So ging die Reise über den ehemaligen Stadtwall zum Haus Siekmann. Dort gesellte sich ein weiterer schattenhafter Begleiter zu der Gruppe. Dieser war zugleich angsteinflößend, aber auch sehr
hilfsbereit, die nötigen Sicherheitsvorkehrungen des 21. Jahrhunderts zu treffen. Natürlich durfte die zeitgemäße Fackel-Beleuchtung nicht fehlen.
Nach dem geblasenen Signal zog der Tross weiter. Die mit den „Historischen Augenblicken“ gestalteten Stromkästen wurden genauso wie die rot-weißen Baaken des „Ausgegraben“-Pfades und die Stationen
des Brennereipfades mit in die Führung einbezogen. Dabei gab es viel zu erfahren, besonders von Friedhöfen und aus Zeiten des Krieges und der Pest und anderer Pestilenzen.
Wie von Geisterhand durchbrachen mehrfach auf dem Weg Geräusche von Tieren, Bränden und das Läuten der Glocken die Stille der Nacht, was jeweils für das passende Schaudern bei den Teilnehmern
sorgte. Aktuelle Zeit-Bezüge gab es ebenfalls und so kam die Gruppe zu dem Schluss, dass die heutige Zeit doch sehr schön und friedvoll sei. Da sei es im Mittelalter schon deutlich unruhiger in der
Stadt zugegangen und vor allem sei es dreckiger gewesen.
In der Weststraße wurde der traditionelle Sendenhorster Korn gereicht, so wie seit vielen Jahrhunderten. Auch ein Wiegenlied über den Herzog von Braunschweig aus kriegerischen alten Zeiten wurde
zum Besten gegeben. Einen Ausblick in die ferne Zukunft wagte der militärische Stadtführer dann auch: Von einer Umgehungsstraße und von „historischen E-Bike-Ladestationen bei der Stadtführung
2150“.
Am Ende, nachdem die Fackeln erloschen waren, war die Gruppe mit viel neuem und altem Wissen über Sendenhorst versorgt. Der Soldat konnte nach Erfüllung aller Aufgaben den Weg mit seinem Begleiter
in seine Zeit zurück antreten. Vielleicht, so wurde berichtet, werde er im Frühjahr wieder erscheinen.
Zum Braunschweiger Lied