerinnerung seine verhängnisvolle Periode bei dem Unterzeichneten noch merh zu trüben und von erlittemen großen Verlust noch fühlbarer zu machen

 

28.08.1827 Reg Münster

Finalabschluß; Regierung bleibt dabei,Langen verschuldet an Defekten 14-15 thl... dem Langen sind aber seine ungeziemende Äußerungen bei  der Notatenabeantwortung ernstlich zu verweisen

 

15.09.1827 Röhr an Langen.

Ihnen zur Last defektierte 14 Tl 15 Sg welche Ihnen bei der bekannten Abrechnung werden angerechnet werden

Übrigens soll ich Ihnen Ihre ungeziemenden Äußerungen bei der Notatenbeantwortung, wie hiermit geschieht, ernstlich verweisen

 

 

          Landsturm

- 3 -

 

Sendenhorst, den 16ten May 1814

Herrn Major Schwarze!

bey dem Colon Hoppe, Ksp. Sendenhorst und bey dem Schulte Bering daselbst halten sich 2 Landwehr Männer auf.

bey dem Ersten der Otto Kamphus von Wiedenbrück

Bey dem zweyten der Bruder des hieselbst wohnenden Jungfermanns. Diese beyde Menschen wollen Sie Angesicht dieses durch den Capitain der betr. Compagnie, nemlich durch den Capt Singor angesichts dieses arretieren und mir vorführen lassen.

Der Capt nimme diese Execution fürs erstreemal seblst vor, wird aber durch einen Unterofficier und 4 Gemeine junge kräftige Landstürmer begleitet.

Hiebey muß mit der größten Umsicht und Glimpf verfahren werden

Der Cantons Commandant

Langen

 

Verhandelt den 19ten May

In Gemäßhiet des und vom Capitain Franz Singor von der vierten Comapgnie des 1ten bataillions Cantons Sendenhorst in betref der Arretirung des Johan Henrich Jungfermann, aus der Stadt Sendenhorst gebürtig, beym Schulten Bering Kirchsp. Sendenhorst und dessen Jonsthoveler Bauerschaft dienend, erhaltenen Auftrags haben wir Lieutenants Jan Bernd Winkelman und Johan Henrich Horstrup mit Zuziehung des Feldwebels Johan Frenking, Unteroffizier Bernd Henrich Feigeler und gehöriger Anzahl Landwehrmänner uns ungefähr halb Ein Uhr nach der Bahausung des SChulten bering begeben und das Haus desselben mit der gehörigen .. Manschaft umsetzt, worauf wir Officiere und Unterofficiere ... Jungffermann, welcher bwy ihm  diene, wäre hierauf erwiederte derselbe, daß der Jungferman am 15ten May nach Freckenhorst gegangen sey und am 16ten des Mittags ein Uhr noch nicht wieder zu hause gewesen seye: Hierauf haben wir den Schulten Bering gefragt,wie lange er den Jungfferman in Diensten gehabt, worauf

1814 V 11

Hauptmann Kocks: Nachweis der Landsturmmänner der 2. Comp, die sich auf  eigene Kosten mit eingem Gewehr versehen wollen.

          1. ...el

          2. Adolf Lammerding

          3. J H Bücker

          4. J Th Beumer

          5. J Herm Kammann

          6. Anton Wieler

          7. B H Bückers

          8. Franz Uphoff

 

          Kirchspiel

          1. Zeller Rinckhoff

          2. Joan Theodor Brüser

 

Verzeichnus der Landsturmmänner der 2. Comp., die bei der Heer­schau am 1.  Mai 1814 nicht erschienen und auch nicht geschworen haben:

          1. Lütkehaus

          2. Ferd Broeck

          3. Itzig Levi

          4. Balth Terbeining

          5. B H Bröker

 

          Kirchspiel:

          1. J Th Keppler

          2. Z Rinkhoff

          3. B H Gronewäller

          4. Joh B Bülte

          5. Joseph Tronenkötter

          6. B Th Suermann

          7. B H Termülen

          8. Joan B Middrup

          9. Balthasar Suermann

__________________________________________________________________________

 

OD

An Landsturmmänner habe schon zum Transport geliefert:

- 20 nach Steinfurt

- dito des anderen Tages

- 6 nach Albersloh

- 5 nach Hoetmar

- 2 nach Steinfort wegen Geldtransprot mit Herrn Ringelberg

Summa: 53 Mann

Capitain Langen

 

1814 V 24

An den Herrn Major von Scshwarte vom 1. Landsturm Batallion des Cantons Sendenhorst

Das hohe Militair gouvernement hat bemerkt, daß in einigen Gegenden zu häufige Waffen-Übungen des Landsturms stattfinden, wodurch die Leute zu sehr von den Geschäften und Gewerbe angezogen werden. Es ist daher verordnet worden, daß der Landsturm wöchentlich nur einmal zur Waffenübung versammeln soll. Sie wollen daher gefälligst an die Herrenn Capitains auf das schluenigste verfügen, daß0 von nun an nicht anders als auf Sonn- und Festtagen exerciret werden soll. die angemessenste Zeit hierzu wird seyn des Sonntags-Nachmittags von 4 bis 6 Uhr.

Ich wünsche, da0 Sie  ... halten, daß nicht länger exerciret werde, dann hat auch der Landmann gute Zeit, gehörig sein Vieh zu füttern und sich zeitig zur Ruhe zu begeben, damit er des anderen Tages wieder arbeiten kann. Übrigens darf auch nicht alle Sonntage das ganze Batallion zusammengezogen werden, sondern soll in der Regel nur Compagnieweise exerziert wernde, und überhaupt muß jedesmal der 10.te Teil der Mannschaft abwechselnd zu Hause bleiben.

Indem ich Sie ersuche, sich genau nach dieser Verfügung zu richten, versichere ich Sie meiner besonderen Hochachtung

Der Commandant des Canton (Langen)

 

1814 V 26

Nach hoher Verfügung vom 20. Mai und Instruktion vom 6. April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte vom Landsturm dispensieren lasen. Beamte können auf Wunsch auch verbleiben

 

1814 VI 1

Auf Wunsch der Capitains des Batallions soll jedem eine Exerzier-Catechismus zugestellt werden.

 

1814 VI 2

Apotheker Oesterling wird vom Landsturms-Dienst dispensiert.

Aus dem Antrag des Oesterling: In dieser Hinsicht muß ich mich nach der Landsturmverordnung, wo ich nicht darauf beziehe, daß diejenigen welche keine Substitut oder STellvertreter an dessen Stelle nicht erhalten können, von dem Landsturm befreiet wären, auch soll nach der nämlichen Ordnung, wenn der Feind im Lande käme, die Apotheker und Ärzte sich zuerst von Ihren Wohnsitze entfernen.

Oesterling droht, falls eer nicht dispensiert wird "sehe ich mich dieserhlab genöthiget, mneien Beschwerdedn dem hochlöblichen Medicinal Collegium in Düsseldorff zu Entscheidung vorzuelgen

 

1814 VI 8

Aufstellung einer Tabeel der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert Anforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues

 

1814 Vi 8

Resolution Capitain Langen wegen Weiterverwendung im Landwehrdienst

 

1814 VIII 4

Major Schwarte an Hauptmann Langen

Nach der verehrlichen Verfügung des Herrn Cantons-Commandanten Langen von 2. d. M. in Hinsicht einer zu haltenden täglichen Wache auf der hiesigen Wachstube, um im nöthigen Fall der Transportie­rung nicht in Verlegenheit gesetz zu werden, wie schon bereits ge­schehen, daß man keine Landsturm-Männer auffinden konnte, so be­auftrage ich Sie, Herr Hauptmann, von heute abend an um 8 Uhr auf 24 Stunden mithin bis Morgen Abend 8 Uhr vier Mann auf die Wachstube beordern zu lassen, wo sie solche wieder durch vier an­dere ihrer Compagnie sowohl von den Kirchspiels Landstürmern als der Stadt fortfahren; jedoch können nach der erlasssenen Verfügung des Herrn Cantons Commandanten zwey von den vier wachtehabenden zu Hause bleiben, wo solche aber in nötigem Falle sofort zu haben sind, zwei derselben aber müssern stets auf der Wache bleiben. sie wollen daher Ihre Unterofficire verantwortlich machen.

 

1814 VIII 22 Sendenhorst

An den Herrn Hauptmann Langen

Nach einer erlassenen Verfüguing des Herrn Landesdirektor Freiherrn von Romberg wegen vorgefalllenen Diebereien in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna und Lüdignhasusen habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher beauftragt, heute abend den Anfang zu machen; und zwar wie vorhin mit vier Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Herrn Cantons-Commandanten vorzuführen.

Sie werden also, Herr Capotain, die Patrouille aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1 Uffz in den Abend, von 8 Uhr Abends empfangen und morgens 5 Uhr fortgesetzte beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patouillelister dahier einreichen.

 

Sendenhorst, dn 22. VIII 1814 Der Major Schwarte

                                                                        der Adjudant Sulzer

Hieneben wird bemerklich gemacht, daß 2 Menschen herumstreichen und ausgeben: Sie collectieren für ruinierte Kirchen und Klöster in Hamburg. Da diese beyde Menschen gefährlich scheinen und den Communen zum Nachteil sind, so werden Sie, Herr Capitain, ebenfalls beuaftragt, auf diese beyde Menschen zu vigilieren und im Betretungsfall zu arretieren und an den Canton-Comm. abzuliefern. Einer dieser beyden, der größtere, trägt ein schwarzes Kleid, wie eine Geistlicher gekleidet und der andere trägt sich wie ein Kaufmann.

 

1814 VIII 24

Capitain Langen meldet das Ende der Wachzeit seiner Compagnie

 

1814 VIII 22

Major Schwarte, Adjudant Sulzer an Hauptmann Langen:

Wegen Diebereien in den Kantons Bochum DO, UN, LH habe ich den Auftrag com Herrn Cantons Commandanten, zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouillen ergeben zu lassen,

Heute abend Anfang, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Lanad- und Heerstraßen zu invigilieren und die verädchtigen Menschen zu arrtieren und des Morgens dem comm. vorzuführen. Sie werden also, Herr Capitain, die Patroullle Liste aufführen und von Tag zu Tag 4 Mann und 1 Unteroffizier jeden Abend, von 8 Uhr abends angefangen, bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen

 

1814 VIII 15

CantComm an UBKomm:

Sie erhalten umstehend das National des am 23. d.M. auf dem Marsch von MS nach Wesel desertierten Landwehrmannes Johann Bernard Ahrens sammt Designation der vom selbigen mitgenommenen Effekten

auftrag, den Aufenthalt herauszufinden und das elterliche Haus in dder kommenden Nacht zu besetzen, ihn zu arretieren und des anderen Morgens vorführen zu lassen

Johann Bernd Ahrens, aus Sendenhost 27J, Gemeiner unter der 1. CComp. 4.batallion 4. Westph. Infantrie Regiment

hat folgende Effekten mitgenommen

1 Mantel                       1 paar Handschuhe                              1 Halsbinde

1 Litewka                                2 paar Socken                                      1 Leinenhose

1 tuchene Hose            2 Hemden                                                       1 Patronentasche

1 Mütze                                   2 Paar Schuhe                                     1 Brodbeutel

1 Camisoll                   1 Paar Stiefeletten                               1 tornister

1 Kokarde

 

 

S.23

1814 X 16

Cantons-Comm. an UB-Comm.

Bekanntgabe einer Verfügung vom 8. Okt. 1814

Euer Wohlgeboren erwidern wir auf den Bericht vom 30ten vorigen Moantes, daß nach strenger und bei den Worten bleibender Auslegeun des Edict vom 3. vorigen Monats die Landsturmpflichtigkeit nur bis zum vollendeten 49. Jahr reicht, so wie darin audrücklich festgelegt worden ist, daß die Landstrumrpflichtigkeit des zweiten Aufgebots nur bis zum vollendenten 39ten Jahre statt findet.

In Rücksicht des Landsturms kann dies Edict schon jetzt in Vollziehung esetzt werden.

Münster 8. Okt 1814

KglPr. Militair Gouvvernement zwischen Weser und Rehin

Heister, Vincke

 

1814 VI 30

Attest J. Sulzer für Johan Bernard Schmedkamp: Steifer Arm von gehabten Flüßen herrührend und daher als Landsturmmann ungeeignet

 

1814 XI 25 Münster

Pr. Mo. Gouvermenent:

Landräte und Ober-Commandanten bestimmen die Ärzte, auf deren Gutachten in Landsturmangelegenheiten Bezug genommen werden soll, ferner Strafreglement des Landsturms

 

1814 XI 16 Dortmund

Bekanntgabe der Ernennung Rittmeisters von der Leithen zu Laer als Oberkommandanten des Dortmunder Kreises

 

1814 - 17
Acta über die beim Durchmarsch der Truppen crepierten Pferde und verloren gegangenen Wagen 

1814 - 1817 ( A 1106)

 

12. März 1814

Pferde hat mein Bezirk bis jetzt noch anders nicht verloren, als die die auf der Landstraße liegen geblieben sind

 

15. 04.1815

Bauer Erdmann Elmenhorst war ein Wagen mitgenommen worden: Taxiert von den Nachbarn und vom Zimmermann Bernard Hernich Feiling (wohl der Hersteller des Wagens) zwischen 60 und 80 Thlr (durch die russischen Truppen genommen) 

 

Reaprtions-Register zur Aufbringung der Kosten des durch Kriegesfuhr verloren gegangenen Wagen des Colon Erdmann

Umlage  auf  sämtliche Bauern des Ksp (gesamt 107 Pflichtige) ergibt  die Summer von 73 Rthlr

 

27.12.1815

Nachweise der beym Russischen Truppen marsch im Jahr 1813 1814 zum vorspann gedienten und nachher  crepierte Pferde der Eingesessenen des Kirchspiels  Sendenhorst, Bezirk Sendenhorst

insgsamt 13 Geschädogte in der Zeit vom 7. November 1813  9. Februar 1814 

 

27.12.1815

Nachweis der beim Durchmarsch russischer Truppen  durch das Militär mitgenommenen Ackerwagen

Die Anspänner sind zum Vorspann von MS bis Coesfeld beordert aber zu Coesfeld nicht abgelöst worden und mit Gewalt durch das Militär bis nach Bockholt mitgenommen worden.

wie die Anspänner keine Fourage für ihre Pferde merh hatten und die Pferde durch ERmattung den Wagen stehen lassen mußten. haben diese die Pferde von dem Wagen lsogenommen und dem Wagen in Stich gelassen

- Colon Sandforth, ein Ackerwagen verloren 50 rhtl (durch kaiserlich russische Truppen)

Mitanspänner Tüte bestätigt

 

3. Juli 1816

Forderung der Bauern Sommersell und S Bering

Bemerkung Langen: Abschätzung richtig und die Gründe stichhaltig; weil dem Sommersell in 3 Jahren fünf  Pferde crepiert sind, wovon einige auf dem Vorspann ebenfalls viel gelitten haben sollten. Der Bering verdient ebenfalls den ganzen Betrag zu empfangen, indem derselbe dadurch sehr heruntergekommen weil vor einigen Jahren sein haus total abgebrannt und 2 Pferde dazu verbrannt sind (die beiden Pferde des Sommersell und Bering waren beim preußischen Truppenmarsch 1814 crepiert)

 

30.Juli 1816 Romberg, Dortmund

Der Verkauf der vom S M der Provinz geschenkten Demobil gewordenen Pferde ht stattgefunden und die bei der hiesigen Kasse geführte REchnung weiset 26.778 Rthlr auf

 

Extrat aus der General Rapratition über Entschädigungsgelder für die auf dem Vorspann verlorenen Pferde:

entstanden durch Preußen 113 Rhl

                  durch Russen   1325 Rthlr

 

9.8.1816

erste, vorläufige Zahlung von Entschädugungsgeldern (534 Taler) 

 

18. Juli 1816

Abrechnung der Entschädigung

1. über die den Münsterschen Landwehrtruppen gelieferten Gegenstände und Naturallieferung

2. die zugleich eingereichten Liqidationen der an Ruschische sächsische und Hanöverische Truppen geschehenen Leistungen 

3. in die Magazine zu Haltern und Münster gelieferte Naturalien

 

 

Liquidation der durch den Transport der russsciehn Truppen denselben verabreichten Vorspann November 1813 bis Februar 1814

Die durch den Transport der russischen Truppen (meist Kosaken, oder einzelne Offiziere) gefallenen Pferde werden auf 580 Rthlr taxiert (nach einer späteren Aufstellung 745 Tlr)

 

 

1096

Acta Gemeralia über Lieferungen 1813 -  1914

 

Liquidation des dem ussichen Truppen vom 6. Nov 1813 bsi den 20. Juny 1814  in dem Bezirk Sendnhorst verabfolgten Vorspanns

Gesamt 917 Thlr

8, Nov 1813

Mehrfach ausgestellte Bescheinigung, daß die Kosten durch die Kosacken am 6.7. Nov tatsächlich entstanden 

ERsatzlegitiomation,. da der Commandeur sich geweigert hatte, ein Quittung auszustellen

 

Copia

Rechnung des Chirurg Sulzer zu Sendenhorst über 6 Rthlr 20 Ggr Curkosten für Heilung des von den Russen mit Schlägen mißhandelten Polizey-Dieners Panning

Der Bürgermeister

(Panning trug wahrscheinlich französische Uniform, Mütze oder Kokarde

 

Rechnung des Silling

12 Mann 2 mal Essen, wobei alles Mögliche angeschafft werden mußte 16 Rthlr

40 Bouteillen Wein    16-16

Heitzung und Licht nebst 50 Kerzen im Saal und auf der Deele       4 -

 

13.11.1813

einen russischen Obersten nebst 10 Offiziere  bey seiner Ankunft zu Mittag gespeiset, für die Tafel 6-12 Rt

Für Wein, nemlich 20 Boutellien

8- 12

 

Verzeichnis der aus der Gemeinde Sendenhorst im Monat April bis Juny 1814 zu Münster gestellten Vorspann

 

24.05.1814

Liquidation betr. der von 16. Januar bis 19. Januar 1814 1500 Mann Sachsen ; dreimal verpflegt, insgesamt 4500 Portionen, 20 Scheffel Hafer, 20 Bund Heu und Stroh

auf Reqisition eine kgl Sächsischen Majors, Commandanten eine Grenadierregiments

und muß das gute Betragen dieser Truppen vorzüglich rühmen

641 Tlr

 

6. - 8 März 1814

Hanoversche Freywillige Jäger 2400 Portionen, 92 Rationen Fourage

 

Februar 1816 Dortmund

Aufforderung, alle Quittungen und Forderungen sofort einzureichen, u.a. für die Englisch-Deutsch Legion, deren Marsch nunmehr  beendigt ist

 

18. July 1816 Dortmund

Aufforderung, die Kosten beim Wiedereinmarsch der Kgl Preußischen Truppen  zur Verfügung gestellte Verpflegung, Vorspann und Pferde, die bereits zur Erstattung eingereicht wurden, nämlich

1. über die den Munstr Landwehrtruppen gelieferte Gegenstände an Naturalleiferung 11121 Tlr und 

2. über die den Kgl Preuß Truppen gelieferten Gegenstände für 2170 tlr  bei der künftig vorgesetzen Behörde wieder in Anregung bringen.

Die Liquidationen der an russ. Sächs. hannöversche Truppen geschehenen Leistungen sind geeigneten Orts zur Liquidation gebracht, ebenfall die L. über die in die Magazine zu Haltern und MS abgelieferte Materialien und Vorspannliquidationen im Wert von 5616 Rthl

Romberg

 

24. May 1814

General-Übersicht alles dasjenige was die Hohen Verbündeten Mächte und die übrigen Bundesstaaten an Geld und naturalien aus dem Verwaltungsbezirk Sendenhorst bis zum 26ten May 1814 bezogen haben.

1. Kaiserlich russische Truppen 3781 Rtlr

2. Kgl sächsische Truppen 652

3. Hannoversche Truppen 422

4. Köngilich Preußische Truppen 2170

5. Magazin zu Münster 656

6. Magazin zu Haltern 153

7. Münstersche Vorspann Commission 5716

8. Münstersche Landwehrtruppen 11121

Summe 24673 Rthlr

 

Hierunter sind aber noch nicht begriffen die auf dem Marsch krepirten  Pferde und mitgenommenen Wagen, indem darüber schon ausfürhlich Verhandlungen eingereicht sind

 

Da münstersche Landwehr BVataillion Infanterie Regminent hat vcom 4. Febr bis 21 März in Sendenhorstr cantoniert;: auf Requisiton des Herrn Major und Commandeurs von Zastrow

 

19. Okt 1816 Oelde

Anweisung die Reg Veordnung 109, Amtsblatt 11 genau einzuhalten

Der landräthliche Commissairus des Beckumer Kreis  (v. Merveldt?)

 

 

StAS 1096

Acta Generalia über Lieferungen und Leistungen in den Kriegsjahren 1813 und 1814 von Sendenhorst

 

 

Am 6./7. Nov 1813 wurde Sendenhorst von Kosaken besetzt.  Am 13. /23. 11. und  18 Dez. waren weitere Einquartierungen und Durchzüge. In der Bevölkerung machte sich starker Unmut breit, der sich offensichtlich auch gegen den Stadtrat und vor allem gegen Bürgermeister Langen richtete.

Verschreckt und verunsichert rief Langen  Stadträte und angesehene Bürger von Stadt und Kirchspiel  zusammen und hielt ihnen eine vorbereitete Rede. 

 

Aus der Einladung (unterschrieben von Langen und Schwarte (Schwarz):

Wir haben es für das Interessse  der Gemeinde nützlich und nothwendig gefunden, Sie über verschiedene Gegenstände zu fragen, um dadurch ein alggemeines Resultat fassen.

Wir  haben das Zustrauen zu Ihnen, daß Sie nur bloß als Patrioten  für das allgemeine Interesse handeln, und das allenfalsige Privat-Ineresse gänzlich beseitigen werden. 

Ich rufe Sie daher auf, Morgen als dem 21. des Monats des Vormittas 8 Uhr auf dem hiesigen Rathause zusammen, inmaßen Anträge zu hören und ferner Resultate zu fassen.

Entschuldigungen nicht erscheinen zu können dörfen wir in vorliegendem Falle nicht annehmen und deshaln werden wir mit Gewißheit die persönliche Gegenwart erwarten.

 

Aus dem Protokoll

... eine andere aber so wichtige Absicht aber, warum ich Sie zu dieser Repartition versammle, ist folgende:

Es ist hier allen bekannt, wie manges dahier in den Wirtshäusern und anderen Zusammenkünften über die hiesige Verwaltung gesprochen. Menschen, die kein Gewissen haben, sprechen die großen Verläumdungen, ohne von der Sache Kenntnis zu haben und selten ist ein Rechtschaffener zu finden, der solchen Verläumdern widerspricht. Ich wünsche daher Sie meine Herren! über alles was in dieser Hinsicht jetzt geschieht in Kenntnis zu setzen, und erwarte dann auch von Ihnen, daß Sie bey solchen Vorfällen ihre Pflicht erfüllen werden die Schlechtdenkenden, und Schlechtredenden zu belehren, und zurechtzuweisen, wollen aber alsdann diese noch fortwährend solceh verruchte Menschen bleiben, welches ich nicht hoffe, so werden Sie es noch zur Zeit dahier, und dann in jener Welt verantworten müssen. 

 

folgen Einzelheiten

 

06.11. und 07.11. 1813

Die Avantgarde der Russen, welche in Kosacken bestanden: 300 complette Portionen

 

13. 11.

Zwei russische Regimente auf Requissiton von 2 Obersten 3150 Portionen

 

23.11.

ein Unteroffizier mit 4 Mann vom russisch.-kayserlichen Ulanden Regiment 10 Portionen

 

18.12.

17 Kosacken, 34 Portionen

 

auf Requisition der urssischen Avantgarde, welche nach Versicherung des Dolmetschers über 1500 Kosaken gewesen ist.

24 Kosacken, welche die Quartiermeister vorstellten, machten fast jeder eine besondere Requisition ohne sich auf Rationen oder Portionen einzulassen, und dieses geschah auf eine solche Barbarische Art, daß man nur bey jeder Gegelegenheit suchen mußte, den Kopf aufrecht zu  halten.

Der Generalstab quartierte sich in der Stadt ein, die übrigen  bivouackirten theils auf dem Kirchhof, und theils vor der Stadt; die Bretter zu Hütten, die Leitern und Ringsten zu Kriuppen pp. wurden des anderen Morgens ins Feuer geworfen und verbrannt, die landesherrliche Steuerkasse wurde mit Gewalt genommen und der Dolmetscher mußte bestochen werden, daß man mit ihm sprechen konnte.

Dabey mußten 30 Schneidermeister angeschafft werden, um von dads gelieferte Tuch Mäntel zu verfertigen, wozu gleich 100 Talglichter, auch Leinwand, Garn pp, auf der Stelle geliefert werden mußten. Die ganze Nacht hindurch dorfte kein Bürger schlafen gehen, denn die auf dem Kirchhofe und nahe der Stadt angelegte großeFeuer drohten jeden Augenblick Unglück, weshalb dann auch die Branntgerätschaften in Bereitschaft gehalten wurden (eine Behandlung, welche man noch in hiesiger Gegend noch nie von Menschen gedacht hat)

Ausgabenaufstellung:

222 Berl Scheffel Hafer 296 Rt

15000 Pfd Heu 222

15000 Stroh 125

100 Fuder Brandholz 300

2000 Fuß Bretter 125

300 Leitern und Wagenringsten Stück 16 Gg 220

120 Ellen Tuch, die Elle zu 2-12 Rt 300

4 Ellen feineres schwarzes Tuch 13

Bindegarn, Leinwand, 120 Talglichter

Branntwein 23

Verpflegung des Generalstabs 40

dem Dolmetscher zahlt 20 Kronthaler 31

1500 Mann Verpflegung im Ganzen 1000

Kosten pro November 1813 4162 Rthlr

 

16.-19. Januar 1814

Liquidation  der kgl Säcksischen Truppen 1500 Grenadiere

 

8.März 1814

Sind in Sendenhorest im Quartier gewesen 800 Mann Jäger 

vom Hannöverschen Jäger Corps (Feldjäger) 314 Rt

 

Verzeichnis der in der Commune S. vom 9. 11. bis 20. 03. requirierte Spänne

....

11.02.1814 Lützowsches Corps. Linnemann und Rhemen Vorspann nach Herbern

mehrfach: Kriegsgefangene nach Warendorf (Lager?)

26.02. 1814 Mecklenburger Quartiermacher nach Dülmen

11.03. Schwedische  Artillerie

10.03. Elmenhorst: Ist desertiert

gesamt 337 Postionen, zusammengestellt zu MS vom Vorspannkommissar Bothe

 

3. Münstersches Landwehr Bataillon Infanterieregiment hat vom 4. 2.  bis 21. 3. 1814 in Sendenhorst kantoniert

828 Mann, 51Tage verpflegt, jeweils drei Mahlzeiten 10557 Rthlr

 

08.03.1814

Um die Bagage der freywilligen Hanöverschen Jäger, Kranke, Pulverwagen und Gerätschaften der  Büxenschäfter (?) nach Bilekum hinter Hamm zu transportieren (gemeint ist wohl Pelckum)

 

05.06.1814 Dortmund

Bezug auf die Verpflegungs Convention  mit den Russen abgeschlossen zuKalisch; Ernennugn  REg Rat Müller als Verpflegungskommissar

Vergütung nach Marktpreisen, Berliner Maße usw

 

28.03. 1814

auf Requisition der urssischen Avantgarde, welche nach Versicherung des Dolmetschers über 1500 Kosaken gewesen ist.

24 Kosacken, welche die Quartiermeister vorstellten, machten fast jeder eine besondere Requisition ohne sich auf Rationen oder Portionen einzulassen, und dieses geschah auf eine solche Barbarische Art, daß man nur bey jeder Gegelegenheit suchen mußte, den Kopf aufrecht zu  halten.

Der Generalstab quartierte sich in der Stadt ein, die übrigen  bivouackirten theils auf dem Kirchhof, und theils vor der Stadt; die Bretter zu Hütten, die Leitern und Ringsten zu Kriuppen pp. wurden des anderen Morgens ins Feuer geworfen und verbrannt, die landesherrliche Steuerkasse wurde mit Gewalt genommen und der Dolmetscher mußte bestochen werden, daß man mit ihm sprechen konnte.

Dabey mußten 30 Schneidermeister angeschafft werden, um von dads gelieferte Tuch Mäntel zu verfertigen, wozu gleich 100 Talglichter, auch Leinwand, Garn pp, auf der Stelle geliefert werden mußten. Die ganze Nacht hindurch dorfte kein Bürger schlafen gehen, denn die auf dem Kirchhofe und nahe der Stadt angelegte großeFeuer drohten jeden Augenblick Unglück, weshalb dann auch die Branntgerätschaften in Bereitschaft gehalten wurden (eine Behandlung, welche man noch in hiesiger Gegend noch nie von Menschen gedacht hat)

Ausgabenaufstellung:

222 Berl Scheffel Hafer 296 Rt

15000 Pfd Heu 222

15000 Stroh 125

100 Fuder Brandholz 300

2000 Fuß Bretter 125

300 Leitern und Wagenringsten Stück 16 Gg 220

120 Ellen Tuch, die Elle zu 2-12 Rt 300

4 Ellen feineres schwarzes Tuch 13

Bindegarn, Leinwand, 120 Talglichter

Branntwein 23

Verpflegung des Generalstabs 40

dem Dolmetscher zahlt 20 Kronthaler 31

1500 Mann Verpflegung im Ganzen 1000

Kosten pro November 1813 4162 Rthlr

 

 

18.07.1814

noch einmal:  daß die hiesige commune durch den Überfall der Russichen Avantgarde außerordentlich gelitten hat. 

Wenn nun auch in der anfänglichen Berichtserstattung diese Kosten größer angegeben, als sie wirklich sind, so lag dieses in der Requisition der Kosacken, und ist jetzt eine richtige Darstellung der extraordinairen Kosten durch Vernehmung der Betheiligten selbst, teils durch Abhörung der Nachbarn zusammengebracht

In Hinsicht des den Bürgern mit Gewalt genommen Fourage Korn  ohne Maße und Gewicht, nach Augenmaß ...

Über das auf meine Requisiation gelieferte Tuch habe ich Rechnung verfertigen lassen

Das Tuch Leinwand wurde des nachts von den Kosacken Schneidermeiter übergeben, und daselben 20 Schneider gestellt, welche in der nämlichen Nacht davon Mäntel verfertigen mußten. 

... 20 Cronthaler an den Dolmethscher, indem in Sendenhorst kein einziger war, der russisch sprechen konnte, und der Dollmetscher besonders, der erste mit Gewalt noch eine größere Anforderung machte, man also  gezwungen wurde, im mit gesundem Körper davon zu kommen, mit demselben so gut möglich zu accordieren und zu bezahlen

 

Verzeicnis der durch die Cosacken und russioschen Truppen den Einwohner mit Gewalt genommenen ... Gegenstände an Buch, Leinwand, Holz, Fourage ..

ua. mehrere Bierkrüge, Brandeimer, Stiefel,  7 Maaß Branntwein, 8 Hopfenstöcke, Zinnerner Löffel, Branntweinglas, Bretter, Schubkarre, Wickenkorn

Insgesamt 90 geschädigte Bürger, Gesamtschaden 673 Rthlr

 

 

 

A 1099 

Rechnung über die durch Kosacken  am 6. und 7. November 1813 veranlaßten Kosten 

1820 - 1927

 

10.05.1820 Bürgermeister Langen an communal-Empfänger Richelmann, Eversw.

Die Kosaken-Rechnung mit Belegen ist zwar eingegangen, aber ganz  unvollständig und nicht geheftet

Forderung, die Originalbelege sofort beizubringen

 

10.08.1824 Langen, Ahlen an Bürgermeister Röhr,  Sendenhorst

Hinweis, daß noch eine Rechnung über an russische Truppen gelieferte bedeutende Gegenstände  sich in der magistratur Register Sendenhorst befindet.

Die fragliche Rechnung ist die erste Kosakenrechnung vopm 6/7. November 1813

Übrigens darf ich sie Herr Bürgermeister nochmals dringend ersuchen, die in Fine ihres verehrten Schreibens gemachte Äußerung nch auf einige Wochen unrealisiert zu lassen, indem ihnen meine jetzige Lge allzugut bekannt ist, als daß ich specialia aufführen sollte, Erfreuenen sie mich  demnach mit einem Schreiben, woraus ich ihre Willfahrung entnehmen darf

 

Rechnung über Einnahme und Ausgabe der durch Kosacken am 6/7 Nov 1813 der Gemeinde Sendenhorst veranlaßten extraord. Kosten

eingereicht Herrn Bürgermeitser Langen am 29 Dez 1819 mit sämtlichen Belegen

Randbemerkung Röhr: Bis auf die Notaten mit Belegen und ind calculo richtig

hiernach Ausgaben 690 Rt, Einnahmen 696 Taler, Überschuß 5-19 Taler

 

10.04.1826

Bürgermeister Röhr unterzieht die Rechnung Langen einer kritischen Prüfung, findet Unstimmigkeiten,falsche Maße, Preise, zB:

sind 34 Flaschen Wein berefhnet, die Falsche zu 10 Gg = 14 Tlr 4 Gg. Da auf Beleg 2 von dem Bürgermeister Langen die Flasche Wein zu 8 Gg moderiert ist, so hätte dies auch hier auf der Rechnung seiner Frau geschehen müssen, und werden daher pr0 Flasche 2 Gg mit 2-20 Tlar moniert

Die Rechnung schließt mit 5-2 Tlr Bestand, welcher abgeliefert werden muß

 

03.07.1826 Oelde

Kritische, vierseitige Durchsicht durch den Landrat, hier unter anderem falsche Preisangaben des Langen

... damit der Langen zu seinem Vorteil für das Maß Branntwein 10 gg erhalten, während

nach Beleg 77 der von Schwarte gelieferte Branntwein nach den Lokalpreisen zu 6 Gg moderiert, sind die anfänglich in Rechnung gestellten 5 Maß, welche pro Maß zu 10 Gg den berechneten  Betrag von 2 Tlr ausmachen, in 8 1/3 Maß umgeändert, um auf diese Weise wirklich 2 Rtl erhalten. Üebr deise anscheinende Verfälschung wird verantwortliche Auskunft erwartet, und es werden  vorbehaltlich der weiteren Verfüfung berechnet (neue Rechnung) ... daher Defekt zu lasten Langen 20 Gg 

5) Es ist zwar unerhört, daß p.Langen die angeblich von den Koscaken genommenen 20 Kronentaler sich von der Gemeinde hat vergüten lassen, da indeß der Gemeinderat die Richtigkeit bescheinigt hat, so muß die Scahe auf sich beruhen

... Langen soll aufgefordert werden, den Defekt von 13 tlr in die Gemeindekasse zu überweisen. 

 

26.08.1826 Everswinkel Richelmann

... der Wirtschafter Westhoff, früherhin Silling, versprach mit bei meiner letzten Anwesenheit in Sendenhorst die monierte Quittung über 2 Rtl für 1 Fuder Holz zu schicken ist aber solches nicht erfolgt

 

26.9´08.1926 Bürgermeister Röhr

... der vormalige Bürgermeister Langen wiegert sich in dem urschriftlich beigehenden Schreiebn die ihn treffenden Notaten zu erledigen, der Urgrund dieser Weigerung sti zu einleuchtend, als daß es nötig wäre, hierüber etwas zu agen; nur die Bemerkung dürfte nicht überflüssig, sein, daß Langen die fragl Rehcnung erst auf die ihm eingelegt gewesene  Location (?) unterm 21 Juni 1824 an mich abgeliefert hat, und also an eine Verjährung nicht gedacht werden kann

 

04.09.1826 Landrat an Actuar Langen:

Da Weigerung zur Rückzahlung, Exekution durch den Gerichtsboten

Randbemerkung LR: Langen will sich auf nichts einlassen, sondern hat vielmehr  auf ein rechtliche Gehör provocirt, Ich habe dieses der Kgl Reg bereits angezeigt, und werden Ihnen von dem ResultateNachricht geben

Einspruch bei der Regierung setzt zumindest die Exekution aus bis 1. November 1826

 

20.06.1826

Umfangreiches Konvolut über die Richtigkeite der Rechnung durch Langen

 

... Da die vormalige competente behörde die Ausgleichung dieser Kosten angemessen gefunden und gut gehißen,  so kann wohl gegenwärtig von einem Vorwurfe für den Unterzeichneten keine Rde mehr sein, Hat anderwärts ein ähnliches Verfahren nicht stattgefunden, dann liefert dies den Beweis, daß man anderwärts ein großes Vertrauen in die 1814 von den höheren Behörden erteilten Versicherungen wegen Vergütung der russischen Durchmarschkosten zufolge der mit Rußland darüber geshclossenen Verträge gelegt hat, ein Vertrauen welches leider getäuscht worden ist. --

Das Monitum (zu teurer Wein)  beruht auf Urkunde der Vehältnisse die Ehenrafu Langen war Weinhändlerin und konnte ihren Wein , wovon die gemeinste Sorte damals 10 Gg galt, beliebig verkaufen. Der Bücker war damals kein Weinhändler und lieferte blos den Kirchenwein nach  dem festgesetzten Preis vonm 8 Gg pro Flasche, welcher hier zur Aushülfe genommen

.. betr. 20 Krontaler (Monitum). Der Unterzeichnete bedauert, daß der Verfasser dieser Monitorien ncuth zugegen gewesen ist, als die  STadt Sendenhorst im Jahre 1813/14 unter dem Druck der Kriegslast und Einquartierung fast erlage, Derselbe  würde dann die Lage eine Verwaltungsbeamten in solcehr Crisis besser zu beruteilen wossen und hätte sich von den lediglich zum Wohl der Gemeinde geschehenen Aufopferungen des Unterzeichneten überzeugen können. Er wrüde dann gesehen, und in in der Tat unerhört gefunden haben, daß der Unterzeichnte bei er größten Last und Anstrengung die die damalige Zeit bei tage und bei nacht erfordert, dann noch ohne alle und jede Verpflichtung jedesmal die Chefs oder Commandeure des einquartiereten Truppenteils lediglich asu dem Grund um den Bequartierten ein gutes Betragen der Mannschaften zu sichern und bei vorfallenden Excessen desto eher Schutz und  Hülfe zu erlangen in siern Behausung als Gäste aufnahm und bewirtete, so daß derselbe oft zwei und merher Oberste mit ihrem Gefolge und mannigmal 10 bis 12 Offiziere an der Tafel hatte und bewirtete, ohne dafür der Gemeinde etwas zu berechnen, und ohne auf eigene häuslcieh Leiden bei einer anhaltend kränklichen Frau zu achten

Bei derartiger unter den Augen des damaligen Gemeinderats statt gefundenen unerhörten Aufopferung muß es daher höchst kränkend und warhlich empfindlich sein, wenn jetzt anscheinend alles herangsucht wird, um die ohnehin trübe Rückerinnerung seine verhängnisvolle Periode bei dem Unterzeichneten noch merh zu trüben und von erlittemen großen Verlust noch fühlbarer zu machen

 

28.08.1827 REg Münster

Finalabschluß; Regierung bleibt dabei,Langen verschuldet an Defeketen 14-15 thl... dem Langen sind aber seine ungeziemende Äußerungen bei  der Notatenabeantwortung ernstlich zu verweisen

 

15.09.1827 Röhr an Langen.

Ihnen zur Last defektierte 14 Tl 15 Sg welche Ihnen bei der bekannten Abrechnung werden angerechnet werden

Übrigens soll ich Ihnen Ihre ungeziemenden Äußerungen bei der Notatenbeantwortung, wie hiermit geschieht, ernstlich verweisen

Sendenhorst, den 16ten May 1814

Herrn Major Schwarze!

bey dem Colon Hoppe, Ksp. Sendenhorst und bey dem Schulte Bering daselbst halten sich 2 Landwehr Männer auf.

bey dem Ersten der Otto Kamphus von Wiedenbrück

Bey dem zweyten der Bruder des hieselbst wohnenden Jungfermanns. Diese beyde Menschen wollen Sie Angesicht dieses durch den Capitain der betr. Compagnie, nemlich durch den Capt Singor angesichts dieses arretieren und mir vorführen lassen.

Der Capt nimme diese Execution fürs erstreemal seblst vor, wird aber durch einen Unterofficier und 4 Gemeine junge kräftige Landstürmer begleitet.

Hiebey muß mit der größten Umsicht und Glimpf verfahren werden

Der Cantons Commandant

Langen

 

Verhandelt den 19ten May

In Gemäßhiet des und vom Capitain Franz Singor von der vierten Comapgnie des 1ten bataillions Cantons Sendenhorst in betref der Arretirung des Johan Henrich Jungfermann, aus der Stadt Sendenhorst gebürtig, beym Schulten Bering Kirchsp. Sendenhorst und dessen Jonsthoveler Bauerschaft dienend, erhaltenen Auftrags haben wir Lieutenants Jan Bernd Winkelman und Johan Henrich Horstrup mit Zuziehung des Feldwebels Johan Frenking, Unteroffizier Bernd Henrich Feigeler und gehöriger Anzahl Landwehrmänner uns ungefähr halb Ein Uhr nach der Bahausung des SChulten bering begeben und das Haus desselben mit der gehörigen .. Manschaft umsetzt, worauf wir Officiere und Unterofficiere ... Jungffermann, welcher bwy ihm  diene, wäre hierauf erwiederte derselbe, daß der Jungferman am 15ten May nach Freckenhorst gegangen sey und am 16ten des Mittags ein Uhr noch nicht wieder zu hause gewesen seye: Hierauf haben wir den Schulten Bering gefragt,wie lange er den Jungfferman in Diensten gehabt, worauf 

 

1814 V 11

Hauptmann Kocks: Nachweis der Landsturmmänner der 2. Comp, die sich auf  eigene Kosten mit eingem Gewehr versehen wollen.

          1. ...el

          2. Adolf Lammerding

          3. J H Bücker

          4. J Th Beumer

          5. J Herm Kammann

          6. Anton Wieler

          7. B H Bückers

          8. Franz Uphoff

 

          Kirchspiel

          1. Zeller Rinckhoff

          2. Joan Theodor Brüser

 

Verzeichnus der Landsturmmänner der 2. Comp., die bei der Heerschau am 1.  Mai 1814 nicht erschienen und auch nicht geschworen haben:

          1. Lütkehaus

          2. Ferd Broeck

          3. Itzig Levi

          4. Balth Terbeining

          5. B H Bröker

 

          Kirchspiel

          1. J Th Keppler

          2. Z Rinkhoff

          3. B H Gronewäller

          4. Joh B Bülte

          5. Joseph Tronenkötter

          6. B Th Suermann

          7. B H Termülen

          8. Joan B Middrup

          9. Balthasar Suermann

_

 

OD

An Landsturmmänner habe schon zum Transport geliefert:

- 20 nach Steinfurt

- dito des anderen Tages

- 6 nach Albersloh

- 5 nach Hoetmar

- 2 nach Steinfort wegen Geldtransprot mit Herrn Ringelberg

Summa: 53 Mann

Capitain Langen

 

1814 V 24

An den Herrn Major von Scshwarte vom 1. Landsturm Batallion des Cantons Sendenhorst

Das hohe Militair gouvernement hat bemerkt, daß in einigen Gegenden zu häufige Waffen-Übungen des Landsturms stattfinden, wodurch die Leute zu sehr von den Geschäften und Gewerbe angezogen werden. Es ist daher verordnet worden, daß der Landsturm wöchentlich nur einmal zur Waffenübung versammeln soll. Sie wollen daher gefälligst an die Herrenn Capitains auf das schluenigste verfügen, daß0 von nun an nicht anders als auf Sonn- und Festtagen exerciret werden soll. die angemessenste Zeit hierzu wird seyn des Sonntags-Nachmittags von 4 bis 6 Uhr.

Ich wünsche, daß Sie  ... halten, daß nicht länger exerciret werde, dann hat auch der Landmann gute Zeit, gehörig sein Vieh zu füttern und sich zeitig zur Ruhe zu begeben, damit er des anderen Tages wieder arbeiten kann. Übrigens darf auch nicht alle Sonntage das ganze Batallion zusammengezogen werden, sondern soll in der Regel nur Compagnieweise exerziert werden und überhaupt muß jedesmal der 10.te Teil der Mannschaft abwechselnd zu Hause bleiben.

Indem ich Sie ersuche, sich genau nach dieser Verfügung zu richten, versichere ich Sie meiner besonderen Hochachtung

Der Commandant des Canton (Langen)

 

1814 V 26

Nach hoher Verfügung vom 20. Mai und Instruktion vom 6. April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte vom Landsturm dispensieren lasen. Beamte können auf Wunsch auch verbleiben 

 

1814 VI 1

Auf Wunsch der Capitains des Batallions soll jedem eine Exerzier-Catechismus zugestellt werden.

 

1814 VI 2

Apotheker Oesterling wird vom Landsturms-Dienst dispensiert.

Aus dem Antrag des Oesterling: In dieser Hinsicht muß ich mich nach der Landsturmverordnung, wo ich nicht darauf beziehe, daß diejenigen welche keine Substitut oder Sellvertreter an dessen Stelle nicht erhalten können, von dem Landsturm befreiet wären, auch soll nach der nämlichen Ordnung, wenn der Feind im Lande käme, die Apotheker und Ärzte sich zuerst von Ihren Wohnsitze entfernen.

Oesterling droht, falls eer nicht dispensiert wird "sehe ich mich dieserhlab genöthiget, mneien Beschwerdedn dem hochlöblichen Medicinal Collegium in Düsseldorff zu Entscheidung vorzulegen

 

1814 VI 8

Aufstellung einer Tablle der tauglichen Männer zur mobilen Landstrumrkolonne angefordert. Aufforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues.

 

1814 VI 8

Resolution des Capitain Langen betr. Wieterverwendung im Landsturmdienst: ... Wenn es der Wunsch meines hochzuverehrenden Landesherrn seyen sollte, auch der gleichen Männer wie ich bin zu dießem Landsturmdienst gerne zu sehen, so bin ich nicht nur allein willig genug meinem Landesherrn gehorsam zuleisten, sondern ich erbiethe mich sogar mit dem grösetn Vergnügen für die gute Sache mich aufzuopfern und werde menen Dienst bestmöglichst sicher vorzustehen. 

 

 -  7 - 

 

1814 VII 5

An den Herrn Unter Bezirks Kommandanten Schwartz!

Sie wollen mir innerhalbn 3 Tagen ein namentliches Verzeichnis der zur Mobilen colonne tauglichen Landstürmer, von jeder Comagnie 30 Mann, nach umstehenden  Schema in Vorschlag bringen. Dieser Aufnahme geschieht blos von Ihnen und  Ihrem Adjudanten ohne Zuziehung eines Dritten, und muß dabey mit Umsicht verfahren und darf dieser Verfügung nicht zur Publicität gelangen. Langen

 

1814 VIII 22

An den Herrn Hauptmann Langen

Nach einer erlassenen Verfügung des Herrn Landes Direktor Freyherr von Romberg wegen vorgefallenen Diebereyen in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna, Lüdinghausen, habe ich den Auftrag vom herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patroiuille ergehen zu lassen. Sie werden daher ersucht, heute abend den Anfang zu machen, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigiliren und die verdächtigen Menschen zu arretiren und des Morgens dem herrn Cantons Commandanten vorzuführen. Sie werden also Herr Capitain die Patroille-Liste aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1Unteroffziier jeden Abend, von 8 Uhr Abends angefangen bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patroille-Liste dahier einzureichen

Der Major Schwarte

der Adjudant Sulzer

 

1814 VIII 20

Die Bezahlung der Binden betreffend

Beziirkskommandant Cicel teilt mit, daß Ober Commandant Freiherr von Syberg die Gelder für die zugesandten Binden einzuziehen, da der Dortmunde Kaufmann, der sie geliefert hatte, das Geld für die Frankfurter Messe braucht.

Preise Cantona commandanten Binde 4 Treesen 2 Rt 15 Ggr

Berzirks Comm. 3 Tressen 2 Rthlr 3 Ggr

Lieutenant oder Hauptmanns Binde 1 Rthlr 15 Ggr

 

1814 VIII 20

Bitte um Erledigung der Verfügung vom, 17. m. pr wegen der in Vorschlag zu bringenden tauglichen Subjekte zu Anführer der Landsturms Cavallerie.

 

- 8  -

 

 

1814 VI 8

Aufstellung einer Tabelle der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert Anforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues

 

1814 VI 8

Resolution Capitain Langen wegen Weiterverwendung im Landwehrdienst

 

1814 VIII 4

Major Schwarte an Hauptmann Langen

Nach der verehrlichen Verfügung des Herrn Cantons-Commandanten Langen von 2. d. M. in Hinsicht einer zu haltenden täglichen Wache auf der hiesigen Wachstube, um im nöthigen Fall der Transportierung nicht in Verlegenheit gesetz zu werden, wie schon bereits geschehen, daß man keine Landsturm-Männer auffinden konnte, so beauftrage ich Sie, Herr Hauptmann, von heute abend an um 8 Uhr auf 24 Stunden mithin bis Morgen Abend 8 Uhr vier Mann auf die Wachstube beordern zu lassen, wo sie solche wieder durch vier andere ihrer Compagnie sowohl von den Kirchspiels Landstürmern als der Stadt fortfahren; jedoch können nach der erlasssenen Verfügung des Herrn Cantons Commandanten zwey von den vier wachtehabenden zu Hause bleiben, wo solche aber in nötigem Falle sofort zu haben sind, zwei derselben aber müssern stets auf der Wache bleiben. sie wollen daher Ihre Unterofficire verantwortlich machen.

 

1814 VIII 22 Sendenhorst

An den Herrn Hauptmann Langen

Nach einer erlassenen Verfüguing des Herrn Landesdirektor Freiherrn von Romberg wegen vorgefalllenen Diebereien in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna und Lüdignhasusen habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher beauftragt, heute abend den Anfang zu machen; und zwar wie vorhin mit vier Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Herrn Cantons-Commandanten vorzuführen.

Sie werden also, Herr Capotain, die Patrouille aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1 Uffz in den Abend, von 8 Uhr Abends empfangen und morgens 5 Uhr fortgesetzte beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patouillelister dahier einreichen.

 

Sendenhorst, den 22. VIII 1814 Der Major Schwarte

der Adjudant Sulzer

Hieneben wird bemerklich gemacht, daß 2 Menschen herumstreichen und ausgeben: Sie collectieren für ruinierte Kirchen und Klöster in Hamburg. Da diese beyde Menschen gefährlich scheinen und den Communen zum Nachteil sind, so werden Sie, Herr Capitain, ebenfalls beuaftragt, auf diese beyde Menschen zu vigilieren und im Betretungsfall zu arretieren und an den Canton-Comm. abzuliefern. Einer dieser beyden, der größtere, trägt ein schwarzes Kleid, wie eine Geistlicher gekleidet und der andere trägt sich wie ein Kaufmann.

 

23. VIII 1814

Herrn UB Com Schwarte!

Der Anton Sommersel und H Schmedkamp, Landwehr-Männner aus dem Ksp Sendenhorst sind vom 1. Batt desertiert.

Ich ersuche Sie daher, sowohl bey Tag, als bey der Nacht zur unbestimmten Zeit die Wohnungen der Eltern und Verwandte besetz, visitiren, auf die Pflichtvergessenen invigilren und im Betretungsfall dieselbe arretiren zu lassen und an mich abliefern zu lassen.

Der Bürgermeister 

Langen

 

27. VIII: 1814

An den Herrn Major Schwarte, Wohlgeboren!

Zufolge des mir von Ihnen gestern abend um sechs Uhr gewordenen Auftrags in betr Aufsuchung der Deserteurs Anton Sommersell und Hernich Scmetkampf habe ich vorschriftsmäßig die Bewohnunge des Zellers Schmetkampf, Sommerselle und des Bruders Hagedorn, und zwaren jedes Haus besonders duch vier vertraute Land-STurm-Männer und einen Unterofficier von meiner Compganie, in verwichener Nacht zwischen 11 und 12 Uhr ganz in der Stille besetzen und untersuchen lassen. Sämmtliche Landsturm-Männer haben aber nach der von den Unterofficieren darüber erstatteten mündlichen Rapprt in den gesagten Wohnungen weder die obgedachten Desertuers, noch auch sonstige verdächtige Leute vorgefunden, welches ich allso an durch pflichtmäßig anzuzeigen nicht verfehle.

Der Hauptmann

Kocks

 

28. VIII 1814

Hauptmann Kocks Bitte mit ärztlichem Attest des Medicina Doctor Boner, Alverskirchen, wegen Gichtzufällen undd Kurzsichtigkeit um Suspension vom Dienst. Als Stellvertreter tritt provisorisch Leutnant Wiegard für ihn ein.

 

1814 VIII 24

Capitain Langen meldet das Ende der Wachzeit seiner Compagnie

 

1814 VIII 22

Major Schwarte, Adjudant Sulzer an Hauptmann Langen:

Wegen Diebereien in den Kantons Bochum DO, UN, LH habe ich den Auftrag com Herrn Cantons Commandanten, zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouillen ergeben zu lassen,

Heute abend Anfang, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Lanad- und Heerstraßen zu invigilieren und die verädchtigen Menschen zu arrtieren und des Morgens dem comm. vorzuführen. Sie werden also, Herr Capitain, die Patroullle Liste aufführen und von Tag zu Tag 4 Mann und 1 Unteroffizier jeden Abend, von 8 Uhr abends angefangen, bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen

 

1814 X 12

Cantons Comm. an UB Comm:

Der Herr Landesdirector Freyherr von Romberg hat mitgeteilt, daß das hohe Militairgouvernement statt des verstorbenen Freyherrn von Syberg Major von Sidwo zu Westhausen als Obercommandant des Landsturms im Dortmundischen Kreise ernannt hat. 

Weitergabe an das Bataillon.

 

1814 X 15

CantComm an UBKomm:

Sie erhalten umstehend das National des am 23. d.M. auf dem Marsch von MS nach Wesel desertierten Landwehrmannes Johann Bernard Ahrens sammt Designation der vom selbigen mitgenommenen Effekten

auftrag, den Aufenthalt herauszufinden und das elterliche Haus in dder kommenden Nacht zu besetzen, ihn zu arretieren und des anderen Morgens vorführen zu lassen

Johann Bernd Ahrens, aus Sendenhost 27J, Gemeiner unter der 1. CComp. 4.batallion 4. Westph. Infantrie Regiment

hat folgende Effekten mitgenommen

1 Mantel    1 paar Handschuhe 1 Halsbinde

1 Litewka 2 paar Socken 1 Leinenhose

1 tuchene Hose 2 Hemden 1 Patronentasche

1 Mütze 2 Paar Schuhe 1 Brodbeutel

1 Camisoll 1 Paar Stiefeletten 1 tornister

1 Kokarde 

 

 

S.23

1814 X 16

Cantons-Comm. an UB-Comm.

Bekanntgabe einer Verfügung vom 8. Okt. 1814

Euer Wohlgeboren erwidern wir auf den Bericht vom 30ten vorigen Moantes, daß nach strenger und bei den Worten bleibender Auslegeun des Edict vom 3. vorigen Monats die Landsturmpflichtigkeit nur bis zum vollendeten 49. Jahr reicht, so wie darin audrücklich festgelegt worden ist, daß die Landstrumrpflichtigkeit des zweiten Aufgebots nur bis zum vollendenten 39ten Jahre statt findet.

In Rücksicht des Landsturms kann dies Edict schon jetzt in Vollziehung esetzt werden.

Münster 8. Okt 1814

KglPr. Militair Gouvvernement zwischen Weser und Rehin

Heister, Vincke

 

1814 VI 30

Attest J. Sulzer für Johan Bernard Schmedkamp: Steifer Arm von gehabten Flüßen herrührend und daher als Landsturmmann ungeeignet

 

1814 XI 25 Münster

Pr. Mo. Gouvermenent:

Landräte und Ober-Commandanten bestimmen die Ärzte, auf deren Gutachten in Landsturmangelegenheiten Bezug genommen werden soll, ferner Strafreglement des Landsturms

 

1814 XI 16 Dortmund

Bekanntgabe der Ernennung Rittmeisters von der Leithen zu Laer als Oberkommandanten des Dortmunder Kreises

 

 

- 27 -

 

1814

Register der Landsturmmänner, welche sich von heute das 49te Jahr ihres Alters anmessen, das wir aber keinen speziellen Befehl haben, uns die Tauscheine derjenigen einliefern zu lassen, so schicke ich nur bloß´das Register nach eigener Aussage  der Subjecte ein:

Nr

Name

Alter

1

B H Panning Polizeidiener

50

2

Wolfgang Sperl

50

3

J H Kalthoff

54

4

Wilhelm Werring

54

5

Chr Hagemann

55

6

Anton Feigler

50

7

Theodor Kleyer

49

8

Th Hch Edeling

57

9

Theodor Hagedorn

50

10

J Th Kerkmann

50

11

Anton Jönsthövel

50

12

Josef Nordhaus

59

13

B H Röttgermann

50

14

Arnold Bülte

56

15

J H Hinsenbrock

50

16

Henrich Wilking

50

17

B H Niemann

50

18

Th H Aland

55

19

J B Elmenhorst

55

20

J Th Hinsenbrock

55

21 

J B Höne

56

22

Anton Möllenkamp

49

 

 

Tab. Liste der Landsturmmänner, die das 50. Lebenshar nach ihrer Angabe erreicht haben

2. Kompanie

Nr.

Rang

Name

Geburtsort

Alter

1

Leutnant

J H Suermann

Stadt Sendenhorst

52

2

Leutnant

J Th Ottenlohe

Ksp. S.

51

3

Uffz

Adolf Lammerding

Stadt S.

51

4

Uff.

J Henrich Bücker

Ksp Ostbevern

49

5

Uffz

Theodor Middrup

Ksp S. 

52

6

J Hermann Geisler

Stadt S.

52

7

Wilhelm Ramer

Einen

50

8

Joan Steph. Drees

Westkirchen

59

9

Adolf Linnemann

Stadt S.

54

10

Everhard Saerbeck

Stadt S.

49

11

Joan Herman Börger

Stadt S.

52

KglPr. Militair Gouvvernement zwischen Weser und Rehin

Heister, Vincke

 

Landsturm

 

- 1-

 

4. April 1814

Cantons Commandant an UB Commandant

Ich beehre mich hierbey Ihnen die Binden für den UB-Commandanten mit 3 Streifen und 5 mit 2 Streifen für die 4 Hauptleute und ihren Adjudanten , welchen letzteren Sie wählen wollen.

 

4. April 1814

UB-Commandant durch den Cantons Commandanten

Bekanntgabe: Sonntag der 24. April nachmittags 3 Uhr ist Versammlung der UB Commandanten zum Empfang näherer Instruction über die Haltung der Heerschau, denn die Stunde nahet heran, wo wir die Heerschau halten müssen.

 

1814 VII 25

Cantons Commandant an UB Commandant

Da die Leute durchgängig bey den bisherigen Übungen und Exercitio guten Willen gezeigt, und da die Ernte mit starken Schritten herannahet, und es wegen der geschehenen starken Recrutirungen an arbeitenden Händen fehlt, so werden Sie hierdurch beauftragt, den Landsturm in ihrem Unterbezirk 4 Wochen, nehmlich 4 Sonntag hintereinander von allen Übungen und Exercitio zu dispensiren, ausgenommen höchstnötiger Dienst, Transporte etc.

 

1814 VIII 13

Cantons Commandant an UB Commandant

Zwey gefährliche Menschen, welche sich als Kirchen- und Schul-Collectoren aus Hamburg ausgeben, und der eine ziemlich groß und schwarz gekleidet, der andere etwas kleiner und wie ein Kaufmann gekleidet, treiben sich in hiesiger Gegend herum und versuchen, frommen Kristen zu betrügen ... Im Betrachtungfsall zu arretiren und abführen lassen!

 

- 2 -

Nachweise derjenigen Landsturmmänner, der 2ten Compagnie, Unterbezirks Sendenhorst, welche sich auf eigene Kosten mit einem Gewehr versehen wollen

            1. ... nsel

            2. Adolph Lammerding

            3. Joh Henrich Bücker

            4. Johan Th Beumer

            5. Joan Herman Kamman

            6. Anton Wieler

            7. B H Bückers

            8. Franz Uphoff

Aus dem Kirchspiel:

            1. Zeller Rinkhoff

            2. Joan Theodor Brüser

Sendenhorst, den 11, Mai 1814, der angeordnete Hauptmann Kocks

 

Verzeichnis derjenigen Landsturmmänner der 2ten Comp. des UB Sendenhorst, welche beym Heerschau an 1ten May nicht erschienen:

Stadt Sendenhorst:                                           Kirchspiel Sendenhorst

1. Lütkehues                                                   1. Johann Th. Keppler

2. Ferdinand Bruck                                          2. Zeller Rinkhoff

3. Itzig Levi                                                     3. B H Gronewäller (nicht Ksp!)

4. Balthaar Terbenning                                    4. Joh B. Bülte

5. B H Bröcker                                                5. Joseph Tronenkötter

                                                                       6. B. Th. Suermann

                                                                       7. B H Termülen

                                                                       8. Joan Bernd Middrup

                                                                       9. Balthasar Suermann

 

 

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Sendenhorst, den 16ten May 1814

Herrn Major Schwarze!

bey dem Colon Hoppe, Ksp. Sendenhorst und bey dem Schulte Bering daselbst halten sich 2 Landwehr Männer auf.

bey dem Ersten der Otto Kamphus von Wiedenbrück

Bey dem zweyten der Bruder des hieselbst wohnenden Jungfermanns. Diese beyde Menschen wollen Sie Angesicht dieses durch den Capitain der betr. Compagnie, nemlich durch den Capt Singor angesichts dieses arretieren und mir vorführen lassen.

Der Capt nimmt diese Execution fürs erstemal selbst vor, wird aber durch einen Unterofficier und 4 Gemeine junge kräftige Landstürmer begleitet.

Hiebey muß mit der größten Umsicht und Glimpf verfahren werden

Der Cantons Commandant

Langen

 

Verhandelt den 19ten May

In Gemäßheit des und vom Capitain Franz Singor von der vierten Compagnie des 1ten Bataillons Cantons Sendenhorst in betreff der Arretirung des Johan Henrich Jungfermann, aus der Stadt Sendenhorst gebürtig, beym Schulten Bering Kirchsp. Sendenhorst und dessen Jonsthoveler Bauerschaft dienend, erhaltenen Auftrags haben wir Lieutenants Jan Bernd Winkelman und Johan Henrich Horstrup mit Zuziehung des Feldwebels Johan Frenking, Unteroffizier Bernd Henrich Feigeler und gehöriger Anzahl Landwehrmänner uns ungefähr halb Ein Uhr nach der Behausung des SChulten Bering begeben und das Haus desselben mit der gehörigen .. Mannschaft umsetzt, worauf wir Officiere und Unterofficiere ... Jungffermann, welcher bey ihm  diene, wäre hierauf erwiderte derselbe, daß der Jungferman am 15ten May nach Freckenhorst gegangen sey und am 16ten des Mittags ein Uhr noch nicht wieder zu hause gewesen seye: Hierauf haben wir den Schulten Bering gefragt, wie lange er den Jungfferman in Diensten gehabt, worauf

 

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derselbe  antwortetet seit Ostern, bey der uns aufgetragenen, neuerdings geschehenen Aufnahme der Landsturm Männer ist der Jungfermann vom Schulten Bering nicht angegeben worden.

Nach obiger Erklärung ist derselbe seit Ostern bey ihm in Diensten oder Arbeit gewesen und  habe daselbst sein Coffre, welches Schulte Bering mit dem Bedeuten: daß er bestimmt wisse, welches es wäre, auf dem Knechte Bühne vorfindlich sey. Hierauf erklärte der Schulte Bering, daß er für die Aufbewahrung des Coffre des Jungfermann haftbar seyn wolle, welches derselbe auch eigenhändig unterschrieben habe.

Am nehmlichen Abend ungefähr zehn Uhr begaben wir Unterschriebene uns abermals nach der Behausung des Schulte Bering. Bey unserer Ankunft war der Jungfermann ebenfalls nicht zu finden, und ein Coffre war vom Knechtebühne, worauf vor erst bey der Untersuchung drei Coffres eine Kiste (gewesen) war, weggeschafft.

Vorgelesen und unterschrieben

J B Winkelmann, Lieutenant

J H Horstrup, Lieutenant

Johannes Frenking, Feldwebel

E. Singor, Capitain

 

- 5 -

 

1814 V 11

Hauptmann Kocks: Nachweis der Landsturmmänner der 2. Comp, die sich auf  eigene Kosten mit eignen Gewehr versehen wollen.

          1. ...el

          2. Adolf Lammerding

          3. J H Bücker

          4. J Th Beumer

          5. J Hermann Kammann

          6. Anton Wieler

          7. B H Bückers

          8. Franz Uphoff

 

          Kirchspiel

          1. Zeller Rinckhoff

          2. Joan Theodor Brüser

 

Verzeichnus der Landsturmmänner der 2. Comp., die bei der Heer­schau am 1.  Mai 1814 nicht erschienen und auch nicht geschworen haben:

          1. Lütkehaus

          2. Ferd Broeck

          3. Itzig Levi

          4. Balth Terbeining

          5. B H Bröker

 

          Kirchspiel

          1. J Th Keppler

          2. Z Rinkhoff

          3. B H Gronewäller

          4. Joh B Bülte

          5. Joseph Tronenkötter

          6. B Th Suermann

          7. B H Termülen

          8. Joan B Middrup

          9. Balthasar Suermann

_

 

OD

An Landsturmmänner habe schon zum Transport geliefert:

- 20 nach Steinfurt

- dito des anderen Tages

- 6 nach Albersloh

- 5 nach Hoetmar

- 2 nach Steinfort wegen Geldtransport mit Herrn Ringelberg

Summa: 53 Mann

Capitain Langen

 

1814 V 24

An den Herrn Major von Schwarte vom 1. Landsturm Bataillon des Cantons Sendenhorst

Das hohe Militair Gouvernement hat bemerkt, daß in einigen Gegenden zu häufige Waffen-Übungen des Landsturms stattfinden, wodurch die Leute zu sehr von den Geschäften und Gewerbe angezogen werden. Es ist daher verordnet worden, daß der Landsturm wöchentlich nur einmal zur Waffenübung versammeln soll. Sie wollen daher gefälligst an die Herren Capitains auf das schleunigste verfügen, daß0 von nun an nicht anders als auf Sonn- und Festtagen exerciret werden soll. die angemessenste Zeit hierzu wird seyn des Sonntags-Nachmittags von 4 bis 6 Uhr.

Ich wünsche, daß Sie  ... halten, daß nicht länger exerciret werde, dann hat auch der Landmann gute Zeit, gehörig sein Vieh zu füttern und sich zeitig zur Ruhe zu begeben, damit er des anderen Tages wieder arbeiten kann. Übrigens darf auch nicht alle Sonntage das ganze Bataillon zusammengezogen werden, sondern soll in der Regel nur Compagnieweise exerziert werden und überhaupt muß jedesmal der 10.te Teil der Mannschaft abwechselnd zu Hause bleiben.

Indem ich Sie ersuche, sich genau nach dieser Verfügung zu richten, versichere ich Sie meiner besonderen Hochachtung

Der Commandant des Canton (Langen)

 

1814 V 26

Nach hoher Verfügung vom 20. Mai und Instruktion vom 6. April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte vom Landsturm dispensieren lasen. Beamte können auf Wunsch auch verbleiben

 

1814 VI 1

Auf Wunsch der Capitains des Batallions soll jedem eine Exerzier-Catechismus zugestellt werden.

 

1814 VI 2

Apotheker Oesterling wird vom Landsturms-Dienst dispensiert.

Aus dem Antrag des Oesterling: In dieser Hinsicht muß ich mich nach der Landsturmverordnung, wo ich nicht darauf beziehe, daß diejenigen welche keine Substitut oder Stellvertreter an dessen Stelle nicht erhalten können, von dem Landsturm befreiet wären, auch soll nach der nämlichen Ordnung, wenn der Feind im Lande käme, die Apotheker und Ärzte sich zuerst von Ihren Wohnsitze entfernen.

Oesterling droht, falls er nicht dispensiert wird "sehe ich mich dieserhalb genöthiget, meine Beschwerden dem hochlöblichen Medicinal Collegium in Düsseldorff zu Entscheidung vorzulegen

 

-  7 -

 

1814 VII 5

An den Herrn Unter Bezirks Kommandanten Schwartz!

Sie wollen mir innerhalb 3 Tagen ein namentliches Verzeichnis der zur Mobilen Colonne tauglichen Landstürmer, von jeder Compagnie 30 Mann, nach umstehenden  Schema in Vorschlag bringen. Dieser Aufnahme geschieht blos von Ihnen und  Ihrem Adjudanten ohne Zuziehung eines Dritten, und muß dabey mit Umsicht verfahren und darf dieser Verfügung nicht zur Publicität gelangen.
Langen

 

1814 VIII 22

An den Herrn Hauptmann Langen

Nach einer erlassenen Verfügung des Herrn Landes Direktor Freyherr von Romberg wegen vorgefallenen Diebereyen in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna, Lüdinghausen, habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher ersucht, heute abend den Anfang zu machen, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigiliren und die verdächtigen Menschen zu arretiren und des Morgens dem Herrn Cantons Commandanten vorzuführen. Sie werden also Herr Capitain die Patroille-Liste aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1Unteroffziier jeden Abend, von 8 Uhr Abends angefangen bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patroille-Liste dahier einzureichen

Der Major Schwarte

der Adjudant Sulzer

 

1814 VIII 20

Die Bezahlung der Binden betreffend

Bezirkskommandant Cicel teilt mit, daß Ober Commandant Freiherr von Syberg die Gelder für die zugesandten Binden einzuziehen, da der Dortmunder Kaufmann, der sie geliefert hatte, das Geld für die Frankfurter Messe braucht.

Preise Cantons Commandanten Binde 4 Tressen 2 Rthlr 15 Ggr

Bezirks Comm. 3 Tressen 2 Rthlr 3 Ggr

Lieutenant oder Hauptmanns Binde 1 Rthlr 15 Ggr

 

1814 VIII 20

Bitte um Erledigung der Verfügung vom, 17. m. pr wegen der in Vorschlag zu bringenden tauglichen Subjekte zu Anführer der Landsturms Cavallerie.

 

- 8  -

 

1814 VI 6

An den Herrn Schwarte,  Unter Bezirks Commandant des ersten Landsturm-Bataillons Cantons Sendenhorst

Randbemerkung: Der Capitain Langen an den Herrn Cantons Commandant Langen

Anliegend beehre ich mich, Ihnen die mir vom Herrn Capitain Langen eingereichten Protocolle zur gehörigen Bestrafung zu überreichen

Der Major Schwarte

„Eine Unmöglichkeit ist mir ohne eine andre Einrichtung meine Land Sturm Männer in Ordnung zuhalten. Soll die wichtige Sache mit Ernst betrieben werden, so wünsche ich die Unterstützung meiner Behörde. Wo nicht, ich genöthiget bin, meinen Abschied vom Dienst ansuchen zu müssen, wiewohl ich ganß gerne und willig mich für die gute Sache darbiete.

Wünsche ich den ungehorsamen Land-Sturms-Mann Johann Hermann Brandhove und

2. den Anton Thormann ihrer Unordnung und Ungehorsams wegen auf den Grund der einliegenden abschriftlichen Protocolle ferner zu vernehmen und nach Befinden gesetzlich zu bestrafen.

Bitte übrigens von dem Fortgang der Sache mir baldigst zu verwissigen.

Sulzer

 

1814 VI  7

Nachstehend finden Sie Herr Major die unter meiner Compagnie nach meiner Meinung befindenden unbrauchbaren Landsturms-Männer

 

Lfd Nr

Name

Alter

Ursache

1

B Theod Bonse

32-2

Schwindsucht

2

B Henrich Panning

50-3

Polizey-Diener

3

Caspar Conermann

29-5

Schaden am Fuß

4

J Henrich Vernold

35-5

verwachsen

5

J B Kersting

30-5

verwachsen

6

Frans Lütke Düveler

55

verwachsen

7

Schulze Northoff

45

steifer Arm

8

J B Werring

43

kann nicht sehen

9

J Heinrich Horstmann

30-4

Fehler im Gesicht

10

Schulze Tergeist

57

wegen Gicht

Langen, Capitain der 1. Comp des Canton Sendenhorst

 

 

- 9 -

 

1814 VI 6

An folgende Beamte des Bezirks Sendenhorst als an den

Herrn Friedensrichter von Vagedes

Herrn Notaire Kreutzhage

Herrn Notaire Marmett

Herrn Notaire Schlieter

Herrn Huissiere Drees

Herrn Huissiere Singor

Herrn Vicar Langen

Nach der Verfügung vom 26. May gemäß der Instruction vom 6ten April können unter jetzigen friedlichen Aussichten sich Beamte ganz vom Landsturm dispensieren lassen. Langen bitte um definitive Erklärung, ob die obengenannten weiterhin im Landsturm Dienst tuen wollen.

Alle Angeschriebenen erklären sich bereit, weiterhin Dienst zu tun; v. Vagedes:

Ich bin gern bereit, die mir im Landsturm angewiesenen Funktionen zu übernehmen und beizubehalten, so lange die Regierung mich nicht anderweit in Anspruch nimmt, und dringende Geschäfte mich nicht abhalten. Im letzten Falle werde ich meine Erklärung früh genug abgeben, so daß durch meinen Austritt auf keinen Fall Unordnung und Stockung entstehen kann.

 

1814 VI 8

Aufstellung einer Tabelle der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert. Aufforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues.

 

1814 VI 8

Resolution des Capitain Langen betr. Weiterverwendung im Landsturmdienst: ... Wenn es der Wunsch meines hochzuverehrenden Landesherrn seyen sollte, auch der gleichen Männer wie ich bin zu dießem Landsturmdienst gerne zu sehen, so bin ich nicht nur allein willig genug meinem Landesherrn gehorsam zu leisten, sondern ich erbiethe mich sogar mit dem größten Vergnügen für die gute Sache mich aufzuopfern und werde meinen Dienst bestmöglichst sicher vorzustehen.

 

 

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1814 VI 9

An den Herrn UB Commandanten Schwarte

Sie wollen so fort die Veranstaltung treffen, daß jeder Landsturmpflichtige sich eine Picke anschaffe. Dieser Gegenstand muß so beschleunigt werden, daß ich am Sontag über 8 Tagen Revision halten kann, wo alsdann keine fehlen, widrigenfalls der Säumige in 12 Ggr Strafe und nach Umständen noch härter bestraft wird.

Die Piquen werden 8 Fuß (2.50m) reinländisch lange, mit einer passenden Spitze, welches ich Ihnen überlasse vorzuschreiben, versehen, wobey ich aber bemerke, daß jede Stange bis zwei Fuß unter der Spitze mit Ölfarbe angestrichen seyn muß und soll jede Compagnie ein besonderes Abzeichen durch folgende Farbe haben:

            die 1te Comp. zwei Fuß unter der Spitze rot

            die 2te                                                   weiß

            die 3te                                                   schwarz        

            die 4te                                                   grün

Die Unterofficiere müssen die Stange, welche 2 Fuß kürzer sein muß, ganz mit der Compagniefarbe streichen. lassen Sie sich Ihrerseits bestens angelegen seyn, und wirken Sie dahin, daß alles gehörig gemacht wird.

Diejenigen, welche so arm sind, daß sie sich keine Piquen anschaffen können, müssen sie verfertigen und mir die Kosten Rechnung einreichen lassen, damit solche festgesetzet und Ihnen die Gelder wieder angewiesen werden.

Über diesen Gegenstand werden Sie so fort die Herren Hauptleute und Officiere zusammen berufen und diese Verfügung und Anordnung denselben mittheilen lassen.

Ich muß Sie übrigens für die Anschaffung der Piquen persönlich verantwortlich machen und können Sie auf Verlängerung der Frist nicht rechnen.

Der Cantons Commandant.

Langen

 

- 11 -

 

1814 VI 11

Capitain Drees berichtet über die ergebnislose Durchsuchung in der Elmenhorster Bauerschaft (Leutnant Silling und  11 Mann) sowie in der Rinkhöver  Bauerschaft (Uffz Feilung und Lütkehaus, da Leutnant Everke gerade wie die Mannschaft abmarschieren wollte, sich krank melden muß).

 

1814 VI 24

An den Herrn UB Comm. Schwartz dahier!

Mit Bezug auf mein diese Nacht an Sie erlassenen Schreibens wegen Arrestation der entwichenen Landwehrmänner gebe ich Ihnen noch zu gleich auf,  von heute an bis zum Widerruf, des Tages und des nachts zwey Corporalschaften in dem Bezirk Ihrer Unter-Commandantur patrolieren zu lassen, und nicht nur auf diese entwichenen Landwehr-Männer, sondern auch auf alle verdächjtige Menschen, Garten, Holz und Graßdiebe, und solche Weibspersohnen, welche zur Gewohnheit haben Fremde Kühe in der Weide zu melken zu invigiliren und zu arretiren und an den Herrn Bürgermeister Ihres Unterbezirks mittelst Bericht abliefern zu lassen.

Langen

 

1814 VI 26

Auftrag, vier Landsturmmänner für den Transport eines Arrestanten nach Hoetmar und 4 Landsturmmänner für den gleichen Transport nach Münster zu stellen.

 

O. D.

der Höcker Theodor Henrich Wiesmann kann wegen sein 60jähriges Alter und wegen seiner bekannten Gichtskrankheit im rechten  Arm aus der Landsturmliste gestrichen werden.

 

1814 IV 27

Capt. Langen meldet die Ausführung des Befehls betr. Patrouille. der Arrestant Steinenkötter ist lt. Attest des Herrn Bürgermeisters Becker an Ort und Stelle richtig abgeliefert (Hoetmar ?)

 

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1814 VI 27

An den Herrn Landsturms Major Schwarte zu Sendenhorst

Nach ein in diesen Augenblick dahier eingegangenes Schreiben des Herrn Cantons Commandanten zu Warendorf sind in der vorigen Nacht 300 Landwehr Männer größtentheils mit den Waffen vom 2te Bataillon Westphäl. Landwehr Infanterie entwichen, und da  dieserhalb in den benachbarten Cantons diese Nacht eine genaue Visitation auf den Land- und Heerstraßen und in den Kornfeldern und Büschen wie auch in sämtliche Häuser gehalten wird, ... ergeht Auftrag, das erforderliche zu veranlassen. ... Der Adjudant muß zu Pferd sitzen.

 

1814 VII 5

Protocolle betr. Klage der Landsturm-Männer Franz Becker und Wilhelm Borgmann ctra ihren Capitain Drees.

Erschien der Landsturm-Mann Wilhelm Borgmann Stadt Sendenhorst wohnhaft von der 8ten Compagnie des 1ten Bataillons, mit Anzeige, am 26ten vorigen Monates nach dem Exerciren seye er von dem Herrn Capitain beordert, den 27ten des Abends um 8 Uhr auf dem gewöhnlichen Sammelplatz am Osten-Thor zu erscheinen, und die gewöhnliche Patrouille mit zu machen. Comparent, welcher gerade des Tage in Sendenhorst gearbeitet habe, habe geeilt, selbige zu beendigen, und seye etliche Minuten des Abends zu spät auf dem Sammelplatz  erschienen. Bey seiner Ankunft daselbst seye der Herr Capitain Drees am Abteilen der wachthabenden Landsturm-Männer gewesen, so bald wie er ihn gesehen, und er sich gestellt habe, habe er ihn mit dem Säbel zu schlagen gedrohet und angeredet: Hunds-Voiuts, wo kommt er her, gleich mit dir ins Loch. Comparent habe ihm auf diese Anrede erwidert, ich komme soeben vom Herrn Bürgermeister bey welchem ich bis itzt gearbeitet, es wird für diesesmal nicht darauf ankommen daß ich mich ein bischen verspätet habe, weil ich daselbst meine Arbeit nicht füglich ehender beendigen konnte; hierauf antwortete

 

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der Herr Capitain in lautendem Thone: Daran stöhre ich mich nicht, ob sie bey dem Bürgermeister gearbeitet haben, ich scheiße was auf den Bürgermeister, allo marsch, bringt ihn ins Loch. Er seye hierauf von dem Herrn Capitain und wachthabenden Unterofficiren auf die Wachtstube gebracht, wobey ihm zugleich bekannt gemacht worden, daß er 2 mal 24 Stunden in Arrest verbleiben, und überdem eine angemessene Geldbuße bezahlen sollte.

Des Nachts 12 Uhr seye der H. Capitain auf die Wache gekommen, um solche zu visitiren, bey seinem Eintritt in die Wachtstube hätte er sich an ihn gewandt und mit den Worten angeredet: Bist du nich böse? Comparent habe ihm hierauf erwiedert, daß er nie böse gewesen seye. Der Herr Capitain habe ferner gesagt: Daß du dich für mich gebogen hast, so bist Du Deines Arrestes und fernern Strafe berreyt und sollst daher gleich jeden anderen Wachthabenden deine Dienste verrichten.

Comparent bemerkte und bath schließlich, da das Benehmnen des H. Capitains hart und nach seyner Meinung dienstwidrig gewesen seye, die Sache gehörig zu untersuchen, damit künftig dergleichen Vorfälle beseitiget werden. Womit dieses Protokoll geschlossen, vorgelesen und unterschrieben worden.

 

1814 VII 3

Erschien der Landsturm Mann Franz Becker, gebürtig aus Nordwalden, 35 Jahr alt,  katholischer Religion, welcher zur Zeit auf der hiesigen neuen Windmühle des Johannes Hugemann (Hegemann ?) als Gehülfe aus Freundschaft diene, anzeigend:

Der Corporal Joseph Böckmann, unter dessen Corporalschaft er stehe,  habe ihm am 27ten v. M, des morgens 11 Uhr beordert, des Abends um halb 8 Uhr auf die Wache am Osten Thor zu erscheinen und die nächtliche Patrouille mit zu machen; gleich bey Endigung seiner knechtlichen Verrichtungen hätte er nicht versäumt, des

 

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abends zur bestimmten Stunde und noch ein  Paar Minuten zu vor, auf dem Sammelplatz vor gedachter Wache mit seiner Pike zu erscheinen. Bey seiner Ankunft daselbst hätte der H. Capitain Drees bereits die Wache in Reihe und Glied gestellt, und die Verlesung der Mannschaft begonnen. Sobald er ihn erblickte, hätte der mehr gedachte  Capitain Drees, ohne ein Wort zu sagen, ihn beym Rock gefaßt und mit großer Wuth in die Wachtstube geworfen. Comparent hätte die Thüre der Wachtstube angegriffen, um sich beym Herrn Capitain zu verantworten, allein der selbe habe ihm auf der Stelle einen so derben Stoß im Rücken versetzt, daß er in die Stuben hingeflogen und fast über die darin befindlichen Gegenstände gefallen sey.

            Comparent bemerkte ferner schließlich und trug darauf an, daß er unter eine andere Compagnie versetzt zu werden wünschte wiedrigenfalls es nicht geschehen könnte, er sich veranlaßt sehe, Sendenhorst als seinen Wohnsitz verlassen und nach seiner Heimath zurückzukehren.

 

- Verkündigung des Landsturms 6. April 1814 -

 

1814 VII 7

Capt. Singor hat die Revision der Piquen seiner Compagnie nicht zugelassen und sich schleunigst weggemacht und sich dabey geäußert, daß ihm der Herr Cantons Commandant nichts zu befehlen habe.

 

- 15-

 

1814 VII 8

Damit über die eingehenden Strafgelder von den vier Bataillons gehörig Rechnung geführt werde und die nötigen Einrichtungskosten hiervon bestritten werden können, soll ordentlich Rechnung geführt werden.

 

1814 VII 14

Bürgermeister Daldrop (Ahlen) an den Bezirkskommandanten Langen:

Ersuch, den beykommenden Transport von Ältern und Verwandten der Deserteurs durch ein Kommando Landsturm Männer sofort nach Münster bringen zu lassen, wohingegen der hiesige Vorspann bis Münster durchfährt.

Anm. Langen: Der UB Comm. soll den Transport mit 10 Mann und 1 Unterofficier nach Albersloe geleiten, vor dort soll ihn Bürgermeister Bispinck weiterleiten.

 

1814 VII 14

Cantons- Comm. Langen an den Herrn UB- Comm. zu Sendenhorst

Dem hohen Militair-Gouvernement ist es angezeigt worden, daß mehrere Commandanten des Landsturms den Officieren - sogar unter Drohung von Strafen - die Anschaffung von besonderen Kleidungen auferlegt hätten, wo ich vom Herrn Obercommandanten von Syberg zum Bericht aufgefordert worden bin. Mir ist zwar davon nichts bekannt geworden und ich habe auch bereits einen Bericht dahin abgestattet, daß sich die untergeordneten Bezirks-Commandanten meines Bezirks keine dergleichen Anmaßungen hätten zu schulden kommen lassen. Bin aber zugleich angewiesen. Ihnen meine Herrn zum Überfluß zu eröffnen, daß im Fall Sie sich die Anmaßung erlauben mögten, den Landsturm-Officieren das Tragen besonderer Kleidung vorschreiben zu wollen, sie sich einer ernstlichen Rüge aussetzen würden.

Der Herr Ober-Commandant von Syberg wie auch ich sähen es jedoch gerne, wenn die Officiere des Landsturms sich im Dienste mit einem ordentlichen blauen Überrock, etwa in der Form der blauen Litephka ohne alle Abzeichen bekleideten, wenn gleich dieses lediglich dem guten Willen der  Officiere überlassen und auch auf keine Weise vorgeschrieben werden muß.

Cantons-Commandant Langen

 

1815 VII 15

Der Capitain der 4. Compagnie an Major Schwarte:

Nach dem Erlaß vom heutigen dato beschuldigen Sich mich: daß ich am vorletzten Exerciertage als dem 26ten Junii, wo die Pieken haben revidirt werden sollen, ich ohne auf Ihre Ankunft gewartet zu haben, schleunigst mit der Compagnie abmarchirt seye, da doch durch den Feldwebels den Capitains soll bekannt worden seyn: daß diese Revision vorgenommen werden sollte. Dieses ist aber bey mir der Fall nicht; sondern mein Feldwebel hat mir nach abgehaltener Paroll bey Abstattung des Rapports vor einige und allein die schriftliche Verfügung vom 25. Junii ohne weiters mündlich zu rapportieren, eingereicht, mithin bin ich vom genannten Befehle nicht in Kenntnis gesetzt worden. Nach eingezogener Erkundigung und Aussage des Herrn Feldwebels der 3ten Compagnie soll mein Feldwebel, da er zuerst mit seiner Schreiberei fertig gewesen, weggegangen seyn,. und habe den nachher ertheilten gedachten mündlichen Befehl  nicht gehört, mithin mir auch nicht rapportieren können, dieses ist also die Ursache der ohne meine Schuld geschehen seyen sollenden Nichtbefolgung des gedachten Befehls.

Nach Inhalt des ebenfallsigen obgedachten Erlasses soll ich geäußert haben: daß mir der Herrn Cantons Commandant nicht zu befehlen habe: Dieses sind falsche Erdichtungen und bestehen in Unwahrheit:

 

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Es ist recht nicht gedenkbar: wenn mir der Befehl in Betreff der Revision  der Pieken bekannt gewesen wäre, ich solche Subordninationswidrigen Ausdrücke, da ich selbst von meinen mir untergebenen  Subordnination  fordere, durchaus auch in jedem Falle nicht ausstoße. Ich muß daher bitten, solchen Plaudereyen kein Gehör zu geben, und um künftighin dergleichen Irrungen vorzubeugen, muß ich unmaasgeblich bemerken: daß es dienlich und dem Dienste zweckmäßig seye, wenn den Feldwebeln aufgegeben würde, sich ein Rapportbuch anzuschaffen, wo sie alsdann bey Austeilung der Paroll jeden auch kleinsten Befehl eintragen und demnägst bey Erstattung des Rapports durch den Capitain vorzeigen müssen, wo alsdann keine Irrungen entstehen können.

Singor

 

1814 VII 17

Langen an den UB-Commandanten Schwarte

Innerhalb von 3 Tagen sind in Vorschlag zu bringen: 2 Rittmeister, 2 Wachtmeister, 2 Lieutenants sowie 20 Mann von jeder Compagnie zur Cavallerie. Wenn in der Compagnie keine 20 Mann zu finden, so müssen in den anderen so viel mehr ausgehoben werden, daß Sie für das ganze 60 Mann haben. Es muß möglichst auf Bauern Söhne, welche sich mit ein ordentliches Pferd versehen und Vermögen haben, sich Uniform verschaffen zu können .. gesehen werden. Reclamationen werden nicht angenommen.

Die Rittmeister muß ein angesehener, wohlgebildeter Mann sein und um sich wissen, so ist zum Beispiel für den UB Sendenhorster der Herr Friedensrichter von Vagedes zum Rittmeister (bestimmt).

Wenn in den UB Albersloh, Everswinkel, Ahmesbüren sich kein passendes Subject dazu findet, so können aus der vorhandenen Anzahl Hauptleute und Officiere die Rittmeister genommen werden. Wird einer der Hauptleute zum Rittmeister gewählt, so muß die Stelle durch den Premier Lieutenant wieder provisorisch besetzt werden. Sehr angenehm würde es mir sein, für den

UB Alberslohe:

Hauptmann Hockelmann zum Rittmeister

Everhard Schulte Entrup zum Wachtmeister

Albert Dernebockholt zum Lieutenant

UB Everswinkel:

Rittmeister Schürmann

Wachtmeister Herr Hauptmann Niemer oder ein gedienter, ansehnlicher unverheirateter Bauer oder Schulzensohn

Lieutenant ebenfalls ein ansehnlicher Schulzensohn

UB Ahmesbüren

Rittmeister Hauptmann Heidhorn

Wachtmeister Harling

Lieutenant der Verwalter bey dem Bürgermeister Sudhoff

UB Sendenhorst

Rittmeister Friedensrichter von Vagedes

Wachtmeister Silling Niestert

Lieutenant Silling senior

Die Sache hat Eile, und ich befürchte, daß wir ersten Tags aufgefordert werden, die Cavallerie ausrücken zu lassen um Parade zu machen.

 

1814 VII 17

Major  Schwarte soll eine Wache von 4 Mann stellen, die einen Arrestanten bewachen soll, ferner 2 Mann um 7 Uhr vor die Ratsthüre stellen zu lassen und den Arrestanten weiter nach Vorhelm zu begleiten.

 

- 17 -

 

1814 VII 20

Die Hornbläser und Tambours müssen sich morgen um 8 Uhr am Rathause in Person einfinden.

 

1814 VII 20

Langen an Schwarte

Zufolge Requisition des Bürgermeisters zu Hoetmar sollen die Ackerknechte Bernard Henrich Wessel bey Zeller Volking und Zurmühlen beym Zeller Kleykamp wohnend arretiert und abgeliefert werden. Auftrag, abends um 10 Uhr mit 6 Mann und 1 Unterofficier die beiden Ackerknechte, welche desertierte Landwehr- Männer sind, zu arretieren, weil solche bis zur Rückkehr ihrer  Brüder eingestellt werden sollen.

 

1814 VII 19

Erschien der Glasemacher und Landsturmmann Joseph Hurtig mit der Anzeige und Klage, daß am Sonntag, den 17ten d. M. der Herr Capitain Langen gegen Comparenten sich gesetzwidrig soll vergangen haben. Beym Aufzug der Landsturm-Männer vor dem Osten Thor nahm der Comparent eine Blume, welch er in seinem Hut verborgen hatte, hervor. Mittlerweile stieß der Unteroffizier Mays mit seiner Picke an den Comparenten. und auf dieses stieß der Comparent wieder mit seiner  Picke an des Unteroffiziers Meys seine Piecke, mit der Aussage, der genannte Hurtich solle seine Pike gerade halten.

Über diesen Vorfall ist der Herr Capitain Langen hervorgekommen und habe ihm, Comparent, einen starken Schlag mit der Klinge versetzt, so daß er nicht länger vor Schmerzen mehr in der Reihe des Gliedes Ordnung verblieben konnte, Auf dieses hat sich der Comparent von dem Landsturm entfernen wollen, weil er nach seiner Sage so starke Schmerzen von dem Schlagen erhalten, aber der Herr Capitain habe ihn wieder beym Rocke angefaßt und ihm sogleich Arrest angesagt und auch sogleich auf die Wache an das Osten Thor als Arrestant bringen lassen. Der Comparent habe über eine Stunde im Arrest gesessen, worauf er von dem Herrn Capitain wieder befreiet worden.

Der Comparent klaget aber darauf an, da nach seiner Meinung das Verfahren gesetzwidrig sein soll, auf fernere Untersuchung und nach dem vorgeschriebenen Strafreglement zu verfahren. Zeugen dieses vorgefallen Schlages von dem Herrn Capitain kann die ganze Compagnie bezeugen.

 

1814 VII 19

Erschien der Faßbänder Anton Mays, Landsturm-Mann, mit der Anzeige, daß am vorigen Sonntag, als dem 17ten, bey dem Auszug nach dem Ecercierplatz der Landsturm Mann Joseph Hurtig vor dem Osten Thor seine Pike sinken ließ und auf dieses ich  mit meiner Pike unter die seinige Pike gestoßen, mit dem Bedeuten, solche gerade zu halten; bey diesem Vorfall kam der Herr Capitain unserer Compagnie heran und versetzte genanntem Hurtich einen derben Schlag mit der Klinge in den Rücken, worauf sich derselbe entfernte mit der Aussage, er wolle sich nicht schlagen lassen, man solle ihn, wann er sich verfehlet, nach dem vorgeschriebenen Kriegsreglement bestrafen. Hierauf wurde ich, Unterofficier Anton Mays, gegenwärtiger Comparent, geordert, den genannten Joseph Hurtich in Arrest zu setzen. Bey meinem gutwilligen Auftreten, und dem Arrestanten in Arrest zu nehmen, hat mich der Herr Capitain ohne alles weitere Vergehen sogleich in Arrest mit einsetzen lassen. Wir sind beyde, ich und der Hurtich, solange in  Arrest gesessen, bis das Exercieren vorüber war, ohngefähr ein und halbe Stunde.

Comparent klaget gegen seinen Herrn Capitain, dieses Verfahren als gesetzwidrig an und traget auf weitere Untersuchung der Sache untertänigst hiemit an.

 

- 18 -

 

Auf die mir zugeschickte Beschwerde des Landsturm-Mannes Hurtig und des Unteroffiziers Mays erwidere ich:

Am 17ten dieses, als meine Compagnie nach den Erxercierplatz marschierte, lies er Hurtig seine Pieke zum Ungebühr über die Schulter hangen. Ich bedeutete ihm mehrenmals, daß er seine Pieke gerade halten sollte, allein vergebens. Der Unterofficier Mays schob während des Marschierens mit seiner Pieke die Pieke des Hurtig  in die Höhe. Weil dadurch Unordnung und Gelächter unter den Leuten entstand, so bedeutete ich ihm, es zu lassen. Dem Hurtig befahl ich aber, sich anständig zu betragen, widrigenfalls ihn die auf Subordinationsfehler gesetzte Strafe treffen würde. Der Hurtig,  de Ermahnung eingedenk, griff den Unteroffizier Mays mit gefällter Pieke an, Mays wehrte sich mit seiner Pieke. Die ganze Compagnie kam dadurch in Unordnung. Ich geboth Ruhe, aber vergebens. Endlich sprang ich zwischen die beyden Kämpfenden, wobey ich den Hurtig einen Hieb mit der flachen Klinge  über die Schulter versetzte. Ich rief einen Unteroffizier und vier Mann hervor, worauf der Unterofficier Mays hervortrat. Ich schickte sodan den Hurtig und Mays in die Wache, woraus ich Sie nach einer Stunde entließ.

Es geht daraus hervor, daß der dem Hurtig versetzte Hieb mit der flachen Klinge keine Strafe, sondern nur ein nothwendiges Mittel war, ein grausames Unglück zu verhüten und die Ordnung für den Augenblick wieder herzustellen. Das einzige, dessen ich mich schuldig gemacht habe, ist wohl, daß ich zu gelinde verfahren bin. Übrigens trage ich noch auf beyderseits gesetzliche Strafe an.

Langen, Capitain der 1. Compagnie.

 

Verzeichnis der Landsturmmänner der 2. Compagnie, wie sie sich zum Dienst gestellt haben

25.06.

Unteroffizier Lütkehues

mit seiner Corporalschaft abends Wache

26.06.

Unterofficier Bennnemann

ebenso

26.06.

Unterofficier Brüser

ebenso im Kirchspiel

22.06.

Unterofficier Lammerding

mit 4 Mann nach Steinfordt einen Restanten zu transportieren

28.06.

Unteroffizier Schmettkamp

mit 4 Mann einen Restanten nach Albersloh

29.06.

derselbe

mit 2 Mann auf Wache

01.07.

derselbe

mit 3 Mann nach Albersloh

13.07.

Unterofficier Bücker

mit 4 Mann einen Restanten nach Albersloh

13.07.

derselbe

mit 3 Mann ebenso

14.07.

derselbe

mit 2 Mann einen Restanten transportieren

15.07.

Unteroffizier Artmann

mit 4 Mann nach Albersloh

16.07.

 

2 Mann nach Albersloh

17.07.

 

4 Mann nach Albersloh

 

 

 

 

 

 

1814 VI 8

Aufstellung einer Tabelle der tauglichen Männer zur mobilen Landsturmkolonne angefordert Anforderung zur Arretierung der Landwehrmänner Jungfermann und Otto Kamphues

 

1814 VI 8

Resolution Capitain Langen wegen Weiterverwendung im Landwehrdienst: Wenn es der Wunsch meines hochzuverehrenden Landesherrn seyen sollte, auch dergleichen Männer wie ich bin zu dießem Landsturmdienst gerne zu sehen, so bin ich nicht nur allein willig genug, meinem Landesherrn gehorsam zu leisten, sondern ich erbiethe mich sogar mit dem größten Vergnügen für die gute Sache mich aufzuopfern und werde meinen Dienst bestmögligst sicher vorzustehen.

 

1814 VIII 4

Major Schwarte an Hauptmann Langen

Nach der verehrlichen Verfügung des Herrn Cantons-Commandanten Langen von 2. d. M. in Hinsicht einer zu haltenden täglichen Wache auf der hiesigen Wachstube, um im nöthigen Fall der Transportie­rung nicht in Verlegenheit gesetzt zu werden, wie schon bereits ge­schehen, daß man keine Landsturm-Männer auffinden konnte, so be­auftrage ich Sie, Herr Hauptmann, von heute abend an um 8 Uhr auf 24 Stunden mithin bis Morgen Abend 8 Uhr vier Mann auf die Wachstube beordern zu lassen, wo sie solche wieder durch vier an­dere ihrer Compagnie sowohl von den Kirchspiels Landstürmern als der Stadt fortfahren; jedoch können nach der erlassenen Verfügung des Herrn Cantons Commandanten zwey von den vier wachhabenden zu Hause bleiben, wo solche aber in nötigem Falle sofort zu haben sind, zwei derselben aber müssen stets auf der Wache bleiben. sie wollen daher Ihre Unterofficire verantwortlich machen.

 

1814 VIII 22 Sendenhorst

An den Herrn Hauptmann Langen

Nach einer erlassenen Verfügung des Herrn Landesdirektor Freiherrn von Romberg wegen vorgefallenen Diebereien in den Cantons Bochum, Dortmund, Unna und Lüdinghasusen habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouille ergehen zu lassen. Sie werden daher beauftragt, heute abend den Anfang zu machen; und zwar wie vorhin mit vier Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Herrn Cantons-Commandanten vorzuführen.

Sie werden also, Herr Capitain, die Patrouille aufführen und von Tage zu Tage 4 Mann und 1 Uffz in den Abend, von 8 Uhr Abends empfangen und morgens 5 Uhr fortgesetzte beordern lassen und mir alle 4 Tage die Patouillelisten dahier einreichen.

 

Sendenhorst, den 22. VIII 1814 Der Major Schwarte

                                                                        der Adjudant Sulzer

Hieneben wird bemerklich gemacht, daß 2 Menschen herumstreichen und ausgeben: Sie collectieren für ruinierte Kirchen und Klöster in Hamburg. Da diese beyde Menschen gefährlich scheinen und den Communen zum Nachteil sind, so werden Sie, Herr Capitain, ebenfalls beauftragt, auf diese beyde Menschen zu vigilieren und im Betretungsfall zu arretieren und an den Canton-Comm. abzuliefern. Einer dieser beyden, der größere, trägt ein schwarzes Kleid, wie eine Geistlicher gekleidet und der andere trägt sich wie ein Kaufmann.

 

23. VIII 1814

Herrn UB Com Schwarte!

Der Anton Sommersell und H Schmedkamp, Landwehr-Männner aus dem Ksp Sendenhorst sind vom 1. Batt desertiert.

Ich ersuche Sie daher, sowohl bey Tag, als bey der Nacht zur unbestimmten Zeit die Wohnungen der Eltern und Verwandte besetz, visitiren, auf die Pflichtvergessenen invigiliren und im Betretungsfall dieselbe arretiren zu lassen und an mich abliefern zu lassen.

Der Bürgermeister

Langen

 

27. VIII: 1814

An den Herrn Major Schwarte, Wohlgeboren!

Zufolge des mir von Ihnen gestern abend um sechs Uhr gewordenen Auftrags in betr Aufsuchung der Deserteurs Anton Sommersell und Henrich Schmetkampf habe ich vorschriftsmäßig die Bewohnung des Zellers Schmetkampf, Sommerselle und des Bruders Hagedorn, und zwaren jedes Haus besonders durch vier vertraute Land-Sturm-Männer und einen Unterofficier von meiner Compagnie, in verwichener Nacht zwischen 11 und 12 Uhr ganz in der Stille besetzen und untersuchen lassen. Sämmtliche Landsturm-Männer haben aber nach der von den Unterofficieren darüber erstatteten mündlichen Rapport in den gesagten Wohnungen weder die obgedachten Deserteurs, noch auch sonstige verdächtige Leute vorgefunden, welches ich allso an durch pflichtmäßig anzuzeigen nicht verfehle.

Der Hauptmann

Kocks

 

28. VIII 1814

Hauptmann Kocks Bitte mit ärztlichem Attest des Medicina Doctor Boner, Alverskirchen, wegen Gichtzufällen und Kurzsichtigkeit um Suspension vom Dienst. Als Stellvertreter tritt provisorisch Leutnant Wiegard für ihn ein.

 

1814 VIII 24

Capitain Langen meldet das Ende der Wachzeit seiner Compagnie

 

1814 VIII 22

Major Schwarte, Adjudant Sulzer an Hauptmann Langen:

Wegen Diebereien in den Kantons Bochum DO, UN, LH habe ich den Auftrag vom Herrn Cantons Commandanten, zur Habhaftwerdung dieser Diebe nächtliche Patrouillen ergeben zu lassen,

Heute abend Anfang, und zwar wie vorhin mit 4 Mann, auf den Land- und Heerstraßen zu invigilieren und die verdächtigen Menschen zu arretieren und des Morgens dem Commandanten. vorzuführen. Sie werden also, Herr Capitain, die Patrouille Liste aufführen und von Tag zu Tag 4 Mann und 1 Unteroffizier jeden Abend, von 8 Uhr abends angefangen, bis morgens 5 Uhr fortgesetzt beordern lassen

 

1814 X 12

Cantons Commandanten. an UB Commandanten:

Der Herr Landesdirector Freyherr von Romberg hat mitgeteilt, daß das hohe Militairgouvernement statt des verstorbenen Freyherrn von Syberg Major von Sidow zu Westhausen als Obercommandant des Landsturms im Dortmundischen Kreise ernannt hat.

Weitergabe an das Bataillon.

 

1814 X 15

CantComm an UBKomm:

Sie erhalten umstehend das National des am 23. d.M. auf dem Marsch von MS nach Wesel desertierten Landwehrmannes Johann Bernard Ahrens sammt Designation der vom selbigen mitgenommenen Effekten

Auftrag, den Aufenthalt herauszufinden und das elterliche Haus in der kommenden Nacht zu besetzen, ihn zu arretieren und des anderen Morgens vorführen zu lassen

Johann Bernd Ahrens, aus Sendenhorst 27J, Gemeiner unter der 1. Comp. 4.Batallion 4. Westph. Infanterie Regiment

hat folgende Effekten mitgenommen

1 Mantel                       1 paar Handschuhe                              1 Halsbinde

1 Litewka                    2 paar Socken                                      1 Leinenhose

1 tuchene Hose            2 Hemden                                           1 Patronentasche

1 Mütze                       2 Paar Schuhe                                     1 Brodbeutel

1 Camisoll                   1 Paar Stiefeletten                               1 Tornister

1 Kokarde

 

 

- S.23 -

 

1814 XI 16 Dortmund

Bekanntgabe der Ernennung des Rittmeisters Leithen zu Laer als Oberkommissar des Dortmunder Kreises

 

1814 X 16

Cantons-Comm. an UB-Comm.

Bekanntgabe einer Verfügung vom 8. Okt. 1814

Euer Wohlgeboren erwidern wir auf den Bericht vom 30ten vorigen Monates, daß nach strenger und bei den Worten bleibender Auslegung des Edict vom 3. vorigen Monats die Landsturmpflichtigkeit nur bis zum vollendeten 49. Jahr reicht, so wie darin ausdrücklich festgelegt worden ist, daß die Landsturm- Pflichtigkeit des zweiten Aufgebots nur bis zum vollendeten 39ten Jahre statt findet.

In Rücksicht des Landsturms kann dies Edict schon jetzt in Vollziehung ersetzt werden.

Münster 8. Okt 1814

Kgl. Pr. Militair Gouvernement zwischen Weser und Rhein

Heister, Vincke

 

1814 VI 30

Attest J. Sulzer für Johan Bernard Schmedkamp: Steifer Arm von gehabten Flüßen herrührend und daher als Landsturmmann ungeeignet

 

- 25 -

 

....

Landsturmmänner, die entlassen werden können, weil sie 50 Jahre und älter sind

2. Komp- (?)

Nr

Name

Wohnort

Alter

12

Hermann Lütkehues

Stadt

50

13

Melchior Leser

Stadt

x51

14

Theodor Herte

Stadt

58

15

Balthasar Terbenning

Stadt

58

16

Andreas Quante

Stadt

x49

17

Joan Hch Saerbeck, Zimmermann

Stadt

x49

18

Franz Uphoff

Ochtrup

x49

19

David Kössendrup

Stadt

54

20

Joan Hch Saerbeck Holzschuhmacher

Stadt

59

21

Joan Hermann Scheffer

Stadt

54

22

B Hch Fuest

Stadt

52

23

Joan Theodor Keppler

Kirchspiel

59

24

Theodor Herman Heimann

Stadt

x53

25

B Hermann Niemann (dient sonst bei Schulze Bernd)

Stadt

x49

26

Joan H Näring

Kirchspiel

x49

27

Theodor Hermann Greive

Kirchspiel

54

 

 

- 26 -

 

III. Compagnie

1

Bern Hch Feiling, Unteroffizier

56

2

Jost Hch Voss, Unteroffizier

49

3

Hermann Linnemann, Unteroffizier

49

4

Bern Theodor Schmetkamp, Unteroffizier

50

5

Hermann Brune, Gemeiner

58

6

Joh Hch Homann

51

7

Theodor Laackmann

50

8

Johann Hermann Borgmann

49

9

Joh Henrich Vagedes

49

10

Johann Theodor Lütkehues

56

11

Bernd Hch Saerbeck

53

12

Bernd Hch Weddehage

60

13

Bernd Hch Brüggemann

49

14

Bernd Hermann Niehues

49

15

Joh Hch Behring

58

16

Theodor Asche

52

17

Anton Weddehage

56

18

Theodor Wiesemann

60

19

Hermann Sommersell

49

20

Anton Griesekampf

49

21

Theodor Backkötter

49

22

Johann Bernd Hagedorn

51

23

Hermann Hartmann

55

24

Jodocus Mönnig

50

25

Große Düveler Kötter

49

26

Wilhelm Borgmann

54

27

Christian Geilern

55

28

Kötter Greive

51

 

 

IV. Compagnie

Nr

Name

Geburtsort

Alter

1

Schulte Bering, Unteroffizier

Sendenhorst

60

2

Johann Hermann Möllers

dito

52

3

Johann Henrich Grolle

Ahlen

55

4

Theodor Henrich Schockinghoff

Sendenhorst

58

5

Gerd Grolle

dito

59

6

Johann Hch Bröcker

dito

50

7

Ferdinand Sprinker

Rinkerode

59

8

Johann Henrich Vennewald

Sendenhorst

55

9

Balthasar Schotte

dito

53

10

Johann Hch Speigelberg

dito

56

11

Johann Hch Brüggenkötter

Hoetmar

57

12

Caspar Ossenbeck

Rinkerode

50

13

Johann Theodor Bartels

Sendenhorst

50

14

Conrad Gröneweg

Albersloh

59

15

Johann Bernhard Kössendrup

Sendenhorst

55

16

Joh Hch Hartmann

dito

54

17

Bernd Hch Bröcker

dito

55

18

Martin Krey

dito

58

19

Johan Hch Haerbaum

dito

58

20

Joh Hch Brandhove

dito

58

21

Gerhard Hch Heimann

dito

50

22

Franz Sievert

Ahlen

62

23

Theodor Bartmann gt. Meykötter

Sendenhorst

52

24

Johann Hch Bartmann

dito

52

25

Anton Hoppe

dito

54

26

Theodor Hch Frye

dito

50

27

Schulze Horstrups Kötter

dito

50

28

Johann Hch Joelmann

dito

49

29

J H Heidfeld

Beckum

59

30

H Vennewald (Nachtrag)

 

 

 

1814 XII 7 Laer

Mitteilung des Ober-Commandanten Leithen, daß laut Anzeige des Landesdirektors von Romberg vom 23. Nov. Landsturmleute, die das 49. Jahr zurückgelegt haben, beurlaubt werden können. Frei werdende Offiziersstellen sind provisorisch durch Unteroffiziere oder Gemeine zu besetzen.

Mahnung, nur solche Leute zu entlassen, die tatsächlich das Alter erreicht haben. Im Zweifelsfalle Auszüge aus dem Taufregister beibringen.

 

1814 XI 25

an den Hauptmann der 2. Komp. Kocks:

Zurück zur Berichtigung und zur Untersuchung dieser Liste, indem bey verschiedenen ein jüngeres Alter notiert zu sein scheint

Schwarte.

Hierzu Kocks: Liste zurück; die angestrichenen Individuen (x) sollen Geburtsschein über ihr wirkliches Alter beibringen.

 

1814 XI 25 Münster

Pr. Mo. Gouvermenent:

Landräte und Ober-Commandanten bestimmen die Ärzte, auf deren Gutachten in Landsturmangelegenheiten Bezug genommen werden soll, ferner Strafreglement des Landsturms

 

1814 XI 16 Dortmund

Bekanntgabe der Ernennung Rittmeisters von der Leithen zu Laer als Oberkommandanten des Dortmunder Kreises

 

- 27 -

Register der Landsturmmänner, welche sich von heute das 49te Jahre ihres Alters anmessen, da wir aber keinen speziellen Befehl haben, und die Taufscheine derjenigen einliefern zu lassen, so schicke ich nur bloß das Register nach eigener Aussage der Subjecte bei. Capitain. Langen

1

B H Panning, Polizeydiener

50

13

B H Röttgermann

50

2

J H Kalthoff

50

14

Arnold Bülte

56

3

Wolfgang Sperl

50

15

J H Hinsenbrock

50

4

Wilhelm Werring

54

16

Henrich Wilking

50

5

Christian Hageman

55

17

B H Niemann

50

6

Anton Feigler

50

18

Theodor H Aland

55

7

Theodor Kleyer

49

19

J B Elmenhorst

55

8

Theodor H Edeling

57

20

J Th Hinsenbrock

55

9

Theodor Hagedorn

50

21

J B Höne

56

10

J Theodor Kerkmann

50

22

Anton Mollenkamp

49

11

Anton Jönsthövel

50

 

 

 

12

Josef Nordhaus

59

 

 

 

 

 

Tab. Liste der Landsturmmänner, die das 50. Lebensjahr nach ihrer Angabe erreicht haben, 2. Kompanie

Nr

Name

Geburtsort

Alter

1

Lieutenant Joan Hch Suermann

Stadt Sendenhorst

52

2

Lieutenant Johan Theodor Ottenlohe

Ksp Sendenhorst

51

3

Uffz Adolf Lammerding

Stadt

51

4

Uffz Johan Henrich Bücker

Ksp Ostbevern

49

5

Uffz Theodor Middrup

Ksp

52

6

Johan Herman Geiseler

Stadt

58

7

Wilhelm Ramer

Einen

50

8

Joan Stephan Arens

Westkirchen

59

9

Adolf Linneman

Stadt

54

10

Everhard Saerbeck

Stadt

49

11

Joan Herman Börger

Stadt

52

 

Landsturm

 

wurde noch bis 1820 nachweisbar zur Bewachung und zum Transport von Gefangenen (meist bis in die Nachbarorte Albersloh, Drensteinfurt, Hoetmar, Ahlen) eingesetzt

 

A 598 Gefangenen-Verpflegungs- Sachen

 

1816 VIII 9

Richter Kreuzhage  an den Landsturm Commandanten Schwarte: daß die Landsturms-Escorte von Alberslohe durch drei hiesige Landsturm- Männer zur Bewachung des Arrestanten baldmöglichst abgelöset wird. ...

 

1817 II 1

Daß der Joseph Glashagel seinen dreitägigen Arrest auf der hiesigen Wachtstube richtig und ruhig ausgehalten habe, bescheinige ich hiermit

Langen, Capitain der ersten Compagnie Landsturm  


1819 Stadtarchiv S.

         

Bericht des Sendenhorster Landwehrmanns Theodor Große Kogge an den

Bürgermeister über seine Abenteuer nach der Schlacht bei Fleur

 

14. Mertz 1819

Sein Sie gegrüßet, hochgeehrter Herr Bürgermeister!

Da ich zu Lande angekommen bin, möchte ich meine Begebenheit dem  Herrn Bürgermeister von Anfang her erzählen. Da wir im ersten  Treffen bestimmt und bei Flörr  (Fleur?) den An­griff machten gegen die Fransosen, ging anfänglich alles gut zu arranßieren. Bald darauf wurde alles verstärket und vermehret und waren wir genöthiget, ein wenig zu weichen, um Ablösung zu  haben.

Indem verlor ich alle meine Nebenmänner und sah  augenscheinlich,  wie sie zusammenge­schossen wurden. Ich ergab mir gleich in den Willen des Herrn und bat nur Gott, er möchte mir aus diesen Jammer helfen und mich behüten für Krüppel zu werden.

Nun hatte ich wieder einen Nebenmann linker Seit laufen, Es kam gleich eine Kanonenkugel auf uns und zerriß meinen Nebenmann, daß ich vondessen Blut ganz rot wurde. Nun hatte ich meine Kraft ganz  verloren und hatte Hilfe nötig. Ich war noch bei der Compagnie, konnte aber nicht mehr stehen. Es wurde rechts ein Marsch  comman­diert und ich mußte lie­gen bleiben bis endlich mir die  Fransoßen kriegten und führten mich nach mehreren Gefan­genen. Sie nahmen und Waffen und alles ab und wir waren  Herdenviehe.

Bis nach zwei Tagen, da die Fransoßen Rütherath  (Retrait)  machen  mußten, sahen wir Gelegenheit, davon zu kommen.

Wir kamen auch glücklich davon. Nun konnte ich nicht mitkommen, es  schien, als würde ich tödtlich krank. Dann kam ein Fuhrmann vor­bei, welcher von der Armee nach Hause wollte, welchen ich bat, auf seinen Wagen zu sitzen. Er hob mich hinauf und fuhr mit mir  weg nach Tongern welches jenseits Maastricht liegt.

Auf dem Wege vor der Stadt kam ein Kaufmann dabei, welcher sich  auf der Reise begab. Er fragte nach Begebenheiten und untersuchte  alles. Er sah, daß ich Hülfe bedürfte und sagte, wenn ich mit ihm reien wollte, so wolle er mir verpflegen und sehen, mir im Stande zu set­zen, umd die Gesundheit wieder zu erhalten. Ich, sagte der Kaufmann, habe um Napoleons Willen viele Schäden erlitten in mei­nem Handel und Ihr habt dafür gefochten, und Eure Ge­sundheit ver­loren. Ich will tun, was ich kann.

Ich nahm die Verpflegung und reisete  mit. Den andern Tag gab er  mirverfrischte Kleider und wir setzten und zu Schiff auf der Maas  und fuhren ab über Nordsee nach Holland, Da hat er mir gleich seinen Arzt geholt,und bat ihm, er möge mich genesen, so­bald er könne. Die Genesung  dauerte aber zwölf Wochen, ehe ich wieder arbeiten konnte. Doch mußte ich ein halbes Jahr Mittel ge­brauchen, Nun machte der Kaufmann mit dem  Arzt Rechnung.

Diese belief sich 160 Gulden 4 Stüber, Da war ich betrübt  und  sagte, ich wäre so viel nicht wert. Nun sagte mein Verpfleger, ich  mache, ihr sollt leicht davon kommen. Ich will Euch nach meinen Verwalter bringen, um ein Jahr zu dienen, so soll die größte Summe damit be­zahlt sein und übrigens will ich weiter darüber sprechen

Nun kam ich bei demselben Mann in Dienst, 1816 den 4ten May. Der  Verwalter  war mir hold und genöthigte mir, daß ich über zwei Jahre da bliebe. Als ich nun von ihm Abschied nahm, bat er mir,  ich möchte ihn künftigen Sommer wieder bei ihm kommen, welches ich beliebte, um davon zu kommen, solches zu tun, wenn ich gesund bliebe.

 

Jetzt komme ich nach Eurem Wohlgefallen, mich an  meiner  Ortsob­rigkeit  zu zeigen. Bitte daher um Verzeihung und Begnadigung. Denn der König hat viele Begnadigungen in seinem Reich, besonder für Leute, die um seinetwillen haben leiden müssen, welches ich begehre von meiner Obrigkeit, welche anstatt des Königs darüber Gewalt hat und mich theilhaft ma­chen kann.

Hierüber sehe und vertraue ich den Herrn Bürgermeister als  Vor­mundt  über mich an, wel­ches ich in meiner ganzen Landwehrlage  habe getan. Denn es scheint, als wenn ich wesent­lich, und koman­dieren klein und groß über  mich u.s.w.

 

ich ihr untergebener

                         Johann Theodor Große Kogge

 

den 13ten März  1819

 

 

 

 

2. Bericht

Hochwohlgeborener Hochzuehrender Herr Bürgermeister

 

Ich grüße Ihnen und melde mir bei Ihnen, daß ich jetzt  in  mein  Vaterland wieder gelanget bin. Ich werde Ihnen also in mein Schreiben vortragen, wie  es mir ergangen ist.

 

1. Als wir Westfählische Landwehr im Jahra 1815 den 16ten Juni  für  unsern  König und Vaterland gestreitet haben und bei  Braband  an  die  französische Grenze nah bei dem Dorf Linny (Ligny) vor die Fran­zosen eine Schlacht  kamen, ging es uns zuerst gut und streiteten mit voller Mut, aber es dauerte nicht lange, da wurde uns der Feind zu stark, da mußten wir rütterieren und in der Rütterrat wurde ich und viele von  uns  gefangen  von  die  Fran­zosen.  Die Franzosen nah­men alle unsere Waffen und Gewehre,  plünderten  uns  aus  und  transportierten uns in Frankreich zu­rück.

Als sie uns ungefähr 2 oder 3 Meilen tranzportiert hatten, machte  ich mir wieder los und verbarg mir in ein Gehölz bis die  meisten  Franzosen weg  waren. Als ich nun vernahm, daß es auf dem Wege et­was stiller wurde, ging ich wieder aus das Gehölz, wußte  aber  nicht,  wohin  oder  her  ich  gehen  sollte, denn alles was ich von weiten sah, waren lauter Franzo­sen  und  ich fürchtete mich sher, daß sie mir wieder ertapfterten (ertappten). Aber als ich ungefähr eine Stunde gelaufen hatte, begegnete mir ein reisender  Mann, welcher wohl etwas deutsche Sprache  verstand. Diesem Mann erzählte ich alles, was mir widerfahren war, und daß ich kein Geld mehr hätte, wovon ich zehren könnte. Dieser Mann sagte mir, ich sollte mit ihm gehen,  so  wollte er mir versorgen, daß mir die Franzosen nicht wieder ertapfern (ertappen) würden. Ich ging also mit ihm und kam in Braband an die holländische Grenze vor ein großes Wasser  und ließen und herüber fahren,. Als wir nun  noch etwas weiter kamen, wurde ich schwerlich krank und habe da in Braband  über ein ganzes Jahr krank gelgen und auch schlimme Augen gehabt. Endlich hatte ich mir wieder gebssert, hatte aber kein Geld mehr, daß ich meine Verpflegung bezahlen konnte. Deswegen mußte ich bei die Leute arbeiten bis ich alles bezahlt hatte. Nun also hatte ich mir wieder in mein Vaterland geneiget und bin jetzt wieder in diese Gegend ins Münsterland gekommen und zeige mir jetzt, da ich wieder hier bin.

Ich bitte daher um des Königs Begnadigung, denn der König hat die Begnadigung in seinen Reich mit solchen Menschen., welche um seinetwillen gelitten haben. Ich verlange solches von meinen Obrigkeiten, welche anstatt des Königs Gewalt darüber haben. Ich vertraue daher also unserm Herrn Bürgermeister als der erste Oberherr über mich an u. s. w.

Ich, Ihr untergebenster Diener

Johan Theodor Lütke Kogge

 

Sendenhorst, den 20ten Mai 1819

 

 

 

 

 

 

 

 

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