Kreuz Kindergarten St. Marien
Denkmalgeschütztes Kreuz - Zur Erinerung an den Friedhof an dieser Stelle von 1840- 1903
Von den vier Flurdenkmälern in diesem dicht besiedelten Teil der Bauerschaft Rinkhöven zeichnet sich in Nähe der Hoetmarer Straße das Holzkreuz aus, das zum Hof von Leo Hartmann-Nähring gehört und
als "Nährings Kreuz" bekannt ist.
Es soll zwischen 1878 und 1880 errichtet wordensein und hat im Jahre 1952 seinen Standort gewechselt, nämlich in den Gartenbereich des Hofes. Die Inschrift in den früheren Kreuzbalken lautete: "Ach
Herr, was du geduldet, ist alles meine Last; ich habe das verschuldet, was du getragen hast". Es sind Worte aus dem Lied ,,0 Hauptvoll Blut und Wunden".
Zum Hof von Theo Suermann und Frau Margret, geborener Böckmann, gehört der in freier Landschaft stehende und von einem schmiedeeisernen Gitter geschützte neugotische Bildstock mit der steinernen
Skulptur des Heiligen Herzen Jesu, eine gepflegte und gut erhaltene Steinmetzarbeit.
Im Sockel die Inschrift "HI. Herz Jesu, erbarme dich unser"; auf der Rückseite mit der Datierung von 1914 die Namen von Theodor Suermann und Frau Catharina, geborener Schulze Stentrup. Der Bildstock
ersetzte im Jahre 1914 ein vor dem Kriege 1870/71 errichtetes Kreuz in der Nähe.
Das Holzkreuz auf dem Hof von Anton Kalthoff und Frau Hedwig, geborener Suermann, in der Bauerschaft Rinkhöven stand früher an der Hoetmarer Straße und wurde im Zuge der Flurbereinigung in den
Hofraum gestellt.
Der Holzkorpus war damals an einem steinernen Kreuz befestigt. Heinrich Nachtigäller aus Sendenhorst hat das Bildwerk im Jahre 1965aufgearbeitet. Der Großvater des heutigen Hofeigentümers, Heinrich
Kalthoff, soll das Kreuz aus Dankbarkeit für die Rettung von einem schweren Pferdeunfall errichtet haben.
Auf einem gemauerten Sockel wurde das in einer neugotischen Nische befindliche Steinrelief gesetzt, das die hl. Familie vor einer Landschaft und unter dem Zeichen der Dreifaltigkeit zeigt. Die
Eheleute Anton Homann und Elisabeth, geborene Düveler, errichteten im Jahre 1862 dieses Flurdenkmal am heutigen Hof von Frau Antonia Vorn holz, geborener Aldrup, in der Bauerschaft Rinkhöven.
Die Inschrifttafel ist leider überputzt worden. Nach Berichten ist es denkbar, daß dort die Worte zu finden waren: "Allen Wanderern wünscht die heilige Familie ein frohes Geleit". Die erneuerte
Andachtsstätte mit dem alten Steinbild soll im Jahre 1920 angelegt worden sein.
Der Schornsteinfegermeister Johannes Quante hat in Erinnerung an ein altes Kreuz, das an einen Unglücksfall erinnert hatte, im Jahre 1888 in der Bauerschaft Rinkhöven ein mächtiges Hochkreuz
aufstellen lassen, das in der Werkstatt des Steinmetzmeisters Seelige hergestellt worden war. Das neugotische Bildwerk mit seinem dramatisch bewegten Korpus in Lebensgröße gehört in Sendenhorst zu
den bekanntesten Flurdenkmälern.
Es steht heute in einem kleinen Waldstück, das sich dank der Pflege der Nachbarn so entwickelt hat, und ist in das Eigentum der katholischen Kirchengemeinde
St. Martin übergegangen. Der senkrechte Kreuzbalken zeigt Gerätschaften, die der Kreuzigung dienten. Johannes Quante starb im Jahre 1913. Als im Jahre 1968 Unbekannte dem Bildwerk erhebliche Schäden
zufügten, ließen die Nachbarn das Kreuz restaurieren und faßten es mit einer kleinen Mauer ein. Nach der Wiederherstellung wurde es im Sommer 1970 durch Pfarrer Brink nochmals geweiht. Die Inschrift:
"Wandersmann, laß dich erbitten, segne dich und stille steh'. Christus hat für dich gelitten, denk' daran, dann weiter geh' ."
Ein weithin beachtetes Beispiel des Gedenkens für ihre Verstorbenen und Gefallenen gaben die Bewohner der Bauerschaft Rinkhöven, vornehmlich die Familien Vornholz und Vrede, mit der Errichtung einer
offenen Kapelle. Diese ergänzt auf ihre Weise die große Zahl der für Sendenhorst typischen Kapellenbauten innerhalb der Stadt. Anlaß für die Errichtung war der tödliche Ernteunfall von Robert Vrede
am 6. August 1971, eine Woche vor Vollendung seines 20. Lebensjahres.
Eine Tafel im Inneren weist auch daraufhin, daß dieses ein Gemeinschaftswerk aller Bewohner von Rinkhöven war, denn sie nennt deren Gefallenen und Vermißten aus den Jahren 1939bis 1945. Aber auch der
neun Wehrmachtsangehörigen im Alter von nur16 Jahren und der drei italienischen Gastarbeiter wird ehrend gedacht, die dort beim Einmarsch der alliierten Truppen am 31. März 1945 ums Leben gekommen
waren. Bei dem sinnlosen Widerstand, zu dem sie eingesetzt wurden, sind auch die eng beieinander liegenden Bauernhöfe unter Granatfeuer genommen und zum Teil zerstört worden.
Die im Jahre 1972 eingeweihte Kapelle wurde nach den Plänen des Architekten Heinrich Brandhove errichtet. Im Innern zeigt sie an der Stirnseite ein Holzrelief mit der Darstellung des Auferstandenen.
Zu besonderen Anlässen, so auch bei der Bittprozession, finden hier Gottesdienste statt. Es vergeht kein Tag, an dem nichtfromme Wanderer, zum Teil von weither kommend, ihre Gebete unter den ständig
brennenden Kerzen verrichten. Der Erlös aus dem Verkauf der Kerzen kommt der Mission zugute, in der drei Sendenhorster Patres und Ordensschwestern tätig sind. Die Inschrift über dem Eingang: "In
terra pax hominibus bonae voluntatis" - "Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind".
Zum Hof von Josef Kleikamp und Frau Marlies, geborener Gerhard, gehört der am Zufahrtsweg an der Hoetmarer Straße stehende Bildstock aus dem Jahre 1875, der früher von einem schmiedeeisernen
Gittergeschützt wurde. Das neugotische Bildwerk zeigt in seiner spitzbogigen Nische vor einem Kreuz im Hintergrund die steinerne Vollplastik mit der Beweinung Christi, eine wohl proportionierte und
künsterlisch sehr gelungene Steinmetzarbeit.
Das Kreuzgiebeldach ist mit einem Kreuz und Kreuzblumen an den auskragenden Seiten des Daches bekrönt. Im Sockel befindet sich eine über Eck eingelassene Tafel mit der Inschrift" Heilige Mutter,
deren Seele das Schwert der Schmerzen durchdrang, bitte für uns". Auf der Rückseite befinden sich neben der Jahreszahl 1875 die Namen der damaligen Hofeigentümer: Johann Bußfeld, genannt Kleikamp,
und M.C. Kleikamp, geborene Löchtermann. Das bemerkenswerte Flurdenkmal wurde in jüngster Zeit zweimal restauriert: im Jahre 1980 und nach einem Sturmschaden- nochmals im Jahre 1984.
Der Sendenhorster Bildhauer Bernhard Kleinhans schnitzte als eines seiner frühen Werke den Korpus am Steinkreuz am Hof von Frau Katharina Strohbücker, geborener Pumpe, an der Hoetmarer Straße
in der Bauerschaft Rinkhöven. Die Inschrift im gemauerten Sockel: "Herr Christus breit' die Arme aus und segne Leute, Hof und Haus". Die Errichtung des Kreuzes folgte dem Gelöbnis der Frau Christine
Strohbücker, geborener Schockemöller, für glückliche Heimkehr von Ehemann und Bruder aus dem zweiten Weltkrieg. Nach ihrem Tode erfüllte ihr Ehemann Theodor Strohbücker im Jahre 1959 dieses
Versprechen.
Die Balken des Kreuzes aus Kunststein stammen aus der Werkstatt Wilhelm Panning. Der 1987 verstorbene Anton Strohbücker und seine Ehefrau waren als nachfolgende Hofeigentümer adoptiert worden.
Bildstöcke im Süd-Westen | Süd-Osten | Nord-Westen | Nord-Osten |
Quelle: Text Ahlmer / Halemba - Ergänzungen, Fotos: Heimatverein Sendenhorst e.V.